Wie ich ja schon öfters erwähnt habe, hatte ich bis Sommer 2023 eine BMW R1100GS. Und offenbar hat die mir mein Stammhirn versaut.
Aber der Reihe nach: 2006 machte ich meinen Mopped-Führerschein (auf einer Honda), dann fuhr ich ein paar Monate eine Honda, dann vier Jahre eine Yamaha, dann seit Frühjahr 2010 eine BMW R1100 GS (insgesamt hatte ich zwei), dann seit Sommer 2013 meine SD08. Mit anderen Worten: Seit fast 18 Jahren fahre ich Motorrad, davon die meiste Zeit eine GS.
Wer schon mal eine Vierventil-Boxer-BMW zwischen 1994 und ungefähr 2010 gefahren ist, hat sich vielleicht über die Blinkerbetätigung gewundert. Die Kisten haben einen Knopf links (für Blinker links), einen Knopf rechts (für Blinker rechts) und rechts darüber einen Knopf, den man durch Anheben des Daumens nach oben betätigt. Damit stellt man den Blinker zurück.
Motorradtester aus aller Welt haben so lange im Strahl über dieses System gekotzt, dass BMW es vor einigen Jahren zugunsten des normalen "japanischen" Blinkerschalters abgeschafft hat. Seitdem blinkt sich eine aktuelle BMW wie jede Honda. Mir ist diese Dreiknopf-Blinkerbetätigung in 13 Jahren GS-Treiberei dermaßen ins Rückenmark gesickert, dass ich ernsthafte Probleme mit der Blinkerbetätigung meiner SD08 hatte. Bei der Bekämpfung von psychischen Traumata gibt es ja die Konfrontationstherapie, deshalb habe ich bei meiner AT die automatische Blinkerrückstellung deaktiviert. Ich muss also alles selbst machen - mit links.
Seitdem ich meine AT habe, bin ich knapp 4.500 km damit gefahren und dachte eigentlich, ich käme jetzt mit der Honda-Blinkerei instinktiv klar. Bis heute: Nach dem Ausfahren aus einem Kreisel in Landsberg am Lech wollte ich den Blinker zurücksetzen - und hob den rechten Daumen, um den Rückstellknopf zu betätigen.
Nur dass an der Stelle bei der AT der Schalter für den Tempomaten sitzt. Und "nach oben" bedeutet "Resume" also Zurückkehren zur zuletzt gespeicherten Geschwindigkeit. Upps.
Was soll ich machen? Autogenes Training?