Mindestens 95% aller in Deutschland verkauften Schutzkleidung landet nach einer gewissen Tragezeit in der Mülltonne, ohne je einen Unfall gehabt zu haben. Und auch an diesem Wochenende kommen 99,9% aller Motorradfahrer wohlbehalten zu Hause an. Darüber berichtet nur niemand. Schutzkleidung wird entsorgt, weil der Reißer kaputt ist oder der Bierbauch nicht mehr rein passt. Der Unfall ist und bleibt die große Ausnahme.
Wie seid Ihr geschützt? Mit Brustprotektor oder Protektorenweste bzw. Jacke oder zusätzlich mit Airbag?
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#23 Einfach mal n Rundgang am frühen Sonntag Nachmittag durch die Notaufnahmen machen
Selbst wenn da einige liegen, kommen viele Tausend heil zu Hause an.
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#24 Selbst wenn da einige liegen,
Und die hälfte davon müßten da nicht liegen, hätten ambulant behandelt werden können, wenn sie
a) Schutzkleidung getragen hätten
b) besser aufgepasst hätten ( defensiver gefahren)
c) die anderen Verkehrsteilnehmer woanderes gewesen wären
d) besser kein Leitpfosten,,Bordsteinkante,Straßenschild,Baum genau dort getroffen hätten
e) etc.
f) womit hatte ich nochmal angefangen ?
Es geht darum die Auswirkungen zu minimieren, und nicht wieviele durchgekommen sind.
Und in manchen fällen hilft leider auch das nicht mehr
Was nicht heißen soll das ich immer voll aufgerüstet fahre, Aber wesentlich defensiver wenn nicht
Manche müssen aber auch erst auf die Schnauze fallen, um zu merken, das sie nicht unzerstörbar sind
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#25 Und die hälfte davon müßten da nicht liegen, hätten ambulant behandelt werden können, wenn sie
a) Schutzkleidung getragen hätten
b) besser aufgepasst hätten ( defensiver gefahren)
c) die anderen Verkehrsteilnehmer woanderes gewesen wären
d) besser kein Leitpfosten,,Bordsteinkante,Straßenschild,Baum genau dort getroffen hätten
e) etc.
f) womit hatte ich nochmal angefangen ?
Es geht darum die Auswirkungen zu minimieren, und nicht wieviele durchgekommen sind.
Und in manchen fällen hilft leider auch das nicht mehr
Was nicht heißen soll das ich immer voll aufgerüstet fahre, Aber wesentlich defensiver wenn nicht
Manche müssen aber auch erst auf die Schnauze fallen, um zu merken, das sie nicht unzerstörbar sind
Ich bin ja Deiner Meinung. Aber Du verallgemeinert und spekulierst.
Das hätte wäre wenn gilt auch für Fahrradfahrer und Fußgänger. Und die haben keine Schutzkleidung.
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#27 Also Lob ans Forum, das scheint immer noch konstruktiv abzulaufen!
Back 2 topic please.
Es ging doch hier darum, was man selber benutzt.
Jeder kann sich frei nach seinem Sicherheitsbedürfnis einkleiden.
Die Frage welche Sicherheit "sinnvoll" ist, ist aus meiner Sicht zum einen Teil philosophischer und zum anderen Teil stochastischer Natur.
Da sind Zahlen immer ganz praktisch, beste Beispiel ist der Gurt, dann der Airbag beim Auto. Da gab es eine gewisse heftige Tendenz bei Autounfällen und es hat sich etwas durchgesetzt. (Passive Sicherheit mal ganz außen vor).
Aber deswegen kann ja jeder gerne seine persönlichen Erfahrung mitteilen, nicht jeder Unfall füttert zum Glück die Statistik.
Gerne kann man das aber mal versuchen zu elaboriere, in welcher Fahrsituation wahrscheinlich welcher Schutz "angemessener" ist, um mit gewisser Wahrscheinlichkeit wieder heil zu Hause anzukommen
Vielen Dank für eure Meinungen und Ansichten! -
#28 Wie warm wird es, wenn draußen ca. 30°^ ist? Ich habe dein Protektorenwest gesehen. Ist es luftig?
Die Jacke selbst ist ein elastisches Netzgewebe, welches die Luft durch läßt. Im Bereich der Protektoren wird es bei 30 Grad schon recht warm, sprich man kommt durchaus ins Schwitzen. Für extrem warme Tage, habe ich mir eine einzippbare Kühlweste besorgt.
Grüße aus dem wilden Süden,
Allgeier72
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#29 Ich hatte mir vor 2 Jahren als Wiedereinsteiger nur eine Schildkröte (Nierengurt + Rückenprotektor) gekauft und meine 25 Jahre alte Textilkombi getragen. Die war allerdings komischerweise passungenau geworden (dabei bin ich gar nicht mehr gewachsen) und dann war das Futter rissig und jeder Regenschauer lief 1x quer durch die Kombi.
