Heute endlich mal ein Projekt angegangen: Vor bestimmt einem Jahr brachte der Motorpresse-Verlag ein Sonderheft ihres Motorrad-Reisemagazins "Ride" mit Touren im Allgäu raus, das habe ich mir gekauft. Von den Touren bot "Ride" GPX-Tracks zum Download an, die habe ich mir natürlich sofort gezogen - und seitdem liegen sie warm und trocken in der Track-Sammlung meines Navis.
Also heute mal schon um neun auf dem Bock, um Tour Nummer 4 anzugehen, nennt sich "Ostallgäu", ist laut Calimoto 189 km lang und geht am Auerberg in der Nähe von Bernbeuern los:
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Erst einmal muss ich zum Startpunkt kommen und lasse mich von Calimoto von Augsburg nach Bernbeuern lotsen. Noch vor einem Jahr habe ich dieses Programm verflucht. In Apple CarPlay jagte ein Bug den nächsten, es war im Grunde unbrauchbar. Inzwischen finde ich, dass es einen recht guten Job macht, sowohl bei Routen, die man importiert als auch bei Routen, die man schnell am Handy plant. Die Routen, die Calimoto selbst macht sind eine gute Mischung aus "Spaß haben" und "vorankommen".
Die Route führt mich zunächst ein Stück nach Westen, dann lande ich auf der B16, was ich nicht so toll finde, aber nach einer Viertelstunde Bundesstraße bin ich schon am Forggensee:
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Dann kommen für mich wieder bekanntere Gefilde, die Romantische Straße an Schloss Neuschwanstein vorbei, einmal mitten durch Füssen und dann ab nach Österreich (wusste gar nicht, dass das auch zum Allgäu zählt). Das Tannheimer Tal, der Haldersee, alles schon mal gefahren, aber dennoch schön an diesem schönen Tag.
Bei Weißenbach am Lech ziehe ich mir die Sandwiches rein, die ich zuvor im Supermarkt gekauft habe:
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Danach kommt die bekannte Planseerunde von Reutte bis nach Ettal. Nicht die innovativste Strecke, aber im Grunde die schönste, die es an der Ecke gibt. Ich komme an der B23 raus, und wenn ich schnell nach hause wollte, könnte ich die einfach nehmen und nach Augsburg fahren. Aber die "Ride"-Redaktion und mein Navi haben andere Pläne mit mir und biegen nach Oberammergau von der B23 ab und führen mich kreuz und quer durch die Landschaft. Sehr schön, sehr gut zu fahren - aber ohne Navi wäre ich verloren. Irgendwann lande ich in Rottenbuch, da kenne ich mich wieder aus. Und um die Route zu Ende zu fahren, fahre ich am Ende den Auerberg wieder hoch.
Dort ratsche ich mit ein paar Choppertreibern aus der Gegend, wir inhalieren Kaffee und Kuchen im dortigem Restaurant. Das hat Dienstags eigentlich zu, aber heute erwarten sie noch eine Busladung Touristen. Als ich den Heimweg antreten will, meinen die anderen, ein Besuch am Auerberg wäre nicht komplett ohne einen Abstecher auf den Kirchturm. Also mache ich das - und bereue bald meine Entscheidung. Der Aufstieg im Turm ist super-eng, vor allem für Menschen wie mich mit der Gelenkigkeit einer Gazelle (oder wie heißt noch gleich das Tier mit dem Rüssel?) Der Ausblick vom Turm entschädigt für die Mühen. Ich mache ein beeindruckendes Panoramafoto, das für dieses Forum leider zu groß ist.
Also, nur selber klettern macht schlank, und so ist die Aussicht vom Parkplatz:
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Dort parken übrigens, als ich zurückkomme noch zwei weitere Africa Twins aus der Gegend. Also noch einen kleinen Ratsch mit den glücklichen Besitzern gehalten, dann aber heim zur BEvA.
Schöner Tag!