Haltbarkeit Integralhelm und Empfehlungen

  • #31

    Das ist wohl ein typisches Problem von Fiberglas- und Carbonhelmschalen. Ich hatte diese Erfahrung auch mit meinem Ersten „Fiber“-Helm vor 25 Jahren gemacht. Danach hatte ich einen Nolan N19E mit Lexan/PE-/Nylon-Schale. Nach fünf Jahren intensiver Nutzung als Jugendlicher und zig Stürzen des Helmes von Sitzbank, Tisch, etc. habe ich mir einen neuen Helm gekauft. Wir wollten dann probieren, ob wir die Helmschale zerstört bekommen: mehrfach den Helm mit aller Kraft gegen die Bordsteinkante geschlagen : nichts … dann haben wir das Innenleben des Helms entfernt und uns auf den seitlich liegenden Helm gestellt und mit damals rund 70 kg drauf rumgewippt … nichts. Wir haben ihn mit normalen Mittel nicht kaputt bekommen.


    Seither habe ich mir nie mehr einen Fiberglas/Carbon/Faser-Helm gekauft, da die ja vielleicht 200 g weniger wiegen, ich aber glaube, dass ich beim Unfall evtl. nicht nur einmal mit dem Helm auf dem Boden aufschlage. Wie stark schützt mich ein „Fiber“-Helm noch, wenn er beim ersten Aufschlag reißt oder bricht?

  • #33

    Ich will da jetzt weder deinen Glauben diskutieren noch eine Grundlagendiskussion starten.


    Das Helmmaterial hat keinen signifikanten Einfluss auf die "Sicherheit" der Helmschale. Weder ist ein "Fiberglas-Helm" in irgendeiner Form durch "Bruch" nach dem ersten Aufschlag besonders gefährdet noch sind Thermoplasthelme von Haus aus "unsicher". Man muss aufpassen aus welchen Zeiten teilweise das historische Wissen stammt - vielleicht noch aus den Zeiten der guten alten DIN 4848.


    Wer sich heute einen neuen Helm kauft, sollte nach der ECE 22.06 schauen und der alten ECE 22.05 den Rücken kehren. Die Prüfvorgaben der ECE 22.05 sind gute 20 Jahre alt. Die Erkenntnisse aus diesen 20 Jahren münden jetzt in die ECE 22.06 und bieten ein Stück mehr Sicherheit. Um bei dem Argument von "powermanager" zu bleiben. Die Zweitschlagfestiggkeit der ECE 22.05 durfte nur an definierten Punkten gemessen werden, bei der 22.06 kann er beliebig auf der ganzen Helmschale gewählt werden. Bei der 22.05 konnte der Hersteller z.B. die Schale "optimieren" - bei der 22.06 ist das nicht mehr möglich.


    https://www.motorradonline.de/ratgeber/helmnorm-ece-22-06/

  • #34

    Interessanter waere gewesen, die Innenschale nach dem Sturz zu untersuchen, die sich bei einem Sturz plastisch verformen soll. Sie entscheidet, ob ein Helm ablegereif ist, auch wenn es aussen keinen Riss gibt.

    Es gibt immer wieder Diskussionen, ob die amerikanische SNELL Norm, die mehrere Auschlaege fordert, nicht zu Helmen fuehrt, die zwar viel aushalten, aber den Aufschlag letztlich nur wenig daempfen.

    Das wird in diesem Fortnine Video nett erklaert:

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    Die Idee ist, dass ein Motorradfahrer meist nur einmal hart aufschlaegt. Dafuer gibt es aber viele leichtere Aufschlaege , wenn man bspw. ueber die Strasse kugelt. Ein ECE Helm haelt den einen Schlag auch aus, punktet aber darin, die auf den Kopf uebertragene Energie besser zu daempfen. Die ECE Norm wurde uebrigens gerade ueberarbeitet, aktuell sind wir bei ECE 22.06.

    (Andersrum kannst Du Dich an der SNELL Zertifizierung orientieren, wenn Dir persoenlich mehrfach-Aufschlaege wichtiger sind.)

    Auch ganz interessant:

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  • #35

    Ich kenne diverse Fahrer die eine "älteren" Helm zur Seite legen damit Mitfahrer dann einen Helm haben. Im Ausland habe ich auch öfter gesehen daß nur derdiedas Familienoberhaupt*in einen Helm trägt und die ganze Familie ohne Helm mitfährt. Ob ein Ritter damals der Edeldame seinen Helm für eine gemeinsamen Ritt aufgesetzt hätte wage ich zu bezweifeln. In Spielfilmen machen die das nicht.

  • #36

    Sofern sich das nicht in den letzten paar Jahren geaendert hat, gilt bspw. in Indien die Helmpflicht nicht fuer Mitfahrer.

  • #38

    Ich habe heute meinen Blauer Loft Fluo von 2014 aus dem Keller geholt - und nach eingehender Prüfung beschlossen, ihn wegzuwerfen.



    Der Helm hat eine lackierte Thermoplastschale, die noch wie neu wirkt. Auch der Styroporkern ist noch gut beieinander. Allerdings ist die Innenpolsterung komplett zerfallen. Ich bin den Helm zwischen 2014 und 2018 gefahren, danach lag er nur noch im Keller. Offenbar hat der Schweiß den Schaumstoff im Innenfutter zersetzt.


    Ich habe einen Moment überlegt. Der Blauer Loft ist baugleich mit dem Caberg Sintesi, ein Innenfutter für den Sintesi ist noch für rund 50 Euro zu bekommen. Allerdings ist mir bei dem Blauer etwas passiert, was ich aktuell auch bei meinem Schuberth E1 habe: Das Pinlock-Visier hat nach ein paar Jahren seine Spannkraft verloren, die Silikondichtung hat nicht mehr sauber abgeschlossen. Das Visier wäre auch fällig. Mit 100 Euro wäre ich also dabei - und Louis verkauft aktuell nagelneue Caberg Sintesi für 129 Euro;-)

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