Einfahren einer neuen Africa Twin

  • #12

    Früher (1974-1998 :roll: ) war das mal aktuell - bei Honda - heute sieht man: es wird gepflegt wie die Wahl der Erstbereifung. :snooty:


    Andere Hersteller sind da weiter. Aber die machen ihr Geld auch nicht zum Großteil mit/aus Rollern... :think:



    Gruß Frank.

    CRF1000A+CBR1100XX+CBR1000RR

  • #13

    Seit 2001 habe ich 12 neue, z. T. sehr unterschiedliche, Motorräder eingefahren.
    Die Einfahrvorschriften/Hinweise waren genau so unterschiedlich, wie die Meinungen hier im Forum.
    In anderen Foren sind diese übrigens ähnlich gelagert.
    Meistens habe ich mich in groben Zügen, besonders bei den Rennsemmeln, an die Einfahrvorschriften gehalten.
    Das kann schon mal recht nervig sein, wenn bei einer ZX10R für die ersten Km 4.000U/min angegeben werden. Da ist man schon fast auf der Landstraße zu langsam.
    Was ich jedoch nie gemacht habe ist untertouriges fahren und dabei noch viel Gas zu geben. Die Motoren sollen für mein Empfinden immer warmgefahren werden und ohne hohen Leistungseinsatz laufen. Bei der AT habe ich die Drehzahl im normalen Fahrbetrieb zwischen 2.500 und 4.500U/min gehalten. Dabei viel geschaltet.
    Gelegentlich habe ich auch bis 5 später bis 6.000U/min gedreht, jedoch nie mit Vollgas. Ab der 1. Inspektion hab ich dann die Drehzahl schrittweise bis max. gesteigert.
    Mit dieser Vorgehensweise bin ich immer gut gefahren. Meine Motore sind alle topp gelaufen.


    Sicherlich gibt es Leute, die meinen das das heute nicht mehr erforderlich ist. Die sollten sich mal die Flächen von Bauteilen nach einer mechanischen Bearbeitung ansehen. Diese zeigen unter dem Mikroskop immer noch entsprechende Rauheiten auf. Erst durch den Abtrag von aufeinander gleitenden Flächen wird an den einzelnen Lagerstellen/Gleitflächen ein entsprechendes Tragbild erzeugt.
    Und dieser Prozess dauert halt, auch heute noch!


    Das ist meine Meinung zu diesem Thema. Aber wie gesagt, jeder wie er meint.


    Gruß


    Uwe

  • #14


    So ähnlich war auch die Empfehlung meines Händlers, die Beschränkung auf 4000 U/min und D-Modus allerdings nur für die ersten 300 km, danach sollte ich bis 500 km auf 5000 5500 U/min erhöhen, danach freie Fahrt.


    Ich finde, man kann durch (richtiges) Einfahren (= Schonung des Motors, keine zu hohen Drehzahlen auf den ersten paar 100 km) weniger verkehrt machen als ohne Einfahren. Das Risiko erhöhten Verschleisses war mir da zu groß, so dass ich mich an die Empfehlung gehalten habe.

  • #15


    Da kann man trefflich drüber streiten - siehe Power break down.


    Wichtig sind lange Strecken und kein Kurzstreckenbetrieb.... über den Rest.... siehe weiter oben

  • #16

    Ich möchte einfach um das Thema mal etwas zu beleben hier mal eine Methode vorstellen, die berühmt berüchtigte berüchtigte Motoman-Methode. Schätze, die fällt unter die von Manfred erwähnten Power Break Ins.
    Die Grundidee ist: Motor warm fahren, starke Last rauf geben und dann in den Schubbetrieb gehen und das immer und immer wieder. Dann nach 30km das Öl wechseln. Dann nach 1500 nochmal.


    Ich werd ein Zwischending machen, weil ich nicht dran glaube, dass das tatsächlich allzu wichtig ist. Bei einer Besichtigung des BMW Werks in Berlin haben wir den Prüfstandslauf gesehen, den JEDES Motorrad dort mitmacht. Nach dem ersten Start wird der Motor in kürzester Zeit auf einem Prüfstand durch das gesamte Drehzahlband gefahren und mit dem trainierten Popometer der Tester und den Messwerten des Dynos bewertet. Danach wird das Öl gewechselt und das Motorrad geht raus. Das ist in etwa die Motoman-Methode.
    Ich würde bei der ersten Fahrt aus der Stadt raus den Motor warm fahren, dann eine 200-300km Einfahrrunde durch das Drehzahlband bis etwa 3/4 rotor Bereich in allen Gängen fahren (vor allem wechselnde Last ist dabei wichtig) und dann eventuell einen Ölwechsel machen. Mit dem bin ich mir noch nicht mal 100% sicher. Ab da würde ich so fahren wie immer.

  • #17

    Als ich meinen Daimler gekauft habe wollte ich natürlich auch vieles!! besonderes!! tun bei Einfahren. Der Händler sagte: Wenn ich das Spezialöl herausnehme bevor ein Strecke von 10.000 km zurückgelegt ist verliere ich die Garantie.


    Es scheint als würden wir nicht mehr in den Zeiten leben in welchen es angesagt war beim Einfahren alle paar Kilometer Fertigungsrückstände aus dem Motor zu entfernen. Mit Hilfe von andauernden Ölwechseln.


    "Starke Last" würde ich durch "Last" ersetzen, weil stark wäre über 90 kW. Hohe andauernde Kolbengeschwindigkeiten vermeiden (Wärmeeintrag). Immer wieder "Abkühlphasen" einstreuen. Also immer mal Gas wegnehmen.


    Am besten also man tut sich mit 2 drei Leuten zusammen und fährt die ersten 1000km am Stück und zwar eine sehr kurvenreiche Strecke und nie mit Voll-Last. Habe das immer so gemacht- bei Motorrädern. Allerdings alleine und ich habe 2 mal übernachtet zwischendurch. Bei solchen Fahrten haben die Reifen oft nur 3500km gehalten.
    Ich bin mir bewußt die Qualität des Einfahrens dadurch geschmälert zu haben.


    Was ich sehr gut verstehen kann ist: Einer solch tollen Mechanik - wie sie hier von Honda angeboten wird - mit allem Respekt zu begegnen. Randbemerkung: Die CB 250 (in den siebzigern) haben wir in der Warmfahrphase nie über 7000/min gedreht.

    Einmal editiert, zuletzt von ATFan ()

  • #20

    Das mit der kurvigen Strecke ist hier im Norden ein Problem. Kurven haben wir nur im Kreisverkehr und an Autobahnkreuzen. Und so traurig das klingt aber ich selbst dreh regelmäßig ne Bonusrunde im Kreisverkehr, damit man den Reifen überhaupt mal von der Mitte bekommt. In Brandenburg stehen ja inzwischen flächendeckend 70er Schilder, vor eigentlich jeder Kurve (die geschätzt ab 150-170 kritisch werden könnte) stehen Schilder mit 50 oder 30. Motorradfahrer sind hier ein verhasstes Völkchen

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