Beiträge von Reisender


    Meine Erfahrung lehrt mich da etwas ganz anderes. Am besten bin ich bisher immer noch mit Verkäufern klar gekommen, die schon von Anfang an einen realistischen bzw. günstigen Preis verlangt haben. In den paar Fällen, wo mich eine Maschine zwar interessiert hat, der Preis aber völlig abgehoben war konnte ich mit noch so stichhaltigen Argumenten und Diplomatie überhaupt nichts erreichen. In der Regel sind das total abgehobene Typen, welche die Nutzung ihres Bikes als dessen "Veredelung" ansehen und jeglichen drohenden Wertverlust als gemeine Attacke dieser ach so schlechten Welt auf ihre Persönlichkeit ansehen. Kontakt mit solchen Traumtänzern aufzunehmen habe ich mir schon lange abgewöhnt.

    Ich rate unbedingt von einer gebrauchten AT ab. Auf dem Gebrauchtmarkt habe ich wirklich Erfahrung, als Motorradverrückter mit viel Zeit habe ich über die Jahrzehnte schon mehr als 40 Maschinen besessen, davon bestimmt 80% gebraucht gekauft. Ich hätte mir diesen Spaß nie finanziell leisten können wenn ich nicht regelmäßig die besonders günstigen Offerten blitzschnell anderen Interessenten vor der Nase weggeschnappt und Jahre später mit Gewinn oder wenigstens minimalem Verlust wieder verkauft hätte. Das funktioniert aber nicht mit einer Africa Twin.
    Nach dem Verkauf meiner 1000er V-Strom habe ich über mehr als sechs Monate mehrmals täglich verschiedene Motorradbörsen (mobile, motoscout, Ebay-Kleinanzeigen und gelegentlich Quoka) studiert und bin niemals fündig geworden. Eine gebrauchte AT mit EZ 2016 und über 20.000 km kostet fast nie unter 8500 €. Gelegentlich wird für über 50.000 km sogar noch mehr verlangt. Dabei muss man auch aufpassen, dass man keine OHNE ABS erwischt. Wenn man jetzt noch den Bedarf für Verschleißteile (Reifen, Kettensatz, Bremsbeläge), mögliche anstehende Großinspektionen und den geringeren Wiederverkaufswert berücksichtigt wird die vermeintliche Ersparnis zum Milchmädchenangebot.
    Als um die Jahreswende einige 2017er Tricolor mit Tageszulassung Ende 2018 und null Kilometern für knapp unter 11.000 angeboten wurden habe ich nicht lange überlegen müssen.
    Außerdem: Vielleicht geht das nicht jedem so, aber meine Motorräder pflege ich hyperpenibel, ich bin genauso Sammler wie Bastler und Fahrer. Die stehen immer abgedeckt in der Garage, Schmutz wird nicht geduldet, Schlechtwetter sehen sie nur (unfreiwillig) auf Urlaubsfahrten. Der Gedanke, die Maschine könnte beim Vorbesitzer draußen im Regen oder in der prallen Sonne gestanden haben verursacht mir echte Bauchschmerzen. Das sollte sich dann also schon lohnen, also nicht wegen 2500 €....

    Hallo Arthur,
    ich will erst mal auf die Frage nach dem richtigen Zelt eingehen.
    In früheren Jahren waren wir ständig unterwegs und sind nie länger als zwei Tage an einem Ort geblieben. Da wäre ein kleines Zelt welches sich in erster Linie durch einen raschen Auf- und Abbau auszeichnet, die optimale Wahl. Mein doppelwandiges Einbogenzelt (1,9 kg) habe ich in 5 Minuten aufgebaut - vorausgesetzt der Boden lässt die 6 Häringe auch rein!
    Inzwischen bin ich in die Jahre gekommen und bequemer geworden. Feste Herbergen sind aber gerade in Frankreich wesentlich teurer als ein Campingplatz. Deshalb habe ich mich darauf spezialisiert ein landschaftlich reizvolles Ziel anzusteuern und dort für etwa zwei Wochen zu campen, deshalb ist hier ein großes, komfortables Zelt geeigneter. Ich möchte nicht während einer Schlechtwetterperiode mehrere Tage auf dem Bauch herumrutschen müssen! Meiner inzwischen sehr umfangreichen Zeltsammlung habe ich 2016 für 99 € ein Decathlon Arpenaz 4.1 Family hinzugefügt, welches sich auf meinem Platz im Grand Canyon du Verdon bei jedem Wetter als sehr geeignet erwiesen hat.
    Es ist für den Transport auf dem Motorrad ziemlich voluminös (auf dem Foto die kleinere Rolle auf dem Soziusplatz) und mit 10,5 kg auch nicht leicht. Allerdings habe ich das sogar auf einer relativ "kleinen" Suzuki Freewind geschafft zu transportieren. Ist das Ding am Zielort aufgebaut kann der Luxusurlaub richtig losgehen - für alles gibt es Platz genug. Der Aufbau ist dank Bogenkonstruktion auch für eine Einzelperson ohne Hilfe einfach. Es sei denn, es stürmt! Der grüne Stapelstuhl ist übrigens eine "Leihgabe" vom Campingplatz - Tisch und Klappstuhl hatte ich aber dabei.
    Auf jeden Fall abraten muss ich davon, das große Zelt nur für eine Zwischenübernachtung einzusetzen, wenn man es nicht feucht einpacken will. Entweder zusätzlich noch eine kleine "Hundehütte" einpacken oder besser - ausnahmsweise für eine Nacht ein Zimmer nehmen.

