Elektro, Ende des Versuchs

  • #1

    Servus zusammen,


    heute ist mein Ausflug in die einspurige Elektromobilität zu Ende gegangen und ich möchte hier einfach kurz meine Eindrücke niederschreiben, falls sich wer evtl dafür interessiert, ein E-Motorrad, vielmehr einen E-Roller zuzulegen.


    Im Frühjahr habe ich den Silence S01+ gekauft für meine Alltagsfahrten, ein Roller ist, so kann man es sagen, mein Dienstfahrzeug für meine Hausbesuche und wird das ganze Jahr über täglich gefahren. Nach 2 Shi 300 Hondas dachte ich, naja, ich versuch eben mal ein E-Krad.


    Ausschlaggebend war, dass der Akku zu entnehmen ist und eben nicht fest verbaut wurde, denn die Batterie muss in der Wohnung zu laden sein. Der Silence hat hier ein wirklich gutes System. Genaue Daten schreibe ich hier nicht nieder, im WWW ist alles leicht zu finden für die, die es interessiert.

    Auf die ersten Blicke sieht auch die Verarbeitung soweit ok aus.


    Die ersten Wochen waren auch ganz ok, man darf jedoch niemals den Fehler machen, Vergleiche mit Honda oder sonstigen großen Marken anzustellen. Tja, leider neige ich halt dazu.


    Die wirklich starke Quitschen der Vorderbremse wurde mit anderen Schrauben gelöst, die Scheibe war nun schwimmend. Zur Bremse, etwas gestört hat mich auch, dass der Roller weder ABS noch über Schlupfregelung verfügt, das war auch nicht angedacht in naher Zukunft. Aber gut, damit kann ich leben. Wobei, um diesen Preis, na, soll so sein.


    Nach ca 2000 km hat das Lenkkopflager begonnen zu "ecken", das wurde immer schlimmer. Beim 5000KM Service hat man das auf Garantie getauscht, ebenso waren die vorderen Radlager beide nicht mehr ok, also ebenso die haben die ausgetauscht. Das hat mich schon sehr verwundert, besonders auch die Aussage, naja, das kann in derselben Zeit wieder passieren, andere Lager gibt es nicht lt Werkstätte bzw Importeur. Kontakt direkt zum Hersteller in Spanien ist nciht möglich. Mehrere Mails blieben unbeantwortet.


    Der Akku hat einen Kunststoffdeckel, der rundherum mit kleinen Schauben gesichert ist. An manchen Stellen bröckelt die sehr dünne Kante ab. Auch hier gibt es einige gleichlautende Beschreibungen im WWW auf den einschlägigen Foren. Darauf wurde nicht reagiert, alles wäre OK, das sei nur "kosmetisch". Die lassen Dich da voll auflaufen.


    Soweit ist der Roller ganz ok zu fahren, auch von der Straßenlage. Es ist jedenfalls ein klares Stadtfahrzeug, auf der Autobahn schwindet der Akkustand sehr rasch. Mit den Temperaturen gab es nie Probleme, Silence hat auch ein gutes System verbaut, um den Akku zu schützen, da gibts keine Klagen. Auch ist im Akku"koffer" alles drin, also auch das Ladegerät.


    Je nach Modus schleicht man so mit den Autos mit, ca wie eine sehr müde 125er (Eco), City geht etwas besser und im Sport-Modus gehts recht flott dahin, so ca verbleichbar mit einem 250er-300er Roller. Das zieht natürlich dann auch Strom, klar.


    Die Reichweite ist interessanterweise recht unabhängig von der Außentemperatur, voll geladen, also mit 100 % fährt man tatsächlich bis zu 120km, gemütlich angegangen.


    Kurz und gut, ja, soweit passt das, wenn man keine großen Ansprüche stellt an die Qualität. Der doch recht hohe Preis ist jedenfalls nicht gerechtfertigt, da reichen 4000 für einen China-Roller auch. Da muss man jedoch dann den Akku oder die Akkus tragen, die Batterie vom Silence zieht man hinter sich nach wie einen Trolley.


    Mit viel Glück habe ich jemanden gefunden, der den Roller nun gekauft hat, der Gebrauchtmarkt ist nicht sehr von Kunden gestürmt, erschwerend kommt natürlich auch die Jahreszeit dazu.


    Ich meine, die einspurige E-Mobilität hat noch einige Jahre der intensiven Entwicklung nötig. BMW liefert da ja gute Konzepte, allerdings sind wir da nochmal in einer anderen Preisklasse und die Akkus sind fest verbaut. Sonst sind die am richtigen Weg.


    Morgen hol' ich vom Händler wieder einen SHI, jetzt den 350er, da weiß ich, was ich hab.


    Dies nur als kurze Schilderung meiner Eindrücke.

    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.


    Heidi Kastner

  • #4

    Hallo,

    es wundert mich etwas mit der Kälte und der Reichweite.

    Du hast keine Akkuheizung (gehe ich mal davon aus), keine Klimaanlage und keine Heizung für den Innenraum. Das sind im Winter / Sommer die größten Stromfresser im Auto.

