Nach fast drei Wochen bin ich langsam wieder unter den Lebenden, meine Frau liegt immer noch im Bett; ihr Verlauf ist anders als bei mir, aber auch bei ihr scheint das gröbste nun vorbei zu sein. Dabei hatten wir noch Glück, dass wir (bis jetzt) keinen "schweren Verlauf" hatten. Nun; für mich war der schwer genug und ich bin noch lange nicht wirklich gesund: meine Atemwege sind geschädigt.
Nach einem Anfangs relativ mildem "Einstieg" mit zwar dauerndem, aber tiefem Fieber kam nach einer Woche, als ich gedacht habe, es jetzt dann vorbei, plötzlich der Hammer mit weit über 39° Fieber über Tage und Nächte hinweg und furchtbarer Entzündung der oberen Atemwege. Da wusste ich echt nicht, auf welche Seite es kippt und ob ich überhaupt nochmal rauskomme.
Jetzt ist das Fieber seit einigen Tagen vorbei; ich hatte natürlich Angst auf einen Rückfall. Mein Körper ist daran sich langsam zu erholen, die Kraft kommt langsam wieder zurück und ich kann wieder einigermassen klar und strukturiert denken. Ich habe das Haus seit dem 21.3. immer noch nicht verlassen, habe wirklich auch keine Lust dazu und immer noch echt Angst vor einem Rückfall wie ich das noch nie hatte, dass meine Atemwege wieder schlimmer erkranken. Ich habe früher viel geraucht, habe aber vor 20 Jahren massiv reduziert und bin seit etwa 10 Jahren vollständig weg davon. Wenn ich nur daran denke, dass ich jetzt noch rauchen müsste... ich denke wirklich, die Krankheit hätte mich dahingerafft.
Wir gelten nun als Immun, sind auf mindestens demselben Stand wie vollständig Geimpfte. Wir haben nun die Impfung "auf die harte Tour" erhalten.
Heute wäre ich eigentlich im Wallis auf einer Stauanlage. Es ist das erste Mal, dass ich eine Begehung aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.
Übermorgen habe ich Geburtstag, ich denke, das wird doppelt gefeiert. Dabei habe nicht mal mehr Lust, Alkohol zu trinken und Essen ist derzeit schlichte, minimale Nahrungsaufname, auf Fleisch hat mein Körper keine Lust mehr. Ich trinke normalerweise gerne Bier, Alkohol ist seit drei Wochen das letzte, auf das ich Lust habe.
Was ich noch sagen kann: diese Erkrankung mit übermorgen 58 Jahren, da wird sich meine Sichtweise auf einiges verändern.
Mein Rat an alle an Corona Erkrankten: schont euch. Nehmt euch Zeit. Erholt euch. Denkt an eure Familien. Wenn die Krankheit vorbei zu sein scheint: sie ist es nicht. Corona ist heimtückisch, im Verborgenen auf der Lauer liegend, mordend. Gebt dem Körper mindestens eine, besser zwei Wochen länger Ruhe, als ihr meint. Es wird euch niemand danke sagen, wenn ihr die Warnsignale eures Körpers ignoriert.
An dieser Stelle vielen Dank an Alle für die lieben Wünsche; in diesem Thread, per PN.
Viele Grüsse aus dem Schnee
Daniel
