Ich benutze noch mein altes TomTom Rider v.4 (gebaut 2013, gekauft 2015). Die Navi-Hardware funktioniert einwandfrei, nur einmal bleb der Hauptschalter hängen, da musste ich kurz das Gehäuse aufschrauben. Ein Schwachpunkt ist die Halterung, in der es nach mehreren Jahren Nutzung zu Verschleiß und in Folge zu zeitweiligen Kontaktabbrüchen kommt. Das war auch beim Vorgänger Rider 2 schon so. Der Haken daran: Man kann das Navi einstellen, dass es automatisch runterfährt, sobald man die Zündung aus macht - die Kontaktunterbrechungen führen dann ebenfalls dazu. Lösung: Navi so einstellen, dass es auf Batteriebetrieb läuft. Dann wird es geladen, wenn Kontakt da ist, das geht.
Schlechter ist die Software-Situation: 2019 oder so gab es den großen GPS-Bug, wo das Gerät plötzlich keinen Fix mehr kriegte. TomTom hat sich damals tot gestellt, und irgendwelche findigen Hacker haben ein Programm gecodet, das das GPS wieder ans Laufen brachte.
Seit ein, zwei Jahren hatte ich keinen Karten-Update mehr, das ist aber in der Praxis weniger schlimm als man meint. Störend ist (war) das fehlende Planungstool. Während Garmin immer ein Tool für Planungen beilegte, hat TomTom sich einfach auf die Unterstützung des niederländischen TYRE-Projektes verlassen. Irgendwann bekam TYRE Probleme mit Google Maps und war danach nicht mehr zu gebrauchen.
Aktuell plane ich meine Routen am PC mit Kurviger.de. Die Bezahlversion kostet 9 Euro im Jahr, die kann ich jedem Navi-Besitzer empfehlen. Kurviger.de exportiert bei Bedarf in alle gängigen Formate, bei TomTom kann man sogar die Zahl bzw. Dichte der Waypoints wählen. Die so generierte .itn-Datei spiele ich per Kabel auf mein altes Schätzchen und fahre sie ab.
Was ich an meinem Navi (immer noch) schätze, das ist seine Zuverlässigkeit: Es stürzt einfach nie ab. Und TomTom war der erste Anbieter, der das Feature "Kurvenreiche Strecke" implementiert hat, und das kann mein altes Schätzchen immer noch überraschend gut. Außerdem gefällt mir mit Handschuhen ein Navi besser, das auf Druck reagiert statt auf Touch. Ansonsten ist das natürlich ein veraltetes Auslaufmodell.
Noch ein Wort zu Kurviger.de als Planungstool. Damit kann man so planen, dass man auf einer Karte die Punkte setzt, durch die man fahren will, und das Tool rechnet dann eine Route aus. Spannend ist, dass man den Grad der Kurvigkeit für die Planung einstellen kann, und zwar für jeden Wegpunkt einzeln. Man kann mit Kurviger.de also durchaus eine Route planen, die erst einen Abschnitt mit viel Autobahn und Bundesstraße enthält, damit man schnell vorankommt. Und dort, wo es spannend wird, plant es dann mit vielen Kurven. Man muss nur aufpassen, dass man eine solche Tour, die verschiedene Planungspräferenzen enthält, nicht durch eine falsche Einstellung am Navi zunichte macht. Wenn die vom Planungstool erstellte Route an sich dicht genug ist, sollte das Navi auf "kürzeste Fahrzeit" stehen, dann sollte das passen.