    Das die Batterie in der Kälte etwas weniger Kapazität hat ist klar. Aber so viel?

    cu Jürgen


    Wenn der Lenker auf dem Asphalt kratzt war's zuviel mit der Schräglage! :wheelieat:

  • #5

    Es hat mich offen geschrieben auch etwas gewundert, aber dennoch positiv überrascht. So war meine Erfahrung, im wahrsten Sinne der Worte.

    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.


    Heidi Kastner

  • #6

    Warst du jetzt mit dem Elektro- Teil des Rollers unzufrieden oder mit der mangelnden Qualität des Fahrzeuges?

    Klingt nicht so als wenn du wegen dem „E“ unzufrieden warst?


    Jogie, wo liest du das raus mit dem Kapazitätsverlust wenn es kalt ist?


    Gruß

    René

  • #7

    das war auch mein Eindruck. In deiner Überschrift beziehst du dich darauf, dass der Versuch "Elektro" gescheitert wäre, deine Kritik dreht sich aber hauptsächlich um die Qualität des Moppeds. Ich als Fahrer eines E-Autos, der überlegt, sich ein E-Mopped für den Arbeitsweg zu holen, wäre an mehr Infos zum E-Teil des Rollers interessiert. Wie die Ladezeiten sind, ob du in manchen Situationen Reichweitenangst hattest und wenn ja, wie es dazu kam und auch, inwiefern sich der Verbrauch und damit die Reichweite verändern, wenn du schneller oder langsamer fährst. Hast du da eventuell noch ein paar Erfahrungswerte?


    Für mich ist die Reichweite das größte Hindernis. Mein einfacher Arbeitsweg sind 44km und geht zu 15% auf Landstraße (begrenzt auf 70), 50% auf Autobahn (120 oder unbegrenzt) und dann noch der Rest Stadtautobahn (60) und Stadt (50). Durch den langen Abschnitt, auf dem ich mich auch nicht trauen würde, nur 80 zu fahren (selbst mit 100 wird da immer schon sehr ausgiebig nachgeschaut, was ich so im Kofferraum liegen hab), komme ich vermutlich nicht mit einer Akkuladung hin und zurück. Ich kann zwar auf Arbeit (kostenlos) laden und Zuhause natürlich auch, aber immer darauf angewiesen sein, dass die Lademöglichkeit auf Arbeit funktioniert, ist mir nichts. Dafür fällt die zu oft aus.

    Alex
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    Einmal editiert, zuletzt von bwm ()

  • #8

    Bietet sich an, zumal beide Unternehmen aus Spanien kommen.


    Ich sehe konzeptionell einen Zielkonflikt bei der Sorte Roller, die du dir geholt hast: Wenn das Teil laufen soll wie eine 125er, braucht es einen Riesen-Akku, und wenn man den Akku in der Wohnung aufladen können soll, muss er herausnehmbar und transportabel sein. Ich habe bei mir keinen ebenerdigen Zugang, weder in den Keller, noch in meine Wohnung. Und um es sieben Treppenstufen hochzuzerren, wäre mir ein 40-Kilo-Akkupack zu schwer.


    Je länger ich mir das angucke, desto mehr komme ich zu dem Ergebnis, dass vermutlich das praktischste Fahrzeug für Kurzstrecken ein Speed Pedelec wäre, mit abnehmbarem Versicherungskennzeichen, dann kann man es auch in Zug und U-Bahn mitnehmen.

  • #9


    Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil...

    Unabhängig von der Aussentemperatur hat er geschrieben.

    Mein Fehler

    cu Jürgen


    Wenn der Lenker auf dem Asphalt kratzt war's zuviel mit der Schräglage! :wheelieat:

  • #10

    Servus zusammen,


    die Reichweite des Rollers kann ich, wie erwähnt, mit ca 120km angeben, bei gemütlicher Fahrweise. Kommt hier die Landstraße, die Autobahn unter die Räder, wirkt sich das jedenfalls klar aus, da schwindet die Restlaufzeit, um es mal so zu formulieren. Es ist definitiv kein FZ eben für die Autobahn, steht so auch im Manual.


    Das Konzept, dieses Konzept des Akkus finde ich selbst sehr gut gelöst. Ja, wenn ich Geschwindigkeit und Reichweite haben will, brauch ich eine große Batterie, die ich wenigstens hinter mir nachziehen kann. Sind Stiegen zu überwinden, naja, dann sind knappe 40kg schon eine Ansage, wiewohl sie auch blöd zu tragen wären. Ich habs gemacht um es auszuprobieren, wenn mal der Lift kaputt ist, wir reden da von 3 Stockwerken Wiener Altbau. Hängt sich an, ja.


    Die anderen Roller mit entnehmbaren Akkus haben ein, zwei oder auch drei so "Köfferchen", die man aber dann jedenfalls tragen muss.


    Sonst bleibt halt nur noch der fest verbaute Akku, naja, und sowas ist in der Stadt für jemanden wie mich, der in einer Wohnung wohnt, ein bissi blöd, die Leute schauen schon, wenn aus dem 3. Stock dann über Nach das Kabel hängt. Ich glaub, da gäbs dann schnell die ein oder andere Diskussion mit unserer Exekutive.


    Wie auch immer, gestern hab ich den Sh350 geholt, also wieder brumm-brumm.

    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.


    Heidi Kastner

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