Alles anzeigenWo ist deren Vorteil - wenn es nicht die BAB ist ?
Nun ja, Wenn man beispielsweise im Soziusbetrieb unterwegs ist. Oder reichlich beladen. Ich persönlich schätze das Drehmoment, wenn man aus den Kurven beschleunigt oder zügig überholen kann. Es gibt schon ein paar Vorteile in der Literklasse.
Ich gebe dir jedoch Recht: Es geht auch ohne. Ich mache auch mit meiner alten Dicken Touren. Dann stellt man sich entsprechend drauf ein, fährt ganz anders. Ich gondle unfassbar gern mit meiner betagten Super Tenere durch die Prärie, liebe es, wie der alte Vergasermotor vor sich hin säuselt, es nach Benzin riecht; da schätze ich die Entschleunigung, wie du auch. Eine freilich andere Art des Reisens. Das Krad hat auf jeden Fall noch Charakter.
Auf längeren Touren weiß ich dann aber wieder die Vorzüge der unaufgeregten CRF1100 zu schätzen. Die Mehrleistung, das Fahrwerk, Apple Carplay, die Griffheizung oben in den Bergen oder hoch im Norden, die kaum zu spürenden Vibrationen im Vergleich zur XTZ. Das ist, als steigt man aus einem Auto aus den 90ern in einen aktuelles Fahrzeug.
Und ich will hier keinesfalls die alten/einfachen Fahrzeuge verteufeln. Im Gegenteil. Ich fahre ja nicht ohne Grund noch die XTZ 750 und einen W124. Old but Gold.
Die sagenumwobene Eierlegende Wollmilchsau gibt es halt nicht - nur Motorräder für die jeweiligen Zwecke und Ansprüche. Doch die Reiseenduros kommen diesem Nimbus dann doch schon sehr nah. Allein die persönlichen Vorlieben geben den Ausschlag, ob es die eine oder die andere wird. Schlecht ist doch heute eigentlich beinah kein Motorrad mehr. Schon gar nicht aus Japan.