Kleine Risse in Reifenflanke

  • #1

    Hallo zusammen,


    ich war am Sonntag mal wieder beim ADAC und habe dort mein alljährliches Toptraining gemacht. Bin wieder "warm" auf dem Bock und habe auch den ganzen Reifen benutzt. Ich nutze das Training immer, um die Grenzen auszuloten, damit ich im Straßenverkehr mit Reserve fahren kann. Wir haben auch ein paar sehr sportliche Runden gedreht. Dabei ist mir allerdings etwas aufgefallen: der Vorderreifen hat an der seitlichen Flanke kleine Risse bekommen, knapp unterhalb des Profils. Am Sonntag waren diese Haarrisse sehr deutlich sichtbar

    heute kaum noch

    selbst mit Zoom kaum besser zu sehen

    Man sieht an den Kreidemarkierungen auf der Reifenflanke gut, dass es die selbe Stelle ist


    Jetzt frage ich mich: muss ich mir Sorgen machen? Was genau ist das? Wovon kommt das und kann man das vermeiden?

    Reifen ist ein Conti Trail Attack 3. Der kam im Juni 24 rauf und hat jetzt 3.000 km runter (Frau konnte letztes Jahr durch Skiunfall kein Motorrad fahren, daher viele km im Cabrio gemacht). DOT ist 36/22. Ist jetzt nicht taufrisch, aber sollte eigentlich noch keine Alterungserscheinungen zeigen


    Die Trainer wurden nicht müde, mir zu sagen, dass ich mit den Reifen vorsichtig sein muss (90/90-21 ist nicht für den Fahrstil gedacht und gemacht), aber ich mache jährlich das Training, mit dem CTA3 jetzt schon mindestens das 3. oder 4. mal und ich hatte da nie Probleme mit.


    Ja also haut gerne mal in die Tasten mit Tipps und Ideen zu Ursachen und Vermeidung :)


    Dankeschön vorab

    Alex

  • #3

    Was wollten sie dir damit genau sagen, mit „dem Fahrstil“?


    Fahre die CRF auch i.d.R. sehr sportlich & wunder mich wie oft ich hier von „bis auf die Rasten runter“ lese, was mir bei 20tkm erst ein paar Mal gelungen ist, scheinbar aber üblich?


    Bin oft auch am zweifeln wie viel Reserve noch da ist, deswegen bin ich da sehr hellhörig was Profis zu sagen! Nach meinem Großschaden im Knie (vom Skifahren) der gerade erst am Abheilen ist, habe ich wenig Bock wegen zu ambitionierter Schräglage mit größer 50km/h abzufliegen…


    Ps: bin auch großer CTA3 Fan, jetzt aber mal auf den TKC70 gewechselt, den ich wegen dem Knie noch nicht voll hergenommen habe.

  • #4

    Ständig wird keiner bis auf die Rasten fahren, aber mit dem CTA3 ist es problemlos möglich die originalen Rasten kratzen zu lassen. Mit meiner SD09 selbst erfahren.


    Die Risse werden bis Laufzeitende keinen Einfluss haben und können von Walkarbeit und/oder UV kommen.

  • #5

    Unbedenklich solange sie so klein und verteilt bleiben. Beobachte mal weiter, aber ich tippe mal, mehr löst sich da nicht auf.

    Der Reifen sieht für 3 Jahre noch ganz OK aus und wurde vermutlich nicht allzu kühl und dunkel gelagert.


    Lg

    Roman

  • #7

    Hatte ich bei meinem Skorpion Trail auch. Nach drei Jahren schon bis zum Gewebe tief (1Jahr gestanden). Im Auge behalten und wenn es schlimmer wird, austauschen. Je nach Reifenmischung kommt das früher oder später. Hat nix mit der Fahrweise zu tun...

