Beiträge von Reisender


    Da muss ich Dir zum Großteil beipflichten. Eine kritische Berichterstattung über die vom Drehmoment der XT1200Z überforderten Speichen habe ich auch vermisst - obwohl Yamaha das Problem nie abstellen konnte und die Klagen der betroffenen Nutzer in den Foren nicht zu überhören sind. Genauso armselig ist das konsequent totgeschwiegene Kupplungskorbproblem der 1000er V-strom, welches diese eigentlich tolle Maschine seit 2002 mit sich herumschleppen muss weil Suzuki und die Presse "davon noch nie gehört haben". Auch meine war davon betroffen und ich fand nach kurzer Recherche hunderte Beiträge von Leidensgenossen in den Foren während das Thema bei sämtlichen Motorradzeitschriften nie in Erscheinung trat. Eine rühmliche Ausnahme, das muss ich jetzt mal der Zeitschrift "Motorrad" zugestehen, war die Berichterstattung über die reihenweise ausfallenden Hydromodule der großen Boxer ab 2004 und die unverschämten Instandsetzungskosten im Septemberheft 2017. Warum allerdings so spät erst? Genau wie das nervige Konstantfahrruckeln des 1100er Boxers, das erst öffentlich wurde als der 1150er schon bereit stand. Ich glaube schon, daß hier permanent eine Abwägung stattfindet zwischen den Interessen des Lesers, denen der Industrie und nicht zuletzt den eigenen...
    Auch ich finde den "Designbügel" der ATAS sehr bescheiden, genau wie die Koffer. Honda hätte ein paar stabile Aufnahmepunkte im oberen Teil des Rahmens konstruktiv vorsehen können. So fährt man mit dem Teil als "Showmaker" durch die Gegend und macht sich als Möchtegern-Abenteurer nur lächerlich. SW-Motech zeigt, wie man die Verkleidung effektiver schützen kann.
    Die 4 Liter habe ich allerdings schon fast selbst erreicht. Mein Minimum waren 4,04 L/100km auf einer zugegebenermaßen sehr beschaulich gefahrenen Elsasstour über 350 Kilometer. Aber geschoben habe ich nicht....
    Viele Grüße!


    Ganz meine Meinung, endlich mal diese überfällige Klarstellung. Wobei die zum gleichen Verein gehörende Redaktion von 1000PS das noch mehr auf die Spitze zu treiben versteht. Guckt man sich den Video mit Varahannes zum 200.000 km - Test bis zum Ende an fühlt man sich wie auf einer Kaffeefahrt.


    Danke für die Information Thomas!
    Aber ehrlich gesagt, mit dieser Quelle konnte ich Deine Aussage nicht nachvollziehen, obwohl ich auch in den Untermenüs lange nach der erklärenden Passage gesucht habe. Ich würde es Dir gerne glauben, denn scheinbar bist Du ja vom Fach und kompetente Beratung schlage ich nicht aus. Aber so würde ich argumentieren: Natürlich kann Klingeln oder Klopfen auch durch einen zu frühen Zündzeitpunkt ausgelöst werden, aber doch nur wenn der Zündfunke NOCH früher überspringt als die durch die bloße Verdichtung ausgelöste, VOR dem eigentlich optimalen Zündzeitpunkt stattfindende, materialmordende Selbstentzündung. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Motorenhersteller schlau genug sind den Zündzeitpunkt natürlich nicht in diesen ungesunden, "zu frühen" Bereich zu legen. Das ist ja schließlich auch die Daseinsberechtigung von Klopfsensoren, damit so etwas eben nicht vorkommt.
    Und zu Deiner Behauptung, "das eigentliche Initial (bei der Selbstentzündung) ist der überspringende Funke im Brennraum": Beim Dieselmotor geht es doch auch ohne! Was sagt der Fachmann dazu?
    Viele Grüße
    Robert


    Ich glaube das "Klingeln" oder "Klopfen", welches früher oder später den Motor zerstört lässt sich nicht durch die Zurücknahme des Zündzeitpunkts vermeiden. Es entsteht ja dadurch, dass sich schlechter Sprit mit einem niedrigen Oktan-Vergleichswert schon bei niedriger Verdichtung von selbst entzündet, noch bevor die Zündkerze ihren Funken abgibt. Je hochoktaniger der Sprit desto höher darf die Verdichtung erfolgen. Die alten RD-AT´s waren in dieser Beziehung wirklich fernreisetauglich. Aber wie zuvor schon geschrieben, meine RD04 war ein unverschämter Schluckspecht.

