Beiträge von Reisender

    Bei meiner 2017er SD06 sind bisher noch keine erwähnenswerten Qualitätsprobleme aufgetaucht. Ich habe sie im März 2019 als Tageszulassung mit 5 km gekauft, jetzt hat sie schon 6600 km. Gute, verzögerungsfreie Gasannahme, kein Konstantfahrruckeln, geringer Verbrauch, Schaltereinheiten bisher unauffällig, kein Gabelhoppeln. Ob die Speichen korrosionsanfällig sind vermag ich kaum zu beurteilen denn die AT hat bisher noch keinen richtigen Regen gesehen. Die Dunlops der Erstbereifung sind im Trockenen wirklich nicht schlecht, ist der Straßenbelag jedoch feucht verliert man schnell das Vertrauen in ihre Haftfähigkeit. So ein Nässeverhalten habe ich seit 25 Jahren nicht mehr erlebt, seit dem Witwenmacher Michelin Macadam... zumindest der Hinterreifen rutschte mir trotz nur moderater Schräglage in einer vorsichtig angefahrenen Spitzkehre unvermittelt weg, das waren geschätzte 20cm (!) bevor er wieder Grip fand und die AT sich wieder von alleine fing. Aber auch ohne so ein spektakuläres Ereignis spürt man ständig dieses gravierende Nässeproblem der Gummimischung: als wäre man permanent auf einem leichten Ölfilm unterwegs. Und bei Geradeausfahrt fädeln sich die Dunlops in Spurrillen ein die man bei trockenem Belag überhaupt nicht bemerken würde.
    Einen Lackabplatzer am Gepäckträger habe ich auch schon, da hat sich wohl nichts geändert. Und für das Montieren der Sitzbank auf der niedrigen Stufe sollte man sich immer etwas Zeit nehmen. Der größte Kritikpunkt betrifft aber das Display, das wurde bei der 2018/2019 zwar größer, aber dadurch auch nicht besser ablesbar.


    Das kann ich nicht bestätigen, bei der gleichen SD06 2017, im Gegenteil. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann ich selbst bei Helligkeitseinstellung maximal nur noch die Geschwindigkeits- und die Ganganzeige gerade noch erkennen. Alles andere verschwindet völlig. Bei geringer eingestellter Helligkeit sehe ich überhaupt nichts mehr auf dem Display. Hat vielleicht mit dem Betrachtungswinkel zu tun, ich bin 1,88m und habe die ATAS-Sitzbank in hoher Stellung montiert. Auf jeden Fall ist dieses Teil aber das mieseste, was mir bisher an Instrumenten bzw. Display geboten wurde.


    Wie mir aus der Seele gesprochen.
    Gut, der große GS-Boxer ist nun mal ein tolles Reisemotorrad. Aber irgendwann kann ich bald keinen mehr sehen. In der Gardaseeregion, sozusagen auf der Hausstrecke der Münchner, beträgt der GS-Anteil an allen Motorrädern ca. 50%. Lässt man die Billig- oder Einsteigermotorräder weg kommt man sogar noch weit darüber. Vor 14 Tagen kam mir auf der Rückfahrt vom Friaul kurz vor dem Plöckenpass eine Gruppe von ungelogen mehr als 100(!) BMW 1200 oder 1250 GS entgegen, ganz am Ende der Kolonne verschämt noch eine S1000XR und ein älterer Straßenboxer. Meine anfänglich noch zum Gruß erhobene linke Hand sank nach gefühlten 5 Minuten ermattet und blutleer nach unten...
    Auch wenn ich davon überzeugt bin dass die große GS einen begehrenswerten technischen Leckerbissen darstellt schreckt mich diese Lemminge-Mentalität der Besitzer mittlerweile total ab. Sicher haben sich viele Käufer aus Sachverstand für diese Anschaffung entschieden, ich unterstelle aber aus persönlicher Erfahrung dass mindestens genauso viele ihre Unsicherheit hinter dieser BMW-Überheblichkeit verstecken wollen, die sie angeblich so unangreifbar gegen Kritik aus dem Freundeskreis macht. Solche Horden von Fanboys bestärken mich in dem Verdacht, dass hier von eher ängstlichen Naturen der Schutz und Komfort einer sektenähnlichen Gemeinschaft gesucht wird.
    Dieser Gedanke kommt mir aber nur bei der BMW GS. Nicht bei dem Ducati 250/350-Treffen auf dem Gaviapass, nicht bei den Ténéré-Treffen der achziger Jahre, nicht bei den Vespa-Touren über das Stilfserjoch mit so zahlreicher Beteiligung. Vielleicht weil ich denen ihren Enthusiasmus noch abnehmen kann und weil da noch deutlich mehr Bescheidenheit agiert.


    Die 2020er Modelle der AT sind wirklich gut geworden. Vielleicht werden die in ein paar Jahren auch etwas günstiger. Bis dahin fahre ich mit der SD06 auch nicht gerade schlecht.


    Wenn das der Fall ist, scheint das eher ein BMW- als ein typisches Kardanproblem zu sein. BMW bin ich schon lange nicht mehr gefahren, ich kann dazu kein Urteil abgeben. Aber letztes Jahr hatte ich das Vergnügen eine Moto Guzzi Stelvio über eine Stunde probezufahren und habe mich über das sensible Ansprechverhalten der Hinterradfederung gewundert. Es scheint also zu gehen!