    abenteuerliche Grüße


    Ron

  • #8

    Ich mache beim ADAC in Linthe nur noch das sog. Top-Training, 1 mal im Jahr. Das ist das 2. Aufbautraining und macht halt alles ein bisschen extremer. Gefahrenbremsung in Schräglage, nachdem man auch in Schräglage über ein Hindernis (Seil mit ca. 5cm Durchmesser) gefahren ist. Gefahrenbremsung mit ausweichen (nicht Ausweichhaken, sondern beim Bremsen ausweichen) aus bis zu 150 km/h, Gefahrenbremsung aus bis zu 120 km/h auf nassem Kopfsteinpflaster und am Ende eben auch der geführte Rundkurs, der so ein "Anschnuppern" an Rennstreckentrainings ist. Da fährt der Instructor (selbst ausgiebige Rennstreckenerfahrung) vor und hat jeden Teilnehmer mal direkt hinter sich und passt die Geschwindigkeit an dessen Fahrkönnen und Motorrad-Fähigkeiten an. Dabei geht es dann um Ideallinie, Brems- und Beschleunigungspunkte, Kurvenfahrtechniken (hängendes Legen - eine Vorstufe von hanging off) und da werden kurz vor einer etwa 110° Kurve auch Geschwindigkeiten von 150 erreicht. Auch mehr wenn man sich traut und das Motorrad das her gibt. Und das ist halt kein Fahrszenario, für das der 90/90-21 Reifen gedacht und gemacht ist. Ich kannte diese Ozonrisse vorher nicht und hatte halt die Befürchtung, dass das gefährlich sein könnte. Jetzt bin ich erstmal beruhigt.


    Mit dem TKC70 bin ich die ersten 2 Jahre gefahren, seitdem nur noch CTA3, weil ich mit der Dicken kaum Offroad fahre und so ein bisschen Schotter geht halt auch mit dem CTA. Die Fähigkeiten des TKC70 habe ich allerdings nie bis ans Limit ausgelotet.

    Die CRF1000L bekomme ich auf dem CTA3 im Trainingsumfeld auch auf ebener Fahrbahn wiederholbar auf die Fußrasten, ohne, dass die Haftung abreißt.

    Dabei ist der Reifen definitiv am Ende der Lauffläche angekommen (siehe oben auf dem Bild die Überbleibsel der Kreidemarkierungen), aber das macht er mit. Das heißt in freier Wildbahn lasse ich mir Reserve und fahre daher so, dass die Rasten nicht aufsetzen.


    Wie viel Reserve du hast kannst du relativ einfach herausfinden: mache mit Kreide einen Strich einmal quer über den Reifen (auch ein bisschen auf die Flanke, damit du ihn wiederfindest, falls du ihn komplett runter fährst), fahre dann ein Stück kurvige Strecke und schau dann, wie viel vom Strich du noch hast. Bzw. nach einer gewissen Laufleistung kann man oftmals auch am Reifen selbst sehen, wie weit man maximal runter gekommen ist. Durch die Temperaturentwicklung beim Fahren findet so ein "nachbacken" statt und da sieht man dann, falls noch viel Reserve ist.

    Allerdings: du musst ja nicht die Grenzen der Physik ausloten. Wenn du deinen Fahrstil in Ordnung findest und er dir Spaß macht, dann besteht unabhängig davon, wie viel Reserve das Motorrad rein technisch noch hat, überhaupt keine Not, sich weiter runter zu zwingen.

    Wenn es dich aus Sicherheitsaspekten interessiert, kann ich wie gesagt Fahrtrainings beim ADAC sehr empfehlen. Noch jeder hat dort etwas gelernt und da kann man in kontrollierter Umgebung bei sich wiederholenden Übungen ausloten, wie weit runter man eigentlich so kommt.


    Ansonsten danke an alle für die Rückmeldung über meine Risse. Ich bin jetzt erstmal wieder beruhigt und fahre den Reifen noch weiter :)

  • #9

    Coole Sache mit dem Training!!!!

    Da sind aber ein paar Sachen dabei, bei denn das Reifenwegrutsch Schock Gefühl hoch kommt!

    Heidernei!

    Grüße vom Mittelrhein

  • #10

    Mahlzeit,

    Risse bekommt jeder Reifen früher oder später wenn er benutzt wird.

    Das Gummi altert und damit härtet es aus.

    I.d.R. sollte es über die Nutzungsdauer im unkritischen Bereich bleiben, nach 6Jahren würde ich genauer schauen!

    Und was die Sprüche mit, "auf die Rasten" angeht, ja toll, die Aussage an sich ist wertfrei, weil man nicht nachvollziehen kann ob das Fz richtig eingestellt ist.

    Einer hat ggf. auch eine Tieferlegung verbaut, genau so wie eine Höherlegung, die Angaben fehlen meist.

    Fährt man den Reifen im richtigen Temperaturfenster, also so ca. 40-50°C, hat er die max. Haftung, damit kommt man auf die Rasten.

    Muß duch Schräglage viel Geschwindigkeit kompensiert werden, federt das Fz auch mehr ein, kommen die noch schneller!

    Macht euch kein Kopf, der Conti hält das aus, genau wie andere.

    Gruß

    Th.

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