Getriebeausgangswelle abgenutzt

  • #31

    BMW, das mit dem Sprengring hat nicht wirklich gehalten.


    Kawasaki: fest verschraubt, Schraube mit zusätzlichem Blech arretiert. Löst sich dennoch, Mutter schlägt Loch ins Motorgehäuse. (GPZ 305, Fahrschulbike)


    Das creibewegliche Ritzel, welches von der Befestigungsmutter entkoppelt ist, wird diese durch sein axiales Spiel (auch wenn es noch so gering ist), nicht lösen.


    Bin mal gespannt ob diejenigen, die ihr Ritzel durch Unterlegen befestigt haben, ob diese es posten, wenn dadurch irgendein Schaden entstanden sein sollte.

    Wer gibt freiwillig seinen eigenen Fehler zu, wenn er vorher so geschrien hat?

  • #32

    Kennt ihr noch die Sparkassenwerbung?

    Wir machen das mit dem Fähnchen…


    Ich habe meine GAW jetzt mal mit gutem Licht und einer Lupe betrachtet. Nach 23 tkm hat sie Tragspuren und ist, naja, sagen wir minimal eingelaufen. Trocken verbaut, werkstattgepflegt. Das Ritzel hat merklich, wenn auch nicht dramatisch viel Spiel in Drehrichtung. Das könnte ja die These des weicheren Materials am wechselbaren Bauteil bestätigen. Die Kettenspannung hat im kompletten Zeitraum gepasst. (Leider hatte ich mit meiner SD06 andere Erfahrungen nach der Werkstattwartung machen müssen. Seitdem prüfe ich das nach jedem Aufenthalt in der Werkstatt).

    Ich werde die Verbindung jetzt mal mit Molycote GN schmieren und in 10 tkm prüfen.

  • #33

    Jein,

    meiner Auffassung nach verhindert es zumindest die Rostbildung der Verzahnung bei wenig gefahrenen GAW/ Rittzelvewebindung.

    Bei zweitanbietern ist da teils noch mehr Luft, und damit evtl stärkerer Rost

    Und Rost ist ne schöne Schmirgelpaste.

    Molykote zb verhindert das es rostiig wird.


    So jedenfalls, nach meinem gut dünken, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit


    Desweiten trägt eine sehr untertourige Fahrweise mit ihren Lastwechselreaktionen zur Belastung der Verbindung warscheinlich ebenfalls dazu bei (vermutlich)


    just my 2 cents

    Dinge kommen zurück und sind wieder in. Ich kann es kaum erwarten bis Moral, Respekt und Intelligenz wieder im Trend sind :happy-smileyflower: :teasing-tease:

    Der Kluge ärgert sich über die Dummheiten, der Weise belächelt sie

    Einmal editiert, zuletzt von Wildhog ()

  • #34

    Ich bin mir halt nicht sicher, ob nicht bei Einsatz einer Scheibe, durch Rückdrehkräfte beim ruckartigen Gaswegnehmen, die Schraubverbindung gelöst werden könnte. Die Verbindung ist halt nicht gesichert und bekommt jetzt zusätzliche Dreh-Kräfte ab.

    Den Einsatz einer Passscheibe, die dünner ist als das vorhandene Spiel, also nur zur Reduzierung des Spiels, halte ich für weniger dramatisch.

  • #35

    Schäden an der GAW und dort der Ritzelverzahnung gibt es quer durch alle Hersteller. Egal ob das Ritzel fest verspannt montiert ist oder ob das Ritzel ein geringes Axialspiel hat. Es spielt wohl absolut keine Rolle ob das Ritzel "fest" verspannt wird oder ob das Ritzel konstruktiv axiales Spiel aufweist. Ob daher eine Konstruktion besser oder schlechter ist als die andere, lässt sich hier im Forum wohl nur durch die Konstrukteure der Hersteller rechnerisch belegen.


    Herstellerunabhängige Schäden an verschieden Modellen lassen sich über Google in ausreichender Stückzahl finden. Die absoluten Mengen der Schäden scheinen aber unterhalb des Promillebereichs zu liegen. Eine besondere Häufung bei bestimmten Modellen lässt sich aber nicht wirklich feststellen.


    Hier bei der AT kenne ich einen Fall einer echt defekten Welle - die Schadensursache lässt sich aber nachträglich nicht mehr feststellen. Ob es das verbaute Zubehörritzel war, die Kettenspannung - keiner weiß es wirklich. Alle beteiligten Hersteller sagen, dass es keines seiner Teile war.


    Ich kenne weiterhin Bilder von einer kleinen Fallzahl (<5) die erkennbare Druckstellen aufweisen. Teilweise mit OEM Ritzel, teilweise mit Zubehörritzel. Ob die Kettenspannung ursächlich war - unbekannt, ob es am Material lag unbekannt.


