Endlich Pure Fahrfreude und eine "neue" AT ohne "Hoppelde Front" ganz kostenlos

  • #1

    Als ich mir die AT im März zulegte, freute ich mich auf ein perfektes funkionierendes Weltreisemotorrad. Nach der ersten Fahrten stellte ich fest, dass wir noch lange keine Einheit bildeten. Irgendwie war ich mit meiner YAMAHA TDM900 wesentlich agiler unterwegs und hatte großes Vertrauen in die Maschine. Das fehlte mir bei der AT noch gänzlich und ich wechselte zunächst von D610 Holzreifen auf Conti TA 2. Ich merkte sofort, dass sich das Fahrgefühl verbessert hatte. Nachdem ich die Reifen angefahren hatte, lag das Gefühl eine Einheit mit dem Motorrad zu sein noch in weiter Ferne. Das Motorrad lief nicht besonders gut in langgezogenen Kurven, in Schräglagen hatte ich immer ein sehr sehr schlechtes Gefühl. Sie ging nur sehr störrisch und unwillig in die Kurven und sie kam mir insgesamt sehr stur vor. Sportliches Fahren war unmöglich. Ich war schon etwas enttäuscht von der AT. Eine hoppelnde Front konnte ich allerdings nicht feststellen. Was tun? An der Basis anfangen dachte ich und ermittelte den Negativfederweg und stellte Federbein und Gabel auf 1/3 Negativfederweg ein. Mein Gewicht ohne Kleidung liegt bei ca. 92 Kg und so veränderte ich die Vorspannung der Gabel mit + 1 1/4 Umdrehungen und drehte mit dem Handrad das Federbein auf 27 von insgesamt 30 Klicks. So stimmt der Federweg, aber das kam mir schon etwas merkwürdig vor, also fuhr ich so lange und stellte an der Vorspannung des Federbeines, bis sich ein fahrbares Gefühl einstellte. Ich drehte dann die Druckstufe am Dämpfer weicher, da sich die Dämpfung insgesamt viel zu straff anfühlte. Spürbar merkte ich, dass die AT so schon wesentlich besser funktionierte. Dann drehte ich die Vorspannung der Gabel wieder zurück, da mir das Moped sonst von zu hoch steht. Ich testete und merkte wieder spürbare Verbesserung. Gestern verstellte ich dann die Drückstufe der Gabel, da ich immer das Gefühl hatte dass die Gabel nicht richtig arbeitet. Ich fing mit 1 Klick weicher an. Als ich drauf hin wieder fuhr merkte ich, dass ich genau dort das Gro der Uhrsache gefunden habe. Ein Quantensprung! Die AT ging plötzlich erheblich williger in die Kurven und wirkte wesentlich agiler. Ich drehte die Druckstufe noch weiter zurück bis ich die optimale Einstellung gefunden hatte. Das Motorrad fährt jetzt wie ausgewechselt. Selbst in schnellen scharfen Kurven, fährt das Ding wie auf Schienen. Selbst bei großen Schräglagen in engen Kurven läst sich das Moped immer noch weiter runterdrücken, ohne dass es ein mulmiges Gefühl gibt. Spurwechel bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn laufen wesentlich agiler und flüssiger. Das gesamte Fahrzeug fühlt sich auch im Geradeauslauf bei hohen Geschwindigkeiten sehr angenehm an und vermittelt ein sehr gutes Gefühl.


    Warum ich das hier schreibe? Ich habe die gesamte Einstellung des Fahrzeuges in der letzten Woche vorgenommen. Ich bin 3100 Kilometer von Norddeutschland über die Alpen nach Slowenien, durch den Bayrischen Wald und dann durch Hessen wieder nach Hause. Ich war alleine, hatte Zeit und konnte mich der Angelegenheit in aller Ruche annehmen. Dabei habe ich etwas wichtiges bemerkt! Bei den gesamten beschriebenen Abläufen habe ich auch Bekanntschaft mit der "Hoppelden Front" gemacht. Dieses Symptom steht in sehr großem Zusammenhang mit den Einstellungen der Gabel und des Federbeines. Hier sollten die Betreffenden einmal Hand anlegen!


    Ein Quantensprung brachte letztlich die Reduzierung der Druckstufe der Gabel! Aus meiner Sicht hat Honda das Moped mit einen extrem beschissenen Setup ausgeliefert. Wenn ich 150Kg wiegen würde, dann wäre die Einstellung der Gabel vermutlich gut gewesen. Keine Ahnung, was die sich dabei gedacht haben. Setzt Euch mit der Fahrwerkseinstellung auseinander. Hier schlummert erhebliches Potenzial zur Erhöhung der Fahrfreude und natürlich ganz besonders Eurer Fahrsicherheit.


