Beiträge von steinmeister


    Ich hoffe, ich habe den Artikel richtig verstanden, auch wenn mein englisch nicht perfekt ist.


    Die ersten 20 Meilen sind ausschlaggebend, wird da geschrieben.
    Was kann in den ersten 20 Meilen passieren, wenn die Kolbenringe dauerhaft nicht nur durch die eigene Federspannung, sondern durch den Gasdruck an die Zylinderwände gepresst werden?
    Ein Festfressen, wie es bei früheren Motorengenerationen zweifellos der Fall gewesen wäre, ist kaum zu befürchten. Auch die Auslassventile werden schon von Haus aus dicht genug schließen, dass sie sich ohne Überhitzungsgefahr gut in ihre Sitze einpassen werden.
    Soweit okay.
    Wenn der Motor wirklich clean ist, dann dürfte die break-in - Variante zumindest keinen Schaden anrichten.
    Aber von einem wirklich cleanen Motor würde ich niemals ausgehen.
    Es gibt im Motor jede Menge gehärtete Oberflächen, die sich einarbeiten und dabei Abrieb freisetzen: Ventile, Stößel, Getriebe... Dieser Abrieb wirkt als Schmirgel, auch wenn er im Öl schwimmt. Der Schmirgel wird sich nicht sonderlich negativ auf die Paarung Kolbenringe-Zylinder auswirken, aber z.B. auf Pleuel-, Kurbel- und Nockenwellenlager. Und zwar um so mehr, je stärker die Lager durch Drehzahl und/oder Druck belastet sind.


    Ich mag mir nicht ausmalen, was passiert, wenn in einem der im Motorblock gegossenen Ölführungskanäle noch ein paar Krümelchen Sand gesessen haben. Siliziumdioxid ist um einiges härter als Stahl. Ebenso wie Rückstände von Hohn- und Schleifprozessen.


    Also verzichte ich lieber auf den evtl. möglichen Leistungsgewinn durch straffes Einfahren und teste Drehzahlbegrenzer bei Vollgas erst nach dem ersten Ölwechsel aus. Ich habe nämlich vor. meine CRF wenigstens die nächsten 100.000km zu fahren.


    Andernfalls hätte ich mir eine KTM mit 150PS gekauft. ;)


    Und bitte: könnt Ihr mir bitte erklären, was ich an dem Artikel falsch oder nicht verstanden habe?

    Genau!
    Über 300 Motoren wurden schon auf diese Weise getuned. Ohne jegliche Probleme. Dramatischer Leistungsanstieg...


    Alle Achtung!


    Gegen diesen Erfahrungsschatz kommen die Motorenkonzerne mit ihren paar Milliarden an Forschungsgeldern natürlich nicht an. :roll:


    Bis zum ersten Ölwechsel würde ich es schon sanfter angehen lassen. Besser, man geht davon aus, dass immer noch Stäube vom Herstellungsprozess im Motor sind. Darunter können auch Hartmetall- oder Sandstäube (vom Gießprozess) sein, die klein genug sind, den Ölfilter zu passieren und durch die Tenside im Öl "gefangen" werden, aber nach wie vor hart genug, um Verschleiß an Pleuellagern, Zylinderwänden etc verursachen zu können. Also Schaden kann's auch nicht, den ersten Ölwechsel etwas früher zu machen.
    Und dann: hochwertiges Öl einfüllen und Spaß haben!