Beiträge von Seimrich

    Moin,
    so, die erste große Tour mit den Bags steht erst noch an (Mai/Juni - Balkan und Türkei), etwas aus der Praxis kann ich doch schon berichten.
    Als Nachteil von diesen Softbags muss sicher die schlechtere "Bedienbarkeit" gelten - statt "Klappe auf, Klappe zu" halt immer die Steckschließen auf und zu machen und den Rollverschluss eindrehen. Ich muss aber sagen, dass das, wenn man es einmal "drin" hat, nicht gar so schlimm ist (hab's beim alltäglichen Einkaufen etc. getestet). Die Konstruktion an sich wird mich wohl auch längerfristig überzeugen können, wobei ich sicherlich auf die Innentaschen verzichten werde, denn das ist dann doch zu umständlich. (Bei mir kommt meist links eine Touratech-Innentasche mit Klamotten rein, rechts - kleinteiliger - RV-Taschen mit Elektronikzeugs, Reiseführern, Reiseapotheke etc.


    Ich hatte die Bags zunächst nur an meiner ATAS montiert. Hätte ich sie da belassen wollen, wäre die dauerhafte Montage akzeptabel gewesen. Die Montagemöglichkeiten sind relativ variabel, insgesamt jedoch sehr fummelig und da, wo etwa die Träger eh eng anliegen, kaum wie vorgesehen zu befestigen. Letztlich ist es dann doch irgendwie gegangen, die fehlende Möglichkeit zum leichten Abnehmen erwies sich dann doch als Nachteil. Dazu ist noch anzumerken, dass der Teufel manchmal doch im Detail lag, etwa, wenn vorstehende Muttern (die die eigentlichen Bags an der Grundplatte halten) im Weg waren u.ä.


    Das Thema "leichte Demontierbarkeit" wurde akut, als es mir gelang, wider Erwarten für meine alte RD07a noch Touratech-Träger zu ergattern. Da sollten die Bags dann auch mal dran. Die geschilderte Enge bei der Montage ist da jedoch noch prekärer.
    Ich habe mich dann zu einem Komplettumbau entschlossen. Nach etlichen Versuchen bin ich jetzt bei folgender Lösung gelandet:


    Unten im Trägerrechteck liegen die Bags in diesen Kunststoffhaltern der alten TT-Träger (diese runden 60-mm-Kunststoffzylinder, von denen nach unten noch die breite "Nase" abgeht, die den Koffer dann in Position hält). Das eigentlich vorgesehene Gegenstück oben (dieser schwenkbare Haken) konnte ich nicht nutzen, da ich nicht durch die Taschen bohren wollten; zudem stand zu befürchten, dass das Textilmaterial innen bei häufigem Zu- und Aufschrauben leidet.
    Ich habe dann die originalen Alu-Klemmstücke genommen und damit und mittels Knebelschrauben die Trägerplatten befestigt. (Ich bin zwar wortgewandt, aber die exakte Beschreibung schenke ich mir dann doch ...) An geeigneter Stelle sind die Träger dann noch mittels eines Schlosses am Rahmen gesichert. (Natürlich könnte man die Softbags relativ einfach aufschneiden, aber die Knebelmuttern alleine waren mir dann doch zuu einladend.)


    Okay - teure Lösung, durch das nötige Material nochmals zusätzlich, aber die Bags lassen sich jetzt innerhalb von drei, vier Minuten abnehmen und passen an beide Moppeds.


    Danke für die geschätzte Aufmerksamkeit ... Aber ich dachte, das noch nachliefern zu müssen.


    Dann einen guten Start ins Neue Jahr!


