Beim lokalen oder entfernten Händler kaufen?

  • #11

    Warum keine Africa Twin aus 2022 von privat kaufen, wenn das Teil noch bis 2024 Werksgarantie hat und diese auch noch evtl. zu verlängern ist ?

  • #12

    Tut mir leid, muss ich widersprechen.


    Ich habe meinen gebrauchten Toyota von einem Toyotahändler rund 50 km entfernt gekauft, er hatte das Auto im Angebot, das ich haben wollte. "Mein" Toyota-Händler, zu dem ich bis dahin noch gar keine Geschäftsbeziehungen hatte, hatte das Auto nicht. Der Verkäufer hat das Auto seitdem nicht mehr gesehen, der Toyota-Händler vor Ort macht seitdem ein Geschäft mit mir, weil ich ihm jedes Jahr das Auto zum Service bringe.


    Die allermeisten Fahrzeuge, die ich in meinem Leben gefahren habe, wurden nicht in dem Betrieb gewartet, der sie ursprünglich mal verkauft hat, wieso sollte ich das auch tun? Und natürlich würde ich auch eine AT, die ich in Kyritz an der Knatter gekauft und per Spedition nach Augsburg habe liefern lassen, in Augsburg beim FHH warten lassen, daran verdient der auf die Dauer mehr als am Verkauf.


    Was mir eher Sorgen bereiten würde, sind solche Sachen, wie ich sie hier gelesen habe: Da wurden ATs mit schief stehenden Lenkern oder verzogenen Verkleidungen ausgeliefert. So ein Motorrad kommt ja beim Händler halb fertig in einer Kiste an, die Endmontage macht er selbst. Wenn da was daneben gegangen ist, kann man es bei einem Händler am Ort schnell reklamieren, ihm den Bock auf den Hof stellen und es beheben lassen.


    Und was Garantie und Gewährleistung angeht: Die Hersteller-Garantie läuft ab Erstzulassung. Wenn ich einen neuen Bock aus Kyritz an der Knatter in Augsburg erstzulasse, habe ich eine Werksgarantie, einzulösen bei jedem Honda-Händler. Ist das Ding eine Tageszulassung und steht seitdem schon zwei Jahre rum, ist die Honda-Werksgarantie abgelaufen. Der Händler muss aber in jedem Fall Gewährleistung geben. Viele Händler werben sogar mit zwei oder drei Jahren Gewährleistung. Nur: Was nützt mir eine Gewährleistung eines Händlers, der 500 km weg ist? Wenn ich den wegen eines Problems anrufe, sagt der mir: "Kein Problem, kommen Sie vorbei..."


    Ich hatte vor 25 Jahren mal zwei (für meine Verhältnisse) teure Gebrauchtwagen, den einen hatte ich am Bodensee gekauft und auf eigener Achse abgeholt (geht bei der Entfernung ja noch). Für die Autos hatte ich eine Gebrauchtwagengarantie, das war eine Reparaturversicherung (die habe ich vor allem bei einem der beiden Autos auch dringend gebraucht). Gibt's sowas heute noch?


    Und was die Wertschätzung für den lokalen Handel angeht: Wenn die eine Differenz von 2.000 Euro ausmacht, dann stellt sich die Frage, wer hier wen nicht wertschätzt.


    @Leahpar Weil du gefragt hast: Meine Traum-AT wäre eine schwarze AT in den 2022er Farben (mit rotem Rahmenheck), mit einem Kunststoff-Koffersatz (Topcase brauche ich nicht), mit Hauptständer, mit Kettenöler und mit hoher Sitzbank. Den Öler und die Sitzbank könnte man natürlich auch später nachrüsten (und sich die Sitzbank über den Winter nach Maß fertigen lassen). Koffersatz hätte ich am liebsten gleich mit dabei wegen gleichschließender Koffer, und den Hauptständer bräuchte ich auch am liebsten gleich, weil ich den Bock sonst nicht in meine Garage bekomme. Wenn's eine 2023er wird, dann eben schwarz ohne roten Rahmen. Tricolore würde ich nehmen, wenn es nichts extra kostet, rot eher nicht. Ich möchte am liebsten eine neue Maschine oder eine Tageszulassung, eher keinen Vorführer, der schon ein paar hundert Kilometer unsensible Testfahrten hinter sich hat.

