Beiträge von Sampleman

    Es ist ein Unterschied, ob die Werkstatt dir den Reifen verkauft (und dabei Marge macht) oder du den Reifen selbst besorgst. Es kann in meinen Augen auch ein Unterschied sein, ob die Werkstatt eine Motorrad- oder eine reine Reifenbude ist.


    Ich habe vor ein paar Monaten in Augsburg einen Satz Conti Trail Attack 3 mit Schläuchen bei einem Reifendienst montieren lassen, das hat inklusive aller Nebengeräusche ein paar Euro über 400 gekostet.


    Vor ein paar Jahren brauchte ich für meine GS einen Satz TKC70, und die Werkstatt in München (eine gemeinnützige Kooperative) bekam den Vorderreifen nicht an den Start. Der Werkstattmeister bat mich, einen Reifen online zu bestellen und an seine Adresse liefern zu lassen. Aus Gründen, die ich nicht hinterfragt habe, konnte oder wollte die Werkstatt bei dem Lieferanten keinen eigenen Account anlegen. Also habe ich den Reifen bestellt, bezahlt und an die Werkstatt liefern lassen. Das ging recht fix, und als Ausgleich für meine Umstände hat mir die Werkstatt sogar noch die Montagekosten erlassen. Die wussten allerdings auch, dass ich ihnen das Mopped mindestens einmal im Jahr vorbeibrachte.


    Als ich die Maschine abholte, wollte der Meister von mir wissen, was ich für den Reifen online bezahlt hatte. Ich nannte ihm den Preis, und er entgegnete: "Das ist weniger als mein Einkaufspreis bei meinem Lieferanten."

    Den Käse habe ich glaube ich schon woanders kommentiert. Die Testregularien des "Alpen Masters" verlangen nach Motorrädern, die aktuell neu rausgekommen sind. Außerdem hat in der Geschichte dieses Formats jede aktuelle "große" GS einmal gewonnen. Deshalb war es alternativlos, die R1300GS in diesem Jahr teilnehmen zu lassen. Schließlich muss die 2024 gewinnen, damit 2025 die R1300GSA gewinnen kann...


    Also musste für die Ausscheidungsrunde eine Gegnerin gefunden werden, die ebenfalls neu rausgekommen ist. Es ist aber 2023/2024 keine andere Großenduro neu rausgekommen, also musste die modellgepflegte Affentwin ran. Damit sich die Basispreise gleichen, in der Vollfettstufe mit DCT. In den Testmotorrad-Endpreisen trennen dann bereits fast 3.000 Euro die beiden Kräder, und das obwohl die AT mit dem Alukoffersystem antrat, die BMW dagegen ohne Gepäcklösung (die Koffer sind im Moment ohnehin nicht lieferbar). Na ja, und dann hat das 40 PS und 40 Nm stärkere, ausstattungsbereinigt 5.000 Euro teurere Motorrad eben den Test gewonnen, wer hätte das gedacht;-)


    Hätte "Motorrad" die AT gegen die neue BMW F900GS antreten lassen, wäre der Ausgang weit weniger vorhersehbar gewesen. Wobei da auch nicht gesagt ist, dass die Honda gewonnen hätte.

    Du hast ganz recht, jeder wie er mag. Ich habe mein Raumschiff jetzt seit einem Jahr, und gestern habe ich mir tatsächlich das erste Mal während der Fahrt Nachrichten vorlesen lassen - was an Skurrilität nicht zu überbieten war. Denn mir hatten drei Leute per WhatsApp jeweils ein Foto geschickt - und das lässt sich ja nun schwer vorlesen. Also sagt Siri dann: "Der Nutzer Peter hat ihnen ein Foto geschickt. Möchten Sie antworten?" Immerhin habe ich - zum ersten Mal, seitdem ich ein funktionierendes Headset habe, erfolgreich meiner Frau während der Fahrt eine WhatsApp geschickt: "Ich sitze auf dem Motorrad" - damit sie sich nicht wundert, warum ich nicht detailliert antworte.


    Aber ich glaube, wir sind uns einig: Das ist jetzt nicht die Revolution, auf die die Welt gewartet hat;-)


    Ich fahre mit meiner AT nie ernsthaft Gelände, habe also auch nicht dauernd das Bedürfnis, die Traktionskontrolle auszuschalten. Hätte ich das Bedürfnis, würde ich mir glaube ich für 150 Euro dieses Dongle schießen, das das dauerhaft ermöglicht.

    Ich habe zwar eine 1100er, aber bei den Reifen glaube ich, dass das egal ist.


    Ich habe jetzt seit knapp 4.000 km den Conti Trail Attack 3 drauf. In Sachen Offroad ist da nicht mehr als mal ein Schotterweg drin, aber auf der Straße ist der super. Der wäre ggfs. eine Alternative zum Tourance Next 2.

    Den hohen Ölverbrauch hatte ich zu Anfang auch. Ich habe nach 3.000 km das erste Mal gemessen und war erschrocken, dass ein knapper halber Liter fehlte. Den habe ich dann aufgefüllt. Jetzt hat sie 9.000 km runter und der Ölstand ist immer noch in Ordnung. Das scheint also mit dem Einfahren zu tun zu haben.

    Nein, da liegst du gar nicht falsch.


    Ich bin nur der Ansicht, dass Leuten, die sagen "bei einer GS kriege ich Augenkrebs" die Argumente ausgegangen sind. Einen Unimog kauft man auch nicht, weil er schön ist.

    Nein, eigentlich gar nicht. Ich vertrete die Theorie des "erwartungskonformen Designs". Ein Unimog sagt nicht "Schau, wie hübsch ich bin und was für tolle Proportionen ich habe.", sondern er sagt: "Ich bin ein Unimog, ich bin unzerstörbar, komme überall durch und lasse mich für jede Aufgabe passend konfigurieren." Diese Aussage ist für viele Menschen hoch attraktiv. Eine Halbzoll-Knarre von Stahlwille ist auch nicht schön im eigentlichen Sinne, aber ihre Erscheinung drückt ein Produktversprechen aus. Und nicht wenige Hobbyschrauber kriegen sich gar nicht wieder ein über die ganzen Stahlwille-Werkzeuge in ihrer Werkstatt.


    Die vermeintliche Hässlichkeit einer GS ist ebenfalls kein Zufall und wird von der Zielgruppe nicht als Hässlichkeit wahrgenommen. Die Kritik auch von BMW-Fahrern an der aktuellen GS 1300 Adventure entsteht meines Erachtens dadurch, dass die Maschine als "over the top" wahrgenommen wird. Ich habe sie live noch nicht gesehen, aber auf Bildern wirkt sie wie eine GS-Karikatur.

    Ich glaube, gruppendynamisch betrachtet ist das so ein Stammesding. Der Mensch scheint sich gern mit Gleichgesinnten zusammenzurotten, und da scheint es identitätsstiftend zu sein, den Nukleus des Gemeinsamen zu überhöhen und die Verachtung über die andern da draußen ebenfalls.


    Ich war heute auf einer kleinen Runde im Norden von Augsburg unterwegs, und mich hat keine BMW überholt. Es hätte mich auch gewundert. Das muss reichen.