Alles anzeigen.
Du solltest schon vollständig aus der Iwis-Unterlage zitieren.... da geht es um ein Übersetzungsverhältnis von 7:1 mit entsprechend großem Umschlingungswinkel auf dem Kettenrad und damit einer vergleichsweisen großen Kettenlänge die mit vielen Zähnen im Eingriff ist.
Bei der AT haben wir mit 42/16 ein Verhältnis von 2,625:1...
Übersetzungsverhältnis:
Was hat das Übersetzungsverhältnis mit dem Verschleiß zwischen Kette und Ritzel / einzelne Zahnräder zu tun?
Umschlingungswinkel:
Werden in einem Antriebsstrang nur zwei gleichgroße Zahnräder angetrieben, weniger werden es wohl kaum werden, beträgt der Umschlingungswinkel jeweils 180 Grad.
In unserem Fall, ist der Umschlingungswinkel beim Ritzel geringfügig kleiner als 180 Grad, beim Kettenrad geringfügig größer als 180 Grad.
Man kann also von einem sehr großen Umschlingungswinkel ausgehen..
Alles anzeigenAuf der einlaufenden Zahnflanke (die an der Kette zieht) findet man die erwartete Druckstelle und gehört zum normalen Verschleiß.
Diesen asymmetrischen Verschleiß und die flacher werdende Flanke der auslaufenden Seite sieht man hier etwas deutlicher.
Falsch!
Auslaufende Seite: wenn Du diese mit der des neuen Ritzels vergleichst, wirst Du feststellen, dass sich diese so gut wie nicht verändert hat.
Einlaufende Zahnflanke:
Schau Dir mal das Ritzel genau an, an welcher Stelle sich der Verschleiß befindet.
Dieser befindet sich nicht an den Spitzen der Zähne sondern deutlich weiter unten, gelb eingezeichnet.
Der Verschleiß rührt auch nicht von einer Zentrifugalkraft ("Zentripetalkraft", bedeudet dass die Kette zum Zentrum des Ritzels gezogen wird und nicht nach außen), da die Kette von den vorangehenden Zähnen auf dem Ritzel / Kettenrad gehalten werden.
(Leg mal im ausgebauten Zustand eine Kette um das Ritzel und versuche die Kette mittig vom Ritzel wegzuziehen.)
Der Verschleiß rührt von einer / der gelängten Kette.
Nehmen wir deine längung von 2% an.
Ein Glied misst in der Länge 5/8 Zoll das sind 25,4mm / 8 x 5 = 15,875 mm
Verschleiß 2% von 15,875 mm = 0,3175 mm
D.H. ein einzelnes Glied wächst (bei 2%) um bis zu 0,3175mm.
Bei einer Umschlingung des Ritzels 16 Zähne von ca. 180 Grad, sind 8 Zähne im Eingriff.
Das Bedeudet, dass vom ersten bis zum letzten Zahn / Kettenglied, pro Zahn / Kettenglied jeweils ein kummulierter Versatz von 8 x 0,3175mm erfolgt.
Das bedeudet, dass auf die gesamte Umschlingung am 16er Ritzel ein Längung / Versatz von 2,54mm Kette zu Ritzel vorhanden ist.
Wie willst du denn den längeren Umfang unterbringen, wenn der Umschlingungswinkel aufgrund der Zähne sich nicht verändert?
Das bedeudet, dass aufgrund dieser 2,54mm der Radius der Kette größer wird, als der des statisch vorhandenen Ritzels. Denn auf ein Ritzel mit 15,875 mm Teilung passt nun mal keine Kette mit 16,1925 mm Teilung
Alles anzeigenAuf der auslaufenden Zahnflanke findet man aber eine deutlich größere Druckstelle als auf der einlaufenden Zahnflanke - obwohl die Dauer der Kraftübertragung durch ein bremsendes Hinterrad signifikant kürzer ist als die Dauer der Antriebsleistung.
Vergleiche mal die von Dir genannte Stelle der auslaufenden Flanke mit der des neuen Ritzels, dann wirst Du feststellen, dass diese noch (falst) identisch ist und so gut wie garkeinen Verschleiß aufweist.
Die von dir markierte "kürzere" Flanke resultiert daraus, dass weiter unten, wie markiert und ausgeführt, material abgetragen wurde. Das hat aber nichts mit der von dir markierten Stelle zu tun.
Leg mal ne Kette drüber, dann wirst Du es sehen, jender Bereich diehnt nur dem Einfädeln bzw. Ausfädeln der Kette auf dem Zahnrad.
Würdest Du die Kette noch deutlich länger fahren, und würde diese nicht vorher reißen, dann würde diese, aufgrund der Längung natürlich irgendwann tatsächlich bis dort oben hin wandern. Dann wäre das Verschleißbild (gelb) deutlich ausgeprägter.
Alles anzeigenDer Verschleiß auf dem Kettenrad ist asymmetrisch wobei nicht die Seite der erwarteten Kraftübertragung überwiegt. Auch wenn eine gelängte Kette durch die Zentripetalkraft nach außen wandert, würde man immer noch auf der Seite der Kraftübertragung den größeren Verschleiß erwarten.
........
Dieses Verschleißbild ist typisch für alle Ritzel (Polygoneffekt da die Zähnezahlen unterhalb von 19 liegen), bei Kettenrädern (meist Zähnezahlen > 30 und damit keine oder fast keine Polygoneffekte) ist dieses Verschleißbild nicht vorhanden, .......
Das ist schlicht und einfach falsch.
Schau Dir mal ein verschlissenes Kettenrad an. Dort findest Du die selben Abnutzungsercheinungen im belasteten Bereich wie am Ritzel.
Aufgrund der höheren Zähnezahl (21 im Eingriff) fällt es nur mehr auf, dass sich die Kette in der Mitte abheben lässt.
Ich weiß nicht was Du unter "Polygon" / "Polygoneffekt" verstehst. Ich verstehe darunter, gemäß IWIS Anleitung die Form der Zähne. Schau dir mal die Zähne eines Kettenrades an. Auch hier sind diese als Polygon ausgeführt. Das geht gar nicht anders.
Dass die Zähne aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser / Umfänge als unterschiedliche Polygone ausgeführt werden, sollte klar sein, denn sonst würde die unterschiedlich abwinkelnde Kette sich dort nicht einfädeln lassen.
.....Und spätestens jetzt wenn man begriffen hat, was die Ursache des verschlissenen Zahnrades ist, wird man feststellen, dass ein neues Zahnrad auf einer verschlissenen Kette, die das Zahnrad beschädigt hat, kontraproduktiv ist. (Siehe ausführung Kettenteilung).
ggf. lässt sich bei frühzeitigem Austausch der Kette eine neue Kette auf den alten Zahnrädern verwenden. Dies jedoch nur wenn diese nur einen sehr geringen verschleiß aufweisen. Aus kaufmännischer Sicht macht dies jedoch keinen Sinn.
Und wenn wir gerade dabei sind, eine Kette verschleißt nicht nur zwischen Rolle und Bolzen, Bohrung der Laschen, sondern auch die Laschen selbst lehnen sich. Ich war schon dabei als eine Lasche gerissen ist.