Beiträge von Reisender

    Es wird kontrolliert. Mein Freund Michael wurde dieses Jahr 120 € los weil er die Testa Assietta zwei Tage VOR der offiziellen Öffnung befuhr. Von einem Beitrag von Mike Moto weiß ich, dass er schon vor Jahren 750 € löhnen durfte für die Befahrung einiger nicht offiziell freigegebener Seitenstrecken der Testa - nachdem sich die Unterhaltung mit den beiden jugendlichen Parkwächtern sehr locker, geradezu freundschaftlich angegangen hatte.. Und in der Gemeinde wo ich im Friaul jedes Jahr zu Gast bin hat der Sohn des Hausbesitzers mit seiner CRF 450 für einen Geländeritt schon 450 € gelöhnt. Obwohl sein Vater der ehemalige Bürgermeister ist...

    Zum Glück aber gibt es in der Gegend asphaltierte Almwege die sich in einem solch üblen Zustand befinden dass man die Schotterpisten nicht mehr vermisst!

    Interessant. Mit diesem Forum habe ich vor ein paar Jahren ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hatte es gewagt, jemanden gegen die verbalen Attacken einer ganzen Meute in Schutz zu nehmen. Es ging um einen Rentner, der sich mit viel Interesse und Sachverstand in die Wissenschaft der Wartung moderner BMW´s eingearbeitet hat, unter Zuhilfenahme von Steuerungsprogrammen auf dem Laptop. Dies hat er ganz ausführlich und anschaulich in seinen Beiträgen dokumentiert, erntete aber statt Anerkennung nur Anfeindungen von Idioten ohne den geringsten technischen Hintergrund aber der vollsten Überzeugung von der Herrlichkeit der eigenen Meinung. Nachdem ich das mal klargestellt habe fiel die Meute brüllend über mich her. Spätestens da war mir klar, dass die Teilnehmer dieses Forums nicht zu einem konstruktiven Austausch fähig waren sondern auschließlich mit dem gegenseitigen Schulterklopfen ob der eigenen Genialität beschäftigt waren. Der Rentner hat nichts mehr von sich hören lassen... das war in meinen Augen die eigentliche Tragödie.

    Danach habe auch ich das Forum verlassen.

    Von der KTM-Rückrufaktion wegen defekter Kupplungsnehmerzylinder las ich auf motorradonline so vor ca. 14 Tagen - also etwa zweite Novemberwoche 2021. Das Anschreiben sollte dann wohl schon im Oktober rausgegangen sein. Bist Du nicht mehr in der Kundenkartei?

    Starke Vorstellung! Das imponiert mir mächtig, aus günstigem Rohmaterial und handwerklichem Geschick solche Perlen auf die Räder zu stellen. Das Gefühl wenn anschließend alles funktioniert ist einfach unbeschreiblich. Kaufen kann jeder (der das nötige Geld hat).

    Wahnsinn dieser Gabelhub. Wieviele mm waren das denn? 325? Offensichtlich die letzte Eskalationsstufe vor einem Luftkissenfahrzeug... :happy-bouncyyellow: Ich hätte nicht gedacht, dass die 1VJ so etwas nötig hat. Aber die Modifikation verdient gehörigen Respekt! :thumbup:

    Hallo Niklas! Mit Deinen Vermutungen liegst Du meiner Meinung nach in den meisten Fällen absolut richtig, die von Dir geäußerten Bedenken diskutiert man besser vor dem Kauf als danach.

    Ja, die AT ist schwer wenn es ins Gelände geht. Das tolle Fahrwerk bügelt zwar so manche Herausforderung einfach glatt, das ist aber vor allen denen nützlich, welche die nötige Kondition und Enduroerfahrung mitbringen. Gehörst Du so wie ich zu den eher "vorsichtigen" Enduristen die nicht alles mit Schwung unter die Räder nehmen spielt das Gewicht und die Beinlänge eine große Rolle. Auf der Straße hingegen ist die CRF völlig unproblematisch, fast schon geradezu langweilig perfekt. Aber sie ist wunderschön, absolut verlässlich und klingt zudem noch gut. Gerade letzteres trifft auf die T7 sicher nicht zu. Und über die Optik lässt es sich streiten.

    Was mich an der T7 allerdings am meisten stört ist die regelrechte Preisexplosion nach dem Holzhammermarketing welches die "Fachpresse" den potentiellen Kunden regelrecht eingebläut hat. Gestartet ist sie mit 9500 € und ließ die Hoffnung entstehen, nach wenigen Jahren eine gute Gebrauchte unter 7000 € bekommen zu können. Inzwischen kosten die Gebrauchten meist den ehemaligen Neupreis und Yamaha würde am liebsten nur noch die Rallyversion verkaufen die bis über 14.000 € einbringen soll! Das ist definitiv zuviel für eine Mittelklasseenduro mit einem sehr mittelklassigen Motor. OK, ich weiß, der Motor geht gut und das Fahrwerk macht Spaß - aber mit einer CRF ist sie absolut nicht vergleichbar. Die Honda spielt in einer ganz anderen Liga und deklassiert die T7 in jeder Beziehung. Die T7 hat vielleicht ihre Daseinsberechtigung, aber dann bitte zu einem dem Gebotenen passenden Preis. Die AT hat das eindeutig bessere Preis/Leistungsverhältnis. Aber man muss natürlich aufpassen.

