Beiträge von juergen1sc

    Ich fahre ja eine 2019er DCT und bin ein absoluter DCT-Fan. Eine sensible Gashand vorausgesetzt, macht das DCT fast immer das, was man intuitiv erwartet. Man muss sich natürlich mit den verschiedenen Fahrmodi beschäftigen und je nach eigenem Fahrstil oder Gemütszustand :wboy: den passenden wählen. Wieviel intelligente Programmierlogik dahintersteckt, kann man sich kaum vorstellen, selbst als jemand, der sich schon intensiv damit beschäftigt hat. Ich mag auch das automatische Zwischengas beim runterschalten beim ride-by-wire Modell - ich weiß, das wurde hier auch schon kontrovers diskutiert, in den Sportprogrammen kann es schon mal provozierend bollern, aber manch serienmäßiger Porsche klingt prolliger.)


    Natürlich kann auch die beste Sensorik nicht ahnen, ob du gleich auf eine Kurve zufährst oder es gleich bergauf oder bergab geht. Da finde ich es klasse, dass man bei Hondas DCT auch im Automatikmodus jederzeit manuell schalten kann, ohne den Automatikmodus zu verlassen. (Bei den gängigen PKW-Doppelkupplungsgetrieben geht das m.W. nicht.) Du kannst also eben mal vor der Kurve einen Gang runterschalten und das Getriebe arbeitet danach im Automatikmodus weiter.


    Selbst wenn du im manuellen Modus unterwegs bist (mache ich fast nie) und das beim Anhalten mal vergessen solltest, schaltet das DCT dann die Gänge durch bis zum 1. Gang und öffnet die Kupplung. Ein abwürgen des Motors somit unmöglich.


    Was ich noch am DCT so liebe: Angenommen ich entscheide mich, doch einen Sonntagsfahrer zu überholen und merke dann erst, dass ich ja gerade im 6. Gang herumgebummelt bin und die Maschine etwas zäh aus dem Quark kommt. Dann brauch ich nur mitten in der Beschleunigung mit dem linken Daumen ein- oder zwiemal auf die Minustaste zu schnippen und die Fuhre geht ohne Zugkraftunterbrechung so richtig ab. So stressfrei und schnell schafft das kein Schalter.


    Noch ein Hinweis: Die Automatikprogramme D-S1-S2-S3 sind keineswegs starre Programme, sondern sie sind alle autoadaptiv, d.h. sie reagieren auf deine Fahrweise. Bin ich mit etwas mehr Dynamik unterwegs, werden in jedem Programm die kleinen Gänge länger gehalten und es wird früher zurückgeschaltet. Wenn ich beim anfahren nur wenig mehr Gas gebe, reagiert das Getriebe sofort mit späterem hochschalten!


    Eine Warnung muss aber auch sein: Niemals bei eingelegtem Gang (D oder S im Display und Ganganzeige "1") im Stand am Gas spielen!!! Ich bin ja kein pubertierender Angeber mehr, der an der Ampel am Gas spielt, schon lange nicht mehr. Aber trotzdem mag ich selbst bei einem Einspritzer, der normalerweise auch nach dem Kaltstart sofort sauber rundläuft, gerne mal die Gasannahme im Stand testen. Es verlangt schon Konzentration und Gewöhnung bei mir, dies wirklich nur dann zu machen, wenn im Display das grüne "N" aufleuchtet. Wenn man versehentlich bei eingelegtem Gang ruckartig am Gas zieht, kuppelt das DCT schlagartig ein und die Maschine macht ein Wheelie. OHNE DICH! (Schließlich erwartet man als Fahrer nix anderes, wenn man die Beschleunigung aus dem Stand testen will.) Das ist mir am Anfang fast mal passiert.


    Zum Auspuff: Ja, der ist beim 2018/2019er Modell so laut (Gewichtseinsparung war die Begründung, kam zusammen mit der kleinen Lithium-Batterie), dass ich mich am Anfang als Gebrauchtkäufer wirklich gefragt habe, ob das so original und zulassungskonform sein kann. Du kannst beim Beschleunigen im Tunnel mühelos die Aufmerksamkeit aller anderen Verkehrsteilnehmer auf dich ziehen. (Ist manchmal praktisch, wenn so ein Schläfer die Überholspur nicht freimachen will. :wboy: ) Der laute Auspuff ist übrigens an den runden Endröhrchen zu erkennen, beim 2016/2017er Modell sind die viereckig.


    Puh, lange geworden :)


    P.S. Viel Glück bei der richtigen Entscheidung, von einem in Saarbrücken geborenem zu einem Saarbrücker.

    P.P.S. Was jogie63 oberhalb meines Postings gerade geschrieben hat, bezieht sich fast alles ausschließlich auf die 1100er Modelle ab 2020. Die 1000er ATs haben keinen Benutzer 2, die Bedienung, das Display und die Lenkerarmaturen sind stark unterschiedlich.

    Anmerkung:

    Der Schmodder fliegt durch die Zentrifugalkraft (Achtung ganz böses Wort! 😀) leider nur nach außen weg, die Keilverzahnung bleibt trocken-rostig. Wenn man sie nicht schmiert.

    Ich kann dazu gerne Fotos beisteuern.

