Folgen eines Missgeschicks...

  • #1

    Im Juni waren meine Frau und ich mit der ATAS ein paar Tage auf Rügen. Dabei fiel mir beim Einrasten des Lenkerschlosses blöderweise mein Klapphelm vom linken Spiegel der Maschine runter auf den Asphalt vom Parkplatz. Also schätzungsweise aus 1,50m Höhe - shit happens. Er kam aber irgendwie federnd auf und ich konnte hinterher keinerlei Macke im Lack oder auf dem Visier entdecken. Also gedacht: Puh, Glück gehabt und ihn munter weiter benutzt...

    Vergangene Woche war ich mit der ATAS in Italien und der Öffnungsmechanismus (zwei Tasten die beim Öffnen gegeneinander verdrückt werden müssen) meines Klapphelms ging irgendwie immer schwerer. Auch da habe ich mir noch nichts weiter gedacht und wollte mir, wenn ich zu Hause bin, die Mechanik mal ansehen bzw. ein wenig schmieren. Schließlich war ich oft im Regen unterwegs in letzter Zeit...

    Zu Hause angekommen versagte die Entriegelung dann völlig und ich musste mir den Helm mit sanfter Gewalt von der Birne ziehen.

    Gestern habe ich dann mal die Innenverkleidung gelöst um die Entriegelungsmechanik anzuschauen. Was ich dort sah habe ich mal für die Nachwelt festgehalten:



    Der interne Schlagdämpfer aus Hart-Schaum war mittig gebrochen! Dadurch gingen die durch den Schlagdämpfer geführten Entriegelungstasten immer schwergängiger weil sie nicht mehr vernünftig geführt wurden und verkantet haben.

    Den Helm (gerade mal 2 Jahre alt) werde ich komplett ersetzen müssen, ein Neuer ist schon bestellt. Ich zeige Euch das nur weil ich es nun (im Nachhinein) für wichtig erachte, einen Helm mit Sturzschaden mal intensiv anzuschauen oder besser gleich zu entsorgen. Und damit meine ich nicht nur einen Sturz des Fahrers selber sondern auch nur den des Helms - wie in meinem Fall. Wäre ich auf meiner Reise durch Norditalien bei einem Unfall auf das Kinnteil meines Klapphelms gefallen hätte der Helm mir nicht mehr vernünftig helfen können fürchte ich.

    Und ja - ich kannte die Regel dass man einen solchen Fallschaden ernst nehmen sollte schon lange. Ab jetzt werde ich sie auch beherzigen.


    Kleiner Nachtrag falls es interessiert: Der Helm ist ein Nolan N100-5 plus.

    Viele Grüße


    Holger


    Africa Twin CRF1100L ES (SD13, 2024)

  • #2

    Ja so ist das nach in einem Schadensfall.


    In der Industrie, in der ich tätig bin, gilt folgender Grundsatz für einen Unfall mit "PSA" (persönliche Schutzausrüstung; wie Auffanggurt, Falldämpfer, Höhensicherungsgerät usw.):


    Alle beteiligten und angezogenen Schutzaus-, bzw Einrichtungen werden nach einem Unfall/Absturz entsorgt.


    Jetzt würde ich dieses bei einem herabfallenden Helm nicht direkt 1:1 übertragen, aber was ich immer machen würde, ist (insbesondere bei hochwertigen, teuren Helmen) diesen Helm ggfls. zum Hersteller zur Überprüfung und Instandsetzung einschicken um sicher zu gehen.


    Ist der Aufwand dafür im Vergleich zu Neupreis zu hoch, bin ich voll bei dir: Neuer Helm und fertig! :handgestures-thumbupleft:


    lg

    hoffi69

    Honnert Brozend Sejerlänner:happy-partydance:

    5 Forumstreffen 2019-2023 :romance-grouphug:


    Eat, Ride, Sleep. Repeat :handgestures-thumbupright:

  • #3

    An Einschicken zum Hersteller habe ich auch erst gedacht, es aber in Anbetracht dessen dass er dann sicherlich wochenlang weg ist wieder verworfen. Ich habe leider keinen vollwertigen Zweithelm und die Saison ist mitten im Gange...

    Viele Grüße


    Holger


    Africa Twin CRF1100L ES (SD13, 2024)

  • #4

    Die andere Frage wäre auch gewesen, ob der Hersteller überhaupt eine Reparatur vornehmen würde. Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen,. Der Austausch des Innenlebens ist das eine. Wie sieht es mit nicht sofort zu sehenden Mikroschäden in der Helmschale aus? Dafür legt der Hersteller sicher nicht die Hand ins Feuer. :twocents-mytwocents:


    Grüße aus dem wilden Süden,

    Allgeier72

  • #5

    In meiner 40ig jährigen Motorradkarriere habe ich eins immer gehört: Helme die auf den Boden knallen müssen entsorgt werden.

    Auch wenn ich es nicht immer gemacht habe.... (shame on me...)

    cu Jürgen


    Wenn der Lenker auf dem Asphalt kratzt war's zuviel mit der Schräglage! :wheelieat:

  • #6

    Dabei stellt sich die Frage, wie der Untergrund aussah. grober Teer, mit oder ohne Steinchen, Verbundpflaster mit Steinchen,Grasnabe,auf den Stiefel, in einen Papierkorb , etc ???

    Da fällt mir keine Zerstörungsfreie Messmethode ein um zu prüfen ob der nicht doch n Schaden davongetragen hat

    Wieder hochgehüpft nach Bodenkontakt kanns wohl eher nicht sein

    Dinge kommen zurück und sind wieder in. Ich kann es kaum erwarten bis Moral, Respekt und Intelligenz wieder im Trend sind :happy-smileyflower: :teasing-tease:

    Der Kluge ärgert sich über die Dummheiten, der Weise belächelt sie

    Einmal editiert, zuletzt von Wildhog ()

  • #9

    Was die Sache blöd macht: Alle Empfehlungen der Helmhersteller laufen darauf hinaus, sich (möglichst oft) einen neuen Helm zu kaufen. So halte ich zum Beispiel die dringende Empfehlung, einen Helm grundsätzlich nach fünf Jahren zu ersetzen, für überzogen. Ich erinnere mich an einen Test in der "Motorrad" vor vielen Jahren, da haben sie 20 Jahre alte, gebrauchte Helme auf ihre Schutzwirkung getestet, und die haben sich tatsächlich erstaunlich gut geschlagen, sind nicht einfach zu Staub zerbröselt. Man merkte im Begleittext den Autoren förmlich das Bemühen an zu erklären, weshalb man die Erzeugnisse ihrer Werbekunden dennoch nach wenigen Jahren unbedingt durch ein neues Exemplar ersetzen müsse;-)


    Da ist es natürlich schwer zu verstehen, dass ein Helm tatsächlich Schrott sein soll, wenn er mal von der Sitzbank gefallen ist. Zu überprüfen ist es zerstörungsfrei nicht.

  • #10

    Ich stimme jogie63 da zu: einen auf (harten) Untergrund gefallenen Helm sollte man ersetzen.

    Weiterhin wird imho kein Hersteller das Risiko eingehen und solch einen eingesendeten Helm als völlig Intakt an den Kunden zurücksenden.

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