Ist es nicht eher so, dass man die Frage nicht pauschal und allgemeingültig beantworten kann?
Ich versuche immer, ein bisschen genauer hinter die Historie des jeweiligen Moppeds zu kommen. Als mir im letzten Herbst eine TransAlp PD10, Bj. 1999, mit 4.800 km angeboten wurde, hätte man skeptisch gucken können. Aber da ich die (einzige) Vorbesitzerin kannte und erfragen konnte, dass das Mopped die letzten 5 Jahre in der Garage stand, wusste ich, was ich zu erwarten hatte - Top-Gerät mit wenig Laufleistung, aber mit den zu erwartenden Standschäden. Da brauchte ich bei € 1.800,- nicht lange überlegen (und ich hätte sie wohl noch günstiger bekommen).
Bei meiner 2018er ATAS, die bei einem großen BMW-Händler stand, habe ich auch gefragt. Die Maschine hatte den Winter über trocken beim Händler gestanden, die 8.000 km, die sie auf der Uhr hatte, hatte sie hauptsächlich auf Langstrecke abgespult. (Das war auch einer der Hauptgründe, warum der Vorbesitzer sie gegen eine 1250er-GS getauscht hatte: Er fährt gerne Langstrecke und hatte auf die Nachrüstmöglichkeit eines Tempomaten gehofft.) Da Geld wohl eine untergeordnete Rolle spielte, hat er das Mopped mit Navi, CLS Evo-Öler, dguard-Notruf- und Diebstahlwarnanlage(!), Koffern und TT-Neblern ausstatten lassen ("lassen" - also sachgerecht ein- bzw. angebaut).
Dann noch kurz Rücksprache mit dem fHH gehalten, der das Motorrad ursprünglich verkauft hatte - auch da keine "Auffälligkeiten". Dann habe ich zugeschlagen.
Ich halte viel von "Neuen Gebrauchten" - den Wertverlust übernimmt der Vorbesitzer, Defekte, die sich im vorderen Bereich der Gauß'schen Normalverteilung ereignen, sind ausgemerzt - und wenn dann noch sinnvoll aufgerüstet wurde ... (Okay, mal abgesehen von dem Diebstahl-Dings, das in meinen Reiseländern eh nicht funktioniert ...)
Detlev (der schon mit den Hufen scharrt, denn Montag geht's Richtung Türkei, Georgien, Armenien und Aserbaidschan!)