Beiträge von Sampleman

    Das sieht interessant aus. Ich habe gerade mein Mopped nicht am Schreibtisch: Sind die Gewinde für die Schrauben schon serienmäßig am Motorrad? Und sicherlich müssen die Bügel ab, wenn man doch mal Koffer dran montieren möchte, oder?

    Es ist natürlich ein Auftritt, der zu Widerspruch reizt, wenn einer in einem Forum, in dem alle die gleichen Moppeds fahren, auftritt und sagt: "Dieses Motorrad ist eine Frechheit!". Nun ja, die Nerven liegen im Moment wohl bei Vielen blank.


    Meine Erfahrung nach 19 Jahren Besitz von verkleideten Motorrädern und knapp zwei Jahren AT: Ist alles nicht perfekt. Und vor allem: Keine Lösung, die dem einen passt, passt deshalb zwangsläufig auch dem anderen. Deshalb: Nur selbst ausprobieren hilft weiter. Und wenn ich hier zum Beispiel eine Lösung vorstelle, die für mich funktioniert hat, dann heißt das nur: Für mich, für sonst niemanden.


    Ich bin zwei Meter groß und sitze auf einer hohen Sitzbank. Da funktioniert schon mal kein serienmäßiges Windschild, weil alle, die darauf hin designt sind, den Windstrom elegant über den Helm des Fahrers zu blasen, diesen bei mir genau gegen den Helm lenken.


    Ich habe inzwischen für mich den besten Kompromiss gefunden, der so aussieht, dass ich bei meiner 2022er AT oben auf der serienmäßigen Scheine einen MRA-Vario-Spoiler sitzen habe. Der liegt allerdings nahezu waagerecht, um die Luft, die vom Windschild nach oben gedrückt wird umzulenken direkt auf meine Brust. So liegt mein Helm sauberer im Fahrtwind, es wird ruhiger.


    Es gibt allerdings unzählige Kleinigkeiten, die sich auswirken - oder auch nicht: So habe ich zum Beispiel Griffschalen, die ich im Winter an die serienmäßigen Handprotektoren dranschraube, damit meine Pfoten nicht zu kalt werden. Die Dinger machen sich gleich in Form von zusätzlichem Geräusch am Helm bemerkbar. Ein Fork_Shield habe ich mal ausprobiert, es hat allerdings an meinem Krad keinerlei Effekt gezeigt. Es gibt Sachen, die man einfach nicht begreift: So hatte ich auf einer BMW R1100GS mit Serienscheibe einmal das Phänomen, dass es bei mir in einem Shoei Raid 2 Helm unerträglich laut wummerte - aber nur bei geschlossenem Visier. Öffnete man das Visier, war das Wummern weg. Kannste dir nicht ausdenken, so was.


    Die geringsten Windgeräusche am Helm habe ich tatsächlich auf komplett minimalisitischen Naked Bikes, die noch nicht mal ein Spoilerchen auf der Lampenmaske haben.


    Allerdings: So richtig ohrenschonend ist es da auch nicht. Schuberth behauptet, die leisesten Helme am Markt zu haben und gibt unter Idealbedingungen einen Lärmpegel von 85 db an - bei 100 km/h auf einem Naked Bike. Selbst 85db sind auf die Dauer schon grenzwertig.


    Deshalb setze ich inzwischen konsequent auf Ohrstöpsel. Entweder Alpine MotoSafe rot oder gleich Plugfone-Kopfhörer.

    Ich fühlte mich von dem Textwust überfordert, geschärft ist da nix;-)


    Ich halte das ganze Getanze um den Ölstand ohnehin für grob übertrieben. Wie RomanL ganz richtig schreibt, ist es sinnvoll, sich eine Messprozedur für den Ölstand anzutrainieren und dann dabei zu bleiben. Dann merkt man, ob die Kiste Öl braucht und wie viel. Meine hat auf den ersten paar tausend Kilometern erstaunlich viel verbraucht. Jetzt ist es zwar noch messbar, aber undramatisch. Der Luftdruck in meinen Schlauchreifen erfordert da mehr Aufmerksamkeit.

