Beiträge von dhdani

    Ich war mal Mitglied in einem lokalen Motorradclub. Damals in den frühen 80ern. Das Klublokal war die Kneipe des Präsidenten. Gemeinsame Ausfahrten arteten immer in irgendwelchen Rennen untereinander aus. Kawasaki Z1000 EFI gegen Honda VF750F :)

    Überall war noch 100 plus Zugabe. Ab und an endeten diese Rennen mit fatalen Ausgängen. Lustig waren natürlich die Benzingespräche im "Bodärotli". Aber wenn du da nicht beim letzten Rennen dabei warst, in dem es der Edwin mal wieder allen gezeigt hat, gehen dir die Themen aus.

    Da hab ich mich dann irgendwann verabschiedet und fing an alleine zu fahren. Eine Zeitlang noch mit meinem besten Kumpel - bis zum Baikalsee - bis der dann vor 11 Jahren verstorben ist. Seitdem praktisch nur noch mit meiner Partnerin und die letzten 8 Jahre nahezu ausschliesslich mit meiner jetzigen Frau. Auch eine Selbstfahrerin.

    Wir vermissen nichts. Unser Tempo, unser Stil.

    Was wir aber viel erleben sind diese "Vollstreckergruppen", meist auf Boxern mit Kuchenblechen im Südtirol. Wir fahren mit 10m Abstand zueinander. Und da müssen sich dann innerorts noch unbedingt 3-4 Motos reinquetschen. Halte ich sogar am Fussgängerstreifen an für jemanden, werde ich überholt und kriege zu hören wie asozial langsam ich durchs Dorf fahre, meist von der ganzen Gruppe. Italien ist doch Rennstrecke, nicht?


    Wenn ich mich darüber aufrege und - ohne Erlaubnis meiner Frau, sorry - dann später die Vollstrecker in den Kehren etwas scheuche, werde ich ganz böse angeschissen. Und es macht mir dann für 10 Minuten sogar Spass die hochroten Köpfe zu sehen. Bin also genau gleich wie die. Dumm..

    Deshalb sind wir mittlerweile ein wenig Gruppen phobisch geworden. Ich fahre nur noch mit zwei befreundeten Paaren in der Gruppe. Und dies auch nicht mehr als ein- bis zweimal pro Saison.

    Und an Eijo: Ich bin die Boomer Generation die sich gerne was leistet, auch ein teures Mittagessen. Und ich denke, dass die zunehmend desolate wirtschaftliche Situation in Europa nur von uns selbst verschuldet wird. Zuviel Geiz ist dumm, sorry. Falsch wählen natürlich auch.

    Für mich ist Technologie die Lehre der Technik.

    Wenn`s da noch eine kleine App gibt, um mir noch mehr Infos auf`s schon übergrosse Motorrad Display zu zaubern, findet das die Mehrheit toll und guckt hin. Tun wir das mit unserem Handy beim Fahren, werden wir bestraft...


    Versuche hier mal meine Sichtweise von Technologie und Technik zu vermitteln. Nehme dafür mal das nachrüstbare, in einem anderen Thread schon besprochene am Ventil befestigte RDKS als Beispiel. Hat diesen sehr interessanten Beitrag hier wohl verursacht.

    Man schraubt sich einen Drucksensor auf sein Reifen-/Schlauchventil. Hierbei drückt man sich das Auto/Schraderventil - ein jährlich wohl Milliardenfach produziertes und als sicher bekanntes Ventil - auf und vertraut darauf, dass sich die Silikondichtung im Kunststoff ummantelten Sensor und das vielfach unbearbeitete Ende des Ventilschafts wohl dichtend finden. Natürlich wird das Ganze noch mit Kontermutter gesichert...

    Dann noch das Kästchen an den Lenker oder die passende App aufs Display und schon haben wir eine der Sicherheit förderliche, bunte Technologie mehr installiert. Wer von euch kontrolliert das nach der Montage auf Leckage (Lecksuchflüssigkeit) oder hat sich die Zeit genommen, nach mehrfachem Aufschrauben mal die innliegende Dichtung im Sensor zu begutachten? Und wer zeigt denn nun den genauen Druck? Manometer am arg mitgenommenen Tankstellen Druckbehälter oder der 25.- Euro Sensor aus China? Habt ihr vielleicht alle geeichte Geräte zuhause?

    Hab mein Tyre/Boy System wegen diesen Gedanken wieder entfernt und glaube nun weniger Luft nachfüllen zu müssen. Wenn RDKS dann bitte nur innen angebrachte Systeme für mich, oder die Schlauchhersteller einigen sich auf ein eigenes System mit besserer Sensoranbringung.

    Warum sollten sie auch? Schläuche werden leider sowieso verschwinden bei Neumotorrädern.


