Beiträge von HDM

    Dann komm ich mal zum Thema zurück.

    Hab sie neulich "Probe gessessen" und inspiziert und der Eindruck: ziemliche sportliche Ausstrahlung.

    Vielleicht hat sich BMW damit selbst ins Knie geschossen und das Ding hat für Otto Normalverbraucher einfach die Grenze überschritten. Ich bin mir nicht sicher ob man damit überhaupt noch entspannt touren kann, wie man es bisher gewohnt war.

    Blickt man auf die BMW Entwicklungsstrategie, so wird bestimmt eine Adventure nachgeschoben und es würde mich nicht wundern wenn die dann alle Merkmale einer Tourenmaschine hat und natürlich nochmal um etliches teurer ist.

    Interessant fand ich, das es zu diesen Überlegungen auch ein Video gibt und der Tester mehr oder minder dies bestätigt.

    Eine Probefahrt habe ich mir erst mal verkniffen und für Frühjahr geplant, wenn überhaupt.

    Und solange sie kein DCT hat, würde ich sie nie kaufen, selbst wenn ich das Geld dafür hätte.

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    Vor fast genau 3 Jahren schrieb ich den hier viel beachteten Bericht über Jungbluth Sitzbänke und eure Reaktion darauf die bis jetzt angehalten hat freut mich sehr.


    Hier nun möchte ich euch einen anderen „Sattler“ vorstellen und meine Erfahrungen.


    Der gute Mann heißt Sascha Wagner und hat seine Werkstatt in 63543 Neuberg.


    Seine Homepage: http://www.sitz-werk-wagner.de/


    Ich habe im NT-Forum auch einen Bericht darüber geschrieben, möchte aber hier in diesem Bereich über meine weitere Erfahrung mit ihm berichten, weil ich denk es wäre für viele AT - „Umsattler“ eine wirklich gute Alternative.


    Momentan fahre ich eine NT 1100 und eine F6C Valkyrie und habe auf beiden die Sitzbank von ihm umgestalten lassen (siehe Fotos).


    Er verwendet genau wie Jungbluth auch einen festen Schaumstoff, ich denke hier gibt es kaum Unterschiede.


    Zusätzlich habe ich jeweils eine Geleinlage einbauen lassen. Für Menschen mit Sitzproblemen kann das eine Lösung sein. Sollte man jedoch vor haben bei Minusgrade längere Strecken zu fahren würde ich keine Geleinlage nehmen, hier könnte sich das Gel dann „härter“ auswirken.

    Ansonsten macht die Geleinlage was sie soll. Stützt die Sitzbeinknochen punktgenau ab und erzeugt keine Druckschmerzen, die Sitzbank wird weder schwammig noch weich dadurch. Man bekommt eine gute „Rückmeldung“ wie bei einer Jungbluth Sitzbank auch, sowohl mit, als auch ohne Geleinlage.


    Sascha versteht sein Handwerk, er fährt selbst Motorrad und bringt viel Erfahrung und handwerkliches Geschick mit.


    Anders als bei Jungbluth durfte ich immer bei seiner Arbeit dabei sein, ja ich würde sagen hier haben wir schon mal einen großen Unterschied zu Jungbluth.


    Überhaupt ist das Konzept von Sascha auf Rückmeldung ausgelegt. Wer seine Sitzbank umbauen lässt weiß, dass wir uns hier in einem individuellen und sensiblen Bereich bewegen.


    Ich hatte das Glück in der Nähe zu Wohnen, allen anderen Interessierten rate ich vor Ort zu übernachten.


    Die Sitzbank wird nach den individuellen Wünschen und Bedürfnissen angepasst. Schräge, Stütze, Härte, Breite, Länge….Dann kommt das Probesitzen und -fahren und danach erfolgen eventuelle, notwendige Änderungen.

    Farbe, Leder, Naht und sogar Bestickung. alles lässt sich individuell gestalten.

    Ich stelle mir vor, so muss es in etwa bei einem Maßanzug vom Schneider auch von statten gehen.


    Diese komplette Art der Anpassungsmöglichkeit ist einfach nur großartig.


    Sascha hat aber auch viel Erfahrung mit „zugeschickten“ Sitzbänken. Lasst euch einfach mal beraten. Überhaupt geht die Kommunikation mit ihm sehr schnell und einfach über Whatsapp, mail oder Telefon.


    Wer jetzt denkt, na ja, das muss doch ganz schön kosten liegt falsch. Ich habe für meine NT Fahrersitzbank 160 Euro und für meine komplette Sitzbank der F6C: Fahrer, Sozius, Sissybar, Bestickung 350 Euro gezahlt.


    Um jetzt zurück zur Überschrift zu kommen:

    Erscheint man persönlich vor Ort bekommt man die Möglichkeit einer Beratung, Qualität und Individualität die für eine „persönliche“ Sitzbank notwendig, aber meist nicht selbstverständlich ist.

