Grundsatzdiskussionen zu Waren aus Fernost

  • #71

    Das war nicht unbedingt zu politisch, es ist aber in vielen Bereichen zu schlicht gedacht.


    Ich habe mein Berufsleben in Verlagen verbracht, und da wurde ich nie dafür bezahlt, fünf Tage die Woche acht Stunden lang im Büro zu sitzen, sondern zum Beispiel mit meinem Team jeden Monat eine Zeitschrift zu produzieren. Da ist die Arbeitsbelastung nie kontinuierlich, sondern immer sägezahnartig. Gegen Produktionsschluss wurden aus den Acht-Stunden-Tagen gern mal zwölf Stunden, dafür konnte man die Tage nach der Produktion auch mal den Lauen machen. Die Gewerkschaften wollten immer eine verbindliche Arbeitszeiterfassung durchsetzen, aber wie erfasst du bitte, wenn ich auf einer Messe bis nachts um zwei mit dem Chef der größten Digitalagentur Deutschlands saufen bin, damit er eine Woche später von Hamburg nach München fliegt und mir ein Exklusivinterview gibt?


    Die Fünf-Tage-Woche ist Ausbund dieser "Geld-für-Arbeitszeit"-Mentalität. Und es gibt zahlreiche Jobs, in denen du das, was du an fünf Tagen arbeitest, auch in vier Tagen arbeiten kannst. Diese Tage werden dann vielleicht länger, aber dafür musst du zum Beispiel nur vier Tage die Woche in die Arbeit pendeln. Eine geschickt eingestielte Vier-Tage-Woche kann einen Arbeitsplatz erheblich attraktiver machen, in Zeiten des Fachkräftemangels vielleicht keine schlechte Idee. Der Verlag, bei dem ich bis 2023 gearbeitet habe, hat inzwischen eine Vier-Tage-Woche eingeführt, die im Wesentlichen bedeutet, dass in den Abteilungen, in denen das nicht erforderlich ist, am Freitag keine Anwesenheitspflicht herrscht. Mails müssen nicht gelesen, Telefone nicht abgehoben werden, Meetings finden am Freitag nur dann statt, wenn es zwingend erforderlich ist. Die Leute müssen nicht weniger schaffen als vorher, es wird ihnen nur mehr Zeitsouveränität eingeräumt. Und so mancher nutzt den "freien Freitag" vielleicht auch dazu, endlich den großen Artikel zu schreiben, zu dem er an den anderen Tagen im Großraumbüro nicht kommt.


    Ich habe auch den Eindruck, dass es grober Unsinn ist zu glauben, Deutschland würde wieder eine führende Wirtschaftsnation, wenn wir nur alle wieder härter in die Hände spucken. Wir müssen wieder innovativer werden. Und dazu gehört vielleicht auch, dass man nicht gleich auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird, wenn man mal was falsch gemacht hat.

  • #72

    Ich hatte auch immer die besten Einfälle früh morgens unter der Dusche. Das ist mit einer Stechuhr natürlich nicht zu erfassen. Das ist aber eher unser Luxusproblem der geistigen Tätigkeit. Der Dachdecker muss das Dach fertig kriegen und der Rohrleger muss den Wasserhahn an die Wand schrauben. Bin gespannt, wann die Chinesen kommen und das hier erledigen.

  • #73

    So, jetzt habt Ihrs geschafft - ich schmeiße jetzt alle meine Vasen aus der Chinesischen Ming-Dynastie in den Müll :lachen:


    Viel unheimlicher sind mir jedenfalls die nicht nachvollziehbaren Gebietsansprüche von China, die in letzter Zeit immer wieder für kleine Scharmützel auf See geführt haben, auch mit den Phillipinen und anderen Anrainerstaaten. Und da reden wir noch nicht von den horrenden Krediten, die China gerne an "Entwicklungsstaaten" gibt, wohlwissend das diese es nicht mehr zurückzahlen können und sich dafür Schürfrechte für Bodenschätze sichern (klappt super z. B. in Afrika, und ja sogar in der Karibik). Schon garnicht reden wir hier über künstlich aufgeschüttete Inseln im Süd- und Ost-chinesischen Meer, auf denen Militärflugplätze errichtet werden.

