Hintere Bremskraft plötzlich weg

  • #1

    Auf den letzten Kilometern heute ging es etwa 30% bergab die „Via Prada“ entlang, die zum Gardasee führt. Anfangs habe ich die hintere Bremse benutzt – warum? Weil ich unüberlegt war und die Motorbremse erst nach etwa 2 km eingesetzt habe. Dann bemerkte ich, dass ich beim Betätigen der hinteren Bremse ins Leere trete und keine Bremskraft mehr vorhanden ist. Ich bin vorsichtig weitergefahren. Sobald das extreme Gefälle nachließ, funktionierte die Bremse wieder.

    Jetzt meine Frage: Ist das normal?


    Aktuell bin ich ein paar Kilometer von Zuhause entfernt um jetzt eine Reparatur machen lassen?! Die Twin von 2023 wurde erst bei der Inspektion vor 4 Monaten überprüft.

    P.S.: Die Via Prada ist neuerdings gesperrt für alle, die von oben kommen. Unten habe ich das Schild nicht gesehen. Auch die Navis scheinen es noch nicht zu kennen.


    Bitte um Hilfe


    Danke

    Tom

    :think: :confusion-helpsign:

  • #3

    Hab's einfach vergessen, das erste mal in 15 Jahren, normalerweise immer Gang runter und Motorbremse


    P.s. aber schonmal vielen Dank!

    Der Begriff beim Motorrad kannte ich noch nicht

    Einmal editiert, zuletzt von Schwarzwald-Elch () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tom_-_Tom mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • #5

    Hey, guck' mal in den Ausgleichsbehälter hinten. Bei mir war da mal die Gummimembran total nach innen ausgestülpt.

    Nach bisschen sportlicher Fahrweise (im nicht öffentlichen Raum) hatte ich's auch schon, dass am Hebel und Pedal mal kein Druck mehr anliegt, wenn man dem System keine Pause gibt und das ABS Quasi am Dauerregeln ist.

    Ich verteile da je nach Situation die Bremsdrücke zw. vorne und hinten, bediene dabei gleichzeitig Vorder- und Hinterradbremse. Nach paar mal Geratter an beiden Hebeln geht's dann mal ins Leere, danach baut sich der Druck aber wieder auf. Vermute bei der Situation ist dann die Membran irgendwie dem Druckausgleich gefolgt. Kaputt war/ist da jetzt bei mir nichts. Ist eine "Reiseenduro-Bremse", da gibt's halt Grenzen.


    Aber lass' doch da unten einfach mal gucken, egal welcher Shop. Das AT Bremssystem ist kein Hexenwerk.

    Vielleicht hattest du auch auch einfach zu viel Hitze an der Scheibe und im hinteren Kreislauf. "Ins Leere treten" kann ich nicht fern-beurteilen, das ist ein dehnbarer Begriff...


    Gute Weiterfahrt noch, wünsche dir dass nichts ist :) :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von jfb ()

  • #6

    Du solltest die Bremsflüssigkeit unabhängig davon, wie alt sie ist, hinten jetzt wechseln. Wenn du ins Leere getreten hast, hat die Flüssigkeit vermutlich "gekocht" und wenn sie 1 mal so überhitzt war, ist der Siedepunkt deutlich gesunken.


    Wenn die Membran im Ausgleichsbehälter nach innen gestülpt ist, heißt das, dass sie ihre Aufgabe erfüllt hat. Wenn die Bremsbeläge sich abnutzen, fährt ja der Kolben immer weiter aus, d.h. es passt mehr Flüssigkeit ins System. Die zieht sie sich aus dem Behälter. Wenn man den Behälter auffüllt und später mal die Bremsbacken zurück fährt (z.B. Beim Belagswechsel), würde der Behälter überlaufen. Deshalb sollte man immer nur so viel auffüllen, wie vorher auch drin war

  • #7

    Nicht die Bremsflüssigkeit "an sich" ist das Problem, aber das Ergebnis ist dasselbe: wenn die Bremsflüssigkeit kocht (was bei hoher thermischer Belastung durch häufiges / dauerndes Bremsen passieren kann), verdampft das enthaltene Wasser. Dies führt zur Bildung von Dampfblasen im Bremssystem. Diese Dampfblasen sind kompressibel, im Gegensatz zur Bremsflüssigkeit selbst. Das hat zur Folge, dass der Druck, der auf das Bremspedal ausgeübt wird, nicht vollständig auf die Bremszylinder übertragen wird, sondern teilweise zum Zusammendrücken der Dampfblasen verwendet wird. Dies führt zu einem Verlust der Bremswirkung (dem sogenannten "Fading") oder im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Bremsversagen.


    Nachdem die Bremsflüssigkeit einmal gekocht hat, hat sich das Problem des Wassereintrags nicht gelöst. Im Gegenteil, der Vorgang des Kochens kann die chemische Zusammensetzung der Bremsflüssigkeit weiter beeinträchtigen, was ihren Siedepunkt zusätzlich senkt.


    Langer Rede kurzer Sinn: wechseln :)

    I once wanted to be the fastest rider; now I just want to be the oldest

  • #9

    Neugierig gefragt - welche chemische Veränderung der Bremsflüssigkeit tritt denn auf wenn sie z.B. auf 200°C erhitzt wird und dann wieder abkühlt. (Lass mal Dampfblasenbildung außen vor)

  • Hey,

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