Ist "Africa" Twin noch politisch korrekt?

  • #61

    Du darfst alles öffentlich sagen (oder wie hier auch schreiben) nur wenn du Grenzen überschreitest gibt es eben außer dem Grundrecht der Meinungsfreiheit auch noch andere Gesetze und Rechte (von anderen) die zu beachten sind. Wenn du deine Meinung äußerst must du dafür grade stehen und nicht rumheulen das du doch nur deine Meinung gesagt hast.


    Die Meinungsfreiheit ist nicht erst neuerdings vielgelobt das war Sie schon immer auch schon zu Zeiten als es noch kein Internet mit “alternativen“ Fakten gab.


    Am besten sind echt diejenigen die Ihre Meinung kundtun aber gleichzeitig behaupten es nicht tun zu können. Ich schau mir manchmal die Tageschau an vor 20 Jahren an (als Wiederholung) und frage mich dann was denn früher alles besser gewesen sein soll. Ach ich hab vergessen die Medien haben ja schon damals gelogen.


    Zum Thema Lynchen wer läuft den mit Galgen durch die Gegend mit Politiker Bildern dran?


    Grüße


    Peter

  • #62

    Moin,

    ja den Eindruck habe ich auch.

    Vor lauter "political correctness" und Angst vor einem allegemeinen Shitstorm, halten sich die Meisten zurück und denken sich ihren teil.

    Ich bin 36Jahre mit dem §175 aufgewachsen und damit sexuelle Andersartigkeit differneziert zu betrachten.

    (ist erst seit 94 abgeschafft!)

    Nach wie vor habe ich grundsätzlich kein Problem mit den meißten, aber wenn es gegen Kinder ging oder sonstige Abartigkeiten wurden benannt und gebannt, irgendwann gehört der ein oder andere halt in die Klappse oder hinter Gitter.

    Wärend der großen Pause im Gym. haben wir gerne mal ein Morenkopfbrötchen beim Bäcker geholt und gegesen, das hieß halt so und dabei hat sich keiner etwas diskriminierendes gedacht.

    Inzwischen bekommt die Nachwuchstruppe ein Herzinfakt, wenn der Begriff Mohr oder Neger fällt, die meißten Duden bei mir zu Hause weisen das als normales Wort des deutschen Sprachgebrauchs aus.

    So what, kriegt Euch ein und bleibt mal normal, es ist nicht so einfach Wörter aus dem allgemeinen Sprachgebrauch zu tilgen, egal wie sehr sich eine Minderheit das wünscht.

    Mir rutscht heute auch noch ab und an das Wort Neger raus, aber nicht weil ich jemand diskriminieren will sondern nur um ein Afrikaner zu benennen.

    Sorry iss halt so.

    Gruß

    Th.

  • #63

    Was nützt mir, wenn ich eine Meinung äussern kann, aber wenn sie den Mainstream nicht gefällt, gar nicht in Erscheinung tritt. Und da kommen wir wieder zum eigentlichen, es werden nicht mehr Argumente getauscht sondern Bilder + laut schreien und schon habe ich recht. Um mal 2 Zitate zu bringen, Friedrich Engels sagte mal, "Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit" und Rosa Luxembourg, " Freiheit ist immer auch die Freiheit der Andersdenkenden". Ich glaube beide sagen alles!

  • #64

    Frei nach G. Orwell: Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.


    Das "Tilgen" von Wörtern und viele andere Dinge, die wir heute beobachten können, beschreibt Orwell in seinem Roman 1984. Für mich kein (wünschenswerter) gesellschaftlicher Fortschritt.

    CRF1000D, DCT, Rot, Rehöler und ein paar andere Anbauten

  • #65

    Die aufgeführten Zitate gelten eben für alle darum verstehe ich überhaupt nicht worüber Ihr euch aufregt?


    Wenn meine Meinung nicht verbreitet wird ist das dann schon Zensur? Hab ich darauf ein Recht? Das kapier ich nicht.


    Und (es geht immer weiter!) ja eben genau das ist es eine Weiterentwicklung was früher galt muss nicht gut gewesen sein und ein paar neue Dinge gefallen mir auch nicht. Auf welchen Duden berufst du dich denn? Erstausgabe von 1880 (sorry kein Angriff auf dich persönlich).


    Dann fallen schon wieder Begriffe wie Nachwuchstruppe, Mainstream. Sorry das erste ist ne Beleidigung und der bewußte Versuch der Diskreditierung und das andere möglicherweise die Mehrheit (natürlich von der Politik gesteuert weil ja alles Schafe sind) aber auf keinen Fall gibt es eine schweigende Mehrheit die alles wie früher haben will.


    Grüße


    Peter

  • #66

    Aha. Es herrscht also "Freiheit" die ihre "Grenzen" da hat wo sie von Gesetzen und den Rechten anderer beschränkt wird.

