"Her mit den kleinen Engländerinnen" Triumph Scrambler 400 X

  • #1

    Her mit den kleinen Engländerinnen - Triumph 400 X



    Die Schlagzeile hätte auch lauten können „Spätpubertierender HeinoAT verdingt sich mit einer kleinen Engländerin“. Dabei ist die Engländerin indischer Abstammung überhaupt nicht klein.

    Eine ausgwachsene Scrambler 1200 (nicht XE) ließe sich dahinter problemlos verstecken.

    Aber wir AT Treiber, die wahrlich den Anblick von großen Motorrädern gewöhnt sind, erkennen ihre Größe erst wenn wir uns drauf setzen. 83,5 cm Sitzhöhe und eine nicht allzu moderate Schrittbogenlänge machen deutlich, hier geht es hoch her. Der 901mm breite Lenker würde auch einer Enduro gut stehen, nur die leicht nach vorn geneigte Sitzposition versinnbildlicht „ich bin ein Scrambler“. 40 PS /37Nm und 179kg fahr fertig bei 19 / 17 Zoll Bereifung sind die technischen Eckdaten, die so gar nichts über dieses erwachsene Motorrad aussagen.


    Das Fahrwerk ist ausreichend komfortabel ohne schwammig zu wirken

    Die Gabel ist nicht verstellbar und das hintere Federbein läßt sich per Hakenschlüssel in der Federbasis verstellen, was ich aber auch im 2 Personenbetrieb bisher nicht gebraucht habe.

    Trotz der 180 kg liegt sie satt auf der Straße, in Schräglage nicht so stabil wie ein 21 Zöller aber auch nicht so nervös wie die 17“ bereifte 400er Konkurrenz, wenn man davon überhaupt sprechen kann, aber dazu später mehr. Der schlauchlose Karoo Street paßt optisch und zum Fahren hervorragend zum Charakter des Scramblers, nur wer mehr Gelände fahren will sollte zum Beispiel den Karoo 4 in Betracht ziehen der im Feuchten sicher ein besseres Bild macht Quelle (Motorrad Magazin)


    Der Motor läßt sich sehr gut mit dem Adjektiv „unangestrengt“ beschreiben.

    Saubere Gasanahme von ganz unten, immer mit Vortrieb auch am Berg und mit zwei Personen.

    Genug Leistung um auch auf der Landstraße gefahrlos überholen zu könne.

    Man muß ihn nicht drehen, nicht ausquetschen um vorwärts zu kommen, aber er scheut auch keine Drehzahl. Autobahn ist naturgemäß nicht so sein Ding, aber 120 Reisetempo sind kein Problem wenn man dem Winddruck trotzen kann. Dabei sind schnelle Zwischensprints auf 150 ohne Probleme möglich. Mit „lebendig“ käme ein weiteres Adjektiv hinzu.


    Die Ausstattung ist, wie es sich für so ein ehrliches Motorrad gehört, einfach. Analoger Tacho (mit 10% iger Voreilung) gepaart mit einem LCD Instrument das alles anzeigt was man wissen muß. Mit einer Taste am Lenker läßt sich wunderbar intuitiv durch das restliche Menü zappen. Zwei Trippanzeigen, Gesammtkilometer , Durchschnitt (3,5ltr) und aktueller Verbrauch , sowie Einstellung für Uhr, abschaltbares ABS und TC Kontrolle für’s Grobe , das war’s. Einfache, aber wirkungsvolle Handguards, die den kalten Fahrtwind abhalten sind ebenso Serie wie eine USB-C Steckdose im Cockpit. Bequeme Sitzbank auf der es sich auch zu zweit aushalten läßt, breite Spiegel und Voll LED Licht, mit wunderschönem Tagfahrlicht vervollständigen die Ausstattung.


    Ach ja die Optik. Hammer! Clean, sauber bis ins Detail, keine Kabel- und Binder im Sichtbereich so wie z. B bei der Bear 650. Ein super sonorer Auspuffsound ohne Laut zu sein. Auf ihr höre ich keine Musik, da es ein Genuß ist dem Reden des Einzylinders zu lauschen.


