ATAS (SD09)/EERA - ist das Fahrwerk der maximal erlaubten Zuladung gewachsen?

  • #1

    Hallo,


    Hintergrund meiner Frage:
    Habe nun etwas über 22000 km auf meiner SD08/DCT runter. Gut 8000 km davon mit voller Beladung, d.h. mit Sozia und Reisegepäck. Zulässiges Gesamtgewicht ist voll ausgeschöpt (vlt auch mal 1-2 Pfund drüber).

    Man kann so fahren, schließlich sind wir so zu zweit 8 TKM in der Gegend herum gefahren. Gut ist halt anders. Die Kiste hängt hinten trotz maximaler Vorspannung (35 Klicks) viel zu tief, ist vorne gefühlt zu hoch und vor allem deutlich zu leicht. Besonders in engen Haarnadelkurven bergauf wird die Fuhre instabil. Das sind aber die Straßen, die wir bevorzugt fahren (wollen).

    Falls ich die SD08 behalten sollte, werde ich definitiv etwas am Fahrwerk unternehmen. Vermutlich ein Federbein (Explore oder Extreme) von Touratech mit entsprechender Federhärte und 15mm Vorspannungs-Weg installieren lassen.


    Aufgrund unseres Erlebnisses letzte Woche (Plattfuß durch Nagel > kompletter Luftverlust innerhalb 4-5 Sekunden > Abgang samt Sozia in den Straßengraben, gerade noch einigermaßen glimpflich) fühle ich mich mit Schlauchrädern nicht mehr wirklich wohl. Ungünstig wenn man eine SD08 hat.


    Mögliche Lösung;
    Umstieg auf ATAS/EERA (hat Schlauchlosräder + ständiges lästiges manuelles Anpassen des Fahrwerks beim Wechsel Solo <-> mit Sozia+Gepäck entfällt).


    Fragen an ATAS/EERA Fahrer:

    Ist das Federbein (EERA !!!) der maximal erlaubten Zuladung gewachsen, wenn das am Display entsprechend eingestellt wurde?
    Ist die Fuhre in Balance und ist das Federbein standfest/stabil genug (nicht zu weich) wenn die ATAS bis zum zulässigen Gesamtgewicht beladen ist?

    Sollten die Antworten JA lauten (was mich freuen würde), würde mich interessieren wie das sein kann. Hat die SD09/EERA Federn mit einer höheren Federrate als die SD08 verbaut oder bieten die EERA-Federbeine etwa mehr als 8 mm Federvorspannung (wie bei der SD08) ? Oder gar beides?

    Sollten die Antworten NEIN lauten - was nun (etwa GS ??? :angry-screaming: )?


    Danke im Voraus & Grüße
    Manfred

    Herkules K50 Sprint -> Yamaha SR 500 -> Honda GL 500 Silver Wing -> Yamaha XJ 900 -> Aprilia Pegaso 650 -> Honda Shadow 1100 -> BMW R1150 R -> KTM 1050 Adventure -> Honda CRF1100L DCT Std (SD08) -> BMW R1250 GS Rallye

    4 Mal editiert, zuletzt von ExKTM1050 ()

  • ExKTM1050

    Hat den Titel des Themas von „ATAS (SD09)/EERA - Fahrwerk bei maximal erlaubter Zuladung“ zu „ATAS (SD09)/EERA - ist das Fahrwerk der maximal erlaubten Zuladung gewachsen?“ geändert.
  • #2

    Nun, kann zur SD09 mit EERA folgendes sagen.

    Fahrer 105 kg, Sozius 65 kg, Gepäck 15-20 kg


    Einstellung Motorrad:

    Achsdämpfung gesamt, vorne und hinten so hart wie möglich

    Federvorspann auf höchster Stufe (22-24)


    ....und auch in dieser, eher sportlich harten Einstellung kommt bei voller Beladung und flotter fahrweise - vor allem beim forschen rausbeschleunigen aus engeren Kurven - das Fahrwerk an seine Grenzen. Ergo........es macht auch mit dem elektronischen, meist vielgelobten Fahrwerk nur bedingt Spaß.

    Im Vergleich zum Fahrwerk einer z.B. KTM Super Adventure S ist dieses eben ein "Schaukelstuhl" (nicht negativ gemeint).


    Ich denke, dass bei deinen bevorzugten Fahrstil ein aufrüsten auf ein hochwertiges "manuelles" Fahrwerk (z.B. Öhlins) die bessere Wahl wäre, aber mit dem Nachteil dieses nicht auf Knopfdruck verstellen zu können.

  • #3

    Vielen Dank retriever für die ehrliche Antwort. Wir spielen vom Gesamtgewicht her in etwa in der selben Liga. Daher hilft mir das bei der Entscheidungsfindung weiter.