    Und das Deutschland einen Stab an MA beschäftigt, deren Aufgabe es einzig und allein ist herauszufinden, in welcher Höhe China Weltweit Kredite vergibt, spricht eine Deutliche Sprache - die eigenen Angaben Cina`s dazu sind lächerlich niedrig. Und da reden wir noch nicht über den massiven Goldkauf, etc etc etc es gibt Dutzende weitere Beispiele dazu aus China

    Aber solche Infos stehen natürlich nicht in der Bild-Zeitung oder Online-Nachrichtenportalen, dafür muß man sich schon etwas in die "Materie hereinknien" :)

    Ich will keine Anti-China Angst verbreiten, aber man sollte die Fakten kennen, wachsam bleiben u. sich dann seine eigene Meinung bilden.


    So, das reicht mal wieder für 2 Jahre ich hab mich wiedermal hinreißen lassen, solche Themen zu kommentieren :hand:


    tscharlie hat vollkommen recht, Politik soll hier außen vorbleiben :wboy: wir sind schließlich Mopedfahrer, und das verbindet bekanntlich Länderübergreifend und ohne Politik hervorragend, wie ich schon sehr oft in vielen Teilen der Welt erfahren habe :handgestures-thumbupright: DANKE dafür :handgestures-thumbupright:

    Suzuki GT250, GT500, BMW R 80 G/S-PD, Honda 7-fifty, nun s̶̶u̶̶z̶̶u̶̶k̶̶i̶̶ ̶̶g̶̶s̶̶x̶̶ ̶̶1̶̶4̶̶0̶̶0̶, Honda CRF1100 Adventure Sport SD09 Tricolor, Suzuki DL1000, V-Strom 650XT, V-Strom 1050 XT "Black Edition"

    ...alles in allem bis jetzt ca. 600 T-km

    Hessentruppe

  • #74

    Und genau diese Formulierung und der Gedanke hinter "Geld für Arbeitszeit Mentalität" stört mich persönlich!

    Ich empfinde es als "Herabwürdigung" von beruflicher Bildung und der Berufe!


    Wenn du nach Stunden bezahlt wirst,dann sieht es anders aus.

    Wenn du als Dachdecker in einer 4 Tage Woche im Sommer den Job erledigen sollst,viel Spaß mit 10 Stunden körperlicher Arbeit am Tag .

    Der Kunde wird begeistert sein,wenn der Dachdecker bei einer Renovierung am Donnerstag sagt: Ich komme Montag wieder.

    Wenn du den Arzt benötigt,dessen Praxis nur noch vier Tage die Woche geöffnet ist,möchte ich nicht wissen,wie lange man dann erst auf einen Termin wartet.

    Meiner Meinung nach ist Geld für Arbeitszeit eine bewährte Größe für den Großteil der Handwerker und Arbeitnehmer in der Industrie.


    Sicherlich gibt es Berufe die in einer vier Tage Woche besser aufgehoben sind...

    und wie geschrieben dann 12 Stunden vor Ende des Projektes zum Normalfall werden.


    Ich bin zum Glück schon alt und kann aus Erfahrung sagen,daß es auch genug "Junge" gibt,bei denen 5-6 Tage die Woche der Normalfall sind.


    Aber die Zeit wird zeigen,ob unser Abiturientenheer unseren Wohlstand aufrecht erhalten kann!

    Ja,ich habe es deshalb vorher als "überspitzt" betitelt

  • #75

    Nichts gegen gute Ware gegen gerechte Preise, wo auch immer diese herstammen. Und auch persönlich nichts gegen günstige Preise, denn ich muss auf mein Portemonnaie aufpassen.

    Ich glaube, was mich an Chinesen-Ware und chinesischer Wirtschaftspolitik stört, ist der damit verbundene Imperialismus. Der scheint mir wirklich eine Gefahr für die europäische Wirtschaft zu sein.

    Niemand hatte Angst vor Japan, als dieses in den 60er-Jahren gute Autos exportierte und bei uns die Simcas, Borgwards etc. verschwanden.

    Ich habe immer gute japanische Töffs gefahren und bin Toyota, Mitsubishi und aktuell Subaru gefahren. Zwei Abstecher zu VW Passat haben mich diese nicht überlegen erleben lassen.