  • #13

    Also

    - erstens habe ich nicht von mehreren 100km gesprochen

    - zweitens muss auch ich gucken wo mein Geld bleibt (dein besispiel mit 1000€ unterschied war hoffentlich übertrieben

    - drittens gebe ich jedem eine Chance indem ich nach einem guten Kurs frage und ob man sich irgendwo trifft

    - viertens unterstütze ich den Händler ja damit, dass er Reparaturen / Service durchführt (da verdient man imho besser als am Verkauf)

    - fünftens hatte „mein Händler“ das gewünschte Bike nicht

    - sechstens kann ja wohl jeder selber entscheiden ob er lieber seine Zeit und / oder sein Geld für den Kauf investiert.


    Ach und die Chemie muss stimmen. Für mich besonders wichtig. Wer zu mir unfreundlich oder herablassend ist oder in meinen Augen „keine Ahnung“ (muss man jetzt nicht ausdiskutieren) hat, kann kein Geschäft mit mit machen - oder zumindest nur ein Mal.

  • #14

    Der Kauf beim Händler vor Ort ist mir mittlerweile auch wichtig und ein paar Euro Aufpreis wert (obwohl ich mich diesbezüglich nach kurzem Gespräch auch noch nie beschweren konnte - auch bei MB nicht) - warum?

    Sicher hat man beim Hersteller Garantie, aber die Motivation schnell zu helfen ist beim Händler „ausgeprägter“, wenn er das Teil auch verkauft / daran etwas verdient hat.

    Mein bestes Beispiel: KTM 1290 Superadventure S im März 2018 von meinem Händler ausgeliefert bekommen. Im Juni wollte ich zum Nordkap. Zwei Tage, bevor die Fähre ging, das Bike gepackt - elektrisches Fahrwerk eingestellt und eine nette Ölpfütze am Vorderrad entdeckt.

    Meinen Händler angerufen - der kam am gleichen Tag mit Transporter und brachte mir die reparierte Kiste am anderen Morgen zurück. Ich konnte meine Tour wie geplant starten. Unterwegs Problem mit dem Elektronik-Klump - ich konnte Ihn jeder Zeit anrufen und er hat versucht am Telefon zu helfen - diese Motivation sehe ich bei Fahrzeugen, die „außerhalb“ gekauft werden eher weniger…

    „Diskutiere nie mit einem Idioten! Er zieht Dich auf sein Niveau herab und schlägt Dich da durch Erfahrung.“

    2 Mal editiert, zuletzt von Hallenser ()

  • #15

    Ich hatte alle Honda Händler der Umgebung, gefühlt halb NRW, um ein Angebot meiner Wunschkonfig gebeten, mit dem aktuellen Liefertermin. Es gibt ja jede Menge Honda Händler, ich hatte mich ja auch für ne Tiger 900 Rally Pro interessiert und bei Triumph sieht das Händlernetz ganz anders aus...

    Ich hatte Glück und ein Honda Händler in der Nähe, wo ich bereits schon mal eine gebrauchte Maschine gekauft hatte, hatte das beste Angebot gemacht, zudem einen zeitnahen Liefertermin meiner AT in der Pipeline.


    Ich finde es völlig okay zu vergleichen und vielleicht auch einen Händler zu nehmen, der ne Stunde Fahrt entfernt ist, wenn man Geld sparen kann.

    Eine aus Bayern, Hamburg oder Berlin ungesehen zu bestellen und anliefern zu lassen, würde ich auch nicht wollen...

