Beiträge von Sampleman

    Ich eben nicht. Vielleicht kommt es daher, dass ich von meiner GS eine schwer zu wechselnde Trockenkupplung gewohnt bin, die man lieber geschont hätte. Ich gebe zu, dass ich die ersten ein, zwei Spitzkehren in meinem AT-Leben zur Kupplung gegriffen hätte. Jetzt habe ich das Problem nicht mehr. Ich hatte mal ein Auto mit automatisiertem Schaltgetriebe und ohne Kupplungspedal. Da war die automatische Kupplung Mist, ruckfreies Anfahren war kaum möglich. Gemessen daran ist meine AT schlicht perfekt.


    Nein, stimmt nicht ganz: Auch im Manuell-Modus schaltet das Getriebe runter, wenn eine bestimmte Drehzahl unterschritten wird. Wenn du also manuell im 2. auf eine Haarnadelkurve zu fährst und zu langsam wirst, schaltet das DCT in den ersten Gang - auch in Schäglage. Hoch schaltet es im Manuell-Modus nicht von allein, da kannst du drehen bis in den Begrenzer.


    Nein, sollte man nicht. Das ist Unsinn und unangemessen.


    Zudem habe ich den Eindruck, dass es derzeit einen Trend zu automatisierten Schaltlösungen (Honda, Yamaha, Kawasaki) gibt, der vermutlich auf eine jüngere, urbane Kundschaft abzielt, die auf Motorrollern mit Variomatik sozialisiert ist und das Kuppeln vor allem im Stadtverkehr als lästig empfindet. Mein erstes motorisiertes Zweirad war eine Schaltvespa mit Viergang-Handschaltung - mit der einmal quer durch die Stadt und deine linke Hand wusste, was los ist.

    Ich war am Sonntag 600 km in Österreich und Südtirol unterwegs und habe dabei mit DTC folgende Learnings mitgenommen:


    1. Wenn die Pässe etwas anspruchsvoll werden, ist es eine sinnvolle Überlegung, auf manuell zu gehen. Wenn man auf Automatik geht (sogar in S-III), schaltet die Maschine dann doch zu oft hoch und man fährt im vierten Gang auf die nächste Kehre zu. Das Runterschalten ist dann zwar kein Problem, aber wenn man mal davon ausgeht, dass man im Kurvengewusel eigentlich nur die Gänge 1 bis 3 braucht, kann man die auch manuell einlegen.


    2. Wenn man ein kleiner Haarnadelkurvenschisser ist, spricht wenig dagegen, vor der Kurve in den ersten Gang zu gehen. Dann kann man das Möbel notfalls im Schritttempo um die Kurve tragen, andererseits fährt die Honda im Ersten zur Not schneller als die meisten Leute in der Haarnadelkurve sein wollen. Wenn man im Automatikmodus auf eine Haarnadelkurve zufährt und meinetwegen im Zweiten ist, kann es sein, dass die Maschine mitten in der Haarnadelkurve (trotz Schräglage) runterschaltet. Das ist zwar kein Drama, aber doch etwas unangenehm, wenn man gleichzeitig die Linie sucht und von vorn ein erratives holländisches Wohnmobil kommt.


    3. Das Nichtvorhandensein einer manuellen Kupplung habe ich auf den gesamten 600 km als große Erleichterung wahrgenommen, nie als Manko.


    4. Ein Effekt, den ich bislang nur vermutet habe, hat sich bestätigt: Wenn ich sehr lange unterwegs bin und an meine physischen Grenzen komme (600 km bei Temperaturen von bis zu 35 Grad sind halt schon eine Packung), dann ist DCT ein Sicherheitsgewinn und vermeidet Fahrfehler.

    Eine Praxiserfahrung: ich bin heute rund 600 km Motorrad gefahren und habe dabei zweimal vollgetankt. Nach dem ersten Tanken habe ich den Öler betätigt, wie ich das immer mache, nämlich eine Vierteldrehung gedreht und danach drauf geachtet, dass ich die nächsten paar Minuten kontinuierlich und nicht zu schnell fahre.


    Nach dem zweiten Tanken, also rund 250 km später, sah man am Hauptständer und am Kettenschutz deutliche Schleuderspuren vom Öl. Auch die Felge und die Rückseite des kettenseitigen Koffers haben Ölspritzer abbekommen. Die Kette sieht satt ölglänzend aus. Ich habe dann auf das Ölen nach dem zweiten Tanken verzichtet.


    Mein erster Eindruck ist: Zu viel Öl erwischt. Das wundert mich etwa, weil ich sonst auch nicht anders öle. Es war heute definitiv den ganzen Tag sehr warm, vielleicht hat das auch eine Rolle gespielt. Oder kann es sein, dass die Doppeldüse mehr Öl aus dem Reservoir zieht?


    Ich werde in Zukunft einfach quantitativ weniger ölen, entweder seltener oder mit weniger Menge. Wenn sich das Ergebnis so optimieren lässt, habe ich nichts dagegen.