    Inzwischen bin ich 300 km mit den Ion von SW-Motech gefahren und kann nun selbst ein Urteil dazu abgeben:


    Vorteile:
    - deutlich spürbar größerer Kniewinkel in der tiefen Montageposition
    - keinerlei Beeinträchtigung der Bedienbarkeit von Schaltungs- und Fußbremshebel, hat mich selbst erstaunt
    - breite Aufstandsflächen für die Stiefelsohlen
    - bisher kein Aufsetzen (Reifen bis an die Flanken befahren), allerdings von der Fahrwerkseinstellung abhängig
    - sehr wertige Optik
    - Gummiauflage wie am Original ebenfalls leicht demontierbar


    Nachteile:
    - unnötig breite Konstruktion, an der Aufnahme könnten etwa 3cm eingespart werden, optisch schon grenzwertig
    - behindert das Rangieren, da den Füßen immer im Weg, z. B. beim Rückwärtsrollen
    - Der Aluzapfen zwischen Halteadapter und Fußraste ist die Schwachstelle im Falle eines Sturzes, die ist dann ab statt nur verbogen!


    Im Nachhinein würde ich mir die Anschaffung (80 € bei 20% Rabattaktion) überlegen. Wer nicht wegen diverser Kniegelenksmalaisen auf jeden cm angewiesen ist hat von den Originalrasten oder anderen, schmäleren Alternativen sicher mehr praktischen Nutzen.

    Hallo Biker,
    ich kann mir auch nicht vorstellen dass bei Fahrrädern teflonbeschichtete Züge eingesetzt werden. Auch bei Motorrad-Testberichten habe ich schon lange nichts mehr davon gehört. In den Achzigern und vielleicht auch noch in den Neunzigern muss das aber wohl gelegentlich verbaut worden sein, ich kann mich erinnern dass da vor dem Ölen zuweilen gewarnt wurde.

    Danke Boffi,
    wenn Du Erfahrungen über 52.000 km gemacht hast und Ballistol noch nicht geschadet hat werde ich ebenso verfahren.
    Viel Spaß noch bei der Fasenacht!

    Sorry, das war wohl ein Missverständnis. Ich dachte natürlich an das andere Ende des Kupplungszugs. Aber auch wenn der offene Spalt nach unten zeigt ist das kein Schutz vor eindringendem Wasser. Tropfen hängen ja immer unten und ziehen sich durch die Kapillarwirkung nach innen rein. Dass bei mir der Spalt oben liegt habe ich allerdings dem Mechaniker zu verdanken, der die Auslieferungsinspektion gemacht hat - siehe Kettenspannung! Aber OK, bei Euch sieht es also auch nicht anders aus. Darf man hier eigentlich Öl reingeben oder ist das ein teflonbeschichteter Bowdenzug? Diese würden ja aufquellen und dürfen deshalb nicht geölt werden... hat da jemand Informationen?

    So, am letzten Samstag habe ich meine bereits Anfang Januar gekaufte SD 06 beim Händler abgeholt, aktuell hat sie 278 km auf dem Tacho. Etwas befremdlich fand ich die Kettenspannung bei der Übergabe, schon im unbelasteten Zustand lag der Durchhang bei Null und unter Belastung wurde sie noch strammer. Entgegen den Beteuerungen des Händlers dass dies in Ordnung sei habe ich die Spannung in Sorge um das Getriebeausgangslager korrekt auf 30-40mm Durchhang eingestellt. Soweit geschenkt!
    Aber was mich doch etwas irritiert hat ist der völlig ungeschützte Bowdenzugspanner am Kupplungshebel. OK, dass der Kupplungshebel nicht auf die Handgrößen justierbar ist mag man (vielleicht) noch hinnehmen, aber dass es wegen 50 eingesparten Cent in den Bowdenzug hineinregnen muss? Wo jede meiner noch so alten Suzukis da eine Gummitülle drüber hat? Ist das jetzt ein Montagefehler oder liegt das Teil tatsächlich serienmäßig offen?
    Man könnte fast auf die Idee kommen dass Honda auch auf diesem Weg potentielle Kunden auf die DCT-Schiene setzen will...
    Ich habe leider kein Foto gefunden wo dieser Spanner deutlich abgebildet wäre, deshalb frage ich Euch. Vielen Dank!