    Ja, das Thema wurde bereits diskutiert, allerdings ohne ein für mich klares Ergebnis.

    Weil ich jetzt selber den Fall einer bereits geschädigten GAW habe, möchte ich eben Klarheit gewinnen.


    Ich werde das neue Original-Ritzel versuchsweise mit einer solchen Passscheibe 30x40x0,5 mm montieren, obwohl ich nicht hundertprozentig von der Funktion überzeugt bin. Immerhin wird die axiale Fixierung des Ritzels dafür sorgen, dass das Ritzel weniger taumelt und sich nicht so schnell weiter in die GAW einarbeitet. Ich hab dazu heute mittels Fühlerlehre das Axialspiel am Ritzel gemessen und bin auch auf ca 0,5 mm gekommen. (Keine exakte Messung, eben wegen des Kippelns, man müsste rundum gleichermaßen unterlegen können.)


    @ bwm: Ich mache den Versuch, obwohl ich in folgenden Punkten von deiner Argumentation nicht überzeugt bin:

    Mit der Passscheibe kann man sehr wohl das axiale Spiel beseitigen. Bei schon beschädigter GAW kann sich das Ritzel aber wie gesagt beim Lastwechsel in Umfangsrichtung vor- und zurückbewegen und den dabei auftretenden Kräften kann das 0,5 mm dünne Scheibchen, das nicht direkt von der Schraube geklemmt wird, sondern wegen Di 30 mm nur von der auch schon elastischen Unterlegscheibe gehalten wird, sicher nichts entgegensetzen. (Glaubs mir, ich hab mich genau mit den Abmessungen auseinander gesetzt. Ich bin aber nicht geschickt genug, hier eine techn. Zeichnung dazu zu posten.)


    Zweite Einschränkung:

    Leider nein, habe das heute am original Honda-Ritzel kontrolliert: Eine Passscheibe mit Da 42 mm wird genau wie die originale Schraube mit Unterlegscheibe nicht am Gummi aufliegen sondern am stählernen Innenteil des Ritzels, dieses ist nämlich dicker als die Gummierung.


    Wie gesagt, ich werde den Versuch aber machen, um die GAW zu schonen, und werde dann weiter hier berichten.

    Also:

    - nur ein neues Originalritzel

    - die Verzahnung mit MoS2-Fett schmieren

    - die Passscheibe montieren

    - das Ritzel ungefähr nach halber Kettenlebensdauer einmal umdrehen

    Ich will meine Skepsis mit der Passscheibenkonstruktion mal anders ausdrücken:

    Das Ritzel kann bei jedem Lastwechsel innerhalb des Spiels der Keilverzahnung minimale Bewegungen in Umfangsrichtung auf der Welle vollführen. Bei diesem vor- und zurückrütteln könnte es über Passscheibe und Unterlagscheibe nach und nach die Verschraubung lösen. Wodurch willst du das verhindern?

    Ja, ich kenne die Diskussion.

    Aber was sagst du als Maschinenbauer dazu, dass die Konstruktion mit Passscheibe dann statisch unbestimmt ist?

    Die Schraube mit ihrer Unterlagscheibe kann sich definitiv nur an einem Bauteil abstützen, entweder an der Welle selbst oder an dem Ritzel, je nachdem, wie die Toleranzen ausfallen.

    Und "statisch unbestimmt" ist doch auch ingenieursmäßig Pfusch, oder?

    So, nach längerer Zeit komme ich jetzt dazu, das Kettenkit auszuwechseln.

    Vorab-Info: Demontiert wird die Werkbestückung, die jetzt bis zum km-Stand von knapp 47 tkm montiert war.

    Es liegen bereit: Eine ZVM-X2-Kette, ein schickes Stealth-Kettenrad und ein neues Ritzel, Original von Honda (23801-MEE-D00).


    Zwischen Ritzel und Getriebewelle hat sich ordentlich Passungsrost gebildet. Nach dem Putzen zeigt sich: Das Ritzel hat sich in die Getriebewelle eingearbeitet, noch nicht katastrophal, aber deutlich sichtbar:


     



    Das neue Ritzel hat zwar auf der Welle ein bisschen weniger Spiel, es lässt sich allerdings nach der Montage unter der Unterlegscheibe auch sehr deutlich kippeln:


    vlc-record-2025-05-23-00h03m14s-20250522_184008.mp4-.mp4


    (Das - gekürzte - Video ist leider seitenverkehrt, je nach verwendetem Player, sorry dafür.)


    Ich werde das neue Ritzel auf jeden Fall mit einem guten MoS2-Fett montieren. Ich frage mich aber, ob es sinnvoll ist, mit einer zusätzlichen Passscheibe das Kippeln zu verhindern. Klar ist, dass sich dann die Schraube nicht mehr auf dem Ende der GAW abstützt, sondern über das Ritzel auf dem Bund hinter der Verzahnung. Ob das so gut ist?


    Danke fürs Mitdenken,

    Jürgen

    Also dieser Vorderreifen hat schon ca 9 tkm runter. Aber wenn ihr mir Entwarnung gebt, dann fahre ich den gern noch weiter...


    Ob mehr Luftdruck (bisher 2,0 bar) den Sägezähnen entgegengewirkt?