    Detlev

    Moin,
    welche Simmerringe/Wellendichtringe meinst du? Die an den Radlagern? Die werden eigentlich nicht "undicht". Und wenn du sie tauschen möchtest: Ich kaufe sie immer im hiesigen Industriebedarf. Brauchst halt nur die Maße. Lager und hin und wieder auch SiRis bestelle ich hier: https://www.kugellagershopberlin.de/index.php. Das meiste sind Normteile, bei der alten AT und ich glaube, auch bei der neuen, gibt es ein, zwei Lager und SiRis (Kettenradträger? - hab's grad nicht parat) mit Sondermaßen.
    Ansonsten kannst du da nix falsch machen. Wenn die Maße stimmen - es gibt noch ein paar Unterschiede bei den Werkstoffen, etwa für Lebensmittelindustrie oder für aggressive Umgebungen. Aber darum brauchst du dich nicht zu kümmern.
    Detlev

    Moin,
    ich fahre seit Langem den kleinen "AirMan" mit mir rum. Weniger aus Angst vor einem Plattfuß. Nach ca. 2 x 100.000 km (Mopped von mir und meiner Frau) vor allem in der Türkei, Syrien, dem Kaukasus und Balkan ohne Platten bin ich da etwas "leichtsinnig" geworden (zumal es in den Ländern an allen Ecken Reifenbastelbuden gibt). Problem war eher, dass dort die wenigsten Tankstellen einen Kompressor haben und ich zudem den Luftdruck gerne morgens bei kalten Reifen und ohne dass mich die Sonne von oben in meinen Motorklamotten schon gar kocht, prüfe und ggfls. korrigiere.
    Ich habe bei allen meinen Moppeds eine kurze Leitung direkt zur Batterie gelegt, unauffällig, aber von außen zugänglich. Der AirMan hat das entsprechende Stecker-Gegenstück und ein geeignetes Füllventil. Im Bedarfsfall lasse ich den Motor den Moppeds, an dem der Kompressor läuft, mitlaufen.
    Bei der alten AT passt der AirMan genau in das Fach unter der Sitzbank, seit meine Frau auf der TA und ich (meist) auf der ATAS unterwegs sind, habe ich an der TA zwischen linkem Koffer und Rad eine passende kleine PELI-Box montiert, da passt der Kompressor auch exakt rein.
    Hat sich seit vielen Jahren bewährt. Ob ich damit einen Heidenau K60 ins Tiefbett gedrückt bekäme? Weiß nicht.


    Gruß
    Detlev

    Moin,
    bei Nicht-ABS-Moppeds habe ich schon -zig Bremssättel überholt und die Bremsflüssigkeit gewechselt. Wenn das jetzt mal bei der ATAS ansteht: Wie unterscheidet sich der Vorgang bei Moppeds mit ABS? (Turnusmäßig würde ich die Bremsflüssigkeit bei der Inspektion wechseln lassen, aber wenn ich die Bremssättel mal überhole - Stichwort: "Schmutzkragen" an den Bremskolben -, fällt das ja auch an.)
    Dank & Gruß
    Detlev

    Ich kann mich nur Schraubensuchers erstem Post anschließen: Gerade auf Reisen - und hier meine ich Reisen etwas abseits unserer gewohnten Infrastruktur - halte ich qualitativ gutes und wirklich praktikables Werkzeug für fast noch wichtiger als daheim. Qualitativ entspricht mein Bordwerkzeug dem, was ich auch zu Hause nutze.


    Detlev

    Moin,
    die Tage hatte ich meine ATAS vor der Garage abgestellt, etwas abschüssiger Untergrund, dazu noch ein paar Millimeter von der Seitenständerverbreiterung - dann ein heftiger Windstoß und die Kiste kippte um (auf die rechte Seite). Der Fall wurde durch den TT-Koffer gemildert. Außen war fast nichts zu sehen, die Deformierung fand im Bereich der inneren vorderen Kofferecke statt - stark eingedrückt und der Aufnahmewinkel, der auf der Kofferträgerunterkante aufliegt, war auch ziemlich verbogen. Aber nichts, was nicht durch ein paar Hammerschläge von innen wieder gerichtet werden konnte (Funktion gänzlich und Optik "so gut wie" unbeeinträchtigt).


    Dieses Geschehen sowie ein paar Male, wo ich mit dem Fuß/Unterschenkel etwas blöd zwischen Untergrund und Koffer geraten bin (ohne schwerwiegende Folgen), hat mich mal über das Thema "Weichgepäck" nachdenken lassen.


