Beiträge von Papinator

    Ja ist sie und dabei sind Abermillionen von Honda-Fahrzeugen (ok die meisten mit recht niedrige Motorleistung) ohne jegliche Schmierung in diesem Bereich unterwegs.


    In Inspektionsplänen ist natürlich die Kontrolle des Kettensatzes vorgeschrieben - aber wer macht das schon vollständig. Meistens wird nur die Kette und das Kettenrad kontrolliert und der Kettendurchhang eingestellt. Das Ritzel lässt man im dunklen und will es nicht stören....


    Dann gibt es konstruktive Fehlgriffe... wie z.B. die Kettenspanner der AT Baureihe die nur ein gestufte Änderung zulassen. Da muss man sich wirklich daran halten, dass die Kette bis an den maximal zulässigen Durchhang kommt und dann erst eine Stufe weiter spannen. Sonst wirds zu knapp.


    Von Spannfehlern des Durchhanges (über alle Modelle) reden wir erst gar nicht und ist ja auch verständlich...spannen der Kette auf dem Hauptständer ist bequemer als auf dem Seitenständer (wenn nach BA vorgeschrieben)


    Ob das Hinterrad nen Millimeter weiter nach links oder rechts zeigt (meistens nach recht, da links zuerst eingestellt wird) spielt doch auch keine Rolle.


    Motorräder mit Kettenöler werden fleißig auf Basis des "Kettenverschleißes" oder des Kettenrades beurteilt. Weshalb soll ich daran denken, dass das Ritzel meistens nur die halbe Lebensdauer hat....


    Und ja natürlich sind die GAW von Vielfahrern mit 200.000km und mehr natürlich eher einem Verschleiß ausgesetzt als bei Motorrädern die nach 20 Jahren doch schon 20.000km gefahren sind.


    Es gibt so viele Faktoren die das Leben einer GAW beeinträchtigen können (dazu gehören natürlich auch konstruktive Fehlgriffe, zweifelhafte Zubehörteile, Herstellfehler usw.) dass es sehr sehr schwierig ist, im Einzelfall die konkrete Ursache festzustellen. Zumal Schäden ja nicht innerhalb von ein paar wenigen Kilometern auftreten sondern sich meistens über tausende von Kilometern hin entwickeln.

    bwm - Erst mal schönen Urlaub! Und mach dir keinen Kopf, von 50km Fahrstrecke mit etwas zu geringem Kettendurchhang geht eine Getriebewelle nicht kaputt. Spekulationen darüber sind wirklich nur Spekulatius. :)


    Über das Thema "verspannen" solltest du noch mal nachdenken. Getriebewellen werden ja eher nicht statisch belastet (da würde das verspannen nicht stören) sondern sind ja höchst dynamisch belastet.


    Zwischen den Getriebelagern wird die GAW dynamisch verbogen da die Abrollbewegungen an den Getriebezahnrädern dafür sorgen, dass die3 beiden Getriebewellen auseinander gedrückt werden. Deswegen haben die Zahnräder ja bei fast allen Motorrädern eine "festgelegte" Reihenfolge um die am häufigsten bzw. größten auftretenden Kräfte an einem Lagersitz ins Gehäuse einleiten zu können.


    Der äußere Teil der GAW wird nach hinten verbogen (der ziehende Teil des Kettentrums) - sprich die ganze Welle "eiert" so durchs Leben. Wenn jetzt noch ein minimalst schiefstehendes Hinterrad dazu kommt (fehlerhafte Kettenflucht) werden die Belastungen nochmals höher.


    Das Ritzel sollte daher wegen der Relativbewegungen mit einem hochdruckbeständigen Schmiermittel (Molykote GN oder ähnlich) mit einem mindestens 40%igen Festkörperschmierstoff "geschützt" werden.

    René wenn du Richtung Italien fahren solltest würde ich das Kennzeichen etwas senkrechter stellen (max 30° Winkel) - wärest nicht der erste der speziell in Süd-Tirol dafür zur Kasse gebeten wird

    Nicht falsch verstehen - an dem Schaden deiner GAW zweifelt niemand.


    Die Schadensursache ist derzeitig unbekannt (z.B. Härtung) wird von dir im Bereich Verspannung des Ritzels vermutet. Aber ist halt bisher nur eine Vermutung.

    Es ist auch bekannt dass du nur OEM Teile verwendet hast.

    Meine Frage zielte eher auf die Probleme von TA oder NX Modellen, ob da entsprechende Bilder veröffentlicht wurden.


    Zu den Schäden an der AT (RD07 und Co) gibt es ja durchaus unterschiedliche Spekulationen über die Schadensursachen die von Härtefehlern, fehlerhaften Ritzeln bis hin zur Kettenspannung reichen (da die Rasterung des Kettenspanners suboptimal ist).