  • #16

    Sehe ich genauso. Bei ersten Gespräch im April waren meine beiden Bremer Händler nicht verhandlungsbereit. Und der nächste in Zeven auch nicht. Dann habe ich 3 seriöse Vergleichsangebote deutschlandweit eingeholt und bin damit zu dem mir am kompetentesten Händler hier vor Ort gefahren und ihm in einem seriösen und respektvol geführten Gespräch erklärt, dass es mit nicht auf die letzten 300 Euro ankommt, ich aber ein gewisses Entgegenkommen in Richtung der Vergleisangebote erwarte. Und siehe da, wir wurden uns einig und ich bin glücklich. 1000er Inspektion gab's kostenlos dazu. Und eine schicke Transalp als Leihmaschine für den Tag der Inspektion ebenfalls. Und im Rahmen der Inspektion hat man mir ohne Mehrkosten noch das 12:V Kabel meines Tomtom professionell verlegt und an Klemme 15 Zündung Plus angeschlossen. Das nenne ich Topservice. Dafür Verzicht ich gerne auf die letzten paar hundert Euro und das Risiko des Fernkaufs.

  • #17

    Ich will ja nicht lästern, aber ich glaube, dass man bei einer KTM auch eine sehr stabile Beziehung zu einem kompetenten Fachhändler braucht;-) (nicht böse sein, ich bin BMW-Fahrer, die sind Neckereien gewohnt).


    Die "paar Euro" sind ja leicht zu beziffern. Eine 2023er AT mit DCT in ballistic schwarz kostet bei Honda laut Liste 16.490 Euro. Wenn ich da einen Kunststoff-Koffersatz und einen Hauptständer dazukonfiguriere, bin ich bei 17.814 Euro (was ich einen ziemlichen Batzen Geld finde).


    Mein Händler in Augsburg hat eine solche AT (allerdings ohne die Extras) im Showroom stehen, und das Preisschild zeigt exakt den Listenpreis.


    In problemloser Selbstabhol-Entfernung steht eine AT als Tageszulassung vom März für 15k, macht knapp 10% Ersparnis - oder das Geld für die Koffer. In Hessen (gut 400 km weg) steht eine AT mit 2 km auf der Uhr für 13.8k, das sind dann gegenüber dem aktuellen Listenpreis schon 16,5%. Allerdings ist das Mopped erstzugelassen im Juni 2021, was den Vorteil hat, dass sie das hübsche rote Rahmenheck hat - und dass die Werksgarantie abgelaufen ist. Und was nütz mir eine Händler-Gewährleistung eines Händlers, der 400 km weg ist?


    In Euskirchen bei Bonn steht eine AT in der schicken blauweißen Sonderfarbe, hat 1.900 km gelaufen, mit Koffern und Hauptständer, soll 15.5k kosten. Aber das ist über 500 km weg...


    Roman Der Tipp mit den bundesweiten Vergleichsangeboten ist gut, danke. Man darf ja auch nicht vergessen, dass ich, selbst wenn ich den Handel komplett am Telefon mache (was ich angesichts des Preises recht strange fände), immer noch ein paar hundert Euro Kosten für die Spedition hätte.

  • #18

    Was hat manisch unter „blauweißen Sonderfarbe“ vorzustellen? Eine umlackierte mit Rothman Design? Oder meinst Du das „Glintwaveblue“, das keine Sonderfarbe darstellt?


    Grüße aus dem wilden Süden,

    Allgeier72

  • #19

    Vermutlich meint er ne Tricolor, und Sonderfarbe vielleicht weil sie Aufpreispflichtig ist... :think:

  • #20

    Hab mir meine ATAS 2020 bei einem ca. 100km entfernten Händler neu gekauft, da sie fast 1000 € günstiger war als der Händler vor Ort( ca.35km entfernt). Der Händler vor Ort hat es nicht nötig vom Listenpreis abzuweichen, da er so gut verkauft und das bei den Hausmarken Honda und Triumph.

    Ähnlich halte ich es bei Inspektionen. Wenn Wartezeit auf einen Termin und/oder Preis zu hoch sind, rufe ich einen anderen Händler im Umkreis von 100km an.


    Dadurch stirbt auch kein Händler aus. Vielleicht eher im Gegenteil, da der Händler mit freien Terminen und besserem Preis/Leistungsniveau froh darüber ist, Lücken gefüllt zu bekommen.


    Ob man persönliche Bindung zu seinem Händler, Versicherungsvertreter, Banker, usw. möchte oder nicht, kann ja jeder für sich selbst entscheiden.

    Ich habe dadurch noch keinen Vorteil gehabt und verzichte mittlerweile darauf mich auf eine Anlaufstelle zu konzentrieren.

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