Frage zu umweltfreundlichem Öl in Kettenölern

  • #131

    Wo landet das Öl nach einer gewissen Fahrzeit???

    Egal ob manuell oder automatisch geschmiert, es landet auf der Strasse oder auf Bauteilen am Motorrad.

    Das ist bei Fahrrädern übrigens genauso.

    ;)


    Das Thema dreht sich im Kreis.

    Du hälst nichts von Kettenölern und schmierst lieber selbst.

    Es wird keiner seinen Kettenöler ausbauen aufgrund deiner Aussagen und solange Frachter und Flugzeuge Treibstoff und Öl ablassen, ist die Verlustschmierung einer Kette vernachlässigbar. ;)

  • #132

    :clap:

  • #133

    Ok wir sind uns einig, dass alle flüssigen Schmiermittel sogenannte Verlustschmierungen sind. Denn es ist eine offen laufende Kette die an den Umlenkpunkten den entsprechenden Fliehkräften ausgesetzt ist.


    Ich verstehe, dass durch eine entsprechende Applikationsspritze mit relativ großer Kanüle recht gut das dickflüssige Getriebeöl gezielt links und/oder rechts an der Rolle auf der Ketteninnenseite aufgetragen werden kann. z.B. mit so etwas https://www.esska.de/shop/Prae…-etc---944199850000-12690


    Ich verstehe auch, dass massig zu viel aufgetragener Schmierstoff bereits nach entsprechender Wartezeit im Stand abtropft und durch entsprechende saugende Unterlagen aufgefangen werden kann und nicht als Verlust ungeregelt an die Umwelt abgegeben wird. Ich lasse jetzt bewusst die nachteiligen Folgen für die Umwelt außer Betracht die durch die Entsorgung der teilweise mit abtropfenden Öl getränkten Unterlage entsteht. Ich lasse auch bewusst die Folgen für die Umwelt außer Betracht die durch die Förderung und Raffination des "überflüssigen" Öles entsteht. Ich unterstelle, dass es dir gelingt kein "überschüssiges Öl" zu verbrauchen.


    Jetzt vielleicht aber noch der Hinweis, dass bei einem Kettenöler egal ob CLS oder anderer Hersteller der Schmierstoff nicht direkt auf die Kette abgegeben wird sondern in etwa in der 07.00 Uhr Position (meist) auf die äußere Flanke des Kettenrades aufgetragen wird, der Schmierstoff nicht tropfenweise zur Kette gelangt, sondern als langer dünner Faden mit dem drehenden Kettenrad mitgenommen wird und dann recht zielgenau genau an den Übergang Kettenlasche zu Rolle gelangt. Dabei ist es natürlich unvermeidlich, dass ein Teil des Schmierstoffes zwischen den Rollen auf die Kettenlasche gelangt und dann kaum noch die Chance hat zwischen Rolle und Hülse zu gelangen.


    Der Schmierstoff gelangt ja durch die Kapillarwirkung zwischen Rolle und Hülse..... wenn der Ringspalt zwischen Rolle und Hülse klein genug ist, wenn der Schmierstoff die passende Viskosität hat (also nicht zu dick ist), der Schmierstoff die passenden Additive für eine ausreichend lange Haftzeit hat (also nicht zu schnell abgeschleudert wird). Um eine gute Kapillarwirkung zu erreichen werden z.T. widersprüchliche Anforderungen gestellt... einerseits dickflüssig/zähflüssig um nicht abgeschleudert zu werden - andererseits aber dünnflüssig um in den engen Ringspalt eindringen zu können.


    Kettensprays erreichen das mit entsprechenden Lösungsmitteln die nach relativ kurzer Ablüftzeit vergasen und dadurch die notwendige Haftfähigkeit mehr oder weniger erreichen.


    Die Kapillarität lässt sich ja berechnen (wenn man möchte) https://de.wikipedia.org/wiki/Kapillarit%C3%A4t Dabei eigentlich nur ein Wert zur Info - Würde der Ringspalt nur 1mü betragen entstünde ein Druck von 2,8bar mit dem das Öl zwischen Rolle und Hülse gefördert würde. Solche Genauigkeiten bei der Herstellung einer Kette ist natürlich illusorisch, da nicht bezahlbar.


    Die tatsächlichen Abmessungen (Innendurchmesser Rolle und Außendurchmesser Hülse) konnte ich nicht ermitteln und habe sie auch noch nie gemessen. Es gibt zwar ein DIN (Auszug https://www.maedler.de/Article/10600000W) aber wenn man die DIN selbst nicht hat, gibt es auch keine Abmessungen....


    Es gibt daher ein Spiel X zwischen Rolle und Hülse... durch die unterschiedlichen Kräfte im Kettentrieb wird die Rolle die Position auf der Hülse verändern.... und erzeugt durch Raumvergrößerung und Raumverkleinerung neben der Kapillarität eine mechanische Pumpwirkung die einen flüssigen Schmierstoff in den zu schmierenden Spalt fördert. Vorausgesetzt... es ist noch Schmierstoff da....