    Gibt es Kritik?

    Die zahme Vorderradbremse ist im normalen Fahrbetrieb kein Problem, aber beim harten Ankern z.B. bei einer Notbremsung wünscht man sich dann doch mehr Wirkung als Straßenfahrer. Günstige Abhilfe gibt es vom Schwestermodell "Speed 400" Die dortigen Bremsbeläge sind deutlich agressiver und problemlos verwendbar und ich werde Sie bei Gelegenheit nachrüsten.


    Dann sind da noch die Vibrationen in den Fußrasten, die im Landstraßenbetrieb aber nicht störend auffallen. Auf der Autobahn ist ab 130 in den Spiegeln nichts mehr zu erkennen, darunter aber sieht man hervorragend, kann man das einem Einzylinder ankreiden? Eine CRF 300 läuft aber definitiv ruhiger bei ähnlichem Drehzahlniveau.

    Mich stören die leichten Vibrationen, die erst ab 6000 u/min auftreten aber nicht.


    Die Lichtausbeute des Frontscheinwerfer ist mau, und das hübsche, serienmäßige Gitter machen das natürlich nicht besser. Wie vor Allem in ausländischen Testberichten zu lesen ist , sind für Ganzjahres- und Alltagsnutzer Zusatzscheinwerfer empfohlen.

    Für mich als europäischer Tages - Spaßfahrer aber kein Thema.


    Die Hebelei ist einfach und nicht einstellbar, für mich mit langen Fingern kein Problem und bei dieser Preisklasse auch nicht zu erwarten. Im Zubehör gibt es Abhilfe.


    Der Hauptkritikpunkt meinerseits wird in so gut wie keinem Testbericht erwähnt. Es gibt keinen Hauptständer und er ist auch für gutes Geld nicht anbaubar.

    Wie alle Triumph „Modern Classics“ sitzt der Kettenantrieb auf der typisch englisch „falschen“ Seite, nämlich rechts. Das bedeutet das man beim Kettenfett sprühen schnell mal auf die Reifen sprüht. Selbst mit Heckmontageständer (Zentralheber geht wegen des Kühlmittelausgleichtsbehälter unter dem Motor nicht und ob die nachrüstbare Alu Skidplate mit ihren Haltern das aushält ist nicht sicher) findet man wegen des leicht hohen Auspuffs nur wenig gut geeignete Stellen zum Sprühen ohne das ganze Motorrad einzunebeln.

    Nebenbei bemerkt hat die Firma Dr Wack Chemie den Sprühflaschenkopf auf das Smartspray System umgestellt, was den Einsatz des von mir geschätzten „Wack Saubersepp“ nicht mehr ermöglicht. Auch das Nachfüllen der kleinen Dosen über die „Große“ ist somit nicht mehr durchführbar.

    Ich verwende einen einfachen Montagheber mit Universalaufnahme, da es leider auch keine Bohrungen zur Aufnahme von Heberpins, wie im Sportbereich üblich, gibt.


    Das war es dann aber auch schon mit der Kritik. Das Finish und die Liebe zum Detail sind für diese Preisklasse schon erstaunlich.


    Preis und Unterhaltskosten.

    6345 Euro zzgl. Nebenkosten (ca 7000 Euro)

    Kfz Steuer 22 Euro

    Wartung 16000 km oder jährlich

    Teuer sind natürlich die Werkstattlöhne bei Triumph, die auf BMW Nivau liegen

    Bei meinem Triumph Dealer hat die 400er Baureihe schon einen geschätzen Zulassungswert auf über 10% des Triumph Portfolio und gilt weltweit als Erfolgsmodell der Marke.