    Ich weiß natürlich nicht, wie die Verhältnisse in Thailand sind, aber ich habe mir zum Beispiel im Jahr 2023 bei einem deutschen Honda-Händler eine neue, noch nie angemeldete Maschine aus dem Modelljahr 2022 gekauft, die ein Händler noch da hatte. Für mich war der Grund, dass mir die 22er Lackierung besser gefiel. Technisch hat sich zwischen '22 und '23 nichts Gravierendes getan, so war es mir im Grunde egal, wann meine Maschine hergestellt wurde.

    So, heute wollte ich es mal wissen.


    Für meine Feierabend-Runde durch die Westlichen Wälder brauche ich eigentlich keine Reiseenduro mit Koffern und fremden Kontinenten im Namen. Und wenn ich mir angucke, wo ich früher so hin bin...


    Als ich vor 18 Jahren den Schein angefangen habe, verging keine Saison unter 10K Kilometern. Jetzt habe ich das beste Motorrad, das ich je besessen habe, ich bin Vorruheständler und habe Tagesfreizeit - und habe in einem Jahr gerade mal 8K auf meine Affentwin geschrubbt. Das ist jetzt nicht nix, aber so richtig viel ist das auch nicht.


    Also: Beste Ehefrau von allen gebrieft ("Kann spät werden, warte nicht mit dem Essen auf mich"), die regelmäßige Abgabe von Lebenszeichen vereinbart, früh aufgestanden und los. Der Plan war, mal wieder die netten Ecken in Österreich und Italien heimzusuchen, die ich das letzte Mal mit meinet GS gemacht hatte, was auch schon wieder ein paar Jahre her ist. Allerdings wohne ich nicht mehr in München, sondern in Augsburg, da sind die netten Ecken netto einfach 50 km weiter weg. Hin, und zurück auch.


    Der Standortnachteil von Augsburg ist, dass die unmittelbare Umgebung, so ein Zirkel von 30, 40 Kilometern, motorradtechnisch eher so mittelgeil ist. Du musst im Grunde für richtig tolle Strecken erst mal zwei Stunden fahren. Oder du kürzt das ab, setzt dich auf die B17 und machst rechts auf laut. Das geht leider nur bis Landsberg gut, weiter südlich wird es ein arges Gezockel. Google Maps sagt, am schnellsten nach Garmisch-Partenkirchen kommt man, wenn man von Augsburg über die A8 nach München knallt und von dort die A95 nach Garmisch nimmt. Da heute heftige Temperaturen über 30 Grad angesagt waren, habe ich gedacht: Sieh' zu, dass du früh loskommst und schnell in Gegenden kommst, die höher liegen. Also mit der Affentwin das gemacht, wofür ich eigentlich ein Auto habe: Auf die Autobahn und laufen lassen.


    Das ging gut bis zur Anschlusstelle Dachau, da stand ich erst einmal eine Viertelstunde im Stau, weil ein Auto ausgebrannt war....


    Ansonsten bin ich sowohl die A8 als auch die A95 schon dermaßen oft gefahren, dass sie für mich keinen Neuheitenwert mehr haben. Und bei Murnau ertappte ich mich bei dem Gedanken, dass es eigentlich schade ist, dass der Tempomat bereits bei 160 abgeriegelt ist. Kurz und gut: 150 Kilometer sind es von AUX nach GAP, und die waren dann doch schnell abgerissen.


    Für mich geht der Spaß erst los, wenn man Garmisch Richtung Scharnitz auf der B2 verlässt. Man kann dan auch in Klais abzweigen und eine Nebenstrecke nach Mittenwald nehmen, da gibt es geile Ecken. Mein Navi hatte Pause, es kam erst dann zum Einsatz, als mir die Tank-App eine Tankstelle in Leutasch empfahl, wo der Liter Eurosuper 20 Cent günstiger war als in GAP.


    IMG_8972.jpg


    So sieht echte Schwabenfreude aus, und die Gegend ist auch sehr nett.


    Danach bin ich von Leutasch nach Telfs gefahren, das ist eine Super-Alternative zur Touri-Rennbahn zwischen GAP und Innsbruck. Mein Plan war eigentlich, Innsbruck zu umgehen und über Axams und Götzens südlich von Innsbruck auf die alte Brenner-Bundesstraße zu kommen, um dann zum Brenner zu fahren. Das wird leider in diesem Sommer von den Österreichern großflächig vereitelt, indem sie alle Alternativen zur Brennerautobahn kurzerhand für den Transitverkehr gesperrt haben.


    Ich habe dann in den sauren Apfel gebissen, bin durch Innsbruck gefahren (am Sonntagvormittag auch nicht so ein Drama), dann in Innsbruck West auf die Brenner-Autobahn - elf Euro, und nach einer halben Stunde bist du in Italien. Von Garmisch nach Sterzing sind es rund 90 km und anderthalb Stunden Fahrt.


    In Sterzing habe ich dann zum ersten Mal Nahrung gefasst. Die Wirtsleute waren sehr nett, sprachen interessanterweise aber keinen Brocken Deutsch. Na ja, eine Cola und ein Stück Lasagne kriege ich auch so hin.


