• #51

    Und hier der zweite:


    CFMoto 450MT: Erster Test Ernstes Adventure um wenig Kohle (motorrad-magazin.at)


    Es waren 80 Journalisten eingeladen und davon nur drei deutschsprachige Magazine.


    Meine vorherigen Infos zu den Lieferterminen waren soweit richtig und ich bin nach dem lesen der beiden Berichte froh, so weit oben auf der Bestellliste zu stehen: die Auslieferung erfolgt nach Bestelleingängen.

    I once wanted to be the fastest rider; now I just want to be the oldest

  • #52

    Ist schon ein schönes Gerät! Aber wenn 450er dann bleib ich bei meiner CRF 450L! :zwinker:


    Auch wenn sie nicht mehr ganz so legal ist!

    Mit dem originalen ESD ist sie aber super leise und fällt nicht auf, ist mit 89 dB sogar um einiges leiser wie die SD 06.


    Und zuverlässig ist sie auf jeden Fall: ein Bekannter hat jetzt 25tkm auf der Kiste drauf mit 80% TET und Wüste und KEINE Defekte!


    Das muss CF erstmal beweisen.. dann schauen wir mal weiter in ein/zwei Jahren.


    Und 191kg fahrfertig ist auch eine Hausnummer! Da lob ich mir meine 140kg.


    Wenn China dann eher die KOVE 450.

    Einmal editiert, zuletzt von Allgeier72 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Herb mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • #54

    In Europa darf nur die Reifen Dimension gefahren werden die im COC oder Fahrzeug Schein stehen.

    Und mit 140/70-18 ist die Auswahl der Reifen sehr begrenzt, Gelände Profil tendenziell auf 0

    Gut mit fast 200 kg wird's wohl weniger ins Gemüse gehen, für den TET oder ACT braucht der Reifen mehr Profil tendenziell .


    Gruß aus Süd-Spanien Uli

  • #55

    Test vom Wolf

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  • #57

    Ich hatte nun die Möglichkeit, die CFMoto 450 MT anlässlich der Töfftestage in Derendigen /CH zu fahren, organisiert von Moto.ch. Man hat gestern und heute die Möglichkeit, praktisch alle erhältlichen Motorräder testzufahren.


    Ich war gestern früh dort und so durfte ich sie auch gleich ausführen. Ich war ca. 45min unterwegs und habe auch einen kleinen Abstecher in den Wald gemacht. Ich habe später beobachtet, dass der 450er der einizige Töff bei CF-Moto war, der dauernd unterwegs war. Das Interesse daran ist also auch die der CH hoch.


    Es ist die einzige derzeit verfügbare Maschine und so wurde diese extra von KTM Österreich in die CH importiert und verzollt und geht morgen wieder zurück. Darum ist die österreichische Nummer dran. Das ganze ist ziemlich komplex und mit hohen Kosten verbunden. Chapeau an KTM, den Töff zur Verfügung zu stellen!


    Nach den Bildern meine Einschätzung.










    Allgemein:

    Der Töff fährt sich wirklich auf Anhieb toll. Da ist nichts kippelig oder fühlt sich unbestimmt an. Die Gewichtsverteilung ist gelungen. Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt und sofort vertrauen in die Maschine. Die Maschine ist sehr zugänglich und manövrierbar, das Gewicht von vollgetankt nicht leichten fast 200kg verschwindet natürlich nicht. Das wird man bei schwierigerem Gelände sicher merken. Aber es ist doch ein gewaltiger Unterschied im direkten Vergleich zu meiner 1000er AT. Im Handling kommt einem die Maschine leichter vor als sie tatsächlich ist, weil sie auch tief ist. Wenn ich das Gewicht nicht bereits gewusst hätte: ich hätte auf 180 vollgetankt getippt.

    Der Töff soll nach 1000, danach alle 5000km in die Werkstatt. Aus meiner Sicht nicht mehr zeitgemäss. Dafür ist die erste Ventilspielkontrolle erst nach sehr grosszügigen 40'000km. Der "normale" Service soll sich gem. Aussage meines Händlers auf den Ölwechsel und einen Rundumblick beschränken. ansonsten normales Wartungsmaterial. So gesehen angesichts des Neupreises und der vier Jahren Garantie verschmerzbar.


    Räder, Bremsen, ABS und TC:

    Die CFMoto steht auf schlauchlosen Speichenrädern der Grösse 140/70-18 und 90/90-21, wobei die Maschine angeblich auch für 140/80-18 homologiert sein soll. Die einzelne, schwimmend gelagerte Bremsscheibe in der radialen J.Juan Zange vorne sprich feinfühlig an. Für kurze Bremswege ist vorne ein bisschen zupacken erforderlich. Aber auch meine zarten Bürohände bekommen problemlos eine ABS-Bremsung hin. Im Gelände läuft man nicht Gefahr, zu überbremsen. Die hintere Bremse ist auch sehr feinfühlig und IMHO perfekt abgestimmt.