    Die stärkste Konkurrenz kommt aus dem eigen Haus und lautet auf den Namen

    Scrambler 400 XC Hauptunterschied sind die schlauchlosen Drahtspreichenräder, sowie ein lackiertes Windschild, untere Sturzbügel, hoher Kotflügel und ein Alu Skid Plate statt schwarzem Plastik. Bis auf die Speichenräder ließe sich alles andere auch bei der normalen X ohne viel Aufwand nachrüsten,

    Mehrpreis 800 Euro.

    Mir gefiel die cleane Optik des Straßenbikes mit pflegeleichten Gußfelgen besser als die Enduro Attitüde. Auch der Preis der XC hielt mich als Drittbike - Kauf davon ab, zumal es noch keine günstigen Gebrauchten gibt.


    Royal Enfield Guerilla 450 und Triumph Speed 400 sowie Husqyarna Swartpillen 401 sind 17 Zoll bereift und eher als Neoclassic oder Streetbike zu bezeichnen.



    Die Royal Enfield New Himalayan ist eindeutig mehr Enduro als Scrambler und gefiel mir auch nicht.

    Bleibt noch die Caballero 500 von Fantic (Bild oben in der Collage) die von den Eckdaten am nähesten an die X

    herankommt, für mich wegen ihrer italienischen Eigenarten und der Optik aber ausscheidet.


    Die Mash Modelle fallen bei mir wegen Verarbeitungsmängeln und Händlernetz ebenso raus

    wie die Brixton 500 XC die mir auch zu straff gefedert war und keine 2 Personen Tauglichkeit besitzt.



    Zum Schluß die auch bildschöne Royal Enfield Bear 650. Von den Eckdaten mit 650 ccm, 46 Ps und 56Nm der X deutlich überlegen, konnte Sie mich bei einer Probefahrt nicht überzeugen. Mit ihren 35kg Mehrgewicht und dem subjektiv empfunden schmaleren Drehzahlband wirkt Sie nicht so lebendig wie die X

    Dazu ist Sie deutlich teurer und die Sitzposition und das Fahrwerk sportlich straff ausgelegt.



    Das Fazit aus alldem kurz davor zu sein und wie „Bullit“ in „gesprengte Ketten“, übrigens eine Triumph TR6 als Wehrmachtskrad getarnt, mit cooler, zeitloser Optik und moderner Technik über den Stacheldrahtzaun der Neuzeit zu springen ist einzigartig und fesselt mich.

    Ihr Charakter paßt wie bei meine AT hervorragend zu meiner Art Motorrad zu fahren.

    Es entschleunigt ohne gleich auf „Chopperfahrstil“ festgelegt zu sein und eine schnelle Überlandfahrt und Kurvenhatz sind immer möglich. Auch Feld- und Schotterpisten sind mit den 150mm Federweg im „Wandertempo“ locker machbar.


    Einen guten Eindruck der Möglichkeiten vermittelt der 6 tlg. Seealpen Reisebericht vom "Motorrad Magazin" sowie deren Abschlußbericht zum Dauertest der X

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    „Keine Zeit zu Sterben Grüße„( auch ein Triumph Scrambler Movie)

    Heino, HeinoAT

    Manchmal

    sind es nur ein paar Zeilen die uns den Tag verschönern

    Warme Worte für den ganzen Tag

    Ein kleiner Gruß von ganzem Herzen ❤

    Und zwischen den Zeilen ist ein Zauber verborgen, der aus Wolken Zuckerwatte und aus Sorgen Pusteblumen macht.

  • #2

    Sehr schoener Vergleich und ein interessantes Motorrad. Aber hast Du da die KI mittexten lassen? TR6 hatte 4 Raeder ...

    Edit: Mir gefaellt auch, dass die Gepaeckbruecke optisch ins Konzept passt. Zudem gibt es im Zubehoerhandel eine Gepaeckbruecke, die statt Sozius montiert werden kann, um das Gewicht nach vorne zu verlagern. :handgestures-thumbupright:

    i-SNZs2vd.gif ... Reisebericht Island 2019

    Einmal editiert, zuletzt von pip ()

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