    Rein informativ gebe ich hier meine aktuellen Einstellung preis. Es ist Euch freigestellt diese bei entsprechendem Fahrergewicht von ca. 90 - 100 Kg (naggisch) zu übernehmen oder diese als Basiseinstellung mit eigener Anpassung zu verwenden.


    Gabel:


    Federvorspannung 9,25 Umdrehungen aus der weichsten Einstellung (Serie 8,5)
    Zugstufe unverändert 2 1/4 Umdrehungen aus der höchsten Einstellung
    Druckstufe 10 Klicks aus der höchsten Einstellung (Serie 8)


    Federbein:


    Federvorspannung 21 Klicks aus der niedrigsten Einstellung (Serie 7)
    Zugstufe unverändert 11 Klicks aus der höchsten Einstellung
    Druckstufe 17 Klicks aus der höchsten Einstellung (Serie 11)

    AT crf 1000 17èr. Und sonst? Bekennender Mopedmessi!

  • #4

    Prima und plausibler Bericht, gefällt mir gut. Höchstwahrscheinlich hast Du damit Einigen hier enorme Versuchsarbeit u. -zeit erspart. Mal sehen ob dieses Setup auch für mich in Frage kommt obwohl bei mir noch nix hoppelt, die Gewichtsklasse passt schon mal und der CTA2 kommt auch nächste Woche. :clap:

  • #5

    Danke! Ich lebe mit der gleichen Gewichtsklasse und bin durch langwieriges probieren auf eine ähnliche Einstellung gekommen
    nur habe ich die Einstellung nicht dokumentiert.


    Kann deine Einstellung empfehlen.


    LG Friedy

  • #6


    Kann man deine erste Aussage so stehen lassen..... aus deiner Sicht sicher.... aber so ganz pauschal eher Nein.


    Mit der zweiten zitierten Aussage hast du ohne wenn und aber Recht!


    Mit DEINEM Setting, dass bei dir für Zufriedenheit sorgt, käme ICH bei meinem Fahrstil nicht zu recht.


    MOTORRAD verwendet dieses Setting auf der Landstraße (schwarz) - im Vergleich mein Setting bei Temperaturen unter 20°C in blau und über 20°C in rot


    Gabel
    Zugstufe: 2,25 Umdrehungen (2 1,75
    Druckstufe: 8 Klicks 8 6-7
    Vorspannung: 5 Umdrehungen* immer volle Vorspannung, da sie nur wenige mm höher kommt
    Luftdruck: 2,0 bar eher bei 2,3 bei allen Temperaturen


    Federbein
    Zugstufe: 10 Klicks 10 8-9
    Druckstufe: 12 Klicks 12 10-11
    Vorspannung: 6 Umdrehungen* immer volle Vorspannung da sie nur wenige mm höher kommt
    Luftdruck: 2,5 bar 2,5 2,8


    *Alle Umdrehungen von geschlossener Position aus gezählt


    Unterschiedliche Fahrer mit unterschiedlichen Fahrweisen, benötigen unterschiedliche Settings.


    Alle Werte unter identischen Umständen auf der gleichen Straße, der gleichen Kurve und den gleichen Reifen von mir ermittelt.

  • #7

    Manfred, da Du alle Umdrehungen von geschlossener Position aus gezählt hast, sind die Werte zunächst einmal nicht auf den ersten Blick vergleichbar. Ich habe mich an die Bedienungsanleitung angelehnt, damit das für jeden einzelnen nachvollziehbarer ist. Weshalb Honda nicht von der offenen zur geschossenen Position zählt ist mir eh ein Rätzel. Das jeder ein unterschiedliches Setup benötigt ist schon richtig, da jeder sein Moped individuell bewegt. Jeder kann mit meinen Angaben machen was er will, von mir aus auch mit Deinen Werten arbeiten. Tenor soll hier sein, dass es grundsätzlich sinnvoll und auch notwendig ist sich mit den Einstellungen des Fahrzeuges auseinander zu setzen, um in den vollen Fahrgenuss zu kommen.

    AT crf 1000 17èr. Und sonst? Bekennender Mopedmessi!

    Einmal editiert, zuletzt von RDThorsten ()

  • #8


    Nur die Vorspannung ist von der geschlossenen Position gezählt....


    Im übrigen ganz deiner Meinung!!

  • #9

    Verstehe ich das richtig?


    Du hast bei jedem Gewicht z.B. hinten das Stellrädchen immer ganz nach rechts (ca. 37 Klicks)?

    CRF1000D Tricolor SD06 TKC70, HEED Bunker, TomTom 410 + Navigon Cruiser :auto-dirtbike:

  • #10

    Darüber hab ich mich auch gewundert. Da wird sie dann hinten wohl kaum noch arbeiten, es sei denn der Manfred wiegt 180 Kilo (dug und weg) :D :D :D

    AT crf 1000 17èr. Und sonst? Bekennender Mopedmessi!

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