    Das super funktionierende ABS (ich habe ein paar harte Bremsungen durchgeführt) lässt sich mit einem separaten, am Lenker montieren Schalter auch während der Fahrt (!) ein- und ausschalten. Entgegen anderen Behauptungen nicht komplett, sondern hinten. Es lässt aber auch vorne auf Schotter Bremsungen bis in den Grenzbereich zu. Für Verwöhnte dürfte die vorderen Bremse sicher allgemein etwas giftiger sein. Der ABS-Ausschaltknopf ist kombiniert mit der Traktionskontrolle: ein Druck auf den Knopf deaktiviert diese, ein weiterer längerer Druck deaktiviert das ABS hinten.


    Fahrwerk:

    Das vorne voll, hinten in Federvorspannung und Zugstufe einstellbare KYB Fahrwerk war im Gegensatz zur Kritik bei der Vorstellung bereits sehr gut abgestimmt, hat ein feinfühliges Ansprechverhalten, taucht bei Bremsungen trotzdem nicht so tief ein und war jederzeit stabil. Komfort und Ergonomie sind für mich perfekt. Es ist die erste Enduro mit 200mm Federweg, bei der ich mit beiden Füssen flach den Boden erreiche. Grössere Personen als Hobbitgrösse nehmen sicher die höhere Sitzbank.


    Motor:

    Der wassergekühlte Zweizylindermotor ohne RBW ist bereits aus der 450 SR und NK bekannt und läuft sehr geschmeidig und laufruhig. Für die Enduro wurde er aber überabeitet und hat sein Drehmoment früher, dafür wurde die Höchstleistung etwas gekappt. Zu keiner Zeit habe ich störende Vibrationen bemerkt, die sind nicht vorhanden. Die Leistungsentfaltung ist sehr berechenbar. Der Motor ist spritzig, zieht sehr gut durch, hat nirgends ein Loch in der Beschleunigung und man weiss jederzeit, bei welcher Drehzahl man wieviel Druck bekommt ohne Überraschung. Die beste Leistung ist im mittleren Drehzahlbereich vorhanden, im unteren Drehzahlbereich ist der Töff deshalb auch im Schotter sehr zugänglich. Der Motor hat auch in tiefen Drehzahlen absolut kein KFR, beim beschleunigen niemals ein ruckeln / verschlucken. Ich war positiv erstaunt über das Drehmoment und der Motor fühlt sich stärker an als 42PS. Das einzige Haar in der Suppe ist das bereits anderen Orten angesprochene Ansprechverhalten: man muss den angenehm leichtgängigen Gasgriff schon sehr feinfühlig bedienen, um den kleinen "Ruck" des Lastwechsels zu umgehen. Es ist aber nicht so, dass die Maschine einen "Sprung nach vorne" machen würde, es ist einfach ein kleiner Ruck spürbar und in den ersten 15min etwas gewöhnungsbedürftig. Der nach einem 90° V2 klingende Sound ist sehr gut ohne aufdringlich zu sein. Er ist dumpf und hört sich nach mehr ccm als die 450, die der Motor hat. Da gibt es für mich keinen Grund, irgendwas zu ersetzen. Optisch ist der Schalldämpfer nicht eine Pracht, gehört aber auch nicht zu den Schlimmsten seiner Sorte und sieht nicht billig verarbeitet aus.


    Getriebe:

    Die Kupplung ist extrem leichtgängig. Das Sechsgang-Getriebe ist leicht zu schalten und sehr präzise, die Gange sehr gut aufeinander abgestimmt. Obwohl der Schalthebel für mich nicht gut eingestellt war (zu tief), habe ich mich nie verschaltet und immer den richtigen Gang getroffen. Einen QS gibt es nicht. Die Antihopping-Kupplung ist Serie!


    Anzeige:

    Das farbige TFT Display ist sehr gut ablesbar. Es lässt sich über das Vier-Knöpfe-Kreuz ähnlich KTM an der linken Armatur bedienen. Es verfügt über Connectivity-Funktionen. Ich habe damit nur ganz kurz im Stand rumgespielt, aber das Handy nicht damit verbunden.


    Ergonomie:

    Man sitzt Endurotypisch aufrecht auf dem Motorrad. Der Kniewinkel ist für mich angenehm. Der Lenker ist relativ breit. Das auch während der Fahrt problemlos mit einer Hand verstellbare Windschild macht seinen Job sehr gut. Grössere Piloten werden zum höheren Windschild greifen. Der Sitz ist gut geformt und nicht zu breit. Ob er für längere Touren taugt wird man sehen. Auch im stehen passen die Abstände und es nichts im Weg um sich nach vorne zu lehnen.