    Kettensprays sind außen vor - nach dem Ablüften ist der Schmierstoff zu dickflüssig. Man muss mit dem auskommen was vor dem Ablüften aufgrund der Kapillarwirkung eingedrungen ist.


    Dünnflüssige Schmierstoffe müssen in großer Menge nachgeführt werden, da die dünnflüssigen Schmierstoffe auf der einen Seite "angesaugt" werden aber natürlich auch wieder verdrängt werden. Vorteil durch die größere Ölmenge ist die sicherlich etwas bessere Spülwirkung Nachteil ist aber natürlich der Verbrauch und dann auch das Abschleuderverhalten


    Dickflüssige Schmierstoffe die manuell und einmalig aufgetragen werden, müssen entweder mit ausreichend Haftkraft "übermäßig" dosiert werden um eine langfristige Schmierung zu erzeugen oder in relativ kurzen Abständen von einigen 100km erneuert werden.


    Dickflüssige Schmierstoffe die in niedriger Menge, aber permanent aufgetragen werden müssen nur in kleiner Menge aufgetragen werden.

    Wenn der Punkt des Auftragens korrekt gewählt wird besteht auch genügend Zeit um möglichst große Teile zwischen Rolle und Hülse einzulagern. Aber es ist natürlich ein permanenter Prozess, aufgrund der geringen Dosierung aber mit einer minimierten Abschleudermenge, da kein Schmierstoff auf "Vorrat" aufgetragen wird.


    Unabhängig von der Menge des "verlorenen" Schmierstoffes sind wir uns sicher einig, dass der Schmierstoff in der Umwelt möglichst wenig Schaden anrichten sollte. Da ich mal an der Quelle saß verwende ich von STIHL das BioPlus (auch in der Motorsäge,....) dass nach OECD 301 zertifiziert ist. Es ist ein "biologisch leicht abbaubares Schmiermittel" dass auch bei Einsätzen in der Natur mit deutlich größerem Schmiermittelbedarf "unbedenklich" ist. Mir ist aber auch klar, dass dieses Schmiermittel im Sinne von maximaler Lebensdauer evtl. nicht die optimale Lösung ist und dass es andere Schmiermittel mit spezieller Additivierung gibt, die vielleicht eine höhere Lebensdauer erreichen.


    Deine Einschätzung, dass du mit manuellem Auftragen einen geringeren Schmierbedarf auf der Kette hast, teile ich nicht.... (und da wären wir wieder beim messen....)


    Da wir uns aber schon länger in einer Sackgasse befinden, keiner von uns die Sackgasse öffnen möchte und wahrscheinlich schon 100erte von Lesern sanft entschlummert sind.... Ich respektiere deine Einstellung, aber ich teile sie nicht. Verabschiede mich aber dennoch aus dem Thema.

  • #134

    Hallo Gemeinde!


    Hier wurden ja mittlerweile eine ganze Reihe von lesenswerten Beiträgen gepostet. Das Thema war bisher für mich eher nebensächlich,

    nun hab ich mir dann dazu doch meine Gedanken gemacht.


    Als Verwender von Drylub mit dem Kettenmax-System welches beim auftragen an der Kette vorbeisprühendes Material auffängt und

    unterlegtem Lappen (welcher der Entsorgung zugeführt wird wenn er schmutzig ist) mache ich mir hierzu wenig Gedanken zur Verlust-

    schmierung.

    Aufgetragen auf die warme Kette nach Tour, verdunsten die flüssigmachenden Bestandteile sehr schnell und auf meiner Snoto Ketten-

    abdeckung findet sich kaum etwas abgeschleudertes, auch die Felge und der Rest vom Mopped bleiben sauber.


    Mein Einsatzgebiet ist zu 95% die Strasse und auch wenig Betrieb bei Nässe, was dem Einsatz meiner Kettenpflegewahl sicherlich auch

    entgegenkommt. Verschleiß an Kette und Kettenblatt, so meine ich, gibt es bei nun 25.000 km Laufleistung kaum. Kettenpflege betreibe

    ich so alle 1000 km, dies relativ sparsam und ist, dank Hauptständer eine Sache von etwa 1 - 2 Minuten.


    In Bezug auf die Umweltbelastung muß ich mir auf meinem Abdruck sicherlich die Treibgase sowie den Herstellungsaufwand

    verbuchen.


    Als Verbesserungsvorschlag zur Verlustschmierung wäre, für denjenigen welcher seine Umweltbelastung positiv beeinflussn möchte

    zu erwähnen, das die Verwendung eines Kettenkastens das abgeschleuderte Material ziemlich sicher auffängt und dieser bei Bedarf umwelt-

    gerecht gereinigt werden könnte. Früher waren solche Kettenkästen sehr oft werksseitig an Moppeds und auch Motorrädern verbaut.


    In wie weit das dann TÜV-Konform umzusetzen ist, entzieht sich meinem Wissen, kann dann wahrscheinlich schon aufwendig werden.


