Beiträge von Sampleman

    Sehe ich ähnlich. Wenn man sich für eine Schaltautomatisierung vor allem deshalb interessiert, weil man körperliche Einschränkungen hat (und ohne diese Automatisierung gar nicht fahren könnte), dann ist das DCT das Optimum. Knöpfe drücken muss man immer noch können, sonst kann man gar kein Motorrad fahren. Beim ASA betätigt der Schalthebel ja auch nur einen Schaltkontakt. Angeblich hat sich BMW eine Menge Mühe gemacht, damit sich das ganze immer noch irgendwie "mechanisch" anfühlt. Aber wer den Fuß zum Schalten nicht benutzen kann/möchte, braucht zwingend Tasten am Lenker. Es kann andererseits auch kein Hexenwerk sein, solche Tasten bei Bedarf an den Lenker dranzufrickeln, und ich kann mir sogar vorstellen, dass man so was noch nicht einmal eintragen lassen muss, solange der Originalhebel noch dran bleibt.


    Bei Honda E-Clutch ist das glaube ich anders: Da betätigt ein Tritt auf den Schalthebel tatsächlich das Getriebe, nur die Kupplung funktioniert automatisch.

    Nein, wir meinen schon die gleichen Schalter. Meine '98er BMW hatte drei Schalter für die Blinkbetätigung, jeweils einen links und einen rechts zum Draufdrücken, damit setzt man den Blinker links bzw. rechts. Und dann noch einen rechts, den man durch Heben des Daumens nach oben betätigt, der dient zum Rückstellen. Muss man sich dran gewöhnen, aber dann will man nix anderes mehr. Worüber man vielleicht diskutieren könnte: Links saß eine Taste zum Daumenheben für die Hupe. Ich erinnere mich daran, dass ich in der Eingewöhnungsphase ein-, zweimal links geblinkt habe anstatt zu hupen. Nun gut, auf meiner AT stelle ich jetzt den Blinker zurück, anstatt zu hupen. Erschrocken habe ich mich vor ein paar Monaten einmal, als ich aus einem Kreisel fuhr und aus Reflex den rechten Daumen hob, um den Blinker zurückzusetzen - und stattdessen die Resume-Funktion vom Tempomaten erwischte...


    Vielleicht muss man die Dreiknopf-Blinker der 1990er Jahre auch vor dem Hintergrund dessen sehen, was vorher war. BMW hatte immer schon den Ruf, sich mehr um Ergonomie zu kümmern als die Wettbewerber - vor allem bei den Autos. Ich bin mal eine BMW R100GS gefahren und war erschüttert von der lausigen Gestaltung der Lenkerarmaturen. Das sah alles aus wie schlecht improvisierter Landmaschinenbau. Ich fuhr damals eine 1992er Yamaha, die war ganz klar raffinierter gemacht. Offenbar hat BMW das ähnlich gesehen und bei den Vierventilboxern noch mal tief in die Design-Trickkiste gegriffen...


    Irgendwann um 2015 war ihnen das Genöle der Fachpresse zuviel, seitdem bauen sie auch an die großen Boxer den Standard-Japan-Blinkerschalter.

    Wenn man sich in der BMW-Community umhört, dann gibt es offenbar viele, die sich tatsächlich alle ein bis zwei Jahre die jeweils neueste GS "rauslassen". Dafür scheint es einige Gründe zu geben. Erst einmal gibt es offenbar viele Leute, die sehr viel Kohle haben. Man darf ja auch nicht vergessen, dass man für einen BMW X6 mit ein paar Extras mindestens drei GSen mit Lametta bekommt. Und dann scheint BMW auch Ballonfinanzierungen anzubieten, bei denen man für verhältnismäßig kleines Geld zwei Jahre Mopped fährt, und dann gibt man die Maschine zurück und kriegt eine neue. Was dabei hilfreich zu sein scheint, ist der vergleichsweise moderate Wertverlust. Als ich vor 18 Jahren Führerschein machte, empfahl mir der Fahrlehrer eine neue GS - mit einer solchen Finanzierung. Er meinte, die Kosten würden sich in etwa in der Größenordnung der Mehrwertsteuer bewegen. Er argumentierte damit, dass ein gebrauchtes Motorrad kaum weniger Unterhaltskosten verursacht als ein neues.


    (Ich habe dennoch mit einer ollen Kiste für 2K angefangen).


    Für mich wäre solch ein kurzfristiges Mopped-Hopping nichts. Allein wegen meiner Körpergröße muss ich jedes Mopped für mich passend machen, und da hätte ich keine Lust, alle zwei Jahre bei null anzufangen.


