Signalfarben in Bekleidung

  • #21

    Da widerspreche ich vehement!

    Vielmehr ist es so, dass (wie bei C.) die EINDEUTIGEN Argumente einfach beiseite gewischt werden. Es gibt mit Sicherheit zig Studien, die die Wirksamkeit von Warnfarben/Leuchtmitteln usw belegen. Auch meine bescheidenen Selbstversuche mit Warnweste und/oder signalfarbenem Helm zeigten das zu erwartende Ergebnis.


    Wo aber der persönliche "Geschmack" dominiert, werden solche Erkenntnisse gerne hintenan gestellt.


    Das betrifft aber nicht nur die Mopedfahrer - auch beim Auto schlägt Mode Sicherheit. Neben der Armada schwarzer Autos nehmen nun die tarnfarbenen Vehikel überhand: Grau in allen Schattierungen ist der neue Standard. Dümmer gehts nicht.


    Aber vll. ist das Verweigern dieser Erkenntnisse ja auch gut? Zumindest fallen "die Rationalen" (ich schreib bewusst nicht: "die Vernünftigen") so noch stärker auf. Darwin wirds schon richten ...:zwinker:


    (Ich selbst fahre auf Kurzstrecken - schon alleine wg.der Sonneneinstrahlung - in heller Kleidung mit weißem Jethelm, natürlich alles mit Reflexstreifen. Bei langen Touren und schlechter Sicht stets mit Warnweste und, wenn es nicht zu heiß ist, mit signalfarbenem Helm - Airoh Commander in Feuerwehrrot):law-policered:

    LIebe Grüße von Fish

  • #22

    Was man nicht erwartet, nimmt man oft nicht wahr ('selective attention').

    • Wuerde die Kleidung eine auffaellige Farbe haben, die es sonst im Strassenverkehr nicht gibt, mag das noch helfen. Das gilt aber auch fuer neon-gelb oder orange immer weniger. Zudem verschwindet eine Warnweste in der Vorderansicht fast vollstaendig hinter der Motorradverkleidung.
    • Oftmals ist das ganze Motorrad hinter anderen Verkehrsteilnehmern versteckt, vielleicht abgesehen vom Helm. Insofern halte ich einen Helm in Signalfarben fuer eines der besten passiven Sicherheitsmerkmale. Leider ist mein weisser Helm in der Vorderansicht von schwarzem Enduroschild, schwarzen Lufteinlaessen und Visier gepraegt ...
    • Bewegung/Aenderung hat einen grossen Effekt, wenn es um Wahrnehmung geht. Flackerndes Licht oder Farbwechsel sind allerdings nicht legal. Sieht ein Autofahrer aus einer Seitenstrasse heraus die Strasse entlang, nimmt er ein Motorrad aber nicht als Bewegung wahr, wenn es geradeaus faehrt. Darum wird empfohlen, in der eigenen Spur zu wedeln - die Englaender nennen dies das SMIDSY-Manoever ('Sorry mate, I didn't see you.').
    • Zuletzt bleibt die Hoffnung, als Motorrad oder Mensch erkannt zu werden. Dafuer braucht es Kontrast zum Hintergrund, aber auch eine erkennbare Form oder ein erkennbares Muster. Bunte Kleidung ist hier ggf. sogar kontraproduktiv, selbst wenn nur Signalfarben verwendet werden. Sie wirkt wie Dazzle-Camouflage. Insofern stimme ich Deiner Aussage nicht ganz zu.
      Hierzu gibt es im Bereich der Einsatzfahrzeuge diverse Untersuchungen, aus denen bspw. das Battenberg-Muster hervorgegangen ist. Auch hier reichen Kontrastfarben alleine nicht aus, es muss das Muster erkennbar sein.

    Mein Text oben soll niemanden davon ueberzeugen, mit Warnweste herum zu fahren. Ich finde aber die Frage interessant, wie auffaellige Kleidung gestaltet sein sollte, denn das kann ich vielleicht beim Kauf beruecksichtigen. Meine letzte Motorradjacke war nur in Schwarz erhaeltlich.

  • #23

    Wenn dem wirklich so wäre, hätten Rettungsdienste, Feuerwehr u.a. längst die Farben gewechselt. Aber auch mir fällt auf, dass manche/viele Warnwesten ihre Funktion nicht mehr erfüllen - das liegt aber daran, dass sie nach gewisser Zeit und vor allem nach 5-10 Waschvorgängen deutlich an Leuchtkraft einbüßen. Sehr auffällig ist dieses Verblassen bei vielen Mopedfahrern und bei Straßenbauarbeitern, also denen, die viel Schmutz und Sonnenlicht abkriegen.