    Selbst bei einer „zugeschickten“ Sitzbank bekommt man Aufgrund der Beratung, Erreichbarkeit und Zusammenarbeit am Ende eine gute, individuelle Sitzbank. Das beinhaltet auch ein notwendiges Zurückschicken und Ändern.

    Nimmt man jetzt noch das sehr gute Preis- Leistungsverhältnis dann würde ich sagen:

    Hat man die Möglichkeit persönlich zu erscheinen dann ist das Endprodukt von Wagner besser als von Jungbluth.


    Also probiert es aus und schreibt eure Erfahrung hier rein, ich bin gespannt.

    Lieber Holgi,

    angefagen bei der BMW GS Windschildproblematik, über Afrika Twin bis hin zu meiner jetzigen NT 1100 habe ich viel Erfahrung in diesen Bereich gesammelt. Und das ist warscheinlich noch stark untertrieben, da ich auch beruflich in dieser Richtung gearbeitet habe.

    Ich würde Motorradfahreren mit "Windschildproblematik" zwei Ansatzpunkte empfehlen.


    Umsetzung: Selbst ausprobieren ist das einzig wahre. Lesen, informieren ja, aber kaufen und erwarten es wirkt bei mir genauso wie bei den andern ist nicht garantiert.


    Ansatzpunkt 1: Helm. Ein andrer Helm bedeutet unter Umständen ein vollkommen anderes Resultat (Verwirbelungen, Lautstärke...)

    Ansatzpunkt 2: Scheibe. Hier ist es wie beim Helm, es bleibt dir nur das ausprobieren.


    Deftig wird es dann wenn man beide Faktoren: Helm und Scheibe verbindet. Wobei das Problem bei mir immer der Helm ist, auf meinen Kopf passt nicht alles, und ich bin froh wenn ich den passenden Helm für mich gefunden habe, deswegen würde ich immer mit einer Scheibe beginnen.


    Resume: Man kann hier noch so viel Diskutieren und Erfahrung anbringen, zum Schluss bleibt nur das Ausprobieren für dich.


    Mein Lösungsvorschlag: Jemand im Forum fängt an einen Aufruf zu starten und verschiedene, gebrauchte Scheiben von Forumsmitgliedern zu kaufen. Diese werden dann einfach gegen eine kleine Spende privat für eine Woche verschickt, zum Ausprobieren.

    Wäre ich hier noch aktiv würde ich das glatt machen, jedoch bin ich hier nur noch sporatisch unterwegs (hab ja auch ein andres Mopped).

    LG

    HDM

    Das Sitz 1x1 (Teil 1)

    Vor fast 3 Jahren fuhr ich noch eine Africa Twin und schrieb einen Bericht über Jungbluth und seine Sitzbank. Jetzt fahre ich eine Honda NT 1100 und muss feststellen: Die Sitzbankprobleme sind dieselben. Zu weicher Schaumstoff und dass man die NT Sitzbank nochmals mit dem weichen Schaumstoff aufgepolstert bekommen kann, macht das Problem nicht unbedingt besser.

    Also war ich auf der Suche nach einem „neuen Jungbluth“ und wurde fündig.

    Und um es gleich vorweg zu nehmen: Besser als der Meister? Von mir ein klares Ja.

    Wo die Jungbluthsitzbank manchmal noch etwas „eckig“ wirkt und man sich denkt: Da fehlt noch ein wenig Feinschliff, kommt die Wagnersitzbank formvollendet und passgenau, einfach draufsetzen und wohlfühlen.

    Na gut, ganz so einfach war das dann doch nicht, wir mussten 2x anpassen aber die Sitzbank ist dafür so individuell wie der Mensch selbst.

    Warum kann es also sinnvoll sein einen Sattler aufzusuchen, selbst wenn man kein „Popoweh“ und keine Probleme mit der Sitzbank hat?

    Die Begründung liegt in der angepassten Höhe und der veränderten Härte.

    Das mit der richtigen, persönlichen, angepassten Höhe ist wohl jeden aus dem Ergonomiebereich des Bildschirmarbeitsplatzes bekannt. Beim Motorradfahren kann das sogar noch wichtiger sein. Passt die Höhe erzeugt das eine Menge kleiner, positiver Effekte auf: Stabilität, Handling, Fahrstiel, Ausdauer, Konzentration….

    Kommen wir zum Casus Knacksus, der härtere Schaumstoff. Als erstes hierzu etwas Biomechanik: Motorradfahren besteht unter anderem aus einer Kombination von Kraftausübung über den Lenker und Gewichtsverlagerung durch den Fahrer, und dies natürlich unterschiedlich je nach Situation: Gelände, Straße, Kurve, Serpentine, Kurvenkorrektur, schnelles Ausweichen usw....