    Noch ein Wort zu den Gründen, sich für ASA oder DCT zu entscheiden: Ich habe, als BMW noch nichts in der Richtung angeboten hat, von vielen DCT-Käufern gehört, die zum Beispiel Probleme haben, einen Kupplungsgriff zu ziehen, durchaus auch Schwierigkeiten mit einem Fußschalthebel haben. Die sind dann von BMW auf Honda umgestiegen.


    Die große GS ist mit weitem Abstand das meistverkaufte Motorrad Deutschlands, für jede AT werden bestimmt mindestens sechs, sieben GSen verkauft. Wenn BMW jetzt (endlich) eine Alternative zur Hand-/Fußschaltung anbietet, rennen sie offene Türen ein. Es würde mich nicht wundern, wenn bald mal ein Zubehörhersteller Tastschalter für das ASA anbietet.

    Gestatte, dass ich gepflegt lache? Wenn ich einer Sache meiner GS nachtrauere, dann ist es die Blinkerbetätigung. Okay, und der Kardan... Bessere Blinkerschalter gibt es nur bei Harley Davidson.


    Es wäre gemein, diese Steilvorlage zu nutzen;-)


    Aber ganz ehrlich: Das Ding, an das ich mich an der AT am schwierigsten gewöhnen konnte, war der Blinkerschalter. Jetzt, nach knapp 10.000 km, klappt es so langsam. Und die Hupe finde ich immer noch nicht blind.

    Zum Thema Doppeldüse: das geschätzte Forumsmitglied AS_SD09_Biker hat eine Doppeldüse für die 1100 konstruiert und für mich eine auf dem 3D-Drucker ausgedruckt. Wenn man ihn nett fragt, macht er euch vielleicht auch eine.



    Abgesehen davon, dass das Ding an meiner SD08 tadellos funktioniert, ist auch die Montage kinderleicht: Einfach die Kettenrad-Schutzfinne an der Schwinge abschrauben und dort die Düse hinbauen. Die Schutzfinne kommt dann oben drauf. Den Schlauch vom Öler steckt man einfach hinten ins Gehäuse.


    Ich habe zwar keinen edlen CLS-Evo, sondern nur einen simplen Nemo 2, aber das dürfte der Düse egal sein.

    Na, dass man aus Versehen hoch- statt runterschaltet.


    Ich hatte bei meiner AT in der Anfangszeit das Problem, dass ich beim schnellen Zufahren auf eine Abbiegung den Daumen gleichzeitig zum Runterschalten und zum Blinken brauchte. Die automatische Blinkrückstellung stellt den Blinker automatisch zurück, wenn man 150 m zurückgelegt hat - da war ich teilweise noch gar nicht an der Abzweigung angekommen. Ich habe die automatische Blinkerrückstellung dann abgeschaltet und blinke jetzt erst, bevor ich mit dem Runterschalten beginne.

    Ich habe seit einigen Monaten eine für meine AT maßgefertigte Doppeldüse aus dem 3D-Drucker.


    Völlig geil, sage ich dir. Motorradfahren war nie schöner :wgirl:

    Doch, Ausverkauf. Auf der offiziellen Honda-Seite kostet eine 2024er AT mit DCT 16.590 Euro inkl MwSt und Fracht. Mit DCT und ES kostet sie dann offiziell 18.490 Euro. Preise für die 2025er Modelle werden noch nicht kommuniziert. Zum Vergleich: ich habe für meine 2022er AT mit DCT, Kunststoffkoffern, Heizgriffen und Hauptständer im Sommer 2023 ziemlich genau 17K bezahlt. Okay, man verdrängt immer, dass Honda allein für das Kofferset über 1.000 Euro sehen will...


    Die '25er AT gibt es laut Honda in Ballistic black und in rot. Tricolore oder weiß werden nicht angeboten. Das Design in '25 scheint sich vom '24er Design nur in Details zu unterscheiden. Matt Iridium Gray Metallic gibt es nur bei der ATAS.

    Ich habe auf "Kleinanzeigen" einen Filter auf "CRF1100" gesetzt, da bekomme ich natürlich Verkaufsanzeigen für gebrauchte ATs, aber auch immer wieder Angebote von Händlern für Tageszulassungen und Vorführer. Manchmal blutet mir da ein wenig das Herz, wenn ich sehe, was für quasi neue ATs mit ES und DCT aufgerufen wird. Da habe ich letztes Jahr für meine komplett neue 22er AT ohne ES (gab es damals für die AT noch nicht) nicht weniger bezahlt.


    Mein Eindruck ist, dass in der derzeitigen Wirtschaftskrise ATs beim Händler stehen wie Blei, wenn sie nicht das absolut neueste Modell sind. Und wenn es um die Farbe geht: Für ein paar tausend Euro Preisunterschied kannst du auch zum Folierer gehen, der macht dir deine Maschine dann so, wie du sie haben willst.