Mitnahme-Spar-Misstrauens-Mentalität

  • #11

    Jetzt muss ich als Frau dann halt auch mal meinen Senf dazu geben.


    Bin gerne bereit gutes Geld für gute Leistung zu zahlen - aber genau das ist der springende Punkt.
    Man glaubt gar nicht wie oft man bei Motorrad/Auto/sonstigen Reparaturen versucht eine Frau "über den Tisch zu ziehen".
    Da wird ganz oft auf Teufel komm raus versucht irgendwas an die Frau zu bringen und wenn Frau dann ablehnt wird man unhöflich.
    Da wird einem ein Leihmotorrad vor die Nase gestellt mit den Hinweis "das ist eine xxx" und ich schau den Händler an und sage "äh nö du, das ist eine yyy".


    Wenn ich meinen Fußbremshebel im Rahmen einer Inspektion ein kleines bissl nach unten verstellt haben möchte, weil ich ansonsten den Fuß leicht anheben muss, ist das ein Auftrag den ich gerne ausgeführt haben möchte (wenn umsetzbar). Dann zahl ich notfalls halt ein paar Euronen dafür. ABER ich erwarte, dass dann auch festgestellt wird, dass jetzt ständig das Bremslicht leuchtet weil man den Schalter oder was auch immer dahinter steckt nicht auch angepasst hat. Ich erwarte nicht, dass mein Mann sich dann daheim ans schrauben macht ....


    Deshalb bin ich gerne bereit einige km mehr zu einer Werkstatt zu fahren bei der ich mich ernst genommen und wohl fühle.
    Kostet es hier ein paar € mehr ist es mir das wert.


    Und jetzt muss ich mich noch outen: Meine AT ist Vollkasko versichert :o

    Der Kopf ist rund damit das Denken seine Richtung ändern kann ...

  • #12


    Servus,
    im Allgemeinen habe ich im Umfeld der Werkstätten schon oft beobachtet das versucht wird Frauen als ,,Technikdusel '' hinzustellen .
    Denen wird weis gott alles erzählt. :liar:
    Das habe ich aber auch schon desöfteren auch bei Männern gesehen.:whistle:


    Grundlage dazu ist oftmals vermeindliche offensichtliche Unwissenheit gegenüber des Werkstattleiters oder Mechanikers!
    Wie auch immer, immer weniger Menschen kennen sich am und ums Auto / Moped aus.


    Ich denke mit einen guten Allgemeinwissen und technik Kenntnissen das man auch nach Aussen Ausstrahlt ist dem Ganzen entgegen wirken.
    Die Folge davon ist, es trauen sich diese angeblichen Fachleute erst gar nicht Einen das blaue vom Himmel zu erzählen!
    Sie werden sicherlich versuchen Themen Vorteilhaft zu ihren gunsten zu vermarkten.
    Der Punkt ist das es manche Händler/ Mechaniker wie auch Kunden Themen einfach übertreiben auf deutsch gesagt zu sehr fürs Eigene ausreizen!


    Die Frage stellt sich wo ist da eine Grenze?
    Antwort: Die gibt es nicht!


    Es zählt immer Menschenkenntniss und eigenes Urteilsvermögen!( auch gesunder Menschenverstand genannt)
    Wer da Defizite hat ist im Nachteil das gnadenlos Missbraucht wird, was auch in der Natur des Menschen verankert ist.
    Natürlich gibt es Ausnahmen aber DIESE werden immer weniger.


    Vielleicht bin ich berufsbedingt in dieser Hinsicht stark geprägt aber ich habe jeden Tag mit solchen angeblichen Facharbeitern zu tun die irgendwelche Gründe herbei ziehen und bei näheren gezielten Hinterfragen kommen andere Fakten ans Licht!
    Somit sind solche Leute schnell aufs Glatteis geführt was auch eine gute Metode ist die Grenzen klar zu setzen und zu den eigenen Gunsten oder ins Lot zu verschieben!


    Wenn diese Fronten auch für dem Gegenüber klar sind ( das kann sein wer auch immer )wird er sich nicht mehr so schnell trauen einen das blaue vom Himmel zu erzählen, da Grenzen definiert sind wie ein gewisser gegenseitiger Respekt entstehen kann!



    Im Allgemeinen ist es so das die Geiz ist geil Mentalität die in den letzten Jahren sich breit gemacht hat auch das Ganze noch etwas verschärft hat!
    Damit wird automatisch der Druck auf beide Parteien erhöht und macht das Thema nicht leichter.