    Es ist ebenfalls bekannt, dass alle (?) Hersteller im Neuzustand die Ritzel trocken verbauen (so zumindest mein subjektiver Eindruck).


    Seitens eines Honda Mitarbeiters wurde aufgrund von bekannten Schäden im Endantrieb der Pan European (mit ähnlichem Schadensbild wie bei ausgeschlagenen Ritzeln/GAW) die dort funktionierende (und vom Hersteller vorgeschriebene) Schmierung mit einem Schmiermittel mit mindestens 40% Festkörperschmierstoff Molybdän vorzunehmen.


    Bei Ketten die mit Öler geschmiert werden ist eine Kontrolle/Austausch des Ritzels bei etwa 20.000 - 30.000km sinnvoll.


    Es schein bei Honda recht umfangreiche Simulationen und Prüfstands Ergebnisse zum Kettentrieb zu geben. Dabei gibt es ja mannigfaltige Schadensursachen. Angefangen von Toleranzen bei den Neuabmessungen, der herstellerspezifischen Härtung, dem nutzerseitig eingestellten Kettendurchhang, der Fahrweise, der Kettenpflege, Beanspruchungen durch Schmutz, fehlerhafter bzw. mit Toleranzen behaftete Radstellung usw. usw.

    Die an der GAW auftretenden Kräfte haben dabei sowohl einen statischen, gleichbleibenden Kraftanteil als auch einen impulsartigen Kraftanteil, überlagert mit einer in Teilen der Kette ständig wechselnden Geschwindigkeit (Polygoneffekt) - obowhl ich ein kleines Bisschen Ahnung habe, sehe ich mich nicht in der Lage auch nur ansatzweise die Kräfte zu berechnen und mit der GAW auf Tauglichkeit zu vergleichen.


    Da beide Konstruktionsarten (fest verspannt vs. axial mit Spiel) bei den Schadensbildern in sehr sehr geringer Fallzahl auftauchen, haben die Konstrukteure beider Arten wohl recht.


    Deswegen halte ich es an meiner AT so:


    Montage mit Molykote GN

    Jährlich eine Kontrolle meines Ritzels und Austausch des Ritzels nach etwa 25.000km (fahre alle Motorräder mit Öler)

  • #37

    Ich schreibe hier nicht für mich!


    Ich schreibe hier von Nutzern welche wenn es hoch kommt 5000km im Jahr fahren, jedes Jahr zum Händler fahren ihre Jahresdurchsicht machen lassen und eben genau davon ausgehen müssen, dass so wie es ist alles seine Richtigkeit hat!


    Nach Ablauf von etwaigen Garantien mache ich bis hin zum Ventile einstellen bei allen meinen Motorrädern alles selbst.


    Und genau deswegen glaube ich auch zu wissen wie man eine Kette richtig einzustellen hat. Es kann ja auch nicht so falsch sein da meine SD08 keine Marker aufweist.


    Es wird einfach Serienstreuungen geben. Nun muss man halt schauen wie man damit umgeht.


    Honda sagt mittlerweile den Händlern wie oben angemerkt das sie die Welle schmieren sollen,… hmmm,… komisch, waren sie bis dahin doch trocken verbaut.


    Und wenn wie im Falle von @bmw die Maschine nur mit originalen Teilen und immer beim Händler gewartet wurde dann sind die Fragen zur Qualität bzw. Ursachenforschung doch auch berechtigt.


  • #38

    Das ist eine individuelle Empfehlung seitens Honda AT für deren Bereich - ähnlich auch wie die Empfehlung zur Reinigungen des DCT Schaltmotors. Im WHB und daraus resultierenden Inspektionsplänen ist das nicht enthalten.

  • #39

    Ein entscheidender Faktor, welcher letztendlich zur Zerstörung der Verbindung Welle-Ritzel führt, vorausgesetzt es sind keine Härtefehler vorhanden, ist die Tribokorrosion (https://de.wikipedia.org/wiki/Tribokorrosion), zu sehen als roter Staub an der Verbindung. Im Maschinenbau ist das ein uraltes Thema. Auch die oft zur Anwendung kommenden Paßverzahnungen z.B. nach DIN 5480 oder DIN 5482 sind seit Jahrzehnten Stand der Technik.


    Getriebeausgangswelle wie auch Kettenritzel sind in der Regel ca. 0,8mm einsatzgehärtet, d.h. einer 0,8mm starken Außenschicht mit ca. 56-58 HRC folgt ein zäher, aber nicht harter Kern.


    Mit der Zeit reibt sich die harte äußere Schicht immer mehr ab, bis irgendwann der nicht harte Kern erreicht ist, dann geht es ganz schnell zu Ende. Das Fortschreiten der Tribokorrosion wird u.a. verstärkt durch Vibrationen, ungünstige Toleranzen bei der Paßverzahnung (zu viel Spiel, schlechte Flächenauflage) und stark darauf wirkende Kräfte (z. B. zu geringes Kettenspiel).