    Das ist nur meine bescheidene Meinung zum Ganzen. Ich fahre einen 2025 Toyota LC und muss nun wohl bald ein paar Schalter am Lenkrad ersetzen. Zeigen Abnutzungserscheinungen meiner täglich mehrfach wiederkehrenden Gepiepse Abstellprozedur . Wollte ich nicht, wurde zwangsweise mitgeliefert. Verweigerung leider unmöglich.

    Da hab ich viele unterschiedliche Erfahrungen machen dürfen. Bis auf die KTM1290 GT und eben jetzt die modifizierte Z900RS kam keine an die Agilität der CRF ran. Will mal versuchen meine "Exen" mit meinem Lieblingstier, dem Hund zu vergleichen. Als kleine Ergänzung, eine Naked sollte immer mindestens 1000ccm haben bei mir. Da patzt die 950er Kawa ein wenig. Deshalb kommen in meinem Vergleich auch keine YaHoSuKa mit kleiner 800ccm vor.


    Suzuki GSX 1400 mit Heckerhöhung und kürzer übersetzt war mein Bernhardiner. Viel Kraft und Charme zwar, aber etwas zu adipös und fast etwas stur. Geliebt hab ich den Tanker wohl gerade deshalb.


    Honda CB1300, auch mit Heckerhöhung und gleich zweimal gekauft, waren meine Berner Sennenhunde. Sehr ausgeglichen und sehr ruhig, immer dienstbereit. Haben einen fast verführt, mit ihnen einen Agility Parcours zu fahren, haben dabei aber auch mich öfter zum hecheln gebracht. Die Bremsen und die Gabel waren für ihr Gewicht etwas unterdimensioniert.


    Yamaha XJR1200/1300. Meine zwei Labradore. Haben sich stets bemüht und wollten immer gefällig sein. Wohl nur deshalb hab ich mir die zwei, leider auch etwas faulen und verfressenen Schmeichler gekauft.


    KTM 1290GT. Mein nicht kupierter Rottweiler. Konnte die ganze Bandbreite vom fröhlich wedeln bis Zähne zeigen. War mir aber nach 45t Kilometern in zwei Jahren zu viel Zug an der Leine und mit seiner überschüssigen Kraft viel zu schnell am Kurveneingang. Hat viel Wärme verpufft beim Einlenken.


    Kawasaki Z900RS SE mit Heck und Lenker Mods. Mein Border Collie. Unheimlich flink und sehr aufmerksam. Sie fährt genau dahin wo ich sie haben will und tut dies immer mit einem "what`s next?" Blick.

    Man muss sich in engem Geläuf vor keinem Rottweiler fürchten mit ihr. Wird`s offen, geht ihr aber schon mal die Puste aus. Aber da stehen wir drüber, in den ersten Haarnadelkurven beissen wir dem Rottweiler wieder in den Hintern. :)


    Die neue Honda CB1000 kann ich noch nicht "verhunden". Am ehesten irgendwo, ganz nach Honda Manier, ein Labradoodle. Dienstbarer Labie mit der Kraft eines Grosspudels.


    Das ist meine ganz persönliche Meinung und gilt nur für mich. Fakt ist, dass ich die treuen Hunde alle gerne behalten hätte, weil sie eben alle ihren eigenen Charme hatten und mir auf ihre eigene Art viel Freude bereitet haben. Aber ich denke halt auch, dass mittlerweile weit über 20 Zylinder im Haushalt wohl genug sind. :think:


    Kleiner Nachtrag;

    Die Triumph Speed Twin 1200RS meiner Frau ist unser Terrier mit sehr grossem Herz. Agil und mit endloser Energie. Mir ein physisch 15% zu kleiner bester Freund.

    Die CB1000F ist sicher hübsch, hat aber meiner Meinung nach einen zu sehr "draufgesetzten" Tank. Und irgendwie sieht man ihr den Kampfpreis an, nicht? Muss nicht sein Honda.

    Schade hat Honda die CB1300 dieses Jahr wohl definitiv eingestampft. Hatte zwei davon.

    Von einer Honda Neuanschaffung nehme ich nach nun 40`000km auf der CRF erstmal Abstand. Die 2020er war das mit Abstand am meisten zurückgerufene Motorrad meiner Karriere.


    Betreff meines neuen Favoriten für 2026, der Z1100RS wusste mein lokaler kleiner Kawa Händler leider nix Konkretes, die üblichen Gerüchte halt. Er möchte aber meine 22er Z900RS SE gerne eintauschen.

    Hatte Kawa seit meiner ZX10 in den frühen Neunzigern nicht mehr beachtet, bin aber seit diesem Jahr mit fast 15000km auf der Zetti wieder Fan von den Grünen. Läuft auf den ersten Drücker - ohne diesen absurd blöden Bildschirmbestätigungsmodus, klappert nicht im Kaltlauf (auch mit zurückgestellter Kaltlaufanhebung), schaltet sich herrlich und lenkt nach Eigenbau-Heckanhebung um 25mm unheimlich spielerisch ein. Und es gibt nur eine zweistufige Traktionskontrolle. Sogar die halte ich für überflüssig bei 110 Pferden...