    Ich glaube wir beide interpretieren den Begriff "Freiheit" unterschiedlich. Zumindest in Bezug auf die Meinung.

    "Gerade stehen" im Sinne von.....was? Wenn ich sage dass ich Deutschen Schlager toll finde und dafür von Death Metall Fans Prügel beziehe, dann darf ich mich darüber nicht beschweren, weil das "Rumgeheule" wäre? Oder wie?

    Was für Konsequenzen hat es denn eine Meinung zu haben und wer entscheidet darüber welche Meinung konsequenzlos geäussert werden darf und welche nicht? Bin ich in der bildung meiner Meinung frei oder nicht?


    Ich bemerke die passive Aggression in Deiner Wortwahl wohl. Das lässt mich stark vermuten dass Du dieses Thema sehr emotional behandelst. Je nach Themenbereich kann ich zum Beispiel hier meine Meinung nicht sagen. Erstens weil ich dafür übelst beschimpft würde (sie widerspricht der politisch korrekten Mehrheitsmeinung), zweitens weil sie in Teilen nicht öffentlich geäussert werden darf, da sie gegen (momentan) geltendes Recht verstoßen würde. Was insbesondere deshalb erstaunlich ist, weil die rasant steigende Anzahl an Dingen die angeblich keine Meinung mehr-, sondern "Hatespeech" sind vermuten lässt, dass sowohl Gesetzgeber, wie auch die Gesellschaft mehr und mehr davon ausgehen, dass der durchnittliche Bürger über keinerlei nennenswerte moralische Integrität verfügt, um scheinbar negativ belastete Meinungen anderer zu hören oder zu lesen und sich gegen eine Annahme dieser zu widersetzen.

    Dafür ein Beispiel: Der Begriff "Neger" war für mich von Kindesbeinen an, die bezeichnung für einen Menschen mit dunkler Hautfarbe. Nichts weiter. Weder ich selbst, noch irgendwelche Leute die ich kenne haben mit diesem Wort irgendwelche negativen Eigenschaften assoziiert, er hatte eine rein neutral-deskriptive Bedeutung.

    Im ersten Schritt wurde nun erklärt, dass der Begriff "Neger" sehr wohl eine abwertende Bedeutung habe. Und zwar wurde das nicht von den Leuten behauptet die den Begriff benutzen (zum Beispiel mir), sondern hauptsächlich von denen die behaupten die moralische Deutungshoheit für die von anderen benutzen Wörtern zu besitzen. "Das sagt man nicht!" Und weil es anscheinend ein sehr wohltuendes Gefühl ist sich anderen moralisch überlegen zu fühlen, sprangen immer mehr auf diesen Zug auf, bis der Begriff "Neger" tatsächlich -sogar im Verständnis derer die in bisher neutral verwendeten- einen negativen Geschmack bekam und gleichsam öffentlich verpöhnt wurde. Was übrigens ein Beispiel für die effektivste Art von Zensur ist, nämlich die Leute dazu zu bringen sich selbst zu zensieren. Die berühmte "Schere im Kopf".


    Dieses Prinzip funktioniert so gut, dass mit steigender Anzahl der "moralisch überlegenen" der Druck auf Politik und Wirtschaft wächst, dem wachsenden Unbehagen großer Teile der Bevölkerung Rechnung zu tragen und tätig zu werden. Die "Negerkuss" darf nicht mehr so heissen, die "Zigeunersoße" wird umbenannt etc. Gleichzeitig werden Gesetzentwürfe auf den Weg gebracht um "Hatespeech" (was auch immer man darunter verstehen will) juristisch ahnden zu können und Konzerne wie Facebook sollen für die auf ihren Portalen veröffentlichten Meinungen haftbar gemacht werden können, was dazu führt dass ein Haufen pakistanischer Hilfsarbeiter am anderen Ende der Welt darüber entscheiden darf, was eine normale Meinungsäusserung ist, und was verbotene Hassrede. Eine Aufgabe an der selbst deutsche Juristen oft genug scheitern. Im Ergebnis werden Posts gelöscht weil darin angeblich "verbotene Wörter" vorkamen oder vollkommen berechtigte und neutral formulierte Kritik geübt wurde.


    Ich für meinen Teil bestehe auf mein Recht auf die Freiheit der Meinung. Und in Konsequenz gestehe ich dieses Recht auch ausnahmslos jedem anderen Menschen zu. Wenn mir jemand im persönlichen Gespräch erzählen würde dass er zum Beispiel Hitler und die Nazis toll findet, dann macht ihn mir das nicht sympathisch, aber ich werde ihn dafür nicht sanktionieren wollen. Er hat ein Recht auf diese Meinung. Wenn er jedoch als Konsequenz dieser Meinung entsprechend handelt, dann werde ich gegen diese Handlung sehr wohl etwas unternehmen.