    Ich fahre aktuell mit den beiden Koffern rum und habe der Einfachheit halber die Hecktasche so wie sie ist in den einen Koffer gepackt. Und ich stelle fest, dass ich mit Koffern einfacher aufs Mopped komme als mit der Hecktasche. Da würde ich mir jetzt noch nicht die ganz großen Sorgen machen.

    So sieht meine AT normalerweise aus:



    Hinten drauf eine Hecktasche, mit Riemen an der Gepäckbrücke befestigt. Darin unter anderem mein Regenzeug, Erste-Hilfe-Packerl, Reinigungszeug fürs Visier.


    Mich stört die Tasche beim Aufsteigen. Außerdem finde ich, dass das zum Teil ganz cool aussieht, wenn Scrambler mit nur einer Satteltasche herumfahren. Wenn ich mehr Gepäck mitnehmen will, baue ich meine Kunststoff-Koffer dran.


    Meine Frage wäre: Kennt jemand eine einzelne Satteltasche, die man seitlich an die Gepäckbrücke schnallen kann, und die keinen Kofferträger o.ä. braucht?

    Mein Eindruck ist der, dass Honda Motorräder produziert wie Modefirmen Mode produzieren. Es wird eine bestimmte Stückzahl von jedem Modell gebaut und dann in den Märkten verteilt. ich glaube fast nicht, dass man in Deutschland eine neue AT bestellen kann, und die wird dann in Japan gebaut.

    Wer an sich zweifelt: Ich bin zwei Meter hoch und drei Zentner breit, und auch ich tue mich beim Aufbocken meiner SD08 mit Koffern schwerer als erwartet. Nehmen wir mal an, ich hätte noch ein Topcase und eine Gepäckrolle drauf, dann könnte es wirklich eng werden.


    Für die BMW GS gab es früher von Wunderlich einen Griff zum Anschrauben an den Heckrahmen. Damit konnte man das Mopped beim Aufbocken mit dem rechten Arm hochziehen. Habe ich nicht gebraucht. Aber wenn jemand seine AT schon jetzt mit Koffern nicht auf den Hauptständer kriegt, sollte er sich da hinten mal irgendeinen Griff zum Anfassen montieren.

    Ich hatte gestern und heute ein merkwürdiges Erlebnis mit meiner 2022er SD08:


    Ich wollte heute damit auf Tour und habe sie deshalb gestern etwas gepämpert: Luft, Öl und etwas DryLube auf die Kette. Dazu habe ich das Mopped auf den Hauptständer gestellt, den Motor angelassen und das DCT auf Drive gestellt. Das Hinterrad fing an zu drehen, ich habe das Drylube auf die Kette gesprayt, dann mit der Hinterradbremse das Rad angehalten, DCT auf Neutral, dann Motor aus. Dabei fiel mir auf, dass die ABS-Lampe leuchtete. Sie ging auch nicht aus, als ich das Motorrad anschließend in die Garage fuhr. Ein paarmal Zündung an und aus, ABS-Leuchte leuchtet (natürlich nur, wenn die Zündung an war). Ich habe mir deswegen schon etwas Sorgen gemacht und befürchtet, dass ich heute die Tour ohne ABS fahren muss.


    Heute morgen machte ich den Motor an, die ABS-Leuchte leuchtete, dann bin ich aus der Tiefgarage gefahren, Leuchte leuchtete weiter, dann bin ich losgefahren, und nach vielleicht 20 Sekunden war die Leuchte aus, ich bin in der Zeit vielleicht mal 40 km/h gefahren, nicht schneller. Danach ist mir die Leuchte den ganzen Tag nicht mehr aufgefallen, scheint also wieder alles in Ordnung zu sein.


    Kann mir jemand erklären, was da passiert ist?