    Ich persönlich pflege es so bei Werkstattarbeiten grundsätzlich mit bei zu sein.
    Wenn das der Werkstatt nicht passt können die mich gerne haben, ganz einfach!
    Die Zeit dafür stehle ich mir aus meiner knappen freien Zeit!
    Ist sicherlich für Manchen nicht nachvollziehbar, so entstehen keine Missstände und Unklarheiten!


    Wer damit ein Problem hat der arbeitet sowieso nicht sauber oder ist im Stolz verletzt weil er sauber arbeitet was es auch gibt.


    Grüße Giovanni

  • #13

    Guude,


    dann auch noch mein Senf:


    die Ursprungsfrage war: "Was versteht ihr unter Mitnahme-Spar-Misstrauens-Mentalität inbezug auf das Verhalten von Honda Kunden beim Honda Händler oder Werkstatt?"


    was mit Mitnahme gemeint ist, kann ich nicht beantworten.
    Aber: Sparen will jeder in der Werkstatt, deshalb sollte man auch die Preise vergleichen, was ja auch durchaus legitim ist. Wie sich die Werkstattpreise erklären, wurde auch schon hier erklärt.


    Zum Thema Misstrauen:
    Da gibt es einerseits die Kunden, die technisch absolut unbeleckt sind und alles in einer Werkstatt machen lassen (müssen). Die vertrauen dann darauf, daß auch alles gemäß ihren Vorgaben zu 100 %
    abgearbeitet wird. Und dann dafür auch gutes Geld bezahlen. Und wenn sie dann trotzdem feststellen müssen, daß dann so einfache Sachen wie (z.B. oben angeführt) ein Verstellen des Bremshebels zu einem Dauerleuchten des Bremslichts führt, dann kann ich durchaus nachvollziehen, daß da ein gewisses Mißtrauen entsteht aufgrund evtl. auch noch anderer in Auftrag gegebenen Arbeiten.


    Andererseits gibt es da die Kunden mit einem technischen Sachverstand bzw Hintergrundwissen,
    die entweder aus Zeitgründen oder weil es vielleicht doch Ihre Kompetenz (oder auch fehlendes Spezialwerkzeug) überschreitet oder weil sie aus Garantiegründen (so wie ich) in die Werkstatt gehen.
    Da gibt es schon von Haus aus ein gewisses Misstrauen, eben weil sie technischen Sachverstand haben und vielleicht auch schon mal über Werkstattests u.ä gelesen haben.


    Ich behaupte somit, daß nur die sich beschweren, die Ahnung von der Materie haben.
    Und die anderen technischen Laien sind dann diejenigen, die von Ihrer Werkstatt absolut überzeugt sind (weil sie es nicht besser wissen) und sich freuen, wenn sie einen Kaffee umsonst bekommen.


    Man sollte allerdings die Art der Fehler, die in einer Werkstatt passieren, auch einmal relativieren.
    Ich arbeite beruflich ja quasi auch in einer "Werkstatt", kenne mich somit auch "auf der anderen Seite"
    aus. Auch ich arbeite bei Routineüberprüfungen (also quasi eine Inspektion) nach Vorgaben und bestätige die Durchführung mit meiner Unterschrift.
    Und jetzt kommt das große ABER:
    Auch ich gebe zu, daß aufgrund von zeitlichem Druck oder anderen Gründen einmal die eine oder andere Kleinigkeit - ich will nicht sagen übersehen- sondern nicht gemacht wird.
    (Jens/ Allgeier wird mir das, wenn er ehrlich ist, bestätigen)
    Das sind in meinem Metier aber wirklich nur Kleinigkeiten.
    Denn ob die Klospülung nun wirklich überall funktioniert oder ob alle Leselampen gehen,
    hätte mir schon jemand anderes aufgrund eines schriftlichen Eintrags mitgeteilt.
    Sowas wird dann aber auch repariert.
    Also mit anderen Worten, ich muß durchaus auch mal abwägen können, was wirklich wichtig ist und gemacht werden muß und wo man mal "fünfe gerade sein lassen kann"


    Was mir allerdings aufgefallen ist:
    In den letzten Jahren hat die Arbeitsqualität merklich abgenommen.
    Die Gründe dafür sind vielfältig:
    Die jüngeren neuen Kollegen werden (aus Spargründen)nicht mehr wie früher "erst mal an die Hand genommen" und gründlich an die Materie herangeführt, sondern werden quasi "direkt ins kalte Wasser geworfen".
    Dann ist dann aber auch noch die persönliche Einstellung der jüngeren Generation zu beobachten.
    Ein großer Teil der Arbeitszeit wird mit dem Handy verbracht (Facebook, Whatsapp usw)
    somit sind die Kollegen dann von der Arbeit abgelenkt und es passieren Fehler, die es so früher nicht gab und wir "Älteren" können uns nur wundern, wie solche Fehler passieren können.
    Ich denke mir, daß es diese Problematik auch im KFZ Handwerk gibt.


