Lebensweisheiten auf zwei Rädern

  • #111

    Das musste ich zweimal lesen, um sicher zu sein, dass Kurven außen anfahren NICHT zur miesen Linie gehört ...


    Tatsächlich ist das mein größtes Problem, denn meine natürliche Prägung will die Reserve außen haben. Da muss ich mich richtig zusammenreißen.

  • #113

    Also von meiner Seite aus war da Ironie im Spiel :lachen:


    So, habe gerade meine dicke Schwarze aus der Werkstatt geholt und die tricolore Leih-DCT abgegeben. Auf Hin- und Rückfahrt habe ich mich mal Eurer Lenkimpuls-Philosophie gewidmet. :confusion-questionmarks: Ach so, das meint ihr ... ja, klar. Macht als Ausweich-Technik natürlich Sinn, und wenn so fahrphysikalisch auch jede Kurve eingeleitet werden sollte, dann ist das von mir aus auch okay. MERKEN tut man davon aber nix, wenn man sich nicht hochsensibel darauf konzentriert (Also mir geht das eher so ... :chores-chopwood:).


    Also an alle Selbstzweifler hier: ihr werdet das schon alle richtig machen ... wenn ihr eine Treppe raufgeht überlegt ihr ja auch nicht bei jeder Stufe, in welchem Winkel ihr den Fuß aufsetzt ...


    Macht trotzdem Spaß, das alles von Zeit zu Zeit mal wieder bewusst zu testen ...

    :atblack:

    Aus der Geschichte lernen nur die, die auch lernen wollen.

  • #114

    Jepp! Und wenn Du 2x denkst: "der kommt nicht mehr", rechne damit, dass er es doch noch tut.


    Aus eigener Erfahrung: vor knapp 30 Jahren war ich im Taunus auf der B275 unterwegs. Auf der breit ausgebauten Straße, zog ich nicht zu schnell durch eine weite Linkskurve auf eine Kreuzung zu. Dort kam von rechts ein Mercedes mit der Absicht nach links, in meine Gegenrichtung, abzubiegen. Ich sah ihn schon früh, der Abstand war noch groß ...

    (mein Blickwinkel)


    HÖRE AUF DEINEN BAUCH!

    Ich wunderte mich, dass er nicht endlich rausfuhr ... ich wurde langsamer ... er kam immer noch nicht ... und langsamer.


    (Blickwinkel des Benz, er wollte nach links, ich kam von links)


    Jetzt war ich sicher, dass er niemals mehr fahren könnte ... DANN FUHR ER!



    Der Vollpfosten sah mich erst, als er quer auf meiner Fahrbahn stand und er bremste (!!!) sofort. Ich hatte keine Chance mehr an ihm vobeizukommen und prallte in die Türe (selbst durch Lenkimpulse nicht :neener:.)


    (Die farbigen Bilder habe ich im letzten Sommer aufgenommen, als ich wieder an der Stelle vorbei gekommen bin. Ich bin relativ kurz nach dem Unfall aus der Region weggezogen. Das sw-Bild ist aus dem Polizeibericht).


    Das BAUCHGEFÜHL, das mich hat langsamer werden lassen, hat mir sicher das Leben gerettet. Noch viele Jahre danach hatte ich immer einen automatischen Zucker nach links, wenn ein Auto rechts in einer Einmündung steht – vielleicht auch heute noch. RECHNE IMMER MIT DER DUMMHEIT der Anderen! ODER MIT DEM UNVERMÖGEN der Anderen. In meinem Fall war der Unfallverursacher ein knapp 80jähriger Senior mit begrenztem Schuldbewusstsein.


    Fahre nicht nur, als seist Du unsichtbar, SONDERN MACH DICH SICHTBAR! Ab in die Mitte der Fahrbahn, wenn sich der direkte Sichtkontakt dadurch verbessert.

    Und noch was ganz konkret:
    Hinter einer Autokolonne fahre ich immer nahe der Mittellinie. Am besten so weit links, dass ich die linke Seite des vor mir fahrenden Autos sehen kann. Erstens kann ich schneller überholen und zweitens achte ich IMMER auf mögliche Lenkbewegungen des Vorderrads. Die fallen auf, auch wenn sie noch so klein sind. So sehe ich, ob das Auto vor mir evtl. auch schon zum Überholen ansetzt.

    :atblack:

    Aus der Geschichte lernen nur die, die auch lernen wollen.

    2 Mal editiert, zuletzt von macblum ()

  • #115

    So deutlicher? Sorry wegen der primitiven Grafik, soll ja nur die Aussage illustrieren. Außenfahren (orange) kann man machen, birgt natürlich auch Gefahren, wenn man sich verschätzt (wenig Reserve).


    Zu weit innen fahren (rot) ist blöd bei Gegenverkehr.


    Und grün zeigt ne vernünftige Linie, die noch genug "Kopffreiheit" bis zur Mittellinie lässt ...

    :atblack:

    Aus der Geschichte lernen nur die, die auch lernen wollen.

  • #116

    Danke, danke, danke Andy .... vielen Dank für dein Mitmachen ... perfekt ... so war das gedacht, nicht irgendwelche Brocken hinwerfen,


    sondern Beiträge von denen alle etwas haben und ihren Horizont erweitern können ... :clap:

  • #117

    Ich würde die Kurve wahrscheinlich eher links an der Mittellinie beginnen, geradeaus mich nach außen bis zu gelben Linie treiben lassen, also möglichst lange draußen bleiben, um dann hart mich nach links fallen zu lassen und in der Mitte rauszukommen. Hört sich eckig an und ist jetzt übertrieben beschrieben- aber so ähnlich passiert das bei mir.

  • #118

    Wird so übernommen Ralf, vielen Dank :handgestures-thumbupleft:

    Ich hatte dich schon gleich am 2.Tag unter Punkt 8 zitiert lieber Karl ... :)

  • #119

    Und warum wundert mich das jetzt nicht ? :laughing-rolling:

  • #120

    Das sehe ich auch so, allerdings habe ich eine leicht andere Strategie. Sind vor mir Autos, sieht der Gegen- oder Querverkehr meist nur meinen Helm ueber dem Autodach vor mir. Wahrnehmen wird er mich da nicht. Insofern fahre ich seitlich versetzt auf der Seite des anderen Fahrers, dessen Aufmerksamkeit ich erwecken will: rechts in meiner Spur, wenn rechts jemand wartet, sonst - wie von macblum vorgeschlagen - links in meiner Spur.


    Sind vor mir keine Autos, oder es kommt was von beiden Seiten kann man leucht Schlangenlinie fahren. Das zieht Aufmerksamkeit auch sich, mein Licht 'flackert' sozusgen, und sich quer zur Sichtlinie bewegende Objekte sind grundsaetzlich leichter erkennbar.

    Die Englaender haben fuer das Manoever einen eigenen Namen: SMIDSY (Sorry Mate, I didn't See You!

    Dazu gab es mal ein nettes Schulungsvideo auf Youtube (noch in schwarzweiss!), aber das finde ich auf die Schnelle nicht.


    Auf sich aufmerksam machen ist generell ein guter Tip. Das kann auch bedeutet, vor dem Ueberholen zu hupen, wenn man den Eindruck hat, dass der Vordermann nicht aufpasst. Der Lichthupenschalter ist mit 'Pass' beschriftet ...

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