    7,5 Liter/100km erscheint auch mir ungewöhnlich hoch. Der Verbrauch meines 2017er Modells hat sich über 3500 km bei 4,4 Litern eingependelt. Das Minimum waren 4,04 auf einer gemütlichen Landstraßentour, maximal flossen 5,4 Liter auf der Autobahn durch bei konstant 130 km/h, 1,85m Körpergröße und dicken Winterklamotten. Auf den gleichen Strecken und bei gleichem Fahrstil hat sich meine 2007er DL 1000 stets zwei Liter mehr reingezogen. Zieht man die Verbräuche zahlreicher Nutzer von Spritmonitor.de zu Rate zeigt die CRF 1000 unter den "Großenduros" wie z. B. Suzuki V-Strom 1000, KTM Adventure 1190 und 1050, Moto Guzzi Stelvio 1200, Yamaha XT 1200 Z, Aprilia 1200 Caponord und Kawasaki Versys 1000 den mit Abstand geringsten Verbrauch, trotz ihrer relativ niedrigen Verdichtung.
    Praktischerweise besitze ich mit meiner 2004er DL 650 ein mit Deiner ehemaligen SV 650 nahe verwandtes Fahrzeug und kann deshalb einen direkten Vergleich anstellen. Der Verbrauchsschnitt der kleinen V-Strom beträgt über eine Strecke von 15.000 km genau 4,5 L/100km, ist also praktisch identisch mit dem meiner AT.
    Vielleicht reagiert die AT mit ihrer schieren Höhe und großflächigen Front empfindlich auf hohes Autobahntempo, dazu hat meine noch keine Verbrauchsdaten produzieren können. Mach mal einen Versuch mit Landstraßentempo und berechne den Verbrauch anhand Deiner Tankquittungen und des fortlaufenden Kilometerstandes. Die Eingabe in Spritmonitor kann ich übrigens nur empfehlen, ich pflege die Daten meiner Fahrzeuge dort schon seit Jahren regelmäßig ein. Die Verbrauchsanzeige zumindest meiner AT arbeitet allerdings erstaunlich genau, die Abweichungen zum errechneten Verbrauch betragen maximal 0,2 Liter/100 km.
    Meine 1990er XRV 750 RD 04 hat übrigens auch 7,5 Liter verbraten. Diese hatte eine extrem niedrige Verdichtung und damit einen noch schlechteren Wirkungsgrad. Mein Reisepartner hat mit seiner CBR 1000 mit fast dreimal soviel PS auf den von uns gemeinsam zurückgelegten 3500 Kilometern stets 1,5 Liter weniger auf 100km konsumiert...