    Details:

    Rundum ist LED Beleuchtung. Zwei USB-Anschlüsse. Brems- und Kupplungshebel sind einstellbar. Die Rückspiegel klappbar. Der Tankdeckel versenkbar. Handschützer sind serienmässig montiert; zwar kaum mehr als Windschutz, aber sie sind dran. Eine Gepäckbrücke gehört zur Serienausstattung. Das Rahmenheck ist geschraubt, das findet man auch in höheren Preisklassen nicht überall. Die Verarbeitung ist überall auf einem sehr hohen Niveau. Da ist nichts was klappert, klackt oder klingelt. Die Schweissnähte sind sehr sauber, die Kabel top verlegt. Die Maschine hat bereits einiges erlebt: mit genau dieser einen Maschine war auch der Wolfgang Hähnlein "Wolf on Tour" bereits auf dem TET.


    Zubehör:

    Es wird diverses Zubehör ab Werk geben (Kofferhalter mit Alukofferset, Windschilder, Sturzbügel, hoher Schmutzfänger, div. Schutzteile aus Alu etc.) Ich habe die oberen Sturzbügel und den stabilen Motoschutz aus Alu dazu bestellt. Den auch bestellten originalen Hauptständer wird es in Europa angeblich nicht geben, da er keine Zulassung für den EU-Raum hat. Aber da kommen sicher Teile aus dem Zubehörsektor.


    Mein Fazit und Preis-Leistung:

    CFMoto ist mit der ersten echten Enduro des Herstellers ein grosser Wurf gelungen. Ein Motorrad, das für den Alltag, die Tour und für Schotterausflüge gleichermassen geeignet ist. Das Kiska-Design gefällt (für einmal), es sind viele pfiffige Detaillösungen realisiert wie z.B. der separate ABS-Schalter, die klappbaren Rückspiegel und die breiten Endurorasten, welche den Namen verdienen. In Anbetracht des Preises von 5'990.- ist das Gebotene grandios. Die in den meisten Tests bisher kaum gewürdigten schlauchlosen Speichenräder bekommt man nicht mal deutlich teureren Enduros, genauso wenig die LED Beleuchtung, den geschraubten Heckrahmen oder die Slipper-Kupplung. Nie denkt man, auf einem so preisgünstigen Motorrad unterwegs zu sein. Als Sahnehäubchen kommt die Garantie von ganzen vier Jahren dazu. Die 5000km Serviceintervalle mögen etwas dämpfen, was aber dank den grosszügigen Ventilspielkontrollen von 40'000km dem Preis-Leistungsfazit keinen Abbruch tut. Das Gewicht von fast 200kg vollgetankt mag viel erscheinen, aber Leichtbau ist teuer. Die hochgelobten alten Einzylinder waren kaum leichter.


    Mein Resümee im Beer Ranking; 10 Biere wären das Maximum:


    Motor:

    🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺


    Getriebe und Kupplung, ein Extrahumpen für die Antihoppingkupplung:

    🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺


    Fahrwerk:

    🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺


    Bremsen:

    🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺


    Details; das geschraubte Rahmenhack bringt einen Zusatzhumpen:

    🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺


    Serviceintervalle, zwei Extrahumpen für 40'000er Ventilspielkontrollen:

    🍺🍺🍺🍺🍺


    Preis-Leistung:

    🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺🍺



    Die Probefahrt hat mich sehr positiv überrasch und ich freue mich sehr, meine dann in Empfang zu nehmen. Bestellt habe ich sie bereits Anfang März in der Farbe wie gefahren,


    Für wen kann sich die CFMoto eignen?

    Für Leute, die nicht viel Geld für ein vollwertiges Reisemotorrad ausgeben wollen und sich keinen Deut um Prestige scheren. Für Menschen, die keine alte Kiste kaufen wollen und trotzdem nicht sehr viel Geld ausgeben wollen oder können mit einer gewissen Sicherheit von 4 Jahren Garantie. Für kleinere Menschen, die auf einer "richtigen" Enduro endlich mal mit beiden Füssen den Boden erreichen wollen. Als günstiges Zweitmotorrad für TET &Co, das man auch mal hinschmeissen kann. Für Menschen, die ein günstiges, unkompliziertes, aber doch modernes Alltagsmotorrad suchen. Und last but not least: vielleicht entdeckt mit der CFMoto 450 auch das weibliche Geschlecht das Endurofahren etwas mehr.

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    12 Mal editiert, zuletzt von Âventiure ()

  • #59

    Diese Frage kann ich nun nach der 3000km Testfahrt beantworten: NEIN. Zündschlüssel drehen, sofort starten und losfahren. Das Display ist dann irgendwann fertig mit hochfahren. Es ist auch kein komischer Bestätigungsscreen.


    Und sowohl die TK als auch das ABS hinten lässt sich wirklich während der Fahrt aus- und wieder einschalten! In dem Modus wird auf dem TFT gross und deutlich "Offroad" angezeigt. Auch das ABS vorne bietet so mehr schlupf. Das fand ich ausserordentlich hilfreich. Ich kenne kein anderes Motorrad wo dies so möglich ist, nicht mal die 690er Enduro R kann das.


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    Einmal editiert, zuletzt von Âventiure ()

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