Diskussionsrunde zur E-Mobilität

  • #902

    Ich erlaube mir zum Thema "keine Zukunft" eine differenzierte Betrachtungsweise.


    Wenn "keine Zukunft" bedeutet, dass E-Autos NICHT innerhalb der nächsten paar Jahre alle Verbrenner komplett verdrängen, dann ist das wohl so. Derzeit gibt es in Deutschland rund 46 Millionen Verbrenner-Pkw, im Jahr werden rund drei Millionen Autos in Deutschland neu zugelassen, von denen im Moment 80 Prozent Verbrenner sind. Da kann man sich leicht ausrechnen, dass es noch seht lange dauern wird, bis E-Autos auch nur die Mehrheit aller zugelassenen Pkw stellen.


    In Kontrast dazu steht, dass 2025 wohl wieder der Tesla Y der meistverkaufte PKW der Welt war. Nicht E-Autos, sondern alle.


    Das kann mir im Grunde egal sein. Ich fahre einen Hybriden. 19 von 20 Autos rund um mich herum sind keine Hybride, meins fährt dennoch toll. Ich hätte gern ein E-Auto, aber nur dann, wenn ich Strom an meinen TG-Stellplatz kriege. Ich schaue mir meine Gegend manchmal mit dem "E-Auto-Blick" an und stelle fest, dass alle Ladesäulen in meiner näheren Umgebung dauernd belegt sind. Bis auf die beim Aldi - die ist kaputt. Solange ich das Thema Laden für mich persönlich nicht befriedigend gelöst kriege, haben E-Autos bei mir keine Zukunft.

  • #903

    Warum beschränkst Du Dich nur auf die Ladesäulen in deiner näheren Umgebung? Damit meinst Du sicherlich innerstädtische AC-Ladesäulen bzw. solche in Deinem Wohnumfeld. Klar, die sind in einem Umfeld mit angespannter Parksituation meist belegt. Hinzu kommt dass Autos mit E-Kennzeichen in vielen Kommunen kostenlos parken können, das wird natürlich gut genutzt.

    Was aber unterschätzt wird ist das Netzwerk an Schnellladesäulen was in Deutschland inzwischen sehr gut ausgebaut ist (45.321 Stand November 2025). Und dort ist IMMER was frei! Im schlimmsten Fall wartet man mal ein paar Minuten aber das kommt an städtischen Tankstellen zu Stoßzeiten oder in der Ferienzeit an Autobahnrastplätzen auch vor.

    Das Schnellladesäulen-Netz nutze ich persönlich fast ausschließlich da ich reiner "Laternenparker" bin und komme damit wirklich sehr gut klar. Mein Fahrprofil als Außendienstler sind 50...500km täglich in ganz Berlin und Brandenburg und mein Elektro-Kombi (kein Hybrid) hat eine WLTP-Reichweite von 690km.

    Klar, die Stromtarife am Schnelllader sind etwas teurer aber das kann man mit passenden Abo-Modellen gut optimieren. Und die Befürchtung der höheren Akkudegradation durch Schnellladen ist bei den aktuell verbauten Akkutechnologien weitestgehend unbegründet wie aktuelle Untersuchungen zeigen.

    Ein Elektroauto lädt man außerdem nicht wenn man muss sondern wenn man kann. Das ist Teil der gedanklichen Umstellung die jeder Umsteiger auf E-Mobilität mehr oder weniger durchmachen muss und das passt im alltäglichen Leben meist ganz gut.

    Ich für mein Teil möchte die Annehmlichkeiten eines modernen Elektroautos inzwischen nicht mehr missen und für mich gibt es (auch im Privatleben) keine Rückkehr zum Verbrenner mehr.

    Viele Grüße


    Holger


    Honda Africa Twin CRF 1100L ES (SD13, 2024)

    Yamaha Tracer 7 GT (2025)

  • #904

    Ich persönlich mag die Charakteristik des E-Motors allgemein, kurz gesagt, und natürlich auch, dass er bei entsprechender Konstruktion quasi wartungsfrei ist.


    Reiseendurist hat es aus meiner Sicht gut beschrieben, abgesehen vom Beruf würde es für mich ebenso aussehen in Wien. Im Zentrum gibt es ganz vereinzelte Ladesäulen, bei manchen Supermärkten mit Parkplätzen holen sie durchaus auf mit den Ladestationen und soweit ich sehe funktionieren die auch meist.