    Das Wichtigste ist der Tribokorrosion möglichst entgegenzuwirken, d.h. Paßverzahnung regelmäßig richtig sauber machen (metallisch blank) und danach geeignete Hochdruckpaste von Klüber, Molycote o.ä. auftragen.


    Gruß, Alpi

  • #40

    Wie soll sich denn die Schraube von einem verspannten und verklebten Ritzel lösen? Das Ritzel bewegt sich ja eben nicht mehr. Das ist ja der ganze Sinn vom verspannen und verkleben.


    Papinator da würde ich wieder widersprechen. Ich habe 2 verschiedene Honda Modelle und bin in 2 verschiedenen Honda Foren aktiv. In beiden ist das ein Thema, das mehrere Nutzer betrifft. Hier weiß ich jetzt schon neben mir von mindestens 3 weiteren Betroffenen Nutzern, die allesamt mit einem neuen Ritzel noch nennenswertes Spiel in Umfangsrichtung haben. Das ist ein Schaden an der GAW. Wobei man vermutlich in dem "Ritzel aus dem Zubehör" Fred noch deutlich mehr findet (die nicht zwingend tatsächlich Ritzel aus dem Zubehör genutzt haben!). Im Forum der kleinen CRFs (250 und 300) sind es etwa genauso viele Fälle aber auf VIEL weniger Nutzer. Dort sind Bauchgefühl vielleicht 30 regelmäßig aktive Nutzer. Außerdem kenne ich einige Fahrer der älteren AT Modelle und bei denen ist das mehr oder weniger so ein "Ach, hast du auch den Schaden? Ja, da muss der Motor auf. Hatte ich auch schon 2 mal"-Thema.


    Im Forum der BMW F650 Modelle ist mir das Thema wie gesagt nie über den Weg gelaufen. Schnelle Google Suche hat einen Fall an einer Vergaser-F (Ritzel ist bei diesem Modell über einen Sprengring gesichert, hat also auch Spiel) hervorgebracht und keinen an der F650GS. Im GS-Forum konnte ich auf die schnelle auch keinen Fall finden (dort werden neben den Kardan R Modellen auch die Ketten-GS Modelle F und G 650,700,750,800,850 behandelt).

    Es gibt hier eine für mich sehr eindeutige Häufung bei Honda. Wobei ich zugeben muss, dass ich mangels anderer Motorräder in Yamaha, KTM, Triumph und Co Foren nicht aktiv bin.

    Auch hier wieder kurze Google Suche nach "Getriebeausgangswelle Defekt" bringt auf den ersten paar Seiten Ergebnisse für 3 verschiedene Honda Modelle (Dominator, Transalp alt, AT alt) und 1 Ergebnis für eine XT, die aber auch ein schwimmendes Ritzel hat. Kein Ergebnis für geschraubtes Ritzel. Suche nach "Getriebeausgangswelle Ritzel Spiel" bringt zu 90% Honda Foren oder allgemeine Foren, wo es aber bei der spezifischen Frage um Honda ging. Allerdings waren dort keine Schäden sondern Fahrer, die sich wundern, ob das axiale Spiel normal ist.


    Ich wollte weiter oben nicht behaupten, dass Honda besonders schlimmes Design to fail macht. Das machen alle auf ihre Art. Mir ist nur direkt bei Honda das Beispiel mit den Luftfiltern eingefallen. Ich wollte damit eher ausdrücken, dass auch Honda davor nicht gefeit ist. Der Ruf einer Marke bedeutet heutzutage leider überhaupt nichts mehr. Wer in den letzten Jahren versucht hat, gute Kochtöpfe zu kaufen, weiß, wovon ich rede. Tefal, WMF, Fissler und Co haben alle nur noch minderwertigen Müll im Sortiment.


    Ich will das alles hier auch insgesamt nochmal in den richtigen Kontext setzen. Honda baut gute Motorräder. Die neue AT war ein ganz großer Wurf, deshalb habe ich mir auch eine aus dem 2. Baujahr neu gekauft. Ich mag auch bei Honda die "simplicity". Gegenüber dem grandiosen Overengineering, das BMW bei allen seinen Modellen betreibt, ist das eine willkommene Abwechslung. Ich habe im Prinzip nur 2,5 Kritikpunkte an Honda. Bei den Ersatzteilpreisen in Europa vergewaltigen sie ihre Kunden wie kein Zweiter es wagen würde. Das Design der Ritzelbefestigung ist absoluter Pfusch. Und der halbe ist das Display-Thema an der 1100er, dem sie sich viel zu langsam angenommen haben. Nur noch ein halber, weil es ja aktuell scheinbar auf einen Rückruf hinausläuft. Ich mag an sich Honda und speziell die 3 Hondas, die in meiner Garage stehen (von insgesamt 4 Motorrädern). Aber da bei der GAW haben sie einfach gepfuscht.

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