    Nicht nur die GS wird von der Presse "schöngeschrieben", auch die AT war lange Zeit der Fachpresse liebstes Kind und kann sich deshalb überhaupt nicht beklagen. Der Hype dauerte nach der Neuerscheinung 2016 so dauerhaft an dass es schon verdächtig wurde. Auch die Berichterstattung bei 1000 PS war schon so unglaubwürdig euphorisch - trotz aller Qualitäten der AT hatte das mit neutraler Berichterstattung nicht mehr viel zu tun. Wir erfahren nicht welche das Marketing beflügelnde Maßnahmen die Firmen finanzieren, das ist bei solch großen Absatzmärkten sicher nicht anders als in der Pharmaindustrie oder im Deutschen Parlament. Für mich war dieser unglaubwürdige Hype eher ein Kaufhindernis, denn ist mein Misstrauen erst einmal geweckt finde ich permanent weitere Indizien welche die Käuflichkeit der Fachpresse weiter untermauern. Deshalb vertraue ich am liebsten meinem eigenen Urteil - und das fiel erst dieses Jahr zugunsten einer neuen AT aus. Ich wusste, dass sie "schwach" ist im Vergleich zur Urgewalt meiner 2007er V-Strom - aber sie braucht auch 2 Liter weniger Sprit, hat ABS und sieht im Vergleich dazu wunderschön aus. Sie ist handlicher und das Fahrwerk schluckt alles. Außerdem passen mir ihre Proportionen perfekt (mit ATAS-Sitz, Lenkererhöhung und tiefergelegten Fußrasten). Aber richtig interessant wurde sie erst als der Preis für eine Tricolor-Tageszulassung unter 11.000 € fiel. Da könnte ich bei BMW lange suchen - obwohl da schon so viele Komponenten in China produziert werden...


    Im Mai 2016 bin ich auf der Rückreise von Südfrankreich in das "Tief Mitteleuropa" gekommen und musste ca. 800 Kilometer bei einem historisch ergiebigen Dauerregen zurücklegen, bei streckenweise sintflutartigen Situationen. Bei der kürzesten Route auf mir völlig unbekannten Nebenstrecken war ich auf mein TomTom Rider 400 bedingungslos angewiesen, eine Planung mit physischen Karten war wegen der wasserdichten Verpackung der gesamten Ausrüstung einschließlich mir selbst kaum vernünftig möglich. Nach jedem Tankvorgang brauchte ich eine halbe Stunde bis alles wieder bereit war für die Weiterfahrt!
    Und bei diesem Höllentrip hat das 400er keinerlei Ausfallerscheinungen gezeigt. Das Display hat nicht auf Regentropfen reagiert, obwohl das Navi nicht regen- oder fahrtwindgeschützt montiert war (Suzuki Freewind, Montage am Lenker). Es gab keinen einzigen Absturz, die Route wurde stets zuverlässig angezeigt. Ob die Route auch immer optimal war konnte ich natürlich nicht überprüfen, ich war ja in meiner Verpackung von allen Informationen abgeschnitten. Jedenfalls habe ich mit der Option "kürzeste Strecke" Wege erfahren, denen ich nicht zugetraut hätte, dass sie überhaupt irgendwo hin führen... aber es hat geklappt. Die interne Routenplanung war aber schon immer 1a gewesen, ganz im Gegensatz zu importierten Routen, dazu unten aber mehr. Wasser ist auch nicht in das Gehäuse eingedrungen, was ich nicht für möglich gehalten hätte bei diesem auf zwei volle Tage verteilten Tauchgang. Lediglich die beiden Kontakte für die Stromversorgung an der drehbaren Halterung zeigten nach dem Abenteuer einen bläulichen Belag infolge der Korrossion des Messings.
    Furchtbar war aber zu Anfang die Software im Auslieferungszustand, was den Import von Routen oder Tracks mit der beiliegenden Planungssoftware immer wieder zu einem nervenaufreibenden Glücksspiel verkommen ließ. Das hat sich im Laufe der Jahre(!) durch die zahlreichen Updates schrittweise gebessert, inzwischen bin ich sogar vollends zufrieden mit dem Zusammenspiel von Rider 400 und MyDrive, dem inzwischen weiterentwickelten Planungstool von TomTom selbst.
    Nach dem Ende von Tyre to Travel zum 17. Juli 2019, der ursprünglich mit dem 400er miterworbenen Planungssoftware, kommen plötzlich auch die Gründe für die blamablen Abstecher auf Wertstoffhöfe oder neben der eigentlichen Route liegenden Ortsdurchfahrten ans Licht: Der Holländische Anbieter gibt zu, dass das verwendete Kartenmaterial Open Street Maps und zuvor Google Maps nicht mit dem im Gerät verwendeten Material übereinstimmte und es deshalb immer wieder zu "Abweichungen" kommen konnte... Na vielen Dank dafür, dass mich mein Reisebegleiter in Italien letztendlich für mein TomTom oder meine Fähigkeit Routen planen zu können schon bedauert hat! Abgesehen davon, dass diese Information bewusst unterschlagen wurde empfinde ich es jetzt als Frechheit, dass der (angeblich) funktionsfähige Nachfolger für die Inhaber einer lebenslangen Lizenz von Tyre to Travel nicht kostenfrei angeboten wird. Im Gegenteil, mit jährlichen Mietgebühren zwischen 20 und 30€ glaubt man ein besonders einträgliches Geschäftsmodell gefunden zu haben. Die "großzügige" Rabattaktion mit 40% Nachlass ("Soviel Nachlass haben wir noch nie gewährt und werden es auch bestimmt nie wieder tun...") ist einfach nur beschämend.

