Lebensweisheiten auf zwei Rädern

  • #81


    Widerspräche das nicht der Physik der Kreiselkräfte :think:

    Gruß Klaus :atblue:


    Das Geheimnis des Glücks ist Freiheit; das Geheimnis der Freiheit ist Mut ... (Thukydides, griechischer Geschichtsschreiber, 5. Jahrhundert v. Chr.)

  • #82

    Schau Dir mal Videos von Chris Pfeiffer und Co an. Die fahren oft im Kreis mit feststehendem Gas und turnen dann auf der Kiste rum, ohne dabei den Lenker zu berühren.

    Das ist dann genau das, was ich beschrieben habe.

    Gruß

    Claus

    Lieber Altersstarrsinn als gar keine Meinung. 8)

    Einmal editiert, zuletzt von ck1 ()

  • #83

    Mit dem Lenkimpuls leitet man JEDE Kurvenfahrt mit dem Motorrad ein (auch beim Hang Off). Das andere (drücken, legen hängen) hat was damit zu tun, wie ich während der Kurvenfahrt auf dem Motorrad sitze.
    Ergo ... hat jede Fahrtechnik auch was mit dem Lenkimpuls zu tun ... oder auch nix. Wobei man bei manchen Positionen am Motorrad sich mit dem Lenkimpuls leichter tut als mit einer anderen.

    Wenn es um das Wedeln um Kanaldeckeln od. durch Wechselkurven geht, dann leite ich die jeweiligen Richtungswechsel mit dem Lenkimpuls ein, und dann tut man sich einfach leichter, wenn man halbwegs aufrecht (vertikal) am Motorrad bleibt und das Motorrad unter sich "arbeiten" lässt ... also die Schräglage bzw. den Wechsel von links auf recht und umgekehrt. So gesehen sind wir recht nah beieinander.


    Aber bei dieser Aussage kann ich dir nicht zustimmen.

    Mit unserer jeweiligen Position am Motorrad verändern wir die Lage des Gesamtschwerpunktes (Motorrad + Fahrer). Beim Drücken braucht das Motorrad mehr Schräglage als beim Hang Off. Wechseln wir während einer Kreisfahrt ändert sich die Schräglage des Motorrades, dadurch der Abrollumfang des Reifens, der letztlich unsere Kurvenfahrt bewirkt. Und um auf der gleichen Linie zu bleiben braucht es natürlich einen Lenkimpuls.

    Selbiges gilt übrigens auch, wenn ich nach einer Kurve die Maschine wieder in die Senkrechte bringen will/muss. Nicht durchs Gas aufziehen stellt sich das Motorrad wieder auf ... nein, durch einen Druck bzw. Zug am Lenker richtet sie sich wieder auf.

  • #84

    Oh der Dr. Hat schneller geschrieben!


    Sorry


    Hier wird aneinander vorbei geredet


    Lenkimpuls, Schräglage Drücken...


    Physikalisch wird die Richtungsänderung eines Einspurfahrzeug immer mit einem Lenkimpuls in die andere Richtung erzeugt. Ob ich dann anschließend weiter mit drückender Technik oder mit Schräglagen Technik fahre wird danach persönlich entschieden.


    Thema Fahrstile:


    SCHRÄGLAGE

    Sehr gut geeignet für große, schnelle Radien in der man die Kurve gut einsehen kann.

    Bedingt durch die höhere Geschwindigkeit (Kreiselkräfte) und die Sitzposition fallen plötzliche Kurs Korrekturen schwere als beim


    DRÜCKEN

    Wechselkurse, enge Radien und uneinsichtige Kurven.

    In der Regel langsamere Kurvenfahrt als mit Schräglagetechnik, besonders für Enduros eine sehr gut geeignete Technik

    + aufrechte Sitzposition ermöglicht gute Übersicht des Horizont auch in schlecht einsehbaren Kurven.

    +In Verbindung mit dem breiten Endurolenker sehr gutes Ansprechverhalten um schnell Ausweichmanöver zu fahren ( den großen Kreiselkräfte des 21" entgegen wirkend)

    + grade auf den hohen Enduros ( in meinem Fall gepaart mit großen Fahrern) nicht soweit in die Gegenspur hineinragend.

    + das menschliche Gehirn akzeptiert nur eine bestimmten Prozent Schräglage, den Rest muss man ihm beibringen.


    + weil es einfach Spass macht


    Hanging off hat dagegen auf der Landstraße nichts zu suchen.

    + sehr konzentrierter Schwerpunkt, Motorrad kann aufrechter bleiben, höhere Kurven Geschwindigkeit. Rennstrecke eben

    - sehr statische Sitzposition, kaum Kurs Korrekturen möglich.

    - schlechte Horizontübersicht aufgrund der tiefen Sitzposition.


    Ich hoffe ich habe nichts vergessen, kein Anspruch auf Vollständigkeit.


    Für eine Enduro ist das Drücken eine fast schon natürliche Fahrweise ( im Gelände z.B mit ausgestelltem Bein und driftenden Hinterrad) während beim Sportler mit Stummellenker deutlich weniger effizient ist ( geht aber natürlich auch).