    Zum letzten Satz: Selbst wenn die Verkleidung soooo hoch wäre (was sie i.d.R. nie ist), so gibt es noch drei weitere Hauptachsen, wo mir als Mopedfahrer meine Sichtbarkeit sehr wichtig ist - eigentlich noch wichtiger als von vorn, denn da kann ich ja aktiv gegensteuern >>>

    LIebe Grüße von Fish

  • #24

    Voll gut, deine Argumente sind spannend - habe lange nicht mehr in der Richtung gearbeitet, was ein Anreiz! Ich war nie ein riesen Freund von Arbeiten im Bereich Attention/ Aufmerksamkeit, aber das könnte sich hier mal als lohnenswert erweisen. Cool.


    Zwei kleine Kommentare dazu:


    Die Effektivität von Flackerlicht nimmt mit zunehmender Nutzung ab -> Gewöhnungseffekt. Wenn also zunehmende Verkehrsteilnehmer Flackerlicht nutzen würden wäre irgendwann der positive Nutzen wieder erledigt. Spurwedeln ist aber tatsächlich eine tolle Sache - und macht dazu auch einfach Spass!


    Du sagst ja selbst, alles was man tun kann funktioniert am besten, wenn man überhaupt erkannt wird - und viel hilft nicht immer viel (aber manchmal). Selektive Wahrnehmung wird dann "besser" für uns, wenn es mehr Motorradfahrer gibt oder man diese häufiger erwartet. Je mehr desto besser. Mein Fahrlehrer hat damals in der FS immer gesagt "Lass die Leute im März wieder fahren, dann können sich die Autofahrer erstmal dran gewöhnen und lernen, dass es uns gibt. Und ab April sehen die uns auch wieder."

  • #25

    :handgestures-thumbupright:

    Wenn ich im Winter Motorradfahre, bin ich da auch weit vorsichtiger. Genauso richte ich meinen Fahrstil auch nach dem Ort und dem, was Ortsansaessige von Motorradfahrern gewoehnt sind oder nicht.

  • #26

    Selective Attention, kennen vielleicht schon viele:


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  • #27

    In den Siebzigern und Achtzigern Jahren war die häufigste Autofarbe rot. Auch andere Signalfarben, grün und gelb waren beliebt. Schwarz waren Staatskarossen und Leichenwagen. Dann kam die silberne Zeit und schließlich die schwarze Ära. Erst in den letzten fünf bis zehn Jahren wurde weiß als Autofarbe wieder entdeckt und ganz zaghaft kommt auch wieder Farbe ins Spiel.

    Die Mode, sich äußerlich als schwarz zu präsentieren ist an den Motorradfahrern nicht vorbei gegangen. Bei Autos wird über die Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer bloß nicht nachgedacht. Die Einführung des Tagfahrlichtes relativierte dann die fehlende Farbe.

    Die Mitführungspflicht einer Warnweste kommt aus dem gewerblichen LKW-Verkehr und noch früher aus dem Bereich der Deutschen Bahn und den Gleisbauern.

    Eine einfache Warnweste während einer Motorradfahrt zu tragen, halte ich für schwachsinnig. Das Ding ist dafür nicht gemacht und flattert im Wind. Wenn man sich für mehr Farbe im Straßenverkehr entscheidet, sollten Jacken und Hosen mit richtigem Reflexmaterial ausgestattet sein. Das gilt insbesondere auch für Regenbekleidung.

  • #28

    Da geb ich Dir vollkommen recht. Aber es gibt auch Westen, die speziell für Motorradfabrer sind, und die

    flattern nicht.


    Deshalb hab ich meine neue Kluft auch mit gebleuchtenden Streifen ausgesucht. Auch mein Hut

    ist Leuchtfarben Ausgestattet

    Grüße aus dem Lahn-Dill-Kreis :at3:
    Thomas


    Honda CY 50 in Rot, Suzuki DR 125 in Schwarz, Honda CBF 600 SA in Weiß, Honda CRF1000 D in Schwarz,

    Honda CRF 1100 Adventure Sports DCT EERA in Tricolor


    Wer nie vom Wind gestreichelt,

    wer nie vom Regen gewaschen,

    wer nie von der Sonne getrocknet,

    wer nie vom Frost gebeutelt,

    wer nie vom Chrom geblendet wurde,

    der wird es nie verstehen, was Motorradfahren bedeutet


    Hessentruppe

  • #30

    Richtig :lachen::lachen::lachen:

    Grüße aus dem Lahn-Dill-Kreis :at3:
    Thomas


    Honda CY 50 in Rot, Suzuki DR 125 in Schwarz, Honda CBF 600 SA in Weiß, Honda CRF1000 D in Schwarz,

    Honda CRF 1100 Adventure Sports DCT EERA in Tricolor


    Wer nie vom Wind gestreichelt,

    wer nie vom Regen gewaschen,

    wer nie von der Sonne getrocknet,

    wer nie vom Frost gebeutelt,

    wer nie vom Chrom geblendet wurde,

    der wird es nie verstehen, was Motorradfahren bedeutet


    Hessentruppe

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