    Besser oder schlechter sind subjektive Begriffe. Ja, nach meinem Verständnis von Freiheit gibt es Dinge die vor 20 Jahren noch besser waren als heute. Einige Dinge sind heute besser als vor 20 Jahren. Wenn man sich allerdings den Zustand der Welt heute ansieht und mit dem von vor 20 Jahren vergleicht, dann will mir keiner erzählen dass wir auf einem guten Weg sind den Planeten zu einem lebenswerteren Platz für alle Menschen zu machen. Also läuft da ja wohl irgendwas schief, oder nicht?

  • #67

    Setzt euch doch mal argumentativ auseinander und watscht nicht alles was anders ab mit "Hab ich immer so gemacht" oder "Ist halt so". Früher haben die Europäer sich ständig den Kopf weggeblasen, machen wir auch nicht mehr. Jede Zeit hat ihre Entwicklungen, und wenn die Gesellschaft sich jetzt in eine Gesellschaft mit mehr Toleranz und Achtsamkeit für Minderheiten entwickelt, dann ist das nunmal so.


    Ich finde es immer erschreckend, dass gerade die laut nach Meinungsfreiheit schreien und die angebliche Unterdrückung beschwören, die genau davon ausgiebig Gebrauch machen. Diejenigen die Fehler kritisch und argumentativ aufzeigen und an einem positiven Wandel der Gesellschaft interessiert sind oder einfach nur geltendes Recht ausüben werden nur zu oft niedergemacht, mit Drohungen überzogen oder schlichtweg ausgeladen. Es erscheint mir surreal, dass diejenigen, die das Gesetz und die geltende Ordnung am effektivsten unterwandern auch diejenigen sind, die für sich die Rosinen herauspicken wollen, aber nicht den Rest in Kauf nehmen möchten.


    Wenn ich ernst genommen werden möchte, dann muss ich schlichtweg auch meine Mitmenschen ernst nehmen. Und wenn ich kritisieren möchte, dann muss ich auch die Konsequenzen tragen. Aber genau das möchte viele Menschen ja offensichtlich nicht. Da fallen mir so einige Menschen in sozialen Medien ein die mit fragwürdigen Äußerungen auf sich aufmerksam machen, die fachlich gefährlich falsche Dinge behaupten und bei einfachsten Rückfragen geschweige denn Kritik sofort "Meinungsfreiheit" rufen oder sich als Opfer stilisieren.


    @Rotzeplom

    Na ja, Freiheit bedeutet auch Verantwortung. Wenn ich mir die Freiheit nehme etwas zu sagen oder zu behaupten, dann muss ich auch immer die Verantwortung für die Konsequenzen tragen. Und das gilt für jede Freiheit aber auch für alle Menschen. Ich glaube uns fallen genug Beispiele aus der Welt der Motorräder ein... Ich kann laut und rasant fahren, dann muss ich damit rechnen den Führerschein oder gar das Leben zu verlieren, oder wenigstens Stress mit den Anwohnern zu bekommen. Wenn sich die Metal-Hörer die Freiheit nehmen dich zu verprügeln müssen sie also dann die Konsequenzen für ihr Verhalten tragen. Das können wir doch jetzt unendlich so weiterspielen.


    Und als letzte Bearbeitung: Ich finde deine Erläuterung zum Begriff Neger interessant und spannend. Bei diesen Begriffen würde ich nur immer gerne noch wissen (nicht von dir, als generelle Information) woher Eigennamen stammen und ob sie ursprünglich mal mit dem Zweck der Diffamierung entstanden sind. Ich dachte zum Beispiel immer, dass Zigeuner aus "ziehende Gauner" entstanden ist. Ist es wohl nicht, wusste ich bis neulich aber auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Jetski ()

  • #68

    Nein. Weil das zwei völlig unterschiedliche Dinge sind.

    Dafür eine (subjektive) Meinung zu haben darf deshalb niemand sanktioniert werden, weil es ganz einfach keinerlei Auswirkungen auf andere Menschen hat. Die hat es erst dann, wenn aus dieser Meinung eine Handlung resultiert und diese Handlung darf dann sanktioniert werden. Ansonsten müsste man Menschen dafür bestrafen können was sie denken. Und so weit will es doch hoffentlich niemand kommen lassen.

  • #69

    Da sind wir uns doch einig. Ich denke die meisten Menschen haben eine eigene Meinung, und ich vermute die meisten davon haben eine variable Meinung die sie den äusseren Bedingungen anpassen.

  • #70

    ... und das ist in meinen Augen .... Mainstream ....

    solche Menschen, die ihr Fähnlein immer im Wind schwenken

    sortiere ich schnellstmöglich aus meinem näheren Umfeld aus.


    Entweder man hat eine Meinung, und steht dazu, oder .... tschüsss

    Gruß Klaus :atblue:


    Das Geheimnis des Glücks ist Freiheit; das Geheimnis der Freiheit ist Mut ... (Thukydides, griechischer Geschichtsschreiber, 5. Jahrhundert v. Chr.)

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