    Euch auf's Auge drückende Grüße

    HeinoAT

    Manchmal

    sind es nur ein paar Zeilen die uns den Tag verschönern

    Warme Worte für den ganzen Tag

    Ein kleiner Gruß von ganzem Herzen ❤

    Und zwischen den Zeilen ist ein Zauber verborgen, der aus Wolken Zuckerwatte und aus Sorgen Pusteblumen macht.

  • #85

    Vielen Dank für Deine Arbeit Jürgen ... ich hätte das niemals besser schreiben können .... es ist halt doch toll wenn man Familie hat :*

  • #86

    Puh, ganz schön viel Theorie für ne praktische Kurve ...


    Wenn ich so viel nachdenken müsste, würde ich nicht rumkommen, fürchte ich. Aber auch mal interessant, wie sehr man das Thema zerlegen kann.


    Mir ist noch was ganz Praktisches eingefallen von meinem Kurventrainer:

    „Eier an den Tank!“ (Sorry die Damen, von Euch ist Transferleistung gefragt).


    Soll bedeuten: vor kurvigen Passagen gerne mal die Komfortzone verlassen und vor an den Tank rutschen. Das ermöglicht schnellere Reaktionen und wechselnde Richtungsänderungen.


    Das klappt hervorragend!


    Ansonsten sehe ich immer wieder Fahrer, die eine miese Linie fahren. Kurven werden natürlich außen angefahren und im Scheitel sind die Reifen knapp über der Mitte der eigenen Fahrspur, niemals nahe der Mittellinie. Stell Dir vor, es begegnet Dir ein Bus!

    Wer das nicht beherzigt, braucht sich über Lenkimpulse keine Gedanken machen! :confusion-shrug:

    :atblack:

    Aus der Geschichte lernen nur die, die auch lernen wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von macblum ()

  • #87

    hmm, das liest sich so, als müsse man ständig am Lenker rumzerren.

    Ja, das mach ich auch, wenn ich mal nen Haken schlagen muss. Aber meistens lenke ich im sitzen mit dem Becken und im stehen über die Fußrasten.

    Mach ich was falsch?

  • #88

    Fahrphysik kann ein trockenes Thema sein, aber es ist durchaus sinnvoll sich der einzelnen Abläufe bewußt zu werden.

    Man kann damit seinen Fahrspaß optimieren und vor allem sicherer fahren.


    Außerdem macht es Spaß ins "Frag doch mal die Maus" Lager zu schauen.


    Sich bewußtsein ist nicht nur beim Motorradfahren sinnvoll sondern auch sonst im Leben.


    macblum hat grade was Bewußtseins erweiterndes in "was schmeichelt eueren Ohren" eingestellt.

    Völlig receptfrei und kostenlos.


    sich des Lebens bewußte Grüße

    HeinoAT

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  • #89

    Es mag sein, dass du dir das so einbildest. In der Realität läuft es aber anders ab --> siehe oben Stichwort "Lenkimpuls".Beobachte dich selbst mal genau, was deine Arme/Hände machen, wenn du in eine Kurve einlenkst.

    Dabei ist vielleicht schon noch wichtig zu erwähnen, dass der Lenker bei so einem Lenkimpuls nicht stark aus der Ruhelage auswandert. Das sind nur sehr wenige Grad ... so 1,5 bis max . 2 Grad.

    Auf YT gibt es zahlreiche Videos zu dem Thema ... ich hab hier nur das erste aus den Suchergebnissen verlinkt.

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  • #90

    Zusammenfassung:


    1. Kurvenradien sind zu 90% feststehende Radien. Vertraue der Straße ...

    2. Lerne dein Fahrzeug mit Gefühl und Verstand zu beherrschen. Du bist Herr auf deiner Maschine ...

    3. Blickführung ist alles. Das Motorrad fährt dorthin, wo du hinsiehst... (Der Blick sucht die Lücke, nicht das Hindernis)

    4. Konzentration und Blickführung sind zweierlei. Übe deine Konzentration noch weiter nach vorne zu richten, als deinen Blick ...

    5. Lenkimpulse lassen Kreiselkräfte präzedieren. Mache dich vertraut mit deutlichen Lenkimpulsen ...

    6. Gefahrenbremsungen retten Leben. Trainiere sie so oft du kannst ...

    7. Höre auf dein Bauchgefühl. Fahre nie schnelle als dein Schutzengel fliegt ...

    8. Lerne das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer einzuschätzen, rechne mit der "Dummheit" der anderen ...

    9. Lese die Straße, den Untergrund, suche den einfachsten Weg für deine Maschine ...

    10. Fahre stehts defensiv, Du bist einer der Schwächsten Verkehrsteilnehmer ...

    11. Dein Anhalteweg darf nie länger sein, als deine einsehbare Strecke. Du weist nie, was hinter der nächsten Ecke auf Dich wartet ...

    12. Wenn es kurviger wird, "Eier an den Tank" ... Nichts gegen die Frauenwelt (mir fällt noch nichts passenderes ein) ...

    13. Lerne die Reserven deiner Maschine kennen. Kurventraining, Griperfahrungen ... Wann kommen die Fussrasten?

    14. Die RESERVE einer Kurve ist immer innen.

    15. In Kolonnen versetzt fahren.

    16. Gasgeben ist manchmal sinnvoller als bremsen, RAUS aus der Gefahrenzone ...

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