    Mein Fazit: Fehler wurden schon immer gemacht, nur häufen sich die Fehler heutzutage aufgrund von mangelnder Aufmerksamkeit.
    Und wenn dann diese Fehler in den sozialen Medien oder auch hier diskutiert werden, entsteht halt der Verdacht, "das es immer schlimmer wird".
    Und problematisch wird es dann, wenn der Mechaniker bzw die Werkstatt nicht zu den Fehlern steht bzw ihr Fehlverhalten gänzlich abstreitet.
    (zumindest war es in meinem Fall in "meiner" Hondawerkstatt der Fall)


    Aus diesem Grund gebe auch ich mein Fahrzeug mit einem "Mißtrauen" in der Werkstatt ab.

  • #14


    Hallo Gunter, will dir nicht zu Nahe trehten:
    Wenn die jüngeren Kollegen einen großteil der arbeitszeit mit Faceb und whats app verbringen läuft schon mal grundsätzlich was falsch.
    Das Probieren bei uns auch immer wieder welche Kollegen die zur Unterstützung meiner festen Kollegen da sind.
    Das wird jedoch von unserer Führungskraft mit konsequenz und Maßnahmen unterbunden und funktioniert.



    Trotz allen hast du recht, die jetzige Generation hat andere Interessen als wir.
    Das war aber auch so als wir Jung waren nur es war nicht so technik Affin!


    Im Grunde ist es doch so wo gearbeitet wird passieren Fehler!
    Das Thema ist das man dazu stehen muss nur daraus lernt man und verbessert sich!
    Das ist auch deine Kernmessage gewesen und das ist auch Gut und weist eine gewisse Qualität aus ! :clap:


    Grüße Giovanni

  • #15


    Sag deinem Kumpel, dass er sich den Aufwand beim nächsten mal nicht machen muss. Dem Annahmemeister mitteilen, er hätte gerne das abgepackte Öl aus Flaschen aus dem Zubehör.


    Ich hab aktuell mal ein Auto mit dem ich aus Garantiegründen den normalen Hersteller Service machen lassen muss. Ich hab aber das Glück durch familiäre Umstände Angehörigenrabatt auf Material zu bekommen.
    Der Preisunterschied zwischen dem Abgepackten Öl und dem aus dem Fass, das eigentlich deutlich günstiger sein müsste, da in rauhen Mengen abgenommen, beträgt mehr als 200%.
    Schlechter Witz. Ist aber Herstellervorgabe, also irgendwie kalkuliert.


    Mit meiner Honda Werkstatt bin ich aktuell richtig zufrieden.
    Da waren die zwei vorher getesteten BMW Werkstätten deutlich schlechter. Die eine sogar richtig Madig. Diese befindet sich in Schorndorf, unbedingt meiden wenn man nicht über den Tisch gezogen werden möchte. Technisch war das vermutlich ok.


    Zum Thema mit dem "richtigen Schrauber" und "nur noch Diagnosestecker". Dafür können die Schrauber nichts dafür. Da ist der Hersteller schuld. Die AW Vorgaben machen das quasi nötig, sonst bekommt er nachher noch aufn Sack.

  • #16


    :think: Ist da nicht eigntlich der Käufer schuld? :shifty:


    Bei der Entscheidung für die CRF war ich auch lange am Zweifeln. War elektronik-mässig grade noch knapp an der Akzeptanzgrenze.

    Grüße aus der Pfalz
    Harald

  • #17

    Guude,




    ganz genauso war es auch bei mir der Fall.


    ich fahre nun schon seit 1997 meine RD07a und war in den letzten Jahren am Überlegen,
    mir (ausser der 07a) mal wieder noch ein zusätzliches neues Motorrad zu kaufen.
    Nur hat mir der "neue" Kram - egal ob BMW, Triumph, KTM usw überhaupt nicht zugesagt,
    sowohl von der Optik her als auch vor allem was man so hörte bzgl Probleme, Werkstatt usw.
    Ich wollte einerseits mal was neues, modernes, andererseits aber auch was haltbares,
    und wenn mal was kaputt sein sollte, will ich es verstehen und selbst reparieren können.
    Und deshalb habe ich mich auch für die CRF entschieden. Die hat zum Glück kein CAN BUS
    und ist elektronikmäßig noch nicht so überfrachtet.