Egal. Habe die Kombi 1:1 gegen ein neueres Modell von Louis von der Stange getauscht (Vanucci) mit integrierten Protektoren. Dann habe ich auch die Schildkröte gegen einen in der Jacke integrierten Rückenprotektor getauscht. Ich denke zwar, dass die Schildkröte weniger verrutscht und auch den Steiß besser schützt, aber das wurde einfach zu warm im Sommer.
Zusätzlich habe ich mir noch eine Mesh-Kombi, ebenfalls von der Stange bei Louis (Pro Biker) gekauft mit gleicher integrierter Ausstattung.
Also nichts besonderes. Ich bin aber auch der Meinung, dass Du im Fall eines Sturzes/Unfalls eben genau die Art Schutz benötigst, die zum Sturzgeschehen passt. Ich habe von Leuten gehört, die es bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn zerlegt hat und nach 200 Metern des freien Schlidderns aufgestanden sind und sich die Lederkombi abgestaubt haben. Andere erwischt es eben ganz anders mit schlimmsten Folgen.
Aus eigener Erfahrung möchte ich noch mal meine beiden Unfälle beschrieben.
1993 - Landstraße - bin ich in die B-Säude einer S-Klasse eingeschlagen (der Senior hatte mir die Vorfahrt genommen). Ca. 60 km/h gefahren, nach der Vollbremsung mit ca. 30 km/h eingeschlagen. Meine Sozia drückte mich auf die Dachkante und nahm mich zum Glück als Abflugrampe über das Auto. Sie kam mit einer Gehirnerschütterung davon.
Meine Kleidung: Integralhelm, Jeans, T-Shirt, Slipper (Jaja, ich war jung ...).
Ergebnis: Anriss Kreuband links, etwa 60 Stiche in der linken Hand und Arm (Glasspiltter des Fahrerfensters), Kieferbruch (!), ein Eckzahn abgebrochen.
Fazit: Schutzkeidung hätte mir natürlich die Fleischwunden vermieden und evtl. das Knie geschont. Dumm gelaufen war das mit dem Kiefer. Ich blieb wohl – von meiner Sozia angeschoben – mit der Hüfte am Lenker hängen und prallte offensichtlich von oben auf die Dackkante des Mercedes. Dabei muss das Gurtschloss meines Helms den Kiefer durchgedrückt haben.
Das zeigt, dass die Unfallfolgen sehr spezifisch sein können und man Glück oder Pech bei der Wahl seiner Ausrüstung haben kann. Ganz klar, dass ich mit Jethelm kaum eine Überlebenschance gehabt hätte.
2006 - Innenstadt - hatte ich einen ähnlichen Kontakt mit einem Vollpfosten, der unvermittelt zu einem U-Turn über 5 Spuren ansetze. Wieder in die B-Säule, diesmal alleine und mit freiem Flug über das Autodach. Als ich die Transalp aufheben wollte bemerkte ich, dass mein rechtes Handgelenk gebrochen war. Ob beim Aufprall oder dem folgenden Sturz weiß ich nicht mehr.
Kleidung: Textilkombi mit integrierten Protektoren, Stiefel, Integralhelm.
Ergebnis: außer dem Handgelenk keine weiteren Blessuren.
Man wir die Geschicke nie ganz lenken können. Sicher geht immer noch mehr Schutz, aber wenn es dumm läuft bringt das dann auch nichts im speziellen (Un)fall. Für mich muss noch die Balance zwischen Schutz und Vergnügen stimmen. Und natürlich muss man zwischen Alltag, Tour und z.B. Offroad oder Rennstrecke (Kurventrining), etc. unterscheiden. (Wobei ich alles in der genannten Ausstattung gefahren bin. Ginge aber sicher besser).
Auf dem Weg ins Büro trage ich z.B. nur Textiljacke, Bikerjeans mit Knie-Protektoren und BIker Boots.
Just my 2 Cents ...
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#30 Danke für deine ausführliche Schilderung.
Dass man bei so einem Crash am besten irgendwie aufstehen / in den Raasten hochspringen / vom Möp trennen sollte hab ich mir persönlich gedanklich zum Ziel gemacht und bisher nie gebraucht zum Glück (ob man es in der Schrecksekunde überhaupt umsetzen kann mal ganz zu schweigen).
Aber an so einen Unfall mit Sozia zusammen hab ich tatsächlich noch nie groß gedacht.
Da kann man vermutlich eh nix machen, oder?
(Ich schweife dann jetzt auch mal ab )
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