    Nach einigem Suchen und Vergleichen bin ich bei den "MotoBags" der Firma Lone Rider hängengeblieben. Die ausführliche Beschreibung - auch durch einige Videos - überzeugten mich, ich zauderte lediglich wegen dem Preis und auch grundsätzlich, da mir das Handling mit Koffern doch einfacher vorkam. Trotzdem habe ich sie dann mal bestellt.


    Zunächst: Die "Geschäftsanbahnung" war äußerst freundlich und professionell. "Anna", die auf deren Seite als vielsprachig vorgestellt wurde, meldete sich umgehend auf Deutsch und bot sich an, behilflich zu sein. Sie wies mich auf eine günstigere Volumenkombination hin, fragte die Montagevoraussetzungen an meinen Bikes ab etc. Ich bestellte dann die 38/31-Liter-Kombination (es gab wohl mal noch größere, die aber wohl nicht mehr angeboten werden).
    Ich konnte nirgendwo den Firmensitz ausfindig machen, letztlich kam die Sendung aus China mit dem Umweg über GB - Anlieferung hier per DPD ohne irgendwelche Zoll- oder Einfuhrumsatzsteuergeschichten (dazu portofrei).
    Das Ganze dauerte etwa 10 Tage.


    Der professionelle Eindruck setzte sich fort: vorbildlich verpackt, alle Schnallen etc. extra umwickelt (nicht nötig, zeugt aber von Sorgfalt), Ersatzschrauben und sogar (bei jeder Tasche extra) ein recht solider kombinierter 10er-Maul-/Ringratschenschlüssel.
    Die Taschen sind ja "semi-rigid", also beschichtetes Textil, das versteift wird - außen durch Kunststoffkanten etc. und innen durch ein flexibles "Kunststoffblech", das etwas vorgeformt ist und das durch solides Klettband innen fixiert wird. Sobald das eingesetzt ist, wirken die Taschen fast wie Koffer.
    Einzig mit diesen Einsätzen hatte ich ein Problem: Sie waren in der falschen Richtung vorgeformt, so dass beim Klett Flausch auf Flausch und Haken auf Haken zu liegen kam. Das Material ist so steif, dass ein einfaches Umdrehen nicht möglich war, ich musste mit der Heißluftpistole nachhelfen.
    (Wenn man diese Einlagen wieder entfernt, können die Taschen flachgedrückt und so fixiert werden, dass sie kaum auftragen.)


    Die Taschen sind sehr sorgfältig und aufwändig verarbeitet, viele Schnallen und Laschen, um weiteres Gepäck und Ausrüstungsteile zu befestigen.
    Gewöhnungsbedürftig und sicher objektiv umständlicher - wenn man Koffer gewohnt ist - ist der Verschlussmechnismus. Im Prinzip das, was man etwa von den Ortlieb-Produkten kennt - ein Rollverschluss, dessen Enden nach dem Aufrollen mittels eines Schnallenpaares fixiert werden. Nach dem Rollen werden jedoch zunächst zwei Alu-Laschen zusammengefügt, die dann die Basis für das Anbringen eines Schlosses darstellen (Schlösser liegen auch bei).
    Das derzeitige Video zu Zusammenbau und Montage ist an der Stelle nicht aktuell: Im Video müssen die Aluteile per Hand so übereinander gelegt und gehalten werden, dass die beiden Bohrungen, durch die das Schloss gezogen wird, fluchten. Bei der neueren Version ist eine Modifikation vorgenommen worden, die dafür sorgt, dass die Aluteile auch alleine zusammenhalten und die Tasche auch ohne Schloss zu bleibt.