    Und ich halte dagegen: für mich ohne Gleitsichtbrille schon wieder viel zu nah, nur unscharf erkennbar. Abgesehen davon dass die verlängerte Konstruktion furchtbar aussieht ist es für einen mechanisch vorgebildeten Nutzer ein Unding, den Scheibenhalter so OFFENSICHTLICH zu überlasten. Bevor Du anderen Probleme beim Denken bescheinigst solltest Du vielleicht an Deiner eigenen Einstellung zu den Umgangsformen hier im Forum arbeiten... aber Du bist ja nicht mehr hier, hast offensichtlich schon öfter Gegenwind bekommen und diesen nicht ertragen können!


    Das sehe ich auch so. Die Listenpreise sind etwas für die Großverdiener bzw. gutverdienende Alleinstehende ohne Kinder oder andere Hobbys. Sicher ist es die Pflicht eines jeden Unternehmens gewinnorientiert zu wirtschaften, da ich nicht zum Kauf gezwungen werde will ich da auch gar nicht rumjammern. Wenn ich nicht die Gelegenheit für eine neue 2017er mit Tageszulassung für 10.990 € gefunden hätte würde ich jetzt auch ein anderes Motorrad fahren. Ganz sicher keines um die 20.000 €.



    Genau meine auch, Christian. Dem kann ich nur zustimmen.


    Nun, das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. In meinen Augen sieht die neue keineswegs klotziger aus als die alte. Überhaupt scheinen die Designer nach dem peinlichen Ausrutscher mit der Varadero, vor allem der ersten, ein sehr glückliches Händchen gehabt zu haben.
    Der Wunsch die AT drastisch abzuspecken halte ich für reichlich daneben, es ist nun mal eine Africa Twin und diese haben schon immer Allround- mit Fernreisequalitäten sehr gelungen verbunden. Der Versuch, in die 200kg - Gewichtsklasse oder sogar noch darunter zu kommen wird unvermeidbar zu einem ganz anderen Typ von Motorrad führen, nicht zu dem, was man heute unter einer Reiseenduro versteht. Ich gebe zu, auf manchen Schotterstraßen im Friaul hätte ich mir auch weniger Gewicht und einen tieferen Schwerpunkt gewünscht, aber dann sollte ich halt mit einer Tenere 700 oder gleich mit einer Husqvarna 701 Enduro anreisen. Dazu muss Honda nicht extra seine AT aus dem ursprünglichen und beliebten Konzept zwingen.

    Endlich sind die ersten offiziellen Bilder und technischen Details publiziert und ich bin schon gespannt auf Eure Meinung. Mir persönlich gefällt das neue Design inklusive der Farbgebungen ausgezeichnet, auch dass sie nicht wie befürchtet schwerer sondern sogar vier Kilo leichter geworden ist finde ich prima. Den jetzt verbauten Tempomat habe ich gerade auf meiner Tour ins Friaul an meiner SD06 sehr vermisst und auch das grausliche Display ist endlich Geschichte. Erfreulich auch die Schlauchlosreifen der ATAS, dass mit den flickunfreundlichen Schlauchreifen habe ich genauso wenig kapiert wie die hohen Scheiben der Vorgänger welche eh nur Verwirbelungen produzierten. Selbst an meiner 1990er RD04 habe ich die Scheibe drastisch auf das Format der Scheibe an der RD03 gekürzt und wurde damit wieder glücklich.
    Eine Preisangabe steht noch aus. Würde mich interessieren, was ich da auf meine alte drauflegen müsste...kann man sicher vergessen.

    Und wie schon einmal gepostet, die AT-Zündkerzen kosten in den USA 6,99 Dollar/Stück. Können dort auf der Homepage von NGK direkt geordert werden, bei uns gibt es diese Möglichkeit nicht. Mit Zoll und Transport kommt man leider doch noch auf einen stattlichen Preis so dass sich der Import kaum lohnt. Mit der 1000er V-Strom ab 2014 das gleiche Theater: 38 €/Stück, das alte Modell hatte noch die 08/15 Kerzen mit den verbraucherfreundlichen Gewinnmargen. Man fühlt sich irgendwie ausgenommen...

    Danke für den Hinweis Scoo,
    vielleicht habe ich mich im Querschnitt auch getäuscht, meine Elektrikerpraxis liegt schon weit zurück. Auf jeden Fall habe ich einen größeren Querschnitt gewählt als Honda bei den Zubehörsteckern und sonstigen Versorgungsleitungen. Welche Querschnitte werden denn hier verbaut?
    1% Verlustleistung ist aber schon arg wenig und ja, das Kabel ist weniger als einen Meter lang. Außerdem: was soll das für einen Sinn machen wenn dann anschließend die serienmäßige Zuleitung der Bordsteckdose über einen geringeren Querschnitt erfolgt die zudem noch. länger ist? Dann wird doch hier der weitaus größere Spannungsabfall auftreten, welcher aber dem Hersteller offensichtlich keine Sorgen bereitet. Und einen 12V-Kompressor... ja, den würde ich da auch nicht dranhängen. Und auch keinen Heizlüfter.