    Ich habe im Januar 2019 für eine neue 2017er CRF mit einer 2018er Händlerzulassung genau 10.990 € bei einem offiziellen Hondahändler bezahlt, in Tricolor ohne DCT. Das war ein gutes Geschäft auf das ich drei Jahre warten musste. Aber für eine neue 1100er die 20.000 € - Schallmauer sprengen? Ich weiß nicht.

    Was ich Dir persönlich raten würde wäre erst einmal preiswert einzusteigen damit Du Erfahrungen sammeln kannst für den später erfolgenden großen Wurf. Damit meine ich die Anschaffung einer preiswerten Gebrauchtmaschine mit der Option, diese in etwa einem Jahr wieder ohne Verlust verkaufen zu können. Und da es "preiswerte" gebrauchte AT´s oder T7 eigentlich nicht gibt würde ich mir zunutze machen, dass sehr viele durchaus hochwertige und zuverlässige Motorradmodelle von der großen Masse der Motorradinteressenten einfach ignoriert werden weil sie gerade nicht "Hip" sind oder mangels ABS von der Wunschliste gestrichen werden.

    Als Beispiele nenne ich nur mal die V-Strom 650, wo besonders die Jahrgänge 2003-2006 erstaunlich zugkräftig und drehzahlfreudig agieren, ab 2007 wurde ihr per Euro3 leider einiges an Performance geraubt. Gut Erhaltene Exemplare sind für unter 3000 € zu bekommen und halten ewig. Die größere 1000er ist wiederum sehr viel unhandlicher und hat zudem massiv Probleme mit einem fehlkonstruierten Kupplungskorb.

    Unter den Einzylindern ist die schier unverwüstliche Suzuki XF 650 Freewind zu empfehlen, gut erhaltene Exemplare gibt es schon unter 2000 €. Vorziehen würde ich das Faceliftmodell ab 2001, aber abgesehen von behebbaren Scheinwerferproblemen ist auch der Vorgänger extrem standfest. Lediglich der allererste Jahrgang 1997 ist wegen Getriebeproblemen weniger empfehlenswert.

    Zugegeben sind das keine richtig geländegängigen Enduros, die Betonung liegt hier auf "Reisen". Aber geländetaugliche, leichte und dennoch potente Maschinen sind als Schnäppchen so gut wie nie zu ergattern und kosten als Gebrauchte ein mehrfaches ihrer damals wesentlich teurer verkauften mehrzylindrigen Altersgenossen aus der Tourerfraktion. Beispiele: Yamaha XT 660Z (nicht zu verwechseln mit der Vorgängerin XTZ 660), Suzuki DR 650 SE (die beiden letzten Buchstaben sind entscheidend) und Triumph Tiger 800. Selbst so kleine Mikroenduros wie die CRF 250 oder die KLX 250 S sind sauteuer, von der Yamaha WR ganz zu schweigen.

    Gebrauchte KTM oder Husqvarna empfehle ich prinzipiell nicht, hier muss man entweder gut schrauben oder sich regelmäßige Werkstattaufenthalte leisten können.

    Aber ich bin mal gespannt wie Du letztlich entscheiden wirst.

    Da gibt es wirklich große Unterschiede in unserer Wahrnehmung. Wenn ich unterwegs bin, denke ich eigentlich ständig an die mir anvertraute Technik. Ich höre die Geräusche des Motors, spüre sein Ansprechverhalten, die Vibrationen, die Arbeit der Federelemente - und freue mich dass alles so prima läuft, dass meine Pflege und Wartung so erfolgreich ist und entwickle dabei schon wieder Ideen für die nächste Inspektion oder Umbaumaßnahme. Als gelernter Mechaniker und Selbstschrauber seit vielen Jahrzehnten gehört das halt zu meiner Persönlichkeitsausstattung - neben dem Genuss der Landschaft, der Geologie und Botanik auf meinen Exkursionen. Dafür habe ich dann wiederum Defizite in Kunst und Kultur samt Städtereisen und eine ausgeprägte Abneigung gegen Marketing und deren Manipulationsversuche.

    Ich verstehe aber dass man auf Grund seiner persönlichen Biographie auch ganz anders aufgestellt sein kann was ja durchaus auch Vorteile hat. Auch wenn ich es allzu oft vergesse. Sorry! :handgestures-thumbupleft:

    Niklas geht eben gerade nicht negativ an die schönen Dingen des Lebens heran - er handelt dagegen verantwortungsvoll und vorausschauend wenn er sich bereits im Vorfeld einer kostenintensiven Entscheidung über mögliche Konsequenzen informiert statt dann hinterher herumzujammern - u. a. auch darin sollte ja der Sinn eines informativen modellspezifischen Forums liegen.

    Aber offensichtlich blenden viele der eigentlich so technikaffinen Motorradfreunde gerne die technischen Fakten aus um sich unvorbereitet und hormongesteuert in ein Lifestyleabenteuer zu stürzen. Für auftretende Probleme ist dann ja schließlich die Werkstatt zuständig...

    Ich blende jetzt einmal rücksichtsvoll all die Marken und Modelle aus, deren Käufern ich weniger Sachverstand als ein umso größeres Geltungsbewusstsein unterstelle. Das sind in der Regel aber genau die, welche in den Foren immer am meisten zu sagen haben.