    Da ich in technischen Dingen einen kleinen Monk in mir trage, ist dieses Thema für mich sehr präsent, das Schnell-Laden. Gut, ich habe einige Zeit ein wenig mit RC-Fliegern rumgespielt, da sind gerade die LI-Akkus aufgekommen. Wir haben sie im 1/10 C, also der Kapazität geladen, schön langsam, weil sie eben hohe Ladeströme garnicht gerne haben; Betrieb zwischen 20 und 80 %.


    In meinem Kopf wehrt sich alles gegen das schnelle "Aufblasen" der Litihum-Akkus vehement.


    Gibt es da Messungen, Studien, Untersuchungen, wie sehr das Schnell-Laden den heutigen Akkus tatsächlich schadet?


    Wie bei jedem Thema herrschen Meinungen über die Fakten. Und ich finde es auch durchaus spannend anzusehen, zu lesen, wie emotional das Thema E-Mobilität aufgegriffen wird. Manchmal fallen da Worte, entstehen Spannungen (ha, Wortspiel), die ich nicht wirklich nachvollziehen kann.


    Für mich ist das ein jedenfalls interessanter Bereich und was jetzt noch fehlt ist ein Akku mit mächtiger Energiedichte, den man noch dazu 100 % wiederverwerten kann, und, eh klar, dennoch ohne seltene Erden und so. Oder halt die Erdäpfelbatterie. Heute fahren, morgen Pommes.

    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.


    Heidi Kastner

  • #905

    Ich sehe das nicht unbedingt als Vorteil. Vielmehr erfordert es eine gewisse Regelmäßigkeit, da es sonst schnell knapp werden kann. Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor tankt man in der Regel nur dann, wenn es notwendig ist oder beispielsweise, wenn der Kraftstoff gerade günstig ist.

    Letztlich muss man das im Kopf umstellen und sich daran gewöhnen, denn jeder vermeintliche Nachteil kann sich auch in einen Vorteil verwandeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Ferganez ()

  • #906

    Wir fahren seit 2 Jahren elektrisch, zuerst ein Fiat 500e im Abo zum Ausprobieren, nach 1 Jahr ein Fiat Doblo E. Jetzt über 20tkm mit beiden Modellen, überwiegend Kurz- und Mittelstrecke bis 150km. Absolut zufrieden, super bequem und entspannt, und günstig! Wir laden überwiegend an der eigenen Station mit 11kW, manchmal auch am Schnellader. Haben eigene kleine PV, daher fast keine Zusatzkosten.


    Für die Langstrecke und Anhänger sowie für Baustelle hab ich noch einen Pickup Mitsubishi L200, der zieht halt 3t Anhänger.


    Ganz klare Empfehlung: E-Auto ist die Zukunft!

  • #907

    Wir haben mit einem E-Auto Besitzer zwei Fahrzeuge derselben Klasse - einen Verbrenner und ein Elektroauto, verglichen und festgestellt, dass das Elektroauto pro Kilometer deutlich teurer ist, wenn man Anschaffung, Strom und Service berücksichtigt.

    Ich würde mir was Kleines für die Stadt und den Arbeitsweg holen, aber momentan ist der Preis echt hoch und die Lade infrastruktur passt noch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Ferganez ()

  • #908

    Danke Ferganez für den Link zu dem kurzen Bericht über die Akku-Wechselstationen, gerade für den innerstädtischen Bereich ist sowas eigentlich perfekt. Tja, und jetzt müssten sich die Hersteller noch auf ein gemeinsames System einigen.


    An und ab denke ich da auch ans Auto, was wäre, wenn man den Akku, die Akkus zB von der Seite entnehmen könnte, irgendwie so über ein System, man fährt zur Wechselstelle, der Akku wird von einer Art Hubstapler entnommen, der geladene wieder eingesetzt, fertig.

    Ich denke aber auch, es wird einen Grund geben, warum nicht wirklich in diese Richtung gedacht wird, aber die Idee gefällt mir.

    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.


    Heidi Kastner

  • #909

    Die Wechselstationen existieren schon, und Renault hat das ebenfalls vorgeschlagen ( Quick drop Station) , aber irgendwie hat es nicht geklappt.


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    Wechselakkus


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    Einmal editiert, zuletzt von Ferganez ()

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