Bremssattel "Parkbremse"

  • #1

    Moin,

    in Vorbereitung unserer nächsten Türkei-Tour habe ich an meiner 2018er-ATAS einiges gemacht, manches nur prophylaktisch - Bremsen überholt, neue Radlager und einiges mehr. Bin dann auch mal an die Feststellbremse gegangen, ein Teil, das mir an dem Mopped gar nicht gefällt. Um sie besser "entschmoddern" zu können, habe ich den Bremssattel abgenommen (zunächst ohne Lösen des Bowdenzugs), alles schön sauber gemacht, wieder angeschraubt. In der Folge blockierte das Rad fast komplett - trotz entspanntem, zuletzt sogar ausgehängtem Zug.


    Mehrfache Kontrolle ergab, dass alles ordnungsgemäß montiert war, die Gleitstifte sind neu, die Beläge rutschen entsprechend leichtgängig. Auseinandergedrückt ist zwischen den Belägen etwa 8 mm Platz, die Scheibe hat eine Dicke von 5 mm, nirgends ein Grund fürs Blockieren. Von vornherein schaute der Druckkolben nur den knapp einen Millimeter aus dem Gehäuse, also auf dem Minimalsten, was die (simple) Mechanik erlaubt.


    Als ich nach dreimaligem "Ab" - "wieder dran" keine Idee mehr hatte, habe ich die ganze Chose nochmal demontiert und den Bremssattel auseinandergebaut. Auch hier keine Auffälligkeiten, aber auch kein Mehr an Erkenntnis. Aber ein zusätzliches Problem:

    Auf dem Einstellsechskant, auf dem auch der Betätigungshebel befestigt wird, ist eine Körnung (an der - anderer Arbeitsschritt - auch dieser Hebel ausgerichtet werden muss). Aber zunächst muss beim Zusammenbau die Körnermarke an der Betätigungsschnecke an einer Strichmarkierung auf dem Bremssattelgehäuse ausgerichtet werden (genauer gesagt: Der Körnerpunkt soll sich direkt gegenüber der Strichmarkierung befinden). In einem zweiten Schritt muss dann die Schnecke etwas herausgedreht und besagte Körnung mit einer zweiten, anderen Strichmarkierung in Flucht gebracht werden, bevor dann - die Schnecke wird in dieser Position gehalten - der Kolben mit dem langen Gewinde in seinen Sitz eingeschraubt wird.


    Soweit, so schlecht: Das Haynes-Handbuch lässt sich dazu nur schriftlich ohne Abbildung aus, schreibt etwas von Grad-Angaben, das englische Original-WHB ist da anschaulicher, hat Abbildungen, aaaber: An meinem Bremssattel sind besagte Strichmarkierungen - das Ganze etwa in Einbaulage betrachtet - bei ca. 2 und 4 Uhr, bei der Abb. im WHB liegen sie bei etwa 8 und 10 Uhr.

    Hat da jemand eine Idee? Kann sein, dass sich mir das auch von alleine erschließen könnte, aber nachdem ich heute acht Stunden in der Garage war, etliche davon auf dem Boden liegend, kann ich kaum mehr rechts und links unterscheiden ...

    Mein eingangs geschildertes Problem (das Blockieren) wäre damit zwar noch nicht gelöst, aber ich hätte Bauteil-seitig schon mal die Gewähr, dass alles stimmt.


    Dank & Gruß aus dem Sauerland


    Detlev

  • #2

    Detlev, ich hab keine Ahnung wie weit du das gute Stück zerlegt hast... aber wenn es kpl. zerlegt war hast du bei der Montage der inneren Bremswelle diesen Zustand herstellen können?



    Körnermarkierung 3 gegenüber der Strichmarkierung 4

  • #3

    Das Problem hatte ich auch schon.

    Habe dann alles zerlegt und gereinigt, dabei habe ich festgestellt das der Kolben hängen bleibt, diesen habe ich mit Ballistol behandelt.

    Dann alles zusammengebaut auf funktion geprüft alles wieder gut.

    Und den Seilzug bezihungsweise die Seilzughüllehabe habe ich auch mit Ballistol behandelt.

  • #4

    Moin,

    ich hab's praktisch bis auf die Gummipümpel, in denen die Gleitzapfen laufen, komplett auseinander. Und ja, grundsätzlich habe ich das so zusammengebaut wieder vor mir liegen. Nur sind eben die beiden Strichmarkierungen bei mir an anderer Position. Die eine weist nach rechts zu der größeren Gleitlagerzapfenbohrung, die zweite auf etwa 4/5 Uhr.

    Die Logik erschließt sich ja prinzipiell so (mit meinen Markierungen): Wenn ich die Schnecke ganz eindrehe, erreiche ich im Grunde das, was auf deiner Abb. zu sehen ist, nur eben mit anderen Markierungen: Schritt 1: Schnecke ganz eingedreht, Körnerpunkt gegenüber (180°) der einen Strichmarkierung, Schritt 2: Schnecke rausgedreht, bis Körnerpunkt mit Strichmarkierung 2 fluchtet, Schritt 3: Schnecke in dieser Position halten und dabei den Kolben eindrehen. - Bin mir eben nur nicht ganz sicher, ob das so hinhaut.


    Biker 60: Schön gängig und blitzeblank ist eigentlich alles. Und wie geschrieben: Das Blockieren hängt nicht am Zug, denn der war ja zuletzt ausgehängt.

    Einmal editiert, zuletzt von Allgeier72 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Detlev Simon mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • #5

    Ich habe nicht auf die Markierungen geachtet und diese sind mir auch nicht aufgefallen.

    Ich mache das alles aus dem Bauch raus bisher hat das immer so funktioniert.

  • #6

    Ich hatte mal die beiden Distanzhülsen auf der Hinterachse links und rechts vertauscht (im Werkstatthandbuch nämlich falsch abgebildet) und dadurch diesen Blockiereffekt...

    Thomas

    SD04 BJ 2016 mit DCT

  • #7

    Nee, das passt bei mir - Hülse mit Bund am Kettenrad, die einfache ohne Bund bremsseitig.



    So sieht das bei mir aus, die Schnecke ist ganz eingedreht, der Körnerpunkt auf ca. 1 Uhr.

    Einmal editiert, zuletzt von Allgeier72 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Detlev Simon mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • #9

    Ja, aber das sagt nichts aus. Der Hebel hat auch eine Körnung, die mit der auf der Schnecke fluchten muss. Die Einstellung, die ich meine, die kommt vorher und bestimmt, wie weit die Schnecke gewissermaßen "vorgespannt" bzw. wie weit sie schon in "Nullstellung" herausragt. Das wiederum bestimmt den effektiven Weg, den der Kolben letztlich noch zurücklegen kann.

  • Hey,

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