Kupplungsproblem im Urlaub

    #1

    Hallo liebe ATler :)


    Ich befinde mich derzeitig mit meiner AT (sd06) im Urlaub. Geplant war massig Offroad (Schottern) in Osteuropa. Da in Rumänien noch viele Pässe zu oder verschneit waren bin ich Richtung Slowakei abgedreht und bin hier leider in den Ausläufer des Regensturms in Italien gekommen.


    Auf einem Waldweg bin ich einen Hang hinuntergerutscht, weil ich den Boden falsch eingeschätzt hatte. Zum „Glück“ auf einen Forstweg. Es ging aber so steil hoch, dass ich hier auf diesem Boden (kein Waldboden… nasser Lehm) nicht wieder hochkam.


    Es ging also nur weiter geradeaus Richtung dorf über einen ca. 2KM langen Forstweg, der zu einer Slowakischen Farm führte. Ein Todeskampf von 5 Stunden, in denen ich 600m geschafft habe begann. Alle paar Meter musste ich das Vorderrad frei kratzen weil der Lehm, oder was zur Hölle das war, das Rad am Schutzblech blockiert hat.


    Zum Glück habe ich es aus dem Wald hinausgeschafft, da nun keine hohen Steigungen mehr vorhanden waren (um mich zu bergen) ich kam aber nicht mehr weiter, weil der Boden weicher und weicher wurde.


    Long Story Short; ein slowakischer Farmer hat mich rausgezogen und abtransportiert. Die AT lag insgesamt 4x, was ein Wunder ist bei den Bedingungen. Keine großartigen Schäden, selbst die OEM Koffer scheinen zu halten. Sturzbügel und Barkbuster haben sich gelohnt.

    Aber nachdem ich den ganzen Lehm abgekratzt hatte und losgefahren bin merkte ich, dass die Kupplung rutscht. Die habe ich bei der Aktion wohl total verschliffen.


    Ich habe den Kupplungszug neu eingestellt um 1-2cm Spiel am Hebel zu bekommen und das ging nun ca. 600km gut. Nun stellte ich nach einigen Spitzkehren aber fest, dass das Spiel wieder weniger wird. Also habe ich es heute wieder eingestellt, bin aber oben und unten nahezu am Limit. Kann ich damit die Tour zu Ende fahren (sind noch ~ 4.000 KM geplant) oder sollte ich stramm den Heimweg antreten (1.500KM)? Anbei die Bilder von den Stellschrauben. Habt ihr Erfahrungen? Noch kaputter sollte sie eigentlich nicht gehen oder? Die AT steht 400KM vor dem 40.000 Jubiläum und die Arme hat einiges mitgemacht. Gibt es Erfahrungswerte wann eine neue Kupplung nötig wird bei der AT?


    PS: ich bin kein Schrauber, sehr untalentiert mit sehr wenig Fachkenntnis also bitte laienhaft ausdrücken :)

    #2

    Moin,

    es kann gut sein, dass durch deine "Aktion" die Stahlscheiben und Federn etwas in Mitleidenschaft genommen wurden. Endgültigen Aufschluß erlangst du natürlich nur nach öffen des Kupplungsdeckels. Ist natürlich vor Ort immer etwas problematisch, vielleicht hast du ja eine Werrkstatt in der Nähe?

    #3

    Nun, du hast oben, am Kupplungshebel den Zug hineingedreht, unten heraus. Das bedeutet, dass du das Eine mit dem Anderen aufhebst.

    Sollte das Spiel am Kupplungshebel jetzt zu klein sein, musst du unten das Gewinde in Richtung Zugende verstellen, sollte das Spiel zu groß sein, musst du oben die Seilhülle aus dem Kupplungshebel heraus drehen.

    Dann solltest du wieder das passende Spiel am Hebelende haben. Sollte die Kupplung dann rutschen, kommst du wohl um einen Austausch nicht herum.

    VIEL GLÜCK UND WEITERHIN VIEL SPASS

    #4

    Ein Tausch der Kupplungslamellen ist beim Motorrad meist nicht die Welt, wenn die Kurbelwelle wie bei der AT quer eingebaut ist. Das traue ich fast jeder Werkstatt zu. Wenn man das Motorrad zum Tausch leicht schraeg stellt, braucht man vermutlich nicht mal das Oel ablassen.

    Wenn Du ADAC Plus Mitglied bist, kannst Du Dir ueber deren Service schnell und einfach Ersatzteile schicken lassen. Ansonsten gibt es auch in der Slowakei Hondafahrer.

    Such Dir eine Stadt mit einer Werkstatt und lass Dir die Teile vorab zur Werkstatt oder ins Hotel schicken. Dann verlierst Du einen Tag an der Reparatur, gewinnst eine interessante Erinnerung und musst nicht mit eingezogenem Schwanz nach Hause dackeln ...


    Edit: Google zeigt 4 Motorradlaeden in Poprad, u.a. diesen hier, der auch Honda verkauft:

    Náhradné diely na motocykle a Štvorkolky - TatraMoto s.r.o. - TatraMoto - Náhradné diely na motocykle a Štvorkolky - TatraMoto s.r.o.
    www.tatramoto.sk

    Ruf doch einfach mal an, wenn Du noch da in der Naehe bist: 00386-52-7757009

    #5

    Vielen Dank, dazu habe ich eine Rückfrage. Wie das Einstellen der Kupplung am Hebel, also „oben“ funktioniert weiß ich, in welcher Richtung muss ich es „unten“ also am Motor verstellen um mehr Spiel zu erhalten? So wie ich das sehe steht die Kontermutter quasi auf Anschlag und ich habe nicht mehr viele Möglichkeiten. Siehe dieses Bild: ich gehe davon aus, dass lila die Kontermutter ist und Ich die Verstellschraube in Richtung des lila Pfeils verstellen muss um mehr Spiel am Hebel zu erhalten. Irre ich mich hier?



    Danke, die Idee hatte ich natürlich auch schon aber mir geht a) die Zeit etwas aus und b) muss im Juni eh dicker Service (48er), Reifen und TÜV gemacht werden, da würde ich die Kupplung eh mittauschen lassen.


    Ich hoffe eigentlich gerade, dass ich die Tour noch zu Ende fahren kann und das bis Juni noch hält.


    Heute wegen Schlechtwetter nur 150KM gefahren, aber das Spiel hat sich heute nicht verringert, zwar kein Schotter aber viele Spitzkehren.

    #8

    Hallo,

    meine SD 04 Bj. 2016 hat jetzt über 110000 km und ich merke an der Kupplung nichts. Nur das sich ev. der Bowdenzug gelängt hat. Für den Urlaub nehme ich einen Innenzug mit Schraubnippel mit. Wichtig ist auch das der Seilzug leicht geht und nicht zu schwergängig ist. (klemmt) Kann man auch mit Silikonspray gangbar machen. An meiner DL 650 V Strom ist die Kupplung bei 123000 km gerutscht. Also bei genügend Spiel am Kupplungshebel beim Gasgeben bei höheren Drehzahlen ging der Drehzahlmesser hoch mit wenig Traktion. Kupplungslamellen und Stahlscheiben gewechselt und wieder gut. Aber mit genügend Spiel und erst 40000 km trotz Gelände müßte die Kupplung noch lange halten.

    schöne Grüße

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