    Bei Ebay habe ich das Angebot gefunden, welches Mick wahrscheinlich in Anspruch genommen hat. Ein Edelstahltopf mit konischem Universalanschluss passend für verschiedene Krümmerrohrdurchmesser für weniger als 57 € inkl. Versand. Fünf verschiedene Designvarianten und Ak-Typenschild inklusive...
    Ob Akrapovic auch in China fertigen lässt? Um dann hier 800 € zu nehmen? Sowas würde der Kaufmann dann "Wertschöpfung" nennen. Oder auch "Abschöpfen überschüssiger Kaufkraft".
    Hat hier im Forum schon jemand Erfahrung mit den Chinateil, insbesondere mit diesem konischen Universaladapter?


    https://www.ebay.de/itm/Univer…59f75f:g:JC0AAOSwL4tbz99J

    Der Mann heißt Michael Dudley, mehr konnte ich aber nicht über ihn herausfinden. Mich hätte es interessiert, ob er eine Karriere als Profi hinter sich hat, denn er fährt nicht wie ein reiner Hobbycrosser. Scheinbar ist er auch ein Stück älter als die meisten Kollegen seiner Truppe, vollbringt aber mit dem Dickschiff wahre Wunder. Sein "noname" - Auspuff klingt schon genial im Vergleich zu den Zwiebacksägen seiner Begleiter. Ich habe den Kanal abboniert, viele der Videos sind mit viel Aufwand erstellt und bearbeitet worden. Kommentare werden immer beantwortet. Sympathische Gruppe! Absolut sehenswert.


    Ich habe irgendwo gelesen, dass WD40 zu 80% aus Waschbenzin besteht. Und dass es auf eine besondere Kriechfähigkeit hin entwickelt wurde - es soll Wasser an heiklen Stellen unterwandern und verdrängen können. Beide Eigenschaften führen dazu, dass es an den Dichtringen vorbei in die fettgefüllten Kammern unter den Rollen vordringt und dort das Fett löst bzw. stark verdünnt und ausschwemmt. In Unkenntnis dieser Eigenschaften habe ich früher WD40 gerne zum Schmieren komplizierter Apparaturen verwendet, z. B. die Nadelbetten von Strickmaschinen. Inzwischen benutze ich es nur noch zum Reinigen verharzter Fettrückstände, der geringe Ölanteil hat dann noch einen Pflegeeffekt. Zum ausschließlichen Schmieren sauberer Bauteile verwende ich aber Ballistol, da ist kein niedrigviskoses Lösemittel wie Waschbenzin drin.


    Was die Motorradketten betrifft bin ich inzwischen sämtlichen Reinigungsmaßnahmen gegenüber sehr kritisch geworden - auch ich hatte nach dem Einsatz eines Kettenreinigers Fragmente der O-Ringe wie Stacheln aus den Kettengliedern herausstehen. Kettenreiniger würde ich maximal noch einsetzen um ein Motorrad zum Verkauf wie eine Neumaschine erstrahlen zu lassen, aber nicht im Dauergebrauch. Sollte Sand an die Kette gelangt sein würde ich sie mit einem mit Motoröl gut getränkten Lappen abschrubben, ansonsten immer nur reichlich nachfetten.