    Ich bin auf weitere Antworten gespannt. Es sind doch bestimmt viele Paare auf einer SD09 mit EERA unterwegs ...


    Gruß Manfred

    Herkules K50 Sprint -> Yamaha SR 500 -> Honda GL 500 Silver Wing -> Yamaha XJ 900 -> Aprilia Pegaso 650 -> Honda Shadow 1100 -> BMW R1150 R -> KTM 1050 Adventure -> Honda CRF1100L DCT Std (SD08) -> BMW R1250 GS Rallye

  • #4

    Man muss halt schon auch die Katze im Dorf lassen. Die AT wurde nicht für´s flotte "angasen" auf der Hausstecke entwickelt.

    Das Ding kann auf der Straße und im Gelände vieles ganz gut, aber ist leider auch in den einzelnen Bereichen von "perfekt" weit entfernt.

    Einmal editiert, zuletzt von retriever ()

  • #5

    Jedes Motorrad wird konstruktionsbedingt

    bei voller Beladung vorne leicht.


    Natürlich kann man durch Veränderungen evtl. Verbesserungen erreichen.

    Das Grundproblem bleibt aber.


    Da muss man halt seinen Fahrstil anpassen!

  • #6

    Ich kenne das EERA der AT nicht persönlich aber so ganz allgemein wird das genauso ausgelegt sein, wie das normale Fahrwerk. Nur die Verstellungsmöglichkeiten, die du beim manuellen auch hast, werden (vereinfacht betrachtet) elektronisch (statt mit Schrauben und Muttern) verstellt. Mir ist klar, dass so ein EERA mit einer magnetischen Flüssigkeit reguliert wird und daher der innere Aufbau ein komplett anderer ist, aber die Auslegung auf ein bestimmtes Gewicht sollte bei beiden die gleiche sein. Das Verhalten unter Beladung sollte daher auch nicht großartig anders sein. Daher auch von mir die Empfehlung, eher ein auf das Gewicht abgestimmtes Fahrwerk zu verwenden. Wilbers zum Beispiel fragt beim Kauf eigentlich immer nach üblichem Fahrprofil und üblichem Gewicht und stellt das Fahrwerk darauf ein. Ggf auch mit einer stärkeren Feder oder sowas.


    Allerdings verstehe ich nicht, was ein schlauchlos-Reifen mit einem Unfall wegen Platten zu tun hat. Schlauchlos heißt nicht Runflat. Der Unfall hätte sich mit schlauchlos exakt genauso abgespielt. Der einzige Unterschied ist, dass du Schlauchlos-Reifen bei den üblichen Schäden (rundes Loch durch eine eingefahrenen Schraube ohne Radausbau reparieren kannst. Schlauchreifen haben dafür den Vorteil, dass man auch bei anderen Schäden (länglicher Schlitz) oder einem Schaden am Ventil mit einem neuen Schlauch den Reifen wieder dicht hat und damit zumindest vorsichtig bis zur Unterkunft fahren kann oder sowas. Je nach Schaden

  • #7

    ExKTM1050

    Bzgl. Fahrwerk: Touratech ist doch bei dir ums Eck. Frag doch mal dort bei nem Spezialisten nach. Die wollen natürlich in erster Linie verkaufen, und ihre Fahrwerke sind teuer, aber sicher auch besser als das Originale.


    Bzgl. Schlauchlos: wäre eine Umrüstung der Felgen auf schlauchlos denkbar? Es gibt hier einige Threads diesbezüglich. Oder die teure Lösung: Die Felgen der SD09 einbauen.


    Manfred, ich hoffe, du findest eine bessere Lösung, als ne GS zu kaufen ;)

    ne Rote mit DCT, auf CTA3; HS, CLS-Öler+Heizgriff-Kit; Jungbluth-Sitzbank; TOMTOM Rider400; Honda-Koffer; ~4,6 l/100km; Alu-Eigenbau: Gepäckplatte, Navi-Halter, Seitenständer- u. Bremshebelverbreiterung

    7 Forumstreffen 2018-2024 :attreffen:  
    Vorher: Kawa KLR 650 A


    Carpe Diem :at4:

    Wichtig: Netiquette und Beachtung der Forumsregeln :wboy:

    trueadventure.de/forum/thread/358/
  • #8

    Du wirst vermutlich Federbein und Gabel anpassen muessen, wenn das Ergebnis gut sein soll. Auch wenn die Haendler gerne eine Fahrwerksaufruestung empfehlen, reicht es oft, neue Federn mit angepasster Federrate zu montieren. Das kostet dann nicht Tausende, sondern ein paar hundert Euro.

    Ich wuerde mich von einem Fahrwerksspezi beraten lassen.


