Im Moment bin ich weiter auf der Suche nach der tatsächlichen Urasache, und da dieses Hoppeln/Schütteln ständig und 'spontan' (fahrbahnunabhängig) kommt. Es ist meiner Meinung und bisherigen Erfahrung nicht an die Abrollfrequenz/Umdrehung des Reifens gebunden und einen Höhenschlag/eine Unwucht wegen des Reifens schliesse ich nach einem Reifenwechsel nahezu aus. Die Erstreifen Dunlop D610 (bis KM-Stand 8500) und nun seit 800 Kilometern den CTA2 verhalten sich was das 'Hoppeln' angeht identisch.
Da mich das 'spontan angeregte Losbrachen' des Hoppelns beschäftigt habe ich mir als nächstes den Antriebsstrang genauer angesehen: also Ritzel, Kette und Kettenblatt. Dabei habe ich wie im Werkstatthandbuch zum Kettenwechsel beschreiben, den oberen Teil des Ganghebels demontiert um die Ritzelabdeckung entfernen zu können.
Dabei ist aufgefallen, daß der komplette Bereich um das Ritzel (also zwischen Ritzel und Rand der Ritzelabdeckung) mit Resten von Kettenfett und anderem Schmodder komplett verklebt und zugesetzt war. Dieses habe ich entfernt. Das Ritzel habe ich ebenso demontiert und den Bereich dahinter gereinigt. Weiterhin ist mir aufgefallen, daß die Kette an manchen Gliedern bereits Rostflecken aufwies (nicht auf den ersten Blick sofort zu erkennen), obwohl regelmässig gereinigt und gepflegt. Möglicherweise ist die Kette wirklich am Ende - evtl. der 1-wöchingen Regentout im Juni 2016 zu verdanken.
Da die Kette also auch nicht sauber und ruckfrei läuft (springt unregelmässig - was zu der Frequenz des Hoppelns passen würde), habe ich diese komplett gereinigt und anschliessend gefettet. Alles wieder zusammengebaut (Ritzel mit 54Nm angezogen) und Kettendurchhang exakt eingestellt.
Der Kette noch 3 Stunden Zeit gegeben das neue Fett gut aufzunehmen und eine erste Probefahrt gemacht. Vom ersten Eindruck her eine deutliche Verbesserung, wenn auch das Hoppeln nicht ganz
weg ist. Das Hoppeln wird deutlich besser wenn ich mehr am Gas hänge (Kette unter Zug) und die Maschine nicht versuche auf einer exakten Geschwindigkeit zu halten (Konstantfahrt).
Im Langsamfahrmodus im 1. oder 2. Gang bei niedrigen Umdrehungen bei der Anfahrt zu Wohngebiet mit Spielstraße hackt/Springt die Kette gefühlt dann deutlich häufiger und es kommt vermehrt zu besagtem Hoppeln. Stellt man die Maschine auf den Hauptständer und startet den Motor, legt den Gang ein und lässt sie laufen, dann kann man dieses 'Springen' der Kette in unregelmässigen Abständen deutlich sehen.
Ob es die Kette + Ritzel-/Kettenblatt allein ist, oder ob auch die Federelemente noch etwas dazu beitragen kann ich noch nicht sagen.
Dazu bin ich viel zu unerfahren, da ich bisher an meinen Motorrädern nicht geschraubt habe. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch.
Daher noch eine abschliessende Frage: Da ich gerne eine neue Kette DID 525ZVM-X plus Ritzel und Kettenblatt montieren möchte, funktioniert dies mit etwas handwerklichem Geschick? Ich würde mir dazu das Kellermann-Kettennietwerkzeug Original KTW 2.5 Nieter bestellen.
Alternative: Es gibt einen 'erfahrenen', Hilfsbereiten AT-Kollegen aus der Region Sinsheim/Heilbronn/Heidelberg/Mannheim, der evtl. so ein Werkzeug besitzt und mich beim Wechsel der Kette usw. unterstützen kann und auch will?
Gruß vom Heidelbär (Anfänger-Schrauber)