Überraschungssieger Motorrad Alpen Master 2023 ....... und Platz vier geht an die GS....

  • #71

    Ausnahmsweise zitiere ich hier einmal Deinen kompletten Beitrag, Gotteskind.

    Du sprichst mir aus der Seele. Genau diese Erfahrungen habe ich auch gemacht - sowohl mit der SD06 als auch mit der Suzuki 800 DE. Im Januar 2019 habe ich mir eine 2017er SD06 in Tricolor als Tageszulassung ohne Kilometer für genau 10.990 € gekauft: Die 1100er wartete schon und die 1000er mussten weg! Ich fand die SD06 sehr in Ordnung, sie hatte zwar nicht annähernd den gewaltigen Antritt meiner Suzuki DL 1000 V-Strom von ganz unten heraus, brauchte mit 4,5 L/100 km aber auch zwei Liter weniger. Auf Schotterstrecken in den Alpen stellte ich mich mit der AT gleich viel geschickter an als mit der 1000er V-Strom, dem großen Vorderrad, dem breiten Lenker und dem weich einsetzenden, elastischen Motordrehmoment sei Dank. Untenrum wirkte der Motor jetzt nicht gerade schwächlich, die Pferdchen versammelten sich aber erst bei höheren Drehzahlen vollständig. Verkauft habe ich sie bereits nach nur einem Jahr mit lediglich 7500 Kilometern. Hauptgrund war ihre Verbautheit die mir als Selbstschrauber ziemlich die Laune verdorben hat und ganz einfach das an einer hochwertigen Neumaschine bestehende Risiko, bei riskanten Geländeausflügen immense Kosten für Verkleidungsteile einkalkulieren zu müssen. An anderer Stelle hier in diesem Forum bin ich seitenlang auf meine Beweggründe eingegangen. In den Folgejahren wurde ich glücklich mit betagten, aber sehr gut erhaltenen gebrauchten Einzylindern, zuerst einer Suzuki Freewind, danach mit einer Yamaha XT660Z. Gerade letztere war ein unglaublich guter Kompromiss zwischen Gelände- und Langstreckentauglichkeit. Dazu ein Traum für jeden Selbstschrauber und hervorragend verarbeitet. Ich besaß sie insgesamt drei Jahre und hätte auch gerne meinen Lebensabend mit ihr verbringen wollen, wäre da nicht der Getriebeschaden während meines Urlaubs in Südfrankreich passiert: Ein finanzieller Totalschaden bei Kilomterstand 70.000. Instandsetzungskosten mindestens 2000 €. Ich habe sie als Defekt verkauft und wollte mit der Motorradfahrerei eigentlich ganz aufhören, da mir eine finanzierbare Nachfolgerin die ihren Talenten gleich kommen könnte nicht in Reichweite schien.

    Ende September berichtete mir mein Sohn, er ist 1,95m groß, dass er eine Sitzprobe auf der aktuellen Suzuki V-Strom 800 DE gemacht hat und diese wirklich für ihn groß genug sei. So etwas ist bei ihm selten der Fall. Da auch ich auf eine passende Ergonomie angewiesen bin (bisher hatte mir eigentlich die SD06 mit ATA-Sitzbank und tieferliegenden Fußrasten am besten gepasst), wollte ich die Suzuki auch mal kennen lernen - und wurde vom Verkaufspersonal gleich zu einem Probefahrttermin genötigt. Darauf einzugehen war ein kostspieliger Fehler...

    Kurz: Ich habe sie gekauft. Meine Eindrücke von diesem Motorrad während der Probefahrt ließen mir keine andere Wahl. Obwohl sie mich optisch nicht gerade überwältigt hat ist sie fahrdynamisch das Beste was ich je bewegt habe. Und ich besaß (und fuhr) schon viele gute Motorräder... siehe Youtube.com@enduroreisen.

    Tatsächlich hat sie trotz nur 776 ccm einen gewaltigen Bumms von unten heraus, die CRF 1000 wirkte dagegen geradezu langweilig. Das Ansprechverhalten des Motors ist einfach überwältigend. Es klingt übertrieben, aber wenn man diese Erfahrung in Verbindung mit dieser spielerischen Beherrschbarkeit des überaus wendigen Fahrwerks jemals erlebt hat will man sie nicht mehr hergeben. Mein Unglück war dass der Händler wenige Tage später anrief um mir mitzuteilen, dass er Dank einer im Oktober beginnenden Abverkaufsaktion einen enormen Preisnachlass anbieten könne: 10.600 € inkl. aller Nebenkosten. Tageszulassung, null Kilometer. Praktisch also zu identischen Konditionen wie 2019 meine SD06!

    Die 1000 Kilometer bis zur Erstinspektion hatte ich in einer Woche zusammen. Außer den vielen Vorzügen der 800er DE (Drehmoment, Ansprechverhalten, Laufruhe, leiser Auspuff, unglaubliche Wendigkeit bei voller Autobahnstabilität, ihre schiere Größe und der reisetaugliche Sitzkomfort, das voll einstellbare Fahrwerk mit 220mm vorne und hinten, den tollen Quickshifter, die 20 Liter Tankinhalt, das Display, die logische und übersichtliche Bedienung, nicht zuletzt die Bremsen die echt reinhauen, und und, und...) - kenne ich inzwischen auch noch die Schwachstellen:

    - Die Endübersetzung ist mir zu kurz. Den sechsten Gang kann man schon bei Tempo 80 einlegen, unter günstigen Bedingungen noch eher. Ab Tempo 100 suche ich schon den nächsten der natürlich nicht existiert. Die Drehzahlen auf der Autobahn finde ich sehr unangemessen, der Motor dreht zu hoch und hat dabei nicht viel zu leisten. Dagegen ist die Übersetzung der SD06 (oder der Ténéré/Freewind/1000er V-Strom) einfach nur gelungen. Abhilfe schafft das passdende Kettenrad der Suzuki GSX 800S mit 47 Zähnen, das der 800er V-Strom hat 50. Werde ich im Frühjahr austesten.

    - Das Originalzubehör ist abartig teuer. Aber das ist AT-Besitzern auch nicht unbekannt.

    - Der Spritkonsum lag schon während der behutsamen Einfahrzeit mit 4,5 L/100 km recht hoch, könnte jetzt im Normalbetrieb auf 5 Liter steigen. Das wäre mehr als die SD06 gebraucht hat. Ich hoffe dass die geplante Verlängerung der Endübersetzung hier Auswirkung zeigt.


    Schon interessant, wie sehr sich unsere Eindrücke im direkten Vergleich der CRF 1000 und der 800er V-Strom gleichen!

    Der Oggersheimer
    Aktuell nur noch die Suzuki V-Strom 800 DE.

    Zuvor XT660Z Ténéré, CRF 1000, XRV 750, zwei XT 600Z ("Ur-Ténéré), drei SR 500, drei XJ 900, zwei KLR 650, zwei Pegaso 650, KLX 250, ST 1100 Pan European, FJ 1200, zwei VFR 750, vier(!) XF 650 Freewind, DL 650 und DL 1000 V-Strom, VN 900, CX 500, zwei 125er (Madass, Fox), 100er Hercules, zwei Garelli 50 Mokick Cross, Motobécane Mofa Moby 50, Yamaha Blaster 200 (Quad), Suzuki LT 80 (Quad) und eine verunfallte 100er Adler in Teilen...

  • #72

    Ich habe mir the strom 800 nicht gekauft wegen die Ruckartigen Gasannahme und weil für nur 3k mehr man eine neue AT bekommt. Dafür bekommt man deutlich mehr Leistung, besseres Elektronikpaket und ein besseres Fahrwerk.

  • #73

    Hallo Leahpar, vielen Dank für Deinen Kommentar! Dazu mein Statement:

    Die Gasannahme lässt sich regeln. "A" wie "Attack" reagiert wirklich äußerst spontan, "B" ist der von mir meist bevorzugte, immer noch kräftiger als die CRF 1000 reagierende Modus und "C" empfiehlt sich bei rutschigem Untergrund oder beim Herumturnen auf dem Motorrad, wie Fahren im Stehen etc.

    Deutlich mehr Leistung? Ich wüsste nicht wohin damit. Die 800er hat bereits mehr als ich verwerten kann. Von der Angabe "nur 84 PS" sollte man sich nicht beeindrucken lassen. Eine Probefahrt sagt mehr als 1000 Worte.

    Elektronikpaket? Ich gehöre noch zur alten Schule. Die kleinen Helferlein meinen es zwar gut, haben mich aber schon des öfteren abgenervt und vom Verkehrsgeschehen abgelenkt. 18 unbeleuchtete Knöpfe am linken Lenkerende? Viel Spaß damit!

    Und für 3000 € mehr gibt es bereits eine hoffentlich ebenso gut ausgestattete CRF 1100? Das wären dann also 13.600 €. Vielleicht interessiert sich mein Sohn dafür. Ich selbst habe keine Wünsche mehr übrig...


    Update: das hatte ich vergessen zu erwähnen : Die Federelemente, also das Fahrwerk der CRF ist wirklich NOCH besser als das absolut klasse Fahrwerk der V-Strom 800. So ein Komfort bei der CRF bei gleichzeitig absoluter Stabilität, einfach Spitze.

    Der Oggersheimer
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  • #74

    Ach ist das schön, dass es noch Menschen gibt, die mit Herz und Verstand schreiben können und sich auch noch die Zeit nehmen, ihre Gefühle in Worte zu fassen .... eine echte Berreicherung für dieses Forum :blumen2:

    Vielen Dank für Deine Mühe Robert .... :handgestures-thumbupleft:

  • #75

    Naja ist der Motor denn wirklich "kräftiger" oder kaschiert er das nur mittels eben jener bemängelten (zu) kurzen Übersetzung?


    Find die 800er eigtl. sowohl von den techn. Daten als auch optisch gelungen. Die vermeintlich hohe Verdichtung hat mich damals jedochbirgebdwie gestört (ohne das es dafür einen konkreten Grund gab) und das mit der Übersetzung wäre ein echter Wermutstropfen, der mich dann auch bei jeder Fahrt daran erinnern würde, dass es nicht "perfekt" ist (so es das denn überhaupt gibt).


    Aber hey, Vielfalt belebt das Geschäft und es ist doch auch super zu sehen, dass es abseits der 18k+ Klasse noch Motorräder gibt, auf denen auch ein ausgewachsener Europäer platz findet.


    Allzeit gut Fahrt!

  • #76

    Hallo Pitagoras!

    Ganz sicher ist die kurze Übersetzung an diesem brachialen Durchzug beteiligt, es wäre natürlich unfair diesen gegen die korrekt übersetzte CRF 1000 auszuspielen. Tatsächlich ist mir aber eine Drehzahlabsenkung, verbunden mit einem wahrscheinlich reduzierten Spritverbrauch das Risiko eines Verlustes an Durchzugsvermögen wert - es ist wahrscheinlich dann immer noch genug vorhanden...

    Hoffnung gibt mir eine Erfahrung mit meiner letzten Maschine, der Yamaha Xt660Z Ténéré. Der Vorbesitzer hatte sie nur ganz gering kürzer übersetzt, ich glaube das Kettenrad hatte ledivlich einen Zahn mehr als die Standardübersetzung. Dennoch hat mich das sofort genervt und ich habe zeitig auf einen neuen Kettensatz mit den Standardteilen zurück gerüstet. Und das hat sich wirklich gelohnt: Keine erkennbaren Einbußen beim Durchzug, aber ein angenehmes Drehzahlniveau auf der Langstrecke. Der eine Zahn hat tatsächlich mehr bewirkt als man das hätte rein rechnerisch erwarten dürfen.


    Viele Grüße,

    Robert

    Der Oggersheimer
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  • #77

    Vielen Dank für diesen überaus freundlichen Kommentar, Lele!

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  • #78

    Du willst die 800er 3 Zähne länger übersetzen. Ich habe ein Kettenrad für meine AT mit zwei Zähnen mehr als Original. Damit benötigt man noch keine neue Kette. Dies bedeutet in der Praxis einen Gang höher bei gleicher Geschwindigkeit und natürlich "spritziger". Spitzkehren können damit im 2 Gang genommen werden statt im ersten. 84PS bei 230kg Gewicht macht ein Motorrad ja nun wirklich nicht zum Überflieger.

  • #79

    Ich müsste, wenn ich es eilig hätte, das 47er Kettentad der 800S benutzen, denn es ist z. Zt. die einzig verfügbare Alternative auf dem Markt die auch wirklich auf den Kettenradträger der 800 DE passt. Im Zubehör gibt es noch keine Angebote für die 800DE oder 800S, ich hoffe das ändert sich noch in den nächsten Monaten.

    Das 47er statt dem serienmäßigen 50er würde eine Verlängerung der Endübersetzung um 6% bzw. eine Drehzahlabsenkung um 300 U/min bewirken. Wenn man berücksichtigt dass der Schaltvorgang vom 5. in den 6. Gang eine Absenkung von 500 U/min verursacht klingt das schon mal nicht schlecht.

    Und was die 84 PS betrifft: klingt von den reinen Zahlen her wirklich nicht nach einem Überflieger. Die 95 PS der CRF 1000 oder die 102 PS der CRF 1100 belächelt mein Nachbar, der stolze Besitzer einer KTM 1190 Adventure, übrigens ebenso. Aber selbst dieser muss sich noch hinter diversen Ducati V4 Multistrada verstecken...

    Ich hingegen war drei Jahre lang glücklich mit meiner XT600Z Ténéré welche wegen ihrer 211kg bei nur 48PS immer von Laien die sie nie gefahren sind, verspottet wurde.

    Auf das Gesamtpaket kommt es an. Das wusste ich aber auch erst nach der Probefahrt mit der V-Strom.

    Der Oggersheimer
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    Zuvor XT660Z Ténéré, CRF 1000, XRV 750, zwei XT 600Z ("Ur-Ténéré), drei SR 500, drei XJ 900, zwei KLR 650, zwei Pegaso 650, KLX 250, ST 1100 Pan European, FJ 1200, zwei VFR 750, vier(!) XF 650 Freewind, DL 650 und DL 1000 V-Strom, VN 900, CX 500, zwei 125er (Madass, Fox), 100er Hercules, zwei Garelli 50 Mokick Cross, Motobécane Mofa Moby 50, Yamaha Blaster 200 (Quad), Suzuki LT 80 (Quad) und eine verunfallte 100er Adler in Teilen...

  • #80

    Ich hatte danach alle Modi ausprobiert, hat nur wenig dran geändert, bei langsamen fahren war das ein ziemliches gehoppelt, bei der AT ist das nicht. Und zu deiner Frage, Ja für um die 14K gibt es die AT wenn man ein bisschen guckt. Ich find die Vstrom zu schwer für die Fahrzeugklasse, das get besser siehe Transalp.

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