    Edit:

    TT hat evtl. auch eine AT mit eigenem Fahrwerk als Vorfuehrer zum Testen. Die Fahrwerke kommen von Hyperpro aus Holland, soweit ich weiss. Wenn sich da nichts geaendert hat, wuerde ich erwarten, dass Hyperpro selber (Bas van Wijk) gut beraten und individual anpassen kann. Mit deren deutscher Vertretung hatte ich hingegen keine guten Erfahrungen, die wollten nur verkaufen. Das ist aber 12 Jahre her ...

  • #9

    Ja, ich ^^ Soziusanteil liegt bei mir sogar noch höher, da wir das Motorrad fast ausschließlich bei gemeinsamen Wochenend- und Urlaubstouren benutzen. Auf den zurückgelegten 22.000 Kilometern war das Motorrad zu mindestens 60% immer nah am zGG ;)


    Bei flotter Fahrweise kommt dann auch das elektronische Fahrwerk an seine Grenzen, die hier bereits beschrieben wurden. So sind wir auf Sardinien trotzdem noch ziemlich flott ums Eck gekommen ^^ Bei gemächlicher Tour, z.B. in Skandinavien, ist alles gut! Wir sind auch auf Schotterpisten und sogar in trockenen Flussbetten mit dem Ding unterwegs und solche Einlagen verträgt das Fahrwerk der ATAS klaglos und spielt seine Vorteile aus. Auch der Komfort ist dabei fahrwerkseitig immer top :thumbup:


    Allerdings, und jetzt kommt die böse Bayerin ins Spiel, sind wir im Frühjahr knapp 11.000 Kilometer mit einer 1250er Adventure mit vollem Gepäck durch Australien gefahren und da musste ich, trotz meiner Abneigung zu dem Motorrad, feststellen: DAS kann die GS deutlich besser als die ATAS :!: Gerade beim fahren mit Sozius, 2 vollen Alukisten und großer Gepäckrolle hinten drauf, spielt die GS in einer anderen Liga und zieht nahezu unbeirrt ihre Bahn; wenn es sein muss, auch über Stock und Stein im Outback ;)

    Gruß aus Schleswig-Holstein
    Dirk ;)

  • #10

    Danke für Sie Antworten.

    Was ich am Fahrwerk machen werde, falls die SD08 bleibt, ist fast schon geklärt. Ich habe einen umfangreichen Fragebogen von Touratech Suspension ausgefüllt und darauf hin mit einem der Experten von Touratech telefoniert. Ja, Touratech ist um die Ecke. Die Leute in der Werkstatt kenne ich persönlich sehr gut, die meisten vom Service/Vertrieb kenne ich ebenfalls. Die drehen mir keinen Mist an, weil die kennen mich ebenfalls schon 20 Jahre oder länger ...


    Schlauchlos (TL) vs mit Schlauch (TT) ist ein anderes Thema. Ich bin vor der AT 20 Jahre schlauchlos unterwegs gewesen und habe auch damit den einen oder anderen Nagel eingefangen. Bei TL entweicht die Luft fast immer schleichend während der Fahrt. Ein Blow-Out, dh kpl Luftverlust innerhalb Sekunden während der Fahrt wie bei TT kommt bei TL fast nie vor. Ich würde sofort die Bartubless TL Konvertierung angehen, wenn in Korinthenkacker-Deutschland nicht alles verboten wäre. Bei uns braucht man den Segen von TÜV/Dekra "Experten" für solche sinnvollen Anpassungen, die sich selber nicht mal trauen eine Probefahrt mit der AT zu machen (zu hoch, schwer, DCT ?!? etc). Das soll aber in den Schlauch Threads weiter diskutiert werden.


    Bevor ich zu viel in die SD08 stecke (Fahrwerk, evtl TL Konvertierung), wäre der Umstieg auf eine SD09 mit EERA die sinnvollere Option, WENN dort das Fahrwerk besser zu unseren Bedürfnissen passen würde.


    Falls ich mit finanziell mit einem FHH in der Nähe einigen könnte, wäre folgendes vermutlich die beste Lösung für uns:

    Neue SD08/2024 (Schlauchlos-Kreuzspeichen-Räder standard) inkl Umrüstung auf Touratech Fahrwerk von Tag 1 an. Kommt nur darauf an wie viel Geld ich bei der jetzigen SD08 kaputt mache (sehr viel Zusatz-Klimbim montiert).


    Gruß Manfred

    Herkules K50 Sprint -> Yamaha SR 500 -> Honda GL 500 Silver Wing -> Yamaha XJ 900 -> Aprilia Pegaso 650 -> Honda Shadow 1100 -> BMW R1150 R -> KTM 1050 Adventure -> Honda CRF1100L DCT Std (SD08) -> BMW R1250 GS Rallye

    5 Mal editiert, zuletzt von ExKTM1050 ()

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