    IMG_8973.jpg


    (Das war da netter als es auf dem Bild aussieht)


    Danach ging's über den Jaufenpass. Gut, es gibt sicher spektakulärere Pässe, aber für jemanden, der nicht so viele Pass-Praxis hat - schon gar nicht mit DCT - ist der Jaufen schon toll. Oben war ganz schön was los, ich hatte Mühe, mein Präszisionskraftrad angemessen unterzubringen.


    IMG_8975.jpg


    Und die Aussicht ist auch nicht übel:


    IMG_8974.jpg


    Wenn man die Pass-Straße von Sterzing aus einfach weiter fährt, kommt man nach Meran. Meran ist bestimmt toll, aber nicht bei 35 Grad im Schatten. Auf dem Jaufen, bei über 2.000 Meter Hohe, war es noch ganz angenehm gewesen.Die Jaufenpass-Straße ist die Staatsstraße 44, von Sterzing nach Meran sind es knapp 60 km, dafür sollte man anderthalb Stunden Fahrtzeit rechnen.


    Als ich in Meran ankam, war es schon deutlicher Nachmittag, so langsam musste ich an die Heimreise denken. Mein Plan war, mich von Meran aus westwärts zu orientieren, um irgendwann über das Allgäu wieder nach AUX zu kommen. Also ließ ich mich vom Navi ins Vintschgau leiten. Dort gibt es den Ort Graun am Ufer des Reschensees. Der See ist ein Stausee, an dessen Grund ein Dorf steht. Der Kirchturm schaut noch aus dem See:


    IMG_8979.jpg


    Von Meran nach Graun sind es rund 70 km, auch das dauert am Ende anderthalb Sunden, und es war vor allem warm. Was die Gegend grundsätzlich attraktiv macht, ist die Schlagdistanz zu Pässen wie dem Penser- und dem Timmelsjoch sowie dem Stilfser Joch. Alles tolle Dinger, aber nicht wenn es schon vier Uhr ist und du noch heim musst.


    Ich bin stattdessen den Grimselpass gefahren, das ist auf der österreichischen Seite dann die B180. Die B180 hat eine Tücke, sie endet im Landenecker Tunnel, der rein rechtlich schon zur A12 gehört und mautpflichtig ist. Und am Ende landet man auf dem ätzendsten Stück Straße, das Tirol zu bieten hat, dem Fernpass. Der ist immer verstopft und einfach Mist. Von Graun am Grimselsee bis nach Reutte, das im Grunde das Ende der Fernpass-Bundesstraße markiert, sind es gut 120 km. Google veranschlagt dafür 2,14 Stunden - und man kann gern noch eine halbe Stunde draufschlagen, denn in irgendeinem Stau steht man immer.


    Der Rest ist selbsterklärend: Vor Reutte geht es nach Füssen weg, also nochmal kurz am Lechfall gehalten:


    IMG_8983.jpg


    Dann auf die B17 und heim. Das sind rund 110 km und normalerweise in gut einer Stunde gemacht. Nur heute nicht, dann bei Landsberg ist die B17 gerade vollgesperrt - also gab es eine Umleitung durch die Stadt.


    Heute morgen um acht bin ich losgefahren, heute abend um viertel nach neun war ich wieder zuhause. Hätte ich Schlaukopf heute früh den Tageskilometerzähler genullt, wüsste ich genau, wie viel ich gefahren bin. So kann ich nur die Teilstücke zusammenrechnen: 590 km bin ich demnach gefahren, in Wirklichkeit vermutlich noch etwas mehr.


    Ehrlich gesagt ist das die Grenze dessen, was ich packe, woran auch der schlechte Honda-Sitz seinen Anteil hat. Ersatz von Touratech ist bestellt, ich hoffe auf das Beste.


    Aber grundsätzlich war es ein geiler Tag.

    Es kommt darauf an, welchen Planungsaufwand du treiben willst. Ich habe bereits früher, als ich noch ein uraltes TomTom-Navi hatte, meine Routen mit einem Routenplanungsprogramm geplant (Kurviger Web Planner) und im passenden Format auf mein Navi gespielt. Das Navi war also im Grunde nur Abspielstation für Routen, die ich am PC geplant hatte. Das mache ich heute ebenso, nur dass die die GPX-Daten via Cloud in die Navi-App importiere.


    Ich hatte in Apple CarPlay auch schon mit OSmand+ als Navi-Programm experimentiert. Das gibt es sicherlich auch für Android, eventuell sogar für Android Auto.

    Da bin ich grundsätzlich bei dir, aber so furchtbar viel kann man bei dem Spirit nicht einstellen. Und der Fehler trat nicht nur bei der Kommunikation über die AT auf, sondern auch bei der direkten Verbindung mit dem iPhone. Das ist ja ohnehin der erste Schritt, nachdem man das Ding aus der Schachtel geholt hat: Cardo-App installieren, iPhone mit Cardo koppeln, Grundeinstellungen (Sprache) vornehmen, dann Software aktualisieren.


    Es ist denkbar, dass diese Geräte evtl. mit meinem Handy Probleme haben, mit meinem Provider, was weiß ich. Ich weiß nur, dass andere Headsets diese Probleme nicht haben.