    Neuerdings ist bei mir ein Hurom-Entsafter am Werken. Süd-Korea hat angeblich schon seit vielen Jahren das Entsaften von Gemüse und Früchten entdeckt und die entsprechenden Geräte entwickelt. Hier gibt es grosse Unterschiede in Materialität und Funktionalität. Mein Hurom ist diesbezüglich einfach Spitze. Habe ich deshalb Angst vor Süd-Korea? Nein.


    Edit: Mingvasewiederzusammenkleb

    Gruss, Alf

    Einmal editiert, zuletzt von Motociclista ()

  • #76

    Meiner Meinung nach kannst du das gar nicht beurteilen, wenn du kein Dachdecker bist. Gerade Handwerker haben zum Teil weite Anreisewege, müssen auf Montage auswärts wohnen und hätten ggfs. nichts dagegen, lieber mal länger zu arbeiten und dafür nicht so oft. Es gibt Handwerks- und Industriebetriebe, die die Vier-Tage-Woche eingeführt und damit gute Erfahrungen gemacht haben. Und glaube mir mal: Die Leute, die sich - zum Teil professionell - mit neuen Arbeitszeitmodellen befassen, machen sich dazu deutlich substanziellere Gedanken als du.


    Mich stört - und deshalb habe ich es geschrieben - diese "Per Aspera ad Astra-Denke", die dahintersteht, wenn neue Arbeitszeitmodelle pauschal abgelehnt werden.


    Ich habe allerdings den Eindruck, dass wir da auf keinen Fall auf einen Nenner kommen, also lassen wir es dabei bewenden.

    Doch, doch, natürlich, das Geschrei war groß. Zumal ja nicht nur die Simcas und Borwards verschwanden, sondern auch die Horex, die Rollei und der Grundig. Vielleicht kannst du dich an den Hollywood-Film "Die Wiege der Sonne " von 1993 erinnern (nach einem Roman von Michael Crichton). Da ging es genau um das Gefühl, was heute mit China assoziiert wird: Die Nippon-Connection macht mit unlauteren Methoden unsere Wirtschaft platt. Als dann 15 Jahre später die Koreaner kamen, war der Aufschrei kleiner, dafür hat Hyundai heute in Deutschland einen größeren Marktanteil als Toyota;-)

    Einmal editiert, zuletzt von Sampleman ()

  • #77

    Sampleman

    Im Gegensatz zu dir kann ich es sehr wohl beurteilen,

    da ich Handwerksmeister in einem Metallberuf bin und fast 30 Jahre Betriebe professionell unter anderem auch im technischen und sozialen Arbeitsschutz beraten/genervt habe;auch in Arbeitszeitgestaltung und Arbeitszeitmodellen.


    Und da du dich ja auskennst,dann ist dir auch klar,daß Beschäftigte dem Arbeitszeitgesetz und/oder den tarifvertraglichen Gestaltungen der Arbeitszeit (§ 7) unterliegen.

    Soviel zum Thema 12 Stunden und mehr...


    Zum Teil gebe ich dir recht,daß Handwerker speziell nach der Wende ganz böse ausgebeutet wurden.

    Da konnten die Verleiher richtig zuschlagen

    Die Zeit ist vorbei..


    So lieber sampleman,damit lasse ich es auch gut sein!

  • #78

    Ich erinnere mich gut an den Honda Accord Ende der 70er Jahre für 7.777 DM mit Vollausstattung. Darunter Sachen, die es nicht mal in der SKlasse gab. Das war schon ein Kracher. Mein Opel Manta kostete mehr als das Doppelte.

  • #79


    Ja, die verklärte Erinnerung ... :wboy:


    Downloadbereich - 1979-09_preisliste_honda_accord - Archiv mit Auto-Preislisten zum kostenlosten Download

    Gruß aus'm Weserbergland
    Lars :happy-sunny:


    Schräglage = Qualitytime! :handgestures-thumbupleft:

  • #80

    Guck mal 1976. Ich habe nur den umgerechneten Betrag von 3.800 Euro gefunden. Bin mir ziemlich sicher, weil ich mich an die Werbung von damals erinnern kann.

    Auch aus der Erinnerung, ein Porsche 924 mit 125 PS kostete 1978 ca. 25.000 DM.

  • Hey,

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