    Von diesen Bauteilen ist z.B. die Schadensursache bekannt - falsches Schmiermittel mit zu geringer Druckbeständigkeit (keine bzw. zu wenig Festkörperschmierstoff - das aufgetragene "normale" Schmierfett wurde durch die übertragenen Kräfte einfach verdrängt)

    Das ist eine individuelle Empfehlung seitens Honda AT für deren Bereich - ähnlich auch wie die Empfehlung zur Reinigungen des DCT Schaltmotors. Im WHB und daraus resultierenden Inspektionsplänen ist das nicht enthalten.

    Schäden an der GAW und dort der Ritzelverzahnung gibt es quer durch alle Hersteller. Egal ob das Ritzel fest verspannt montiert ist oder ob das Ritzel ein geringes Axialspiel hat. Es spielt wohl absolut keine Rolle ob das Ritzel "fest" verspannt wird oder ob das Ritzel konstruktiv axiales Spiel aufweist. Ob daher eine Konstruktion besser oder schlechter ist als die andere, lässt sich hier im Forum wohl nur durch die Konstrukteure der Hersteller rechnerisch belegen.


    Herstellerunabhängige Schäden an verschieden Modellen lassen sich über Google in ausreichender Stückzahl finden. Die absoluten Mengen der Schäden scheinen aber unterhalb des Promillebereichs zu liegen. Eine besondere Häufung bei bestimmten Modellen lässt sich aber nicht wirklich feststellen.


    Hier bei der AT kenne ich einen Fall einer echt defekten Welle - die Schadensursache lässt sich aber nachträglich nicht mehr feststellen. Ob es das verbaute Zubehörritzel war, die Kettenspannung - keiner weiß es wirklich. Alle beteiligten Hersteller sagen, dass es keines seiner Teile war.


    Ich kenne weiterhin Bilder von einer kleinen Fallzahl (<5) die erkennbare Druckstellen aufweisen. Teilweise mit OEM Ritzel, teilweise mit Zubehörritzel. Ob die Kettenspannung ursächlich war - unbekannt, ob es am Material lag unbekannt.


    Es ist ebenfalls bekannt, dass alle (?) Hersteller im Neuzustand die Ritzel trocken verbauen (so zumindest mein subjektiver Eindruck).


    Seitens eines Honda Mitarbeiters wurde aufgrund von bekannten Schäden im Endantrieb der Pan European (mit ähnlichem Schadensbild wie bei ausgeschlagenen Ritzeln/GAW) die dort funktionierende (und vom Hersteller vorgeschriebene) Schmierung mit einem Schmiermittel mit mindestens 40% Festkörperschmierstoff Molybdän vorzunehmen.


    Bei Ketten die mit Öler geschmiert werden ist eine Kontrolle/Austausch des Ritzels bei etwa 20.000 - 30.000km sinnvoll.


    Es schein bei Honda recht umfangreiche Simulationen und Prüfstands Ergebnisse zum Kettentrieb zu geben. Dabei gibt es ja mannigfaltige Schadensursachen. Angefangen von Toleranzen bei den Neuabmessungen, der herstellerspezifischen Härtung, dem nutzerseitig eingestellten Kettendurchhang, der Fahrweise, der Kettenpflege, Beanspruchungen durch Schmutz, fehlerhafter bzw. mit Toleranzen behaftete Radstellung usw. usw.

    Die an der GAW auftretenden Kräfte haben dabei sowohl einen statischen, gleichbleibenden Kraftanteil als auch einen impulsartigen Kraftanteil, überlagert mit einer in Teilen der Kette ständig wechselnden Geschwindigkeit (Polygoneffekt) - obowhl ich ein kleines Bisschen Ahnung habe, sehe ich mich nicht in der Lage auch nur ansatzweise die Kräfte zu berechnen und mit der GAW auf Tauglichkeit zu vergleichen.


    Da beide Konstruktionsarten (fest verspannt vs. axial mit Spiel) bei den Schadensbildern in sehr sehr geringer Fallzahl auftauchen, haben die Konstrukteure beider Arten wohl recht.


    Deswegen halte ich es an meiner AT so:


    Montage mit Molykote GN

    Jährlich eine Kontrolle meines Ritzels und Austausch des Ritzels nach etwa 25.000km (fahre alle Motorräder mit Öler)

    Ist die "normale" Honda Lösung, die in Millionen von Fahrzeugen funktioniert

    Unklar ist die Ursache wenn es nicht funktioniert

    - Individuelle Probleme z.B. Kettenspannung

    - Serienprobleme durch fehlerhafte Produktion oder fehlerhafte Konstruktion (z.b. Keilprofil, Härtung usw.)


    Problem - Es gibt keine offizielle Angabe zum Axial und Radialspiel (Neu/Verschleiß)