    Heute endlich mal ein Projekt angegangen: Vor bestimmt einem Jahr brachte der Motorpresse-Verlag ein Sonderheft ihres Motorrad-Reisemagazins "Ride" mit Touren im Allgäu raus, das habe ich mir gekauft. Von den Touren bot "Ride" GPX-Tracks zum Download an, die habe ich mir natürlich sofort gezogen - und seitdem liegen sie warm und trocken in der Track-Sammlung meines Navis.


    Also heute mal schon um neun auf dem Bock, um Tour Nummer 4 anzugehen, nennt sich "Ostallgäu", ist laut Calimoto 189 km lang und geht am Auerberg in der Nähe von Bernbeuern los:


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    Erst einmal muss ich zum Startpunkt kommen und lasse mich von Calimoto von Augsburg nach Bernbeuern lotsen. Noch vor einem Jahr habe ich dieses Programm verflucht. In Apple CarPlay jagte ein Bug den nächsten, es war im Grunde unbrauchbar. Inzwischen finde ich, dass es einen recht guten Job macht, sowohl bei Routen, die man importiert als auch bei Routen, die man schnell am Handy plant. Die Routen, die Calimoto selbst macht sind eine gute Mischung aus "Spaß haben" und "vorankommen".


    Die Route führt mich zunächst ein Stück nach Westen, dann lande ich auf der B16, was ich nicht so toll finde, aber nach einer Viertelstunde Bundesstraße bin ich schon am Forggensee:


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    Dann kommen für mich wieder bekanntere Gefilde, die Romantische Straße an Schloss Neuschwanstein vorbei, einmal mitten durch Füssen und dann ab nach Österreich (wusste gar nicht, dass das auch zum Allgäu zählt). Das Tannheimer Tal, der Haldersee, alles schon mal gefahren, aber dennoch schön an diesem schönen Tag.


    Bei Weißenbach am Lech ziehe ich mir die Sandwiches rein, die ich zuvor im Supermarkt gekauft habe:


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    Danach kommt die bekannte Planseerunde von Reutte bis nach Ettal. Nicht die innovativste Strecke, aber im Grunde die schönste, die es an der Ecke gibt. Ich komme an der B23 raus, und wenn ich schnell nach hause wollte, könnte ich die einfach nehmen und nach Augsburg fahren. Aber die "Ride"-Redaktion und mein Navi haben andere Pläne mit mir und biegen nach Oberammergau von der B23 ab und führen mich kreuz und quer durch die Landschaft. Sehr schön, sehr gut zu fahren - aber ohne Navi wäre ich verloren. Irgendwann lande ich in Rottenbuch, da kenne ich mich wieder aus. Und um die Route zu Ende zu fahren, fahre ich am Ende den Auerberg wieder hoch.


    Dort ratsche ich mit ein paar Choppertreibern aus der Gegend, wir inhalieren Kaffee und Kuchen im dortigem Restaurant. Das hat Dienstags eigentlich zu, aber heute erwarten sie noch eine Busladung Touristen. Als ich den Heimweg antreten will, meinen die anderen, ein Besuch am Auerberg wäre nicht komplett ohne einen Abstecher auf den Kirchturm. Also mache ich das - und bereue bald meine Entscheidung. Der Aufstieg im Turm ist super-eng, vor allem für Menschen wie mich mit der Gelenkigkeit einer Gazelle (oder wie heißt noch gleich das Tier mit dem Rüssel?) Der Ausblick vom Turm entschädigt für die Mühen. Ich mache ein beeindruckendes Panoramafoto, das für dieses Forum leider zu groß ist.


    Also, nur selber klettern macht schlank, und so ist die Aussicht vom Parkplatz:


    IMG_9732.jpg


    Dort parken übrigens, als ich zurückkomme noch zwei weitere Africa Twins aus der Gegend. Also noch einen kleinen Ratsch mit den glücklichen Besitzern gehalten, dann aber heim zur BEvA.


    Schöner Tag!