    Als etwas "etikettenschwindelig" empfinde ich sie Aussage, dass die Taschen "100%" wasserdicht sind. Mal abgesehen von den 100%: Die eigentlichen Taschen haben unten je zwei etwa "Leitz-Locher"-große Löcher - wohl zum Entweichen der Luft beim Schließen des Rollverschlusses. Kann also per se nicht wasserdicht sein. Wasserdichtigkeit wird erst erreicht, wenn man die beiliegenden, passenden, in knallrot gehaltenen Innentaschen benutzt. Und das ist für mich eben die Falschaussage. Wenn ich mein Transportgut in Vakuumtüten einschweiße, bekomme ich auch einen Weidenkorb "wasserdicht" ... Die Taschen auf diese vorgesehene Art und Weise zu nutzen (also mit den Innentaschen, die auch eine gehörige Tiefe haben und zugerollt werden), ist für mich ein weiteres Manko, denn immer alles Zeugs in zwei große Beutel, zum Rauskramen alles ausschütten oder in der Tiefe wühlen - das geht in der Praxis gar nicht.


    Ist für mich aber auch nicht sooo schlimm. Zu 100% wasserdichte Koffer hatte ich bislang auch noch nie. Bis auf besagte Entlüftungslöcher scheinen die Bags ziemlich dicht und auch sehr robust zu sein (eines der Videos zeigt, wie jemand die Taschen heftig mit einem Schraubendreher malträtiert).
    Ich halte es bislang meist so, dass ich im linken, größeren Koffer eine ziemlich genau passende TT-Innentasche für Kleidung verwende. Diese passt auch - obwohl die MotoBag etwas kleiner ist - in die 38-Liter-Bag. Den immer schon kleineren Koffer rechts bestücke ich zum Großteil mit kleineren Taschen (der Übersichtlichkeit halber bevorzuge ich diese schwarzen ABUS-Schlosstaschen, auf die man gut Kabelzeugs, Ladegeräte, Ersatzbrille etc. verteilen kann). Die passen weiterhin in die kleine Tasche. Wasserdurchfahrten hatte ich bislang nicht auf der Liste - wenn das je geplant wäre, müsste man das eben berücksichtigen.


    Fest an der Innenseite der Taschen montiert ist eine Trägerplatte. Die ist vielfältig mit Langlöchern versehen, in welche die jeweils vier Montageschellen eingeführt und fixiert werden (für 18-mm-Rohrträger dimensioniert). Ich kann mir keine Konstellation vorstellen, wo man die Taschen nicht montiert bekommen könnte. Selbst für Träger, die sich so um den AUSPUFF [Artikel in der Knowledge-Base] schmiegen, sind entsprechende Ausgleichswinkel beigelegt.
    Durch die Vielzahl von Befestigungsschlitzen ist auch eine breite Spanne von Variationsmöglichkeiten bei der individuellen Montage am eigenen Bike gegeben (Höhe, Neigung, mehr nach vorne oder nach hinten). Die Konstruktion lässt auch einen relativ einfachen Wechsel zwischen verschiedenen Bikes zu - etwa an meiner alten RD07 genauso wie an der neuen ATAS.
    Ich habe die Taschen noch nicht montiert, die Garage ist mir derzeit zu nass und kalt.
    Die Taschen wiegen - ohne Innentaschen, aber mit der Montageplatte - 5,5 bzw. 5,8 kg.


    Grund für die Besinnung auf Soft-Gepäck war ja vor allem die Verletzungsgefahr. Die scheint mir damit von dieser Seite aus gebannt zu sein. Ich denke auch, dass ein etwas heftigerer Umfaller mit den Softbags glimpflicher im Blick auf die Deformation von Träger oder sogar Rahmenheck ausfallen könnte (ich war überrascht, welche Delle der o.g. Umfaller aus dem Stand verursacht hat).
    An das etwas fummeligere Handling muss man sich halt gewöhnen. - Abgesehen von diesen Einschränkungen scheinen die MotoBags wohl so ziemlich das Beste zu sein, was man sich im Blick auf Gepäck leisten kann.


    Wenn mal richtige Praxiserfahrungen vorliegen, äußere ich mich nochmal.


    Link: https://www.lonerider-motorcycle.de/products/motobags


    Dort sind auch die besagten Videos zu finden.


    Detlev

    Habe gerade meine SD06 DCT von der 24.000er-Inspektion geholt.
    Gesamtpreis € 526,-
    Öl/-filter und Einsatz Luftfilter komplett gewechselt; etwas Mehraufwand wg. Sturzbügeldemontage; Ventilspiel nur geprüft