    Zugegeben, ein bisschen mehr Hubraum-Druck wäre schön. Ich fiebere der Eicma entgegen und hoffe das Kawasaki nicht zu viel Gimmicks in die Neue integriert. Sonst könnte es eine Pan America ST werden. :wboy:

    Gestern hatte ich meinen Kumpel Roland aus Karlsruhe mit seiner neuesten Anschaffung - einer wunderschönen Monster 1200 von 2017 - bei mir.

    Roland hat ein paar Motos. Alle wunderschön umgebaut und mit einem OneOne versehen. :handgestures-thumbupright:

    2x CB1300 - meine Lieblinge in seiner Sammlung, Ténéré T7 die er viel zu wenig bewegt, XJR1300 -fast Original, Suzuki GSX1200 mit abgesägtem Heck, Triumph Speed Triple 1200 - sein Übermonster und eine mittlerweile schon etwas betagte KTM 1190 ADV- mit noch immer dem besten Motor- sagt er.


    Zusammen haben wir ihm einen silbernen OneOne an der Monster verbaut. Im Cockpit herrscht Enge, also haben wir uns entschieden, den OneOne an seinen linken Sozius Rastenausleger zu schrauben. Die Rasten hat er eh abgebaut. Kanüle innen, da bei der Einarmschwinge Kettenblatt und Bremsscheibe beim Radausbau dran bleiben

    Aber seht selber.


    Hat Spass gemacht Roland. Dankeschön und gute Fahrt.

    Gefällt mir gut. Bis auf den etwas gar aufgesetzten Tank.

    Aber insgeheim hoffe ich auf eine dicke Kawa Z1100RS. Gerne auch in SE.

    Erfreue mich seit diesem Jahr am bärigen "kleinen" Vierzylinder der Z900RS. Möcht ich nicht missen.

    Ist irgendwie eine Crux. Jedenfalls bei mir. Was man zur Zeit hat ist irgendwann eh das Falsche.


    Hab mir vor fünf Jahren einen Sprinter ausgebaut. Leider hat der Gute gerade mal eine knappe Tonne Nutzlast. Mit Ausbau und grossem 180l Tank bleiben da momentan - mit zwei Personen - 250kg übrig bis 3.5T. Auflasten möchte ich ihn nicht, da mir dann viele Strassen "offiziell" verwehrt bleiben. Also war bis jetzt immer ein Hänger für 3 grosse Motos dran. Macht das Ganze halt knapp 10m lang und gerade in den Regionen die ich gerne als Basis nutze etwas unhandlich. In Clusone spontan auf einen Espresso, ist manchmal eine Herausforderung. Und um ganz ehrlich zu sein, 3 Motos plus Hänger machen den Sprinter nicht gerade dynamisch, zudem hab ich nur 2 Sitzplätze.


    Ich bin schwer am überlegen den komplett auszuräumen und nur noch als Transporter mit Notschlafstelle Dachzelt zu nutzen. Oder aber zu verkaufen und durch einen Sportcaravan Cube xy als Basislager zu ersetzen. Hat dann halt noch den Vorteil das Zugfahrzeug unabhängig nutzen zu können.

    Und ja, ich bin gerne Weichei und fahre per Transporter oder Hänger ans Ziel. :)

    Bin das Stelvio noch nie, aber unseren Ächerlipass vor sicher 10 Jahren mal mit einer Crosstourer DCT gefahren. War ein Ersatzmotorrad und vermutlich weit weg vom heutigen DCT. Wurde damit überhaupt nicht warm und war froh meine ADV1190 wieder abholen zu können. Vermutlich haben da über 40 Jahre Kupplungsmotorik permanent anders reagieren wollen.

    Generell werde ich wohl nächstes Jahr die Twin abstossen und mich neu orientieren. 7 Jahre auf zwei fast baugleichen Motos -1000+1100 - sind genug.



    Zum Stelvio.

    Wir fahren das Stelvio mehrmals im Jahr. Liegt für uns halt günstig in der Tour und man kennt die guten Hotels.

    Aber nie nach 09.00Uhr und vor 16.30 Uhr. Für mich ein sehr schöner Pass mit etwas Anforderung. Leider fahren da > 90% mit unsichtbarem Hänger rum. Peinlich und unnötig. Aber solange da oberschlaue Youtuber das weite Ausholen als Ideallinie proklamieren/praktizieren machen es die Schi... nach.

    Meine Frau filmt unsere Touren leidenschaftlich, schneidet aber all die schnittigen Helden der Strasse raus. Vielleicht veröffentlicht Sie mal eine anonymisierte Zusammenstellung. :handgestures-thumbupright: