Diskussionsrunde zur E-Mobilität

  • #911

    Und wo soll das sein? Wann immer ich irgendwo in meiner Umgebung (also nicht im Umfeld von 200 Metern rund um meine Wohnung, sondern eigentlich im gesamten Stadtgebiet von Augsburg) auf eine Ladesäule treffe, ist die belegt. Vor gefühlt drei Jahren sah ich oft unbelegte Ladesäulen, jetzt kaum noch. Wo tatsächlich immer was frei ist, das ist an großen Autobahnraststätten entlang der Autobahn. Aber ich fahre doch nicht von meiner Wohnung 15 Kilometer Autobahn und stelle mich eine Dreiviertelstunde auf einen Autobahnparkplatz, weil mein Auto tanken muss.

  • #912

    Ich kann ja nur von mir berichten: Ich lade wo immer es geht mal ein paar Prozente nach. Entweder beim Kunden (die meisten Krankenhäuser haben inzwischen Ladesäulen für ihre Mitarbeiter auf dem Gelände) oder beim Einkaufen auf dem Supermarktparkplatz, am Wochenende beim Schwimmbadbesuch mit den Enkelkindern, wenn meine Frau und ich (mal) ins Kino gehen, bei der Pipipause an der Autobahn, abends am Pflanzenmarkt wenn meine Frau mit ihrer Freundin Pflanzen oder Deko kaufen geht usw. ...

    Eine Dreiviertelstunde auf einem zugigen Autobahnparkplatz habe ich auch noch nie geladen, eigentlich immer so 5...15 Minuten. Also immer nur soviel wie ich benötige um das nächste Ziel sicher zu erreichen. Im Winterhalbjahr versuche ich die SOC möglichst nicht unter 20% fallen zu lassen weil die Reichweite doch deutlich nachlässt bei tiefen Temperaturen.

    Aber wie gesagt, das Ganze ist natürlich recht individuell und es kann durchaus sein, das die E-Mobilität gar nicht in dein Leben bzw. das deiner Familie und euren Lebensrhythmus passt. Das ist dann eben so und das ist ja auch okay!

    Viele Grüße


    Holger


    Honda Africa Twin CRF 1100L ES (SD13, 2024)

    Yamaha Tracer 7 GT (2025)

  • #913

    Da kannst du mal ein wenig recherchieren und wirst einiges an Material finden. Es gibt z.B. auf YouTube ein Video von einem Taxifahrer mit einem 5 Jahre alten Kia EV6 mit 301.000km auf der Uhr dessen Akku jede Nacht auf volle 100% geladen wurde. Der Besitzer hat aus Spaß und weil es ihn interessiert ein Akkuzertifikat erstellen lassen und das war mit 85% Restkapazität überraschend gut!

    Von diesem YT-Kanal gibt es jede Menge seriöse Infos zu dem Thema:


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    Ein gutes Beispiel sind auch die vielen Tausend Teslas weltweit, von denen bestimmte Modelle lebenslang gratis am Supercharger laden können und das auch fleißig tun. Da gibt es kaum Probleme mit erhöhter Degradation. Akkuprobleme bei Tesla gab es bislang eigentlich nur mit den europäischen Modellen in denen billige LG-Akkumodule aus China verbaut wurden...


    In China gibt es sowas schon länger, das habe ich mal in einer Reportage gesehen. Das System scheint sich aber nicht so recht durchgesetzt zu haben bzw. ist nur lokal umsetzbar.

    Viele Grüße


    Holger


    Honda Africa Twin CRF 1100L ES (SD13, 2024)

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    Einmal editiert, zuletzt von Allgeier72 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Reiseendurist mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • #914

    Das Akkuwechselsystem von Nio ist im Grunde eine clevere Idee. Man kann den Akku einfach tauschen, wenn es schnell gehen muß, oder mittels der üblichen Ladetechnologien (Wallbox; Ladesäule) wenn man genügend Zeit hat (zu Hause über Nacht).

    Die Geschichte hat hier in Europa aber einen ganz gewaltigen Haken (neben dem noch dünnen Wechselstationsnetz):

    Der Akku ist nicht automatisch Bestandteil des Fahrzeugs und muß entweder separat gekauft werden (ca. 21.000€) oder man leased ihn (war früher bei der Renault ZOE auch der Fall). Die Geschichte mit den Preisen ist das Eine, was hier in Europa jedoch ein wesentlich größeres Problem darstellt, ist das Mindset der Leute. Da herrscht leider eine nicht zu unterschätzende Panik im Kopf, was den Akku beim Tausch anbelangt. So denken viele, wieso sollten sie das Risiko eingehen, „ihren“ eventuell erst neu erworbenen / geleasten und somit perfekten Akku, gegen ein schon älteres und eventuell nicht mehr einwandfreies Exemplar tauschen zu müssen. Da spielt es auch keine Rolle, daß jeder Akkupack bei der Annahme an der Wechselstation, auf Herz und Nieren geprüft wird, bevor dieser überhaupt wieder geladen und zum Wechsel bereitgestellt wird.

    Wie sehr z.B. Kontakte, Befestigungselemente, etc. in Mitleidenschaft gezogen werden, ist noch nicht wirklich bekannt (zumindest in Europa), da es einfach noch nicht genügend Erfahrung aus der Praxis gibt.

    So kämpft eine an sich klasse Idee, mal wieder hauptsächlich mit den Vorstellungen und Befürchtungen der Leute, wie in derE-Mobilität an sich üblich.


    Grüße aus dem wilden Süden,

    Allgeier72

  • #915

    Glaubt man Andreas Schmitz, der bei YouTube als "Akku Doktor" auftritt, sind 85% SoH keineswegs überraschend gut sondern "kurz vorm Exitus". Er erklärt in einem Video, dass sich die Kapazität eines E-Auto-Akkus nach der Auslieferung relativ schnell von 100% auf Werte um die 95% verschlechtert, auf diesem Wert verbleibt der Akku dann eine ziemlich lange Zeit, und wenn dann ein SoH von 80% bis 85% anliegt, dann steht eine rapide Verschlechterung ins Haus. Das Video ist recht krawallig, vielleicht schaust du mal ab 4:30 rein.


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  • #916

    Das Video habe ich auch schon gesehen und es kann durchaus sein, dass der Akku dann nach 300.000km rapide nachlässt, muss aber nicht.

    Viele Grüße


    Holger


    Honda Africa Twin CRF 1100L ES (SD13, 2024)

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  • #917

    Es ist so. Ich habe mehrmals gehört, dass, wenn die Batterie kaputtgeht, es richtig teuer wird und die Kapazität stark nachlässt. Nach meiner Recherche im Internet sieht das Bild aber ganz anders aus – sehr wenige Elektroautos hatten wirklich Probleme mit der Batterie. Ja, die Batterie ist nicht billig, aber es gibt nur wenige Berichte, dass sie wegen nachlassender Kapazität ausgetauscht wurde. Vielmehr trifft man eher auf Berichte, in denen steht, dass, wenn die Batterie kaputtgeht, das Auto komplett abbrennt – dann sollte man wohl einfach ein anderes Auto nehmen.

  • #918

    Außerdem geben die meisten PKW-Hersteller inzwischen eine 8-jährige Garantie (oder 160.000km) auf die Akkus. Damit soll vor allem privaten Käufern die Angst vor einem vorzeitigen Akkuausfall genommen werden.

    Viele Grüße


    Holger


    Honda Africa Twin CRF 1100L ES (SD13, 2024)

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  • #919

    aber ganz bestimmt nicht, so lange aktuelle Akkutechnologie anhält.

    Ladesäulen ist Mangelware.

    Man verkauft seit Jahren E-Autos aber laden kann man die nicht.

    Das war schon mal mit HD Fernsehern vor langer Zeit.

    Auf dem Markt waren die HD/FHD Fernseher aber aus dem Kabel kam nur SD.

    Jetzt verkauft man 4k/8k Fernseher und was kommt aus dem Kabel? 720p, manche bieten 1080p.

    Bei E Autos ist das genau gleich, ich kann es kaufen aber laden wirds schwierig.


    In den Großstätde sicher ist das besser, genauso je nach dem wo man arbeitet.


    Ich beschreibe wie das bei uns ist.

    Ein Block mit 2 Eingängen und gesamt 24 Wohnungen (ETW).

    Es gibt Tiefgarage mit gesamt 30 Plätzen.

    Jetzt stellen wir uns vor jeder ladet mit den 11KW also 330kw, das gibt aber das Netz nicht her.

    PV Anlage haben wir keine.

    Reichweite ist auch so eine Sache, Kurzstrecken ja, Lange Stecken (>500km, auch im Winter) brauchst ein zweites, Hybrid, Benzin, Diesel, irgend ein Verbrenner halt.

    Nun was jetzt? ist das die Zukunft??


    Ich denke es ist nicht nur bei uns so.


    Dazu kommt, kann sich jeder ein oder zwei E-Autos leisten? oder anders gefragt will sich das jeder Kaufen?

    Ich kaufe keine neuen Autos, nur gebraucht und Presilimit war und ist immer max 20000€.


    Also Zukunft ist das nicht. Umweltfreundlich sind E-Autos auch nicht wirklich.

    Deshalb hab ich mir gebrauchte Octavia 2.0tsi aus 2019 gekauft. Reichweite 700km und nach 5min wieder 700km usw.

  • #920

    Das sind u.a. genau die Mythen die seit bestimmt 15 Jahren über die E-Mobilität erzählt werden. Aber auch ihre ständige Wiederholung machen sie nicht wahrer. Und ja, es gibt hier in Deutschland noch ein paar (vor allem ländliche) Regionen in denen die Ladeinfrastruktur noch nicht ausreicht. Aber auch dort fahren inzwischen viele E-Autos herum - die meisten laden entweder an der eigenen Wallbox oder beim Arbeitgeber. In den Ballungszentren gibt es inzwischen mehr als ausreichend Schnelllader, das wird dir jeder bestätigen der dort unterwegs ist.

    In skandinavischen Ländern lächelt man nur müde über dieses Thema, die sind uns auch in diesem Bereich meilenweit voraus...

    Viele Grüße


    Holger


    Honda Africa Twin CRF 1100L ES (SD13, 2024)

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