  • #18

    Also ich könnte mir vorstellen, dass unter "Mitnahme-Spar-Misstrauens-Mentalität" zu verstehen ist, dass man prinzipiell jedes zusätzliche goodie mitnimmht, wenn man schon mehrere hundert oder gar tausend EURO ausgibt. Jeder will sparen. Also wird versucht einen Nachlass zu vereinbaren oder materielle Zugaben auszuhandeln. Manchmal auch Inspektionen zum Material Preis. Und Misstrauen gegenüber Fehler gibts ja heute nicht nicht nur beim FHH, sondern bei jedem Handwerker, Arzt, Gehaltsabrechnung, Steuerbescheid usw. Weil Fehler können immer gemacht werden.


    Die "Geiz-ist-Geil" Mentalität hat sich auf die Rabattierungen von Produkten, Dienstleistungen und z.B. Reisen und andere Sachen gefestigt. Bei fertig zu kaufenden Produkten wie ein Smartphone oder eine Kaffeemaschine, die ich im Netz über 100 Händler vergleichen kann, mag das ja ok sein. Manche lassen sich aber die Zähne im Ausland machen, weils billiger ist. Manche buchen eine Reise mit 3sterne Hotel und wundern sich, dass des nix gescheit's ist. Da ist "Geiz-eben-nicht-Geil". Und wenn ich in eine Werkstatt gehe, hängt die Qualität immer von den Menschen ab. Vom Meister oder Mechaniker. Der Preis ist hier eher eine Sache der Location (Land/Stadt) und eine Sache der Marke.


    Den Kumpelfaktor, oder anders ausgedrückt die menschliche Sympathie des Verkäufers, Besitzers oder Meisters, spielt meiner Meinung nach schon eine Rolle. Wenn ich bei einem Händler nicht aufgehoben fühle, kaufe ich da auch nix.


    Aktuell bin ich mit meinem FHH-Meister im Taubertal sehr zufrieden. Er findet für jedes Problem eine Lösung. Auch wenn er dafür mal ein paar EURO selbst in die Hand nehmen muss, oder es keine "offizielle" Lösung gibt. Er berät technisch sehr korrekt und läßt dabei jedem Käufer seine Vorlieben. Auch bei Extrawürsten macht er gerne mit. Baut ab, an um. Customizing eben.


    Mit den "kostenlosen" Arztleistungen, meinte ich die gefühle Vollkasko Mentalität. Es gibt viele Leute, die denken nur in Netto Lohn. Das davon die KK schon bezahlt wurde. OK. Aber die meisten können das sowieso nicht ändern, weil sie zu wenig verdienen oder nicht selbstständig sind. Deswegen können wohl vielleicht 70% aller Leute die Abgabe nicht ändern und sie werden somit staatlich geregelt in eine Kranken-Vollkasko gezwungen. </END-OF-OFFTOPIC >


    Deutschland ist nun mal freiwilliges Versicherungs-Weltmeister-Land.


    Und ihr habt Recht, das im Handwerk, speziell im Autohandwerk, die Meister und Gesellen, sich einen schlechten Ruf erworben haben. Beispiele gibts dafür genug. Allerdings sind die Fahrzeuge heute so komplex, das ein Kunde schnell den Schluss ziehen kann, dass wenn 1000km nach einer Inspektion etwas Wichtiges kaputt geht, das auf Pfusch der Werkstatt zurückzuführen ist. Aber ist aber oft nicht der Fall. Sondern der neue Defekt ist einfach so, zeitlich ohne Zusammenhang, aufgetreten. Eine Laie fühlt sich schnell übervorteilt oder schiebt die Schuld auf den Mechaniker. Ich habe das selbst bei Freunden festgestellt, bei denen ich Injektoren oder Turbos erneuert habe. Die Freunde bekommen das von mir kostenlos. Und trotzdem kommt der Gedanke auf, das der neue Defekt etwas mit der Reparatur zu tun haben könnte. Und das natürlich erst recht, wenn jemand bei einer offiziellen Werkstatt 1500€ für ne Reparatur ausgegeben hat und 1000km danach geht schon wieder was nicht.


    Gruss
    iceman

  • #19

    Jungs ihr macht zu viele Verallgemeinerungen....


    Wenn das was ihr schreibt auf Euch persönlich zutrifft ist das ja ok - aber bitte nicht verallgemeinern. Es gibt genügend Studien die euren gefühlten Erkenntnissen in weiten Bereichen widersprechen.

  • #20

    Da hast Du wahrscheinlich Recht.
    Der Diskutierende neigt dazu seine eigene Wahrnehmung dem Rest der Welt als die Wahrheit zu verkaufen. Dazu dienen ganz gut Verallgemeinerungen.


    In der Firma haben wir sogar eine Kasse. 10Cent für jede allgemeine Aussage.
    :whistle:


    Gruss
    iceman

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