Immer lernen …

  • #1

    Ich bin ja nicht mehr der Jüngste und habe damals auch erst angefangen, Töff zu fahren, als die Jünglingsjahre schon hinter mir lagen. Der erste Übermut auf dem Sattel und am Lenker ist also vorbei. So nach 200'000 Kilometern auf solchen Gefährten kann ich sagen, dass ich immer noch lerne. Ich finde das super: Jede Kurve ist eine Art Aufgabenstellung. Wie sitze ich? Was mach' ich mit den Knien, der Hüfte, wie ist die Kopfneigung, wo schaue ich. Wie gebe ich den Lenkimpuls, Gegenlenken etc., etc. Immer im Frühling mache ich bewusst Probefahrten, um zu schauen, ob die im Vorjahr erlernten Sachen noch selbstverständlich zur Verfügung stehen.


    Heute habe ich eine neue Entdeckung gemacht, die mir zusätzliche Sicherheit gibt. Ich nenne sie "Nach vorne arbeiten". Ich sitze auf meiner AT ziemlich aufrecht und in meinem Fahrstil bin ich meist der "Drücker". Das bedeutet, dass die Lenkimpulse die Tendenz haben, zur Seite zu gehen. Nun habe ich gemerkt, dass ich, wenn ich mit dem Oberkörper nur ein wenig nach vorne komme und die Impulse am Lenker konsequent nach vorne gebe, das Gefährt sich einfacher und mit weniger Kraftaufwand handeln lässt. Sag' ih doch: mit jeder Kurve was Neues. Super! :)

  • #3

    Lenkimpuls "zur Seite"?
    Ich verstehe das als "nach Außen" - oder?
    Zweirad lenken wir im dynamischen Bereich (selbststabil) durch "GEGENLENKEN".
    Rechts gegen den Lenker drücken, - Fahrzeug legt sich nach rechts. (Ziehen am rechten Lenkerende und das Fahrzeug legt sich nach links)
    Das ist normal. Und hat meiner Meinung nach nix mit der Sitzposition zu tun.
    Das funktioniert normal immer so.

    Hatten wir die "Gegenlenk-Fahrtechnik" nicht schon mal in einem Fred hier "abgehandelt"?

    Jedenfalls schön wenn Du es jetzt bewußt einsetzen kannst.

    Schließe ab mit dem was war.
    Sei glücklich mit dem was ist.
    Und sei offen für das, was kommt. :character-oldtimer:

  • #4

    Gruss, Alf

  • #5

    Der Zustand der Reifen ist wichtig, klar. Mein Luftdruck ist kontrolliert und die Reifen praktisch neu. Was ich beschrieben habe, ist unabhängig davon.

    Gruss, Alf

  • #6

    Es ist schwierig herauszulesen, was Du meinst. Wenn Du aber eine positive Erfahrung mit einem bestimmten Verhalten gemacht hast, spricht nichts dagegen, es auch weiterhin zu nutzen. Egal, ob das nun lehrbuchkonform ist - oder nicht.

  • #7

    Motociclista

    Du weißt doch gar nicht wo ich hin will oder muss :) :S

    Dinge kommen zurück und sind wieder in. Ich kann es kaum erwarten bis Moral, Respekt und Intelligenz wieder im Trend sind :happy-smileyflower: :teasing-tease:

    Der Kluge ärgert sich über die Dummheiten, der Weise belächelt sie

  • #9

    Ja, ist mit Worten schwierig zu beschreiben. Und während ich mir das beim Schreiben auch vorstelle, merke ich, dass das immer Rechtskurven sind, die mir auch beim Fahren leichter fallen. Links rum bin ich linkischer.

    Habt ihr auch eine Richtung leichter als die andere?


    Im Übrigen fahre ich nicht jeden Radius in jeder Geschwindigkeit gleich. Bei engen Kreiseln z. B. brauche ich sehr gern den "Schenkeldruck", was bei lang gezogenen, schnellen Kurven überhaupt keinen Sinn macht.


    Und ja, ich habe natürlich aus "Lehrbüchern" einiges gelernt: z. B. Kopfhaltung, Blickrichtung, sehr enge Kurven etc., etc. Aber das alles muss ja durch die Eigenbewegung "verifiziert" werden, damit das Fahren dann auch Spass macht. Hinzu kommt das eigene Experimentieren, wie ich es eingangs geschildert habe.

  • #10

    Das, was in den Fahrschulen gelehrt wird und in vielen Fachbüchern zu finden ist, ist ein Curriculum. Dieses wurde entwickelt und evaluiert (fortentwickelt), um der breiten Masse Fahren beizubringen und relativ allgemeinverständlich für alle Dummies einen Leitfaden herzureichen, an den man sich halten kann. Das gilt für Fahrlehrer und Instruktoren ebenso, wie für Fahrschüler.


    Unabhängig von diesem Lehrplan, den viele wie eine Bibel verteidigen, gibt es aber die Physik. Und manchmal stimmt der Lehrplan mit der Physik überein – manchmal eben auch nicht. Das schönste Beispiel ist die „Blickführung“. Angeblich fährt man da hin wo man hinblickt und „blickst du scheiße, fährst du scheiße“ wird seit Jahrzehnten von Horden von Fahrlehrern und Instruktoren gelehrt und mag für die durchzuschleusende Masse an Lernwilligen auch ein sinnvoller Ansatz für Kurvenfahrten sein. Physikalisch gesehen hat der Blick mit der Kurvenfahrt aber rein gar nichts zu tun. Ausschlaggebend ist allein der Lenkimpuls. In wie vielen Hintern von hübschen Mädels wäre ich sonst schon gelandet, wenn die Blickführung so wichtig wäre?!


    Die eigene Erfahrung, etwas zu entdecken, das lebenslange Lernen durch Abgucken oder Übungen, sind wichtige Bausteine zur eigenen Fortentwicklung. Das kann schon eine andere Sitzposition sein, das Becken weiter nach vorn zu schieben, ein gerader Rücken statt ein nasser Sack, eine bessere Körperspannung, ein aktiverer Fahrstil. Es passiert weniger, wenn man aktiv und hoch konzentriert herumrast als wenn man gelangweilt und unkonzentriert durch die Gegend trödelt.

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