Technologiefeindlichkeit als Tugend?

  • #11

    Ich gehöre auch (wie die zumindest gefühlte Mehrzahl hier im Forum) zur "älteren Generation", also zu denen die ohne den ganzen Schnick-Schnack aufgewachsen sind und jetzt in dieser modernen Welt leben.

    Ich liebe diese Helferlein die mir den Umgang mit so einem großen Bike erleichtern und mir in kritischen Situationen zur Seite stehen.


    Das Problem ist IMHO nicht ob nun ein Bike mit Technik in den Händen von jemandem ist der die Technik nicht mag oder umgekehrt.

    Es liegt eher daran, dass jeder seine persönliche Meinung kundtun MUSS und den Anspruch erhebt recht haben zu müssen.

    Andere Meinungen und Sichtweisen zählen nicht, und im besten Fall kann ich durch kundtun meiner Meinung auch noch beweisen wie toll ich nicht bin und wie "falsch" andere mit ihrer Meinung liegen.


    Es geht in Wirklichkeit nicht nur ums Motorrad, es ist eher die Art mit Mitmenschen und deren eigener Meinung umzugehen.

    Das zeigt sich nämlich auch fernab des Motorradfahrens...


    Niemand hindert mich daran an einem Kommentar vorbeizuscrollen wenn mir Carplay egal ist.

    Ich muss nicht kommentieren dass eine Smartwatch oder Traktionskontrolle unnötig ist.

    Genauso bringt es nichts einem Angler zu erklären dass er seine Lebenszeit damit verschwendet am Flussufer zu sitzen und dann die gefangenen Fische wieder ins Wasser zurückzuwerfen.


    Jeder sollte tun was er gerne tut, und wenn es jemand anderes auch gerne tut, dann soll man sich doch bitte sehr gerne darüber austauschen.

    Aber es gibt keinen Zwang sich über andere Hobbys oder Sicht- und Lebensweisen lustig zu machen oder diese schlechtzumachen.

    Es hat keinen Mehrwert einem Motorradfahren zu erklären dass es dumm ist ein Motorrad zu fahren weil es gefährlich ist, aber es freut uns wenn wir uns über unsere gemeinsame Leidenschaft austauschen.


    Leben und Leben lassen <3

    Weiter scrollen ist kostenlos und meine Meinung optional :)

    ATAS BJ.2024 (ja, die mit dem 19" Vorderrad) in Tricolor :love:

    2 Mal editiert, zuletzt von Mike_AT ()

  • #13

    Kleiner Stil-Hinweis: Du weißt nicht, wie es sich anhört, wenn ich ständig schreie. Das würde dich RICHTIG nerven;-)


    Ich will ja nicht schreien, aber warum kaufst du Mumpitz, den du nicht nutzen willst?

  • #14

    Schön dass du nicht schreist.


    Ich kaufe soweit möglich keinen Technik Mumpitz.


    Ich fahre einen Tiguan Bj 2012 und eine Xrv 750.


    Die Xrv habe ich ua. Gekauft weil sie einen Bordcomputer hat. Die 2 Funktionen die mir wichtig sind : Uhrzeit und Tageskilometer.

    Mehr brauche ich nicht


    Ich hatte in den letzten Jahren mehrfach das zweifelhafte Vergnügen junge Mietwagen zu fahren, diese haben mit ihren modernen Assistenten mehr genervt als geholfen .

  • #15

    Ich habe meine ganze Antwort wieder gelöscht.

    Es ufert sonst aus.


    Aber wiederhole mich in nur einem Punkt.


    Nämlich die Frage an dich lieber Sampleman:

    Bekommst du eine CRF 1100 ohne diese Technik,Mumpitz oder wie auch immer man die Ausstattung bezeichnen möchte?


    Ach ja,als Hightechprodukt sehe ich eine CRF 1100 nicht mehr...da ist die Oberklasse längst enteilt...

    Und einen Totwinkelwarner würde ich mir mehr wünschen als eine wheeliecontrol an einer Reiseenduro!

    2 Mal editiert, zuletzt von Grommi ()

  • #16

    Sampleman


    Lies nochmal mein Posting 12.

    Mich und viele andere kotzt es an dass man gezwungen ist irgendwelche Assistenten an Board zu haben


    Ich hatte bis Sommer diesen Jahres einen Lt35 Bj 98 als Camper . Die Bedienung zb. Speziell der Heizung war fucking simple.


    Im Tiguan speziell im Winter im Dunkeln sage ich oft zu meiner Frau / Beifahrerin dass sie mal die Einstellungen der Heizung / Klimaanlage vornehmen soll, weil mir das während der Fahrt zu "gefährlich " ist.


    Zum Thema "schreien" ich nehme viele deiner Postings zum Thema neue Technologien mit einem gewissen Sendungsbewusstsein wahr.

    :think:

  • #17

    Man kann Technologie auch nicht einfach komplett in die Kategorie gut oder schlecht einteilen. Mit Technologie meine ich jetzt erstmal jede/jedes Funktion/Feature/System, dass man sich vorstellen kann. Man muss unterscheiden in den subjektiven Nutzen für den Fahrer/Besitzer der Technologie und die Umsetzung der Technologie.


    Am Beispiel der Traktionskontrolle:

    Die objektive Umsetzung kann erstmal gut sein (z.B. einstellbar, abschaltbar) oder schlecht (aggressiv und nicht abschaltbar) sein.

    Der subjektive Nutzen kann von "brauch ich nicht, will ich nicht weil ich offroad fahre" bis hin zu "hat mir das Leben gerettet" sein.

    Beides kann jetzt auch noch kombiniert werden, also gibt es keine universelle Wahrheit für alle Nutzer.


    Davon unabhängig können nun x-wieviele dieser Features an ein gutes oder auch schlechtes Motorrad geflanscht werden. So und nun kann man die wildesten Diskussionsszenarien in einer endlosen Vielfalt daraus generieren. Der Hardcore Purist ohne die Features wird den Alltagsfahrer, der darauf schwört nicht überzeugen können. Aber auch ein Hardcore Purist beim Zweirad kann ein Technik-Nerd sein und sich an soetwas erfreuen. Dann gibts noch den, der unsicher ist und die Systeme sollen ihm das Fahren übernehmen, weil er sich dann sicherer fühlt - z.B. weil er 2 Unfälle hatte.


    Leben und leben lassen und TROTZDEM die Meinungen austauschen. Das wäre doch mal was ....

    MZ RT 125 00  //  CBR 600 F (PC31) 98 // CB 600 F (PC36) 02 // ATAS 1100 (SD09) 22 // Monkey 125 (JB03) 24 // Tenere 700 (DM15) 24

  • #18

    Irgendwie bin ich da jetzt im Fokus wegen meiner Antwort auf 'Luftdruckprüfen mit Uhr'.


    Ich fahre eine ATAS Bj 2022 mit dem ganzen Klimbim. Nicht das 'haben' nervt mich, auch nicht die Meldungen, aber die Bedienung bei der Honda ist nervig und frustrierend.

    Privat fahre ich als Auto einen Mazda CX 5 mit allem Klimbim. Daneben habe ich noch einen Peugeot 2008e vollelektrisch

    Ich sehne mich nach einem Auto bei dem ich sagen kann: fahre mich zur Arbeit und das Auto macht das. Davor hätte ich keine Angst.


    Ich bin fast 63, programmiere privat und geschäftlich und habe viele technische Hobbies. Als nächstes gebe ich Kurse im Bereich KI.

    Ich bin also sicher nicht technikfeindlich.


    Aber auf was ich meine Aussage berufen habe ist: nicht alles was technisch machbar ist, macht auch technisch Sinn.


    Ich habe auch gleich hinzugefügt, das ich es aber toll finde wenn das jemand macht. Für mich ergibt das aber einfach keinen Sinn.


    Nochmals: ich möchte hier niemanden beleidigen oder für blöd hinstellen. Vielleicht sollte ich noch öfters ein Smilie dazu machen. Aber ich dachte, meine Aussage 'Da könnte ich ja noch kurz vom Klo aus den Luftdruck prüfen bevor ich losfahre' hat meine Denkweise unterstrichen.


    Deswegen jetzt von mir: :blumen2:

    cu Jürgen


    Wenn der Lenker auf dem Asphalt kratzt war's zuviel mit der Schräglage! :wheelieat:

  • #19

    Um auf Deinen Titel zurückzukommen: es gibt schon viele, die ihre Technik-Ablehnung, ihre "früher war alles besser"-Einstellung wie eine Monstranz vor sich hertragen und zu allem und jedem ihren Senf dazugeben müssen - auch wenn es leider nichts mit dem Thema zu tun hat. Die z.B. auf die Frage "seit mit dem Fobo-System zufrieden?" mit "sowas brauche ich nicht, so was fühle ich" antworten. Das ist total nervig und unnötig.


    Man darf aber nicht vergessen: die Technik muss den Menschen auch abholen, sie muss es ihm einfach machen, soll unterstützen, nicht überfordern.


    Das macht z.B. ein ABS wunderbar intelligent im Hintergrund und wird auch von Technik-Verweigerern akzeptiert. Aber wenn ich mir die linke Griffarmatur der 1100er anschaue oder das nervige wegklicken von irgendwelchen Meldungen bei jedem Start (ich fahre eine 1000er), dann ist das einfach nur schlecht gemacht. Das geht besser! Und führt zu Frust und Überforderung. Da ist Kritik komplett verständlich.

  • #20

    Für mich ist Technologie die Lehre der Technik.

    Wenn`s da noch eine kleine App gibt, um mir noch mehr Infos auf`s schon übergrosse Motorrad Display zu zaubern, findet das die Mehrheit toll und guckt hin. Tun wir das mit unserem Handy beim Fahren, werden wir bestraft...


    Versuche hier mal meine Sichtweise von Technologie und Technik zu vermitteln. Nehme dafür mal das nachrüstbare, in einem anderen Thread schon besprochene am Ventil befestigte RDKS als Beispiel. Hat diesen sehr interessanten Beitrag hier wohl verursacht.

    Man schraubt sich einen Drucksensor auf sein Reifen-/Schlauchventil. Hierbei drückt man sich das Auto/Schraderventil - ein jährlich wohl Milliardenfach produziertes und als sicher bekanntes Ventil - auf und vertraut darauf, dass sich die Silikondichtung im Kunststoff ummantelten Sensor und das vielfach unbearbeitete Ende des Ventilschafts wohl dichtend finden. Natürlich wird das Ganze noch mit Kontermutter gesichert...

    Dann noch das Kästchen an den Lenker oder die passende App aufs Display und schon haben wir eine der Sicherheit förderliche, bunte Technologie mehr installiert. Wer von euch kontrolliert das nach der Montage auf Leckage (Lecksuchflüssigkeit) oder hat sich die Zeit genommen, nach mehrfachem Aufschrauben mal die innliegende Dichtung im Sensor zu begutachten? Und wer zeigt denn nun den genauen Druck? Manometer am arg mitgenommenen Tankstellen Druckbehälter oder der 25.- Euro Sensor aus China? Habt ihr vielleicht alle geeichte Geräte zuhause?

    Hab mein Tyre/Boy System wegen diesen Gedanken wieder entfernt und glaube nun weniger Luft nachfüllen zu müssen. Wenn RDKS dann bitte nur innen angebrachte Systeme für mich, oder die Schlauchhersteller einigen sich auf ein eigenes System mit besserer Sensoranbringung.

    Warum sollten sie auch? Schläuche werden leider sowieso verschwinden bei Neumotorrädern.


    Das ist nur meine bescheidene Meinung zum Ganzen. Ich fahre einen 2025 Toyota LC und muss nun wohl bald ein paar Schalter am Lenkrad ersetzen. Zeigen Abnutzungserscheinungen meiner täglich mehrfach wiederkehrenden Gepiepse Abstellprozedur . Wollte ich nicht, wurde zwangsweise mitgeliefert. Verweigerung leider unmöglich.

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