    Haben wir einen „sportlichen“ Motorradfahren mit einem guten, ausgeglichen, muskulären System so fällt ihm diese Technik wahrscheinlich nach einiger Übung nicht allzu schwer. Nur leider ist der durchschnittliche Motorradfahrer 55 Jahre aufwärts und sehr oft ist der „sportliche Motorradfahrer“ eine Erinnerung an früher.

    Umso wichtiger wird jetzt die Frage: wie schaffe ich es dieses „Ungleichgewicht“ zu reduzieren, ganz klar …Training.

    Ich kann aber auch über technische Umsetzungen positive Unterstützung geben, wobei wir wieder bei der Sitzbank sind.

    Sitze ich auf weichem, womöglich noch extra hoch gepolstertem Schaumstoff wie die Prinzessin auf der Erbse fehlt die Stabilität des Beckens als Schlüsselpunkt für die notwendige Stabilisation des Rumpfs.

    Ein stabiler Rumpf ist die Voraussetzung für einen guten, sicheren Fahrstil. Das Ergebnis: Es fällt schwer eine genau Linie zu fahren und das kann dann z.B., verwechselt und aufs Fahrwerk geschoben werden.

    Habe ich nun einen härteren Schaumstoff, bekomme ich die Unterstützung schon dort wo ich sie benötige, nämlich am Becken. Zur Erinnerung: Becken stabiler…Rumpf stabiler…bessere Kontrolle…bessere Linie und noch eine Menge mehr.

    Die Kunst ist natürlich das rechte Maß zu finden…deswegen zum Sattler eures Vertrauens.

    Im Sitz 1x1 (Teil 2) erzähle ich euch mehr über den Sattler meines Vertrauens.

    Wie immer, liebe Grüße

    Auf den Fotos sieht man die fertige Sitzbank mit 2 cm Erhöhung, incl. härterer Schaumstoff, Kaschierschaumstoff, Geleinlage und dem original Sitzleder.

    Test Wilbers Fahrwerk
    Vorne weg, der Test gibt nur meine Erfahrung und Eindrücke wieder. Ich bin mir sicher dass die meisten NT-Fahrer mit dem original Fahrwerk zufrieden sind und es auch völlig ausreichend ist.
    Hier geht es um die FahrerInnen denen schon mal der Gedanke gekommen ist: Das Handling und das Fahrwerk meiner NT könnten eigentlich noch besser aufeinander abgestimmt sein.
    Wie einige NT Fahrer bin ich von einer Africa Twin umgestiegen und dem einzigen was ich hinterherweine ist das elektronische Fahrwerk.
    Die NT hat ein sehr gutes Handling, nutzt man das in seiner Fahrtechnik aus oder/und beansprucht das Fahrwerk (Gewicht) wünscht man sich manchmal eine besser Unterstützung durch das Fahrwerk.
    Die original verbauten progressiven Gabelfedern z.B. haben eine zu geringe erste Federrate und eine deutlich zu harte Zweite (lt. Wilbers).

    Am besten mache ich die Vorteile eines besseren Fahrwerks deutlich, indem ich meine Fahreindrücke nach dem Umbau schildere:
    Man merkt den Unterschied, dass es anders „Federt“, und das Fahrwerk vermittelt einen guten Kontakt zur Fahrbahn.
    Bessere Kurven-Linienführung. Fährt man mit einer Hand am Lenker durch die Kurve merkt man es deutlich: weniger Kontrolle/Kraftaufwand notwendig.
    Überraschende Kurvenkorrekturen wie Bremsen in der Kurve oder Kurvenlinienkorrektur gelingen einfacher und sicherer.
    Auch Übungen aus dem Fahrsicherheitsgrundtraining wie Fahren im Stehen, langsam fahren, ein Hand fahren usw. gelingt besser.

    Und nicht zu vergessen, das Lenkerflattern das immer wieder bei verschiedenen Geschwindigkeiten auftrat, ist komplett weg.

    Der Komfortgewinn wie bei Wilbers beschrieben, ist nur leicht besser, nur deswegen würde ich mir das Fahrwerk nicht kaufen, aber ich nehme an das ist eine Einstellungssache, ich bleibe da dran.

    Der große Pluspunkt ist in meinen Augen der Sichherheitszugewinn und Fahrspaß.
    Eine saubere Linienführung, bessere Unterstützung des Handlings, entspannteres Fahren und Fahrwerksreserven wenn man sie den benötigt.

    Tipp für den Einbau: Die Federn vorne ließen sich an meiner 2023 NT nicht mehr durch einfaches Aufschrauben wechseln. Innen ist jetzt ein Spannhülse statt Schraube verbaut und musste rausgeklopft werden.