    Grundsätzlich gebe ich den Verfassern recht mal drüber nachzudenken und ggf. sein handeln unter Umweltaspekten möglichst sinnvoll

    anzupassen. Ein Fass aufmachen deswegen muss man aber auch nicht.....


    ich wünsche Euch allzeit gute Fahrt.......

    AT AS 1100 L ES DCT / Black / Raximo / MRA-WRS / SW-Motech Bügel & Koffer / Fork Sh. / MB Nebler / CTA 3 - Spass dabei......:wboy:

  • #136

    Schade dass du dich ausklinkst Papinator,

    ich finde dein Beitrag Interessant.



    Schade nur, dass du die Kettensprays aussen vor stehen lässt. Ich denke der Ansatz, einen dünnen Schmierfilm in der Kette zu erzeugen, der nachher nicht mehr bewegt wird ist nicht Schlecht. Mir gefelt aber noch besser eine Art Kriechöl. Den kan man sehr dünn dosieren, von der Oberfläche besser abwischen und in der Kette kommt es dann mehr an die wirkung der Aditiven, die an Innenteilen haften bleiben, als an den Trägeröl selbst.



    Zu der Idee mit Kettenabdeckung:

    Ich finde dass interessant. Vielleicht muss man nicht die ganze Kette wie damals abdecken. Es könte auch etwas helfen, wenn man eine Abdeckung um den hinteren Zahnrad anbringt. Das is relativ einfach montierbar, wie man in diesem Video in der 7. min sieht:

    Honda CRF1000 - Africa Twin -- Kettensatzwechsel mit Willi - YouTube



    Auf die Frage von Fahradhase:

    Wo landet das Öl nach einer gewissen Fahrzeit???

    Möchte ich antworten, dass es bei reinigung der Kette ausgewaschen wird. Das habe ich übrigens schon in Meinem Beitrag 123 geschrieben.



    Auf die Frage von Heiko:

    Ich frage mich ob Du überhaupt liest was ander so schreiben.


    Auch der Schmierstoff, den Du manuell aufträgst landet über kurz oder lang auf der Straße oder am Motorrad, ansonsten müsstest Du nie nachschmieren, oder verdunstet Dein abgeschleuderter Schmierstoff?



    Antvorte ich: Ja ich lese die Beiträge in gegensatz zu dir. Du liest sie offensichtlich nicht richtig, oder du verstehest sie nicht, sonst würdest du diese Frage nicht stellen. Ich habe nämlich schon im Beitrag 129 geschrieben, dass ich davon ausgehe, dass bei einer optimaler manueller Schmierung keine Ölverluste beim fahren entstehen müssen. Übrigens, dass könte man vielleicht auch prüfen, indem man das Hinterrad auf einem aufgebocktem Motorrad laufen läst. Man könte ain Papier unter die Kette legen und schauen was dort ankommt. Das wäre meine Meinung nach ein sinvollerer Vergleich als die Aufgetragene Schmierstoffmengen zu messen.



    Du schreibst weiter:

    Ich gehe jede Wette ein, dass Du auf 1000 km mehr als 3 bis 5 ml Öl verbrauchst.

    Meine Antwort:

    Das ist eine weitere Indiz, dass du hier nicht richtig liest. Ich habe nämlich schon im Beitrag 60 geschrieben, dass ich die Kette nicht schmiere. Ich finde es aber nicht optimal. Ich habe weiter mehrmals geschrieben dass, das hier kein Kampf zwischen „meiner“ und „deiner“ Smierung sein soll, sondern ich wollte einfach über zwei Schmiermethoden unvorangenommen diskutieren.

    Du wirfst mir immer wieder vor, dass ich nicht verstehe, oder nicht lese, dabei tust du dass eben selbst. Und abgesehn davon wer hier nicht liest, ist solche Form von Kommunikation, wie auch deine Ausdrücke wie Bullschit, bei einer sachlicher Diskusion hinderlich. Auf diesem Niveau möchte ich auch nicht weiter mittmachen.

  • #137

    Die Kette verliert das Fett/Öl zwischen den Rollen mit der Zeit durch die Drehung der Glieder und Kapilarwirkung. Es geht also immer Schmierstoff verloren.


    Eine Kette ohne Schmierung hat eine sehr kurze Lebensdauer.


    Einzige sinnvolle Lösung: Abdichtung der Rollglieder oder Beschichtung, was aber anscheinend andere Probleme verursacht, sonst würden es die Hersteller der Ketten anbieten. Ausnahme ist eine beschichtete Kette von Regina.

    Wie die Beschichtung sich auf die Umwelt auswirkt?


    Manueller Auftrag ist entweder Überschmierung oder Mangelschmierung. Ein Kettenöler verhindert dies wenn er gut eingestellt ist.

  • #138


    Warum musst du den Vorgang dann alle x.xxx km wiederholen?
    Keine Verluste, kein Nachschmieren nötig.

    Gruß aus'm Weserbergland
    Lars :happy-sunny:


    Schräglage = Qualitytime! :handgestures-thumbupleft:

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