Der ADAC kritisierte 2024 in seinen Empfehlungen sehr konkret Details wie z.B. Abdeckungsbereich, Brustbereich wie auch Batterielaufzeit, Kontrollmöglichkeiten durch den Benutzer u.ä.
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/zweirad/motorrad-roller/motorrad-fahren/motorrad-airbag-westen/
Ein Airbag schützt im Idealfall "besser" (den Rumpfbereich und u.U. Nacken/Kopf), aber bietet doch absolut keinen Schutz für Hände, Arme, Füße ... für die Gesundheit und insb. Arbeitskraft bleiben die Gliedmaßen außen vor. Wir hatten doch schon eine breite Diskussion über das richtige Schuhwerk bei Vollkontakt mit Fußrasten, Sturzbügeln u.ä., wie anderenorts über höhere Schutzklassen bei der Bekleidung, gerade im Sommer wird das m.E. unterschätzt, ich sehe so viele biker mit T-Shirts, ohne Handschuhe, sogar mit kurzen Hosen. Klar, auf mehrtägiger Tour plant man schlechtes Wetter ein und trägt meist Mindestschutz.
Kann mich nur wiederholen, das tragen, mit dem man in einen Unfall geraten möchte. Hab auch keine Lust mit Maximalausstattung bei 35 Grad unterwegs zu sein als moderner Ritter ohne Lanze, inzwischen grüße ich aber keine biker mehr, die mir - ein Sommerphänomen - im T-Shirt entgegenkommen. Anders als die Retro-Mofa/50iger-Fahrer, die häufiger in Rudeln in Stadt oder auf Landstraße den Asphalt abfegen, finde ich cool die Szene, es gibt trotzdem ultraleichte Lederhandschuhe, stabilere (Motorrad-)Turnschuhe oder Jeans mit Kevlar, in meiner Anfangszeit auf dem Mofa hatte ich neben dem Helm nur eine Jeansjacke, die schützt bei solchen Geschwindkeiten "besser" um im o.g. Bild zu bleiben. Wer schon mal einen Unfall mit Rutscher hatte, besitzt Vorstellungskraft genug, was Asphalt für ein wunderbares Bodenmaterial ist. Zusammenstöße oder nur Abpraller sind eine ganz andere Geschichte.
Ein moderner, modisch geschnittener Airbag, der wg. der Optik oder aus Gewichtsgründen auf Schutzbereiche verzichtet, wird vermutlich erst recht gekauft. Und wenn ´ne App dabei ist. Sich auf Technik verlassen hat seine Schattenseiten, vielleicht sollte man starker Sonne u. höheren Unfallrisiken auf hochfrequentierten Straßen in der Tat mal lieber im Schatten bleiben. Das Vorbild der Airbags im Auto hatte eine ähnlich Wirkung, ich bin ja geschützt, es gibt objektive Crashtests, mehr Schutz auf der Straße als im PKW ist unmöglich, na gut im LKW vielleicht.
Blech und Airbag setzen das alte oder nur subjektive Limit wieder höher, weil schon Ü50 bzw. Ü60/70 thematisiert wurde, alte Knochen brechen leichter und heilen länger. Passierte aber schon ganz Jungen, die in Motorradunfällen lebenslang zu leiden hatten. Schon klar, hier im Faden tummeln sich die Sicherheitsbewussten und ich adressiere falsch, aber ein Airbag alleine ist nur ein Teil der Lösung. Ich persönlich erwarte mehr Kollisionsschutz von Radarsystemen, die rundum das bewegte Fahrzeug eine "Schutzzone" aufbauen und mir als Fahrer idealerweise in das Visier einblenden, grün vs. rot reicht mir als Hinweis, da kommt sehr schnell was meinen Bewegungsvektor zu, von vorn (auf der Landstraße vor mir stehend) oder von hinten (am Ende einer Autobahnschlange stehend). Was nützt da ein Airbag? Ausser er verleiht dir Flügel und hebt dich aus der Gefahrenzone. 