Unterschiedliche Simmerringe Abtriebswellen (Ritzel) CRF1000 und CRF1100

  • #1

    Hallo zusammen,

    nachdem ich einen beschädigten Simmerring hinter dem Ritzel an meiner 1000-er ATAS entdeckte (gelegentliche Fahrerei im Dreck lässt grüßen), habe ich mir ein Ersatzteil 91207-MBB-003 laut Original Katalog von Honda bestellt.


    Bekommen habe ich aber das Teil 91207-MBB-013:


    Das wäre der Wellendichtring von einer 1100-er ab 2021 (2020-er Modell hatte noch die alte Ausführung)


    Da die beiden Ausführungen gleiche Maße haben, werde ich den Simmerring von der 1100-er einbauen, wird scho funktionieren denke ich. Außerdem habe ich keine Zeit mehr was Anderes zu bestellen , weil es am Montag auf Tour geht.


    Ich frage mich nur, was diese Pinöpel in der neuen Variante, die ich noch nie gesehen habe, besser können als der herkömmliche Wellendichtring?

    Hat jemand eine Idee?

  • Alex80.2

    Hat den Titel des Themas von „Unterschiedliche Simmereinge Antriebswellen (Ritzel) CRF1000 und CRF1100“ zu „Unterschiedliche Simmerringe Abtriebswellen (Ritzel) CRF1000 und CRF1100“ geändert.
  • #2

    Montag auf Tour?

    Das wird sportlich..


    Meines Wissens nach muss die Abtriebwelle ausgebaut werden um den Simmerring (von innen) zu montieren.

    ´Bikes:


    KTM KKR 50ccm, Herkules K125, Honda CBF 500, Yamaha Beluga 125, Honda Dominator RD02, CBF 1000 SC58, CRF 1000l Schaltgetriebe Tricolor

  • #3

    Dann habe ich ein Problem.

    Ich bin davon ausgegangen, dass der Simmerring wie an vielen Motorrad- und Automotoren von außen ersetzbar wäre. Sonst ist die Konstruktion echt behindert.

  • #6

    Ja, sieht so aus. Ich habe den Kragen übersehen, bin gerade auf einer Geschäftsreise und habe das Teil noch nicht live gesehen.

    Na ja, jetzt habe ich zwei Möglichkeiten:

    Mit dem beschädigten Wellendichtring losfahren in der Hoffnung, dass er noch hält. (Ich sehe mich schon 100km von zu Hause mit einem undichten Motor gestrandet) Die Dichtung hält ja noch und die Frage ist, wie lange ich schon so rumfahre.


    Und die zweite Möglichkeit ist das kaputte Teil irgendwie rauszukriegen ohne den Sitz zu beschädigen, am neuen Simmerring den Kragen wegzuschleifen und so einbauen.


    80000 km gesamt und 16000km mit dem Kettensatz.

    Letztes Jahr nach dem Kettentausch (wo der Simmerring noch OK war) ging es gleich nach Slowenien und Kroatien (TET), also ist es nicht ausgeschlossen, dass ich seit dem letzten Sommer mit so einem Simmerring rumfahre...

    Einmal editiert, zuletzt von Allgeier72 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Alex80.2 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • #7

    Moin,

    Habe gerade mal nachgesehen. Nach WHB muss der Motor Raus und das Gehäuse getrennt werden.


    Den alten Simmering da rausprockeln wird nicht das Problem sein. Den neuen Einbauen aber schon. Ich gehe davon aus das wenn du den Rand entfernst das der Simmering dann nicht in der Bohrung halten wird sondern im Betrieb nach außen wandert. Daher haben hier manche Mopeds auch ein entsprechendes Halteblech sitzen.

    Wenn das die ganze Zeit dicht war würde ich damit erstmal weiterfahren und dann den Simmering wechseln wenn die Zeit dafür vorhanden ist.

    Gruß Robert

    Wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller :auto-dirtbike:
    Gruß Robert

  • #8

    Jep, habe auch im Servicehandbuch nachgeschaut und mich ein bisschen im Netz informiert.

    Es gab angeblich schon welche, die auf die selbe Idee gekommen und dann mit einem geschmierten Hinterrad auf die Fresse geflogen sind


    Den Motor auseinaderzubauen scheint die einzige richtige Lösung zu sein, es sei den man konstruiert irgendein Halteblech gegen das Wandern des Simmerringes. Vielleicht probiere ich das sogar. Für mich ist es immer noch unverständlich, wie man sowas an einer Reiseenduro, wo das Ding draußen sitzt und Steinchen, Sand u.s.w. ausgesetzt ist, konstruieren kann.


    Klar, man muss schon eine Portion Pech mitbringen, ist trotzdem ärgerlich.

    Eine präventive Maßnahme könnte ein Zubehörritzel ohne Dämpfung sein, wo das Spiel Ritzel—Dichtung größer ist und kleine Gegenstände einfach durchfallen. Aber da war doch was, ach ja stimmt, ist eine rundgelutschte Welle könnte die Folge sein :clap:


    Honda schreibt 12h Arbeit für den Tausch, der Mechaniker meinte eher 16-20h x120€, also ca. 2000€ zum Einbauen von einem 13€ Teil für denjenigen, der genug Pech hat und nicht selber schraubt.


    Laut Honda wurde der alte Simmerring durch die neue (von der 1100-er) Version ersetzt, also es ist egal was bestellt wird, man bekommt immer die 1100-er Ausführung. Nur zur Info.

  • #9

    Ein kleines Update:

    Zuerst die Antwort zu meiner ersten Frage: Die Wellendichtring für die 1000-er und 1100-er sind absolut identisch. Die sichtbaren “Pinöpel” sind die fein und gleichmäßig aufgetragenen Schmierstofftröpfchen.


    Ich wollte eigentlich mit dem beschädigten Wellendichtring auf Tour gehen. Aber am Tag vor dem Start habe ich die Welle beim laufenden Motor (ohne Ritzel) kontrolliert und musste feststellen, dass die Dichtung doch nicht ganz dicht ist. Es war nicht wirklich viel Öl und im normalen Betrieb wurde das von mir wahrscheinlich als Kettenöl abgehackt.


    Trotzdem hatte ich keinen Bock mit einem leckenden Motor zu verreisen.


    Also habe ich das gemacht. Den alten Simmerring ausgebaut, am neuen den Kragen weggeschliffen und eingebaut.


    Zum Ausbauen habe vorsichtig sechs Löcher in den Wellendichtring gebohrt, mit einem Seitenschneider die Stege durchgetrennt und mit einem Durchschlag (grüner Pfeil) und Hammer die Dichtringkante samt Kragen vom Gehäuse weggedrückt. Wiederholtes Rumfummeln mit dem Seitenschneider und siehe da, die Dichtung war draußen, dabei kein einziger Kratzer am Sitz. Anschließend mit einem starken Magnet und Tupfer den ganzen Bereich gereinigt.


    Am neuen Teil habe den Kragen vorsichtig abgeschliffen und den Wellendichtring mit Loctite Welle/Nabe eingebaut.



    Beim Recherchieren wegen der Klebeeigenschaften von Loctite auf Gummiflächen habe ich erfahren, dass es einen speziellen Loctite Kleber für die Wellendichtringe gibt, es war aber zu spät fürs Bestellen. Sicherheitshalber habe ich die Dichtung mit dem Dirko Dichtstoff beschmiert, falls der Kragen auch eine abdichtende Funktion hat (was ich nicht glaube)


    Der Wellendichtring hält nun seit 7000km und sieht aktuell so aus:


    Für einen oder anderen kann so eine Maßnahme wie ein Pfusch aussehen, ist auch nicht meine Art. Aber aus eigener Erfahrung kann ich nun sagen: wenn man sauber arbeitet, funktioniert es und somit ist die Aktion echt eine Alternative und ein Versuch wert.

    Von mir aus können wir das Thema in “Ein Pfusch der hält” umbenennen

  • #10

    Ich nehme an du hast das mitten in der Wüste gemacht, da ist eine solche behelfsmäßige Reparatur sicher einen Versuch wert.

    Aus eigenen Kundenerfahrungen von einigen Jahren Schraubererfahrung, weiß ich aber von einer Handvoll an Fällen, bei denen eine derartige Reparatur in die Hose gegangen ist. Der Simmerring wurde durch den Öldruck herausgedrückt und das Motoröl war nach wenigen Metern auf der Straße und nicht mehr im Motor.

    3 Motoren sind dann irreparabel über den Jordan gegangen (Pleuelllager ohne Schmierung), bei einem Motor kam es zum Sturz durch das verölte Hinterrad und beim letzten Motor konnte das schlimmste verhindert werden, weil der Ölverlust im Stand aufgefallen ist.


    Wir waren froh als Werkstatt an diesen Reparaturen nicht beteiligt zu sein.


    Entweder lässt du dir etwas einfallen um die fehlende mechanische Sicherung des Wellendichtringes durch ein externes Haltblech auszugleichen oder du machst das ganze am Ende der Saison noch mal mit Motordemontage und öffnen des Gehäuses.


    Ich würde dir nicht